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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0054

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AMT ENGEN. — MATJENHEIM. 39

In der Kirche befinden sich ferner: Vortragkreuz; der Christus erhaben
zwischen den Medaillons mit den vier Evangelisten, das Uebrige gravirte Arbeit des
17. Jhs., nicht schlecht.

Ein bekleidetes Wallfahrtsbild aus Holz (Pietä), scheint, soweit die
Bekleidung erkennen lässt, gute spätgothische Sculptur zu sein; wenigstens ist der
Kopf der Jungfrau zart empfunden und von vortrefflicher Ausführung.

Zwei schöne Lichterständer aus Schmiedeeisen im Chor. In der
Sacristei ein Osterkerzenständer von ausgezeichneter Schmiedearbeit
(Renaissance).

Auf dem Gottesacker, an der Kapelle, lebensgrosser Crucifixus, stark
naturalistisch behandelte, tüchtige Holzsculptur des 16. Jhs.

In der Remise des Kaplaneihauses der Fuss eines spätgothischen Taufsteines.

Im Pfarrhause Kleider des Wallfahrtsbildes, Brocate des 16.—17. Jhs.

Das LAENGESCHLOSS, ein Fürstlich Fürstenbergisches Jagdschloss,
ist vollständig abgebrochen.

Ein altes Gebäude, der sogenannte 'Kellhof', wahrscheinlich ein ehemaliger
Klosterkellerhof, trägt in seinem inneren Ausbau von schlichtem formlosen Eichen-
holzwerk die Jahreszahl 1615 eingeschnitten.

Ein älteres Haus, mit hübschem Riegelwandgiebel, war früher das Gasthaus
'zum Kreuz'.

Die Mühle, ursprünglich 1532 erbaut, scheint sammt der Scheuer 1773
abgebrannt und wieder aufgebaut worden zu sein; das Letztere meldet eine In-
schrifttafel an der Scheuer. Im Innern der Mühle befindet sich ein Rococo-
Ofen, blau auf weiss bemalt mit Jagdstücken, aus dem Laengeschloss stammend.

MAUENHEIM

KIRC HE (Tit. s. Bartholomaei Ap.), 1726 erbaut, Zopfbau. Kirchthurm alt;
der viereckige Unterbau ist mit einem Achteck bekrönt, im Uebrigen ganz verzopft.
Der Thurm steht an der NS. der Kirche und öffnet sich zu dieser in einem Spitz-
bogen. Die Thurmhalle zur Kapelle eingerichtet.
Vortragkreuz in Kupferblech, sehr geringe Arbeit des 16.—17. Jhs.

Der Thurm ist angeblich ein Rest eines zerstörten Schlosses der Klingenberg
(v. c. 1500).

Am Fussboden desselben einige Epitaphien von 1666 und 1723.

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