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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0408

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BOLL

KIRCHE (Tit. s. Silvcstri) modern.

Leidlich gutes Vortragekreuz aus vergoldetem Messingblech.

Der Thurm stammt wol noch aus dem Ausgang des Mittelalters. Satteldach.

GOTTES ACKERKAPELLE in der Nähe des Orts, höchst einfacher
spätgothischer Bau (wol 14. Jh.) mit kleinen masswerklosen Fenstern und flacher
Decke.

Auf dem Hochaltar Holzsculptur des 17. Jhs.: Pelikan, der seine Jungen
mit seinem Blute speist.

Im Schiff Holzstatuette: Maria mit dem Kind (wol 17. Jh.), nicht schlecht.

Beim Eintritt in das Dorf Boll steht das ehemalige SCHLOSS DES
GRAFEN VON HEUDORF, welches diese ursprünglich als Lehen des Grafen
von Lupfen, seit 1471 als Lehen der Freih. von Zimmern besessen, und welches
1643 von Franz von Heudorf an Fürstenberg verkauft wurde. Als letzte Besitzer
werden die Grafen City genannt. Dreistöckiges einfaches Kastengebäude, das jetzt
von Bauern bewohnt wird, die es für ihre Verhältnisse zurecht gerichtet, beispiels-
weise aus der einst schönen mit Blendarcaden und Pilastern gegliederten Durch-
fahrt, eine Tenne gemacht haben. Nur noch die eine der Arcadenwände besteht,
die andere, sowie der übrige Innbau hat den bäuerlichen Bedürfnissen weichen
müssen. Bemerkenswerth ist an der Hauptfacade das grosse, stichbogenförmige Thor,
welches von Pilastern, Architrav, Consolenfries, Gesimse und Spitzgiebel umrahmt
ist. Die Gliederungen sind aus mit Putz überzogenen Backsteinen hergestellt und
lassen in ihrer Eigenthümlichkeit auf den Baumeister des Thurmes auf Schloss
Heiligenberg und der Unterkirche in Messkirch, als Urheber schliessen. (D).

BUCHHEIM

ALEMANNISCHE RESTE. Auf der Gemarkung Buchheim, in den sog.
'Wolfsackern', nächst der Württemberg. Grenze, bei dem Hofgut 'Wolfegg',
befindet sich, ca. 1 km nördl. der Strasse eine Gruppe von Grabhügeln.
Auf badischer Seite stehen noch 4 Hügel, die übrigen auf der württembergischen.
Sie haben 10—20 m im Dm. bei 1—3 m Höhe. Bei Untersuchungen 1881 fand

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