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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0471

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AMT PFULLENDORF. — HERMANSBERG. 443

In der Scheune schönes Wappen aus Waldhof, aus Sandstein, etwa i m h
und 0.70 m br. Oben der Cardinalshut mit der Bischofsmütze, dann drei Wappen
Petershausen: Schlüssel mit dem Fischgewappneten Ritter mit Fahne — unten eine
Lilie; 18. Jh.).

In der Registratur eine hs. Beschreibung der Rechte, Gerechtigkeit und
Ordnung des Gotteshauses Petershausen zu Herdwangen (Nüm. 10. C. 37) mit
schönem gemaltem Wappen der Abtei.

HERMANSBERG

(Gm. Hattenweiler)

Archiv im Filrstl. Archiv zu Donaueschingen. — Synopsis chronicae
ord. min. S. P. Francisse, conv. etc. p. 218. — PETR. DE WETTENHUS
Stievia ecclesiastica p. 411. — VIG. GREIDERER Germania Franciscana,
II248. — TSCHAMSERAnnal. d. mind. Brüder in Thann, Colm. 1864. 1463.
■— Pfullendorfer Anzeiger 1882, No. 95. — Jahrgesch. d. Franc. (MONE
Qs. III 6jjJ. — STENGELE, B., Das ehem. Francisc.-Nonncnkl. Fr.
(Freib. Diöc.-Arch. XV 298 f.) u. 'Fr. Stimme' i88j, No. 147, 148. — F.
MONE Die bild. Künste I 111.

Ehemaliges FRAUENKLOSTER vom Orden des hl. Franciscus.

Der Ort wird seit Mitte des 13. Jhs. erwähnt, wo, 1253, dem Kl. Salem
Besitzungen daselbst zugesprochen werden. Im J. 1353 wird H. als Eigenthum
der Deutschherren in Mainau bezeichnet; es bestanden damals daselbst zwei Höfe
(domicilia) nebst einer Pfarrkirche (vgl. Diöc.-Arch. V 4J). 1398 überliess. die
Mainauer Commende diese Besitzungen gegen ein Gut in Katzensteig dem Ritter
Egenolf von Breitenlandenberg, welcher in Verbindung mit seiner Gemahlin Verena
von Klingenberg-Hohentwiel und seinem Sohne Albert daselbst ein Beghinen-
k 1 o s t e r stiftete, in welches seine Tochter Margaretha eintrat. Die Klosterfrauen
wohnten in dem einen, die dienenden Schwestern in dem andern Hofe. Vermuthlich
wurde-sofort neben dem erstem Hof eine Kirche oder Kapelle gebaut, auf welche
sich die Notiz einer Consecration vom J. 1398, 6. Mai bezieht (Jahrgesch.
a. a. 0. S. 6jj). Im J. 1401 nahmen die Schwestern die Regel des dritten
Ordens des hl. Franciscus an und unterstellten sich der Visitation der Franciscaner-
Conventualen. Nach PETR. DE WETTENHUSp. 411 hatte das neue Kirchlein
zwei Altäre, welche, der eine der hl. Jungfrau, S. Sebastian und Brigitta, der andere
dem Apostel Bartholomäus gewidmet waren. Herman von Breidenlandenberg
vermehrte den Besitz des Klosters 1435 durch eine neue Schenkung. Der Schweden-
krieg 1634 brachte demselben eine schwere Verwüstung, doch kehrten die Schwestern
wieder in dasselbe zurück. Zwischen 1710—15 wurden Kloster und Kirche neu
und schöner als vorher aufgebaut (Synops chron. ord. p. 218. KOLB Lexik. II64),
gewiss mit grossen Opfern, . so dass das Klösteriein 1746 'verarmt' genannt wird.
Ein um 1785 aufgestelltes Verzeichniss seiner Bewohnerinnen nennt zwölf Professen.

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