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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0051

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36 KREIS KONSTANZ.

HOF UND SCHLOSS STAUFEN, zuerst den Herren von Homburg, im
15. Jh. den von Randegg, endlich den von Schellenberg gehörend, 1441 von den
Städtern verbrannt, 1640 ganz geschleift, gehörte 1644 den von Schellenberg, kam
darauf an Petershausen, endlich an die markgräflich badische Standesherrschaft.

Von Schloss Staufen ist nur noch ein Mauerrest vorhanden.

HONSTETTEN

KIRCHE (Tit. s. Petri) modern.
Kelche, ein romanischer und ein Rococo (Fig.)

Einer der ältesten urkundlich genannten Orte in Baden (ca. 700) war
Hohunstati, Sitz eines mächtigen, wol bald nach 1135 ausgestorbenen Geschlechts,
später Bestandtheil der Herrschaft von Hohenhewen.

Die WASSERBURG am Wasserburger Hof, Eigenthum des Fürsten von
Fürstenberg. Nur noch Spuren der Fundamente erhalten.

Die TUDOBURG (verdorben 'Judenstädtle'): Reste von Kalksteinbruch-
mauerwerk, an einzelnen Stellen noch etwa 7V2 m hoch, liegen zerstreut im Waide
und lassen kaum noch eine Grundrissanlage erkennen. Die Burg bestand allem
Anschein nach aus zwei getrennten Theilen, einem vermuthlich rechteckigen Bau,
der das Thal des Krebsbaches beherrschte und einem Vorwerk, das einen unregel-
mässigen Platz, jetzt Acker, mit einer Mauer umzog. Das Ganze ist jetzt Eigen-
thum des Herrn Rathschreibers Walker in Stockach.

Ein romanischer nahezu quadratischer Thurm von etwa 7—8.75 m Quadrat-
seite und 7 — 7J/a m Höhe bis zum Dachfussboden, aufgeführt von weissem Jurakalk-
Bruchsteinmauerwerk (Plattenkalk).

Im untersten, jetzt als Stallung dienenden Raum von ca. 2.25 m Mauerdicke
ist der Eingang zu einem modernen Keller, den der jetzige Besitzer anlegte.

In etwa 3 m Höhe über dem Fussboden befindet sich der Wohnraum mit
immer noch 1.70 m starken Mauern, die ehemals durch 3 kleine Rundbogen-
fensterchen von Bruchsteinmauerwerk durchbrochen waren, von denen 2 noch erhalten
sind. Der jetzige Eingang zu diesem Wohnraum scheint der alte zu sein. An der
Süd- und Nordseite des Thurmes schliessen Giebelmauern mit einem Satteldach
denselben nach oben ab.

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