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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0577

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546 KREIS KONSTANZ.

Reizendes Papierrelief, von der Freiin Droste-Hül shoff gefertigt:
Gartenscene.

Kleine Broncestatuette: Madonna, köstliche Schöpfung aus der Mitte
des 16. Jhs.

Ueber die zahlreichen Künstler Meersburgs, unter denen als bedeutendster
der Maler des Kölner Dombilds, Stephan Lochner und der unbekannte Meister
des Landenbergischen Altars in Karlsruhe bez. in Konstanz hervorzuheben sind,
s. die Beiträge von F. MONE a. a. O., bes. S. 2g f. 4J f. Eb, S. 50 über
die vermuthlich aus Meersburg stammenden No. 54 (Hans Brosam: Porträt der
Kath. Merian), 154 (Sculptur: hl. Anna), und 163 (Relief: hl. Sebastian) der Fürstl.
Hobenzotlerschen Sammlung in Sigmaringen. Weiter .5". 54 über die aus England
durch Vermächtniss des Dr. Thomas Hopf (t 1488) nach Konstanz und von da
1527 nach Meersburg gekommenen, nun verschwundenen Paramente.

MIMMENHAUSEN

STAIGER Salem S. 35g f.

KIRCHE. Von der frühen Existenz einer Kapelle in M. zeugt die Notiz
der Cos. Petershus. (I § 22 ed. USSERMANN I Ji/J, dass eine in Peters-
hausen um 992 gefundene Rel iquien kaps el nach 'Mimminhusin' gebracht wurde,
'quam inibi aedificabatur capella'. Die jetzige Kirche ist ein Zopfbau des 18. Jhs.
Nur der viereckige an der N Seite des Chors stehende Thurm (80' h.) ist. noch
romanisch. Oben ein durch eine Volte umspanntes Rundbogenfenster. Satteldach
und Staffelgiebel. Die Schiessscharten deuten auf ehemalige Befestigung dieses
Wachtthurms. Die Thurmhalle ist nicht gewölbt.

Messingenes Vortragkreuz: Crucifixus zwischen den vier Medaillons
mit den Evangelisten. Rückseite leer, ungravirt (17. Jh.).

K e 1 ch , gothisch in der Form, in den Motiven des Ornaments bereits Renais-
sance, übrigens nicht bedeutend.

Von den drei Glocken ist eine älter (barock). Ander Krone die Inschrift:
Honori beatissimae Virginis Matris Dei, Mariae immaculatae
conceptae. Fraternitas Salemitana A. ü. 1668. An der Schweifung die
Empfängniss Maria und: Theodosius, Leonhard vnd Peter Ernst goss
mich in Lindau anno 1669.

Der H o ch a 11 a r stammt aus der Prälatur von Petershausen und ward 1809
durch den Markgrafen Ludwig von Baden hierher geschenkt. Das A 11 a r b 1 a 11
(Himmelfahrt Maria mit hl. Petrus und Sebastian) hat die Bezeichnung: 1716 Joa-
Fra-Schinid pinxit- (geringes Rococowerk).

Die gleiche Durchbildung des Holzwerkes wie in Maurach (s. d. Art.) zeigen
hier zwei HÄUSER, die wol auch einst Eigenthutn der Salemer Herren waren. (D.)

An der Südseite der Kirche ein Epitaph mit Wappen eines Xav. Prugger
1740. Einige andere Grabsteine des 18. Jhs. s. STAIGER S. 361.

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