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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0515

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484 KREIS KONSTANZ.

Franciscus. Im Jahre 1438 wurde die Stiftung durch den Pfarrer zu Hasenweiler,
Joh. Sutor, erweitert, welcher auch eine Kirche baute und eine Kaplanei stiftete.
Kloster und Kirche brannten 1712 ab, wurden dann 1750 neu erbaut, brannten
aber kurz nachher, 1755, abermals nieder. Es erstand ein abermaliger Neubau,
der mit Frescomalereien geschmückt wurde; 1803 wurde das Kloster säcularisirt
und dem Hause Fürstenberg zugewiesen. Die letzte seiner Nonnen starb 1841.
Kirche und Kloster wurden jetzt abgebrochen, die Altäre kamen nach Beuren,
einige Paramente in die Hofkapelle nach Heiligenberg, andere Gegenstände nach
Röhrenbach.

Von 1 758—60 war, wie gesagt, die Kirche mit Fresken geschmückt worden, welche
F. MONE S. 100 dem Leienbruder H u m b e r t von Salem zuschreiben möchte.
DERSELBE gibt die Notiz, dass um 1760 drei neue Altäre nach B. kamen,
welche der Maler M oosbrugger aus Schwarzenbergen (der Heimat der Angelica
Kaufmann) gefertigt hatte. Er erwähnt ausserdem eine 1453 gegossene Glocke
und einen 1638 gestifteten Kelch, deren Verbleib unbekannt ist. Ueber den
Altar, welcher von hier nach Mennwangen und 1882 nach Karlsruhe kam, siehe
d. Art. Mennwangen. Die Kirche muss auch eine gute Anzahl Grabsteine
besessen haben, da hier nicht weniger als 25.5 gestiftete Aniversarien erwähnt werden.

BAITENHAUSEN

STAIGER Meersburg S. 342 f. — B. STENGELE Die Wallfahrts-
kirche zu B. (Freie Stimme vom See 1884, Na. 36 u. ßj). — F. MONE
Die bild. Künste S. 58 f.

KAPELLE Rococo, über dem Eingang die Jahreszahl 1702.

Die Decke hat ein flottes und tüchtiges Rococogemälde, das letzte Werk
(nicht des Joh. Zick) des Joh. Wolfgang Baumgartner aus Kufstein (geb.
1712, gest. 1761, vgl. PAUL V. STELLEN S. J. Erläuterungen aus d.
Gesch. v. Augsburg, S. 216). Die Bilder wurden auf Bestellung des Cardinais
Franz Konrad v. Rodt gemalt, und stellen dar 1) wie der Fürstbischof auf der
Fahrt von Konstanz nach Meersburg vom Sturm überrascht und mit dem Unter-
gange bedroht das Gelöbniss macht ein Kirchlein zu bauen; 2) die Wahl des
Platzes für diese Kirche; 3) wiederum ein Seesturm, dem der Fürstbischof in
Gesellschaft mehrerer Geistlichen am Tische sitzend zusieht, während plötzlich die
Himmelskönigin erscheint. Die Himmelskönigin mit ihrer Umgebung ist im Geschmacke
der Zeit als eine heitere, weltliche Gesellschaft dargestellt. In derselben Auffassung
eine Kreuzabnahme und die Bemalung der Orgelbühne, im Chor die
Geburt des Herrn.

Zwei schlechte spätgothische Holzstatuetten, hl. Barbara mit Kelch,
hl. Katharina mit dem Rad.

Messingenes Vortragkreuz. Vorne Kreuz, leere Medaillons. Rückseite:
die Geschichte der Juden in der Wüste gravirt, in der Mitte herausgearbeitet die
eherne Schlange am Kreuz. Deutsche Inschrift (17. Jh.).

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