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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0402

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AMT KONSTANZ. — WALLHAUSEN. 377

angebracht ist). Dabei wurden auch die grossen viereckigen Pfeiler verzopft und ebenso
die Fenster. Von der altern Zeit scheinen sich nur einige Oculi als Oberlichter und
einige rundbogige Fenster in den Seitenschiffen erhalten zu haben. Ein Gewölbe
hat das Langhaus gewiss nie gehabt. Auch der quadratische Chor ist völlig moder-
nisirt. Spätgothische Fenster.

Die Thurmhalle hat ein Tonnengewölbe mit Renaissance- Holz tabernakel
und gutem Renaissance-Beichtstuhl.

Spälgothischer Dachreiter mit Schindelbekleidung.

An der Südseite Sonnenuhr.

Zwei Rococokelche.

Vergoldete Brodschale aus Messing, Wappen, Marke S-P-D mit 1680.

An der Sacristeithüre schönes spätgothisches Eisenschloss.

Gravirtes Wettersegenkreuz, vier Medaillons mit den Evangelisten. Am
Fusselnschrift: Ex munificentia D.D. Ruperti de Surgenste in, archi-
praefecti in Oeningen a. D. 1741.

Ciborium aus Silber, mit Blumen- und Blattwerk in Relief, 1695.

Silberner Rococokelch mit Reliefverzierungen, am Fusse: SS. Meinrad' ;
Pirmin' ; Augustin', an der Krippe Jesus, Maria und Petrus a. 1751.

Zwei Epitaphien von 1598 und 1578 mit Wappen und verdorbener
Schrift (Fr.).

Ueber die Restauration der Kirche gibt eine grosse Tafel mit dem fürst-
bischöfl. Abtswappen hinter dem Hauptaltare Nachricht (Fr.).

ÜBERLINGEN AM RIED

KIRCHE modern.

Vortragkreuz, gute Bronzeblecharbeit des 16.—17. Jhs. Vorn das
Crucifixus zwischen den evangelistischen Zeichen in Medaillons. Rückseite in der
Mitte leer, an den Ecken vier Medaillons mit den Evangelisten.

WALLHAUSEN

(Gm. Dettingen).

PFAHLBAUTEN unfern des Seeufers an einer etwas erhöhten Stelle,
bemerkenswerth durch einen ausserordentlichen Vorrath an verarbeiteten Feuersteinen
und viele Stücke von Nephrit (W.).

KAPELLE Zopfbau von 1714.

Vortragskreuz, späte und sehr einfache Arbeit.

Am See, Ueberlingen gegenüber, trägt die Schiffslände die Bezeichnung
St. Nikolaus, wo ehedem ohne Zweifel ein dem Patron der Schiffer geweihtes
Heiligthum stand. Jetzt bemerkt man nur noch ein Kreuz im See.

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