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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0543

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512 KREIS KONSTANZ.

Der Thurm im Aufbau gothisch (13. Jh.). Spitzes Helmdach. Oben gothische
Fenster. Das Gratgewölbe der Halle zerstört.

Im Chor führen rechts und links gothische Thüren zu der Thurmhalle (nördl.)
und der Sacristei (südl).

Sacristei barock, bez. Zopfbau. Achttheilige Grabgewölbe. Spätgoth. Eisen-
klopfer an der Thüre.

Die Kirche ist etwas nach NO. orientirt.

Hinter dem Hochaltar, in die Ecke gestellt, interessantes spätgothisches
Sacramentshaus mit altem Eisenverschluss, oben Pelikan.

Ebenda die Barock-Statuetten Petri und Pauli und einige Grabsteine
dreier Geistlichen, 1753, 1770 und 1802, Text bei STAIGER S 2J9. An den
Wänden des Schiffs 13 Apostelstatuen barock, lebhaft und nicht ohne Wirkung.
Bei aller Willkür gute Behandlung der Gewandung.

Im Chor überlebensgrosse Statue der Mater dolorosa, ganz vorzügliche
spätgothische Arbeit. Minder gut ist ein zu derselben Kreuzigungsgruppe gehörender
Johannes, der manierirt und in der Stellung verfehlt ist.

Auf einem Seitenaltar barocke Holzgruppe: Madonna Mantel Schaft:
Maria als Himmelskönigin ihren Mantel ausbreitend über Könige und Fürsten.
Päpste, Cardinäle, Kleriker und Nonnen, ähnlich wie in der unteren Kirche zu
Meersburg. Recht gut, bes. die Madonna (dat. 1736).

An der südl. Aussenseite der Kirche Grabstein 1568 mit Kreuzigung.

Glocken von 1654, 1752, 1825, zwei von 1861. Die grösste hat an der
Krone: Subsidio nos, Trine, tuo tueare! Joannes instrue loquacem
lingua sitere loqui, an der Schweifung die Reliefbilder Joh. Ev., Joh. von
Nepomuk, Joh. Baptisti und das Salemsche Wappen mit den Worten: H a n c
Deo Trino et Sanctojoanni Anseimus, am Kreuze: Sigilli sacramen-
talis Protomartyri — Inter nobis mulierum Maximo — Discipuio
quem diligebat Jesus.

Ehemaliges BEINHAUS: zwei spätgoth. Fenster.

LIMPACH

(Gm. Homberg)

KIRCHE (Tit. S. Georgii). Spätgothischer, einschiffiger und flachgedeckter
Bau. Der Thurm dreistöckig, Satteldach mit Staffelgiebeln. Pfeilschiessscharten.
Wol auch romanisch.

Die Sacristei hat ein sechstheiliges Gratgewölbe.

Holzstatuette: Maria mit Kind, über der Mondsichel, spätgothisch (Ende
15. Jhs.).

Dsgl., hl. Georg, neu polychromirt.

Einfaches, aber gutes Chorgestühl: Schnitzwerk mit io gemalten Holztafeln
an den Rücksitzen (Legende des hl. Georg), recht gut im Geschmack der französischen

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