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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0073

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58 KREIS KONSTANZ.

vom Gemeinmecker Hof (westlich von Kaltbrunn). Reiche Funde aus dem-
selben von 1864 befinden sich in der Gr. Alterthümersammlung in Karlsruhe. (W.)

(Vgl. WAGNER Hügelgräber und Urnenfriedhöfe Karlsruhe 1885. S. 9 ff.)

KIRCHE (Tit. s. Nicolai ep.) Zopf bau, consecrirt 1749. Alt ist nur der
T h u r m in seinem untern Theil. Er hatte in seiner Halle ein jetzt ausgebrochenes
Gratgewölbe; die Halle öffnet sich nach dem Chore zu in einer spitzbogigen Thüre.
Der Thurm hat unten kleine Mauerschlitze. Aussen am Chor der Kirche ein auch
am Pfarrhause wiederkehrendes bisch öflich es Wappen, das des Konstanzer
Bischofs Joh. Franz v. Staufenberg (1704—1740).

Das Mobilar der Kirche vollständig Rococo, bez. Zopf. Zu bemerken sind
höchstens eine grosse, hässliche Holzstatue (Christus an die Säule gefesselt, 17. Jh.)
und ein barockes Vortragkreuz (Christus herausgearbeitet zwischen vier Medaillons
mit den Evangelisten; auf der Rückseite Modonna in Flachrelief inmitten Filigran-
ornaments, wol auch 17. Jh.).

RATHHAUS. An einer Decke des Rathschreiberzimmers das Wappen
der Gemeinde Allensbach (1751) und Truhe mit spätgothischem Sch 1 oss.
Im Rathsaal: Bruchstück einer guten Glasmalerei von 1504, Wappen des
Bischofs Hugo von Hohenlandenberg (reg. 1496—1532), zwei späte
Glasmalereien (Zunftschilde).

Die im Rathhaus aufbewahrten 18 Oelgemälde aus dem Kl. Adelheiden
bei Dettingen (Scenen des A. u. N. T.) sind unbedeutend.

PRIVAT-HÄUSER: gegenüber dem Rathhaus, im Hause des Rathschreibers
ein Doppelwappen von 1696, im Hause selbst ein Hausaltärchen von 1667
und 1668 mit demselben Wappen (wessen?).

Ein Holzhaus von 1696 mit hübscher Renaissancedecke (und zwar einer
Bretterdecke von Forlenholz mit Forlenleisten und Einlagen von Nussbaumholz) soll
ein Frauenkloster gewesen sein, welchem angeblich das an der Strasse vor ihm
liegende Haus als Kapelle diente.

ALLMANNSDORF

RÖMISCHERESTE. Urk. wird 1460 ein'herweg'erw. (Konst. Spital-
güterbuch), woraus MONE (Ztschr. VI 488) auf einen Römerweg schliesst.

KIRCHE (Tit. s. Georgii) Zopf bau.

Alt ist nur der viereckige mit Holzhut und Helmdach gedeckte Thurm, der
wohl der frühgothischen Periode angehört und ehemals als Befestigung diente,
wie die an der Nord-, Ost- und Westseite erhaltenen S ch i e s s s ch a r t e n (Mauer-
schlitze für Pfeile, an der Nord- und Ostseite mit vorspringender Platte, eine Art
Machiculi bildend) zeigen.

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