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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0514

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AMT UEBERLINGEN. — BÄCHEN. 483

AUFKIRCH

(Gm. Ueberlingen a. S.)

RÖMISCHE RESTE. Nach VETTER (Ueber das röm. Ansiedelungs-
und Befestigungswesen im südwestl. Deutschi., Karlsruhe 1868, Karte I,
vgl. ULLERSBERGER Münster v. üeberl. S. 16) soll an der Stelle der
jetzigen Kirche ein römischer Wachtthurm (specula) gestanden haben. Die Annahme
scheint nicht erwiesen zu sein.

KIRCHE (Tit. s. Michaelis) Zopf bau (vgl. HAID Glock. v. Ueberl. 40 f.
ULLERSBERGER Münster zu Ueberl. S. 14. f. — ALLGEYER Die
Münsterkirche zu Ueberl., S. 13), ehemals die Pfarrkirche von Ueberlingen (bis 1350).
Das Schiff wurde vermuthlich im 30J. Krieg zerstört. Chor spätgothisch, quadratisch
abgeschlossen, in den durch Pfosten getheilten Eenstern Fischblasenmaasswerk.
Thurm frühgothisch, mit gekuppelten frühgothischen Fenstern. Satteldach. Das
Innere war nicht zu sehen. Nach ALLGEYER hat der Chor ein hübsches Netz-
gewölbe; die Gewölbegurten ruhen auf schön gegliederten Consolen. Auf dem
Hochaltar Christus am Kreuz zwischen Maria und Joh annes, der Erzengel
Michael, S. Nikolaus, Joh. Baptist, Andreas, alles Schnitzwerke des
ausgehenden 16. Jhs. Auf einem Seitenaltar Holzschnitzerei derselben Zeit
oder des 15. Jhs.: Maria mit Aposteln und Märtyrern, 'schöne und fleissige Arbeit'.
Dann zwei Gemälde auf Goldgrund: Christus am Kreuz (15. Jh.) und ein
Ecce homo (17. Jh.). Gutes messingnes Vortragkreuz. Zu Anfang dieses Jhs.
soll die Kirche im Besitze bedeutender Kunstschätze an Gemälden und Schnitzereien
gewesen sein (DERS.). Nach HALD befand sich 1844 ein Votivbild des Canonicus
Joh. v. Bozheim, früher in Aufkirch, in der Ueberlinger Bibliothek. DERS. nennt
zwei G1 ocken, eine von Leonhart und Peter Ernst in Lindau 1683 , eine
andere von Leonhart Rosenlecher 1750. Den Altar von 1608 schreibt
ULLERSBERGER S. 18 der Werkstätte des Jörg Zürn zu, welcher den
Hochaltar von Ueberlingen schuf.

BÄCHEN

(Gem. Beuren)

Hauschron. im Fürstl. Archiv zu Donaucschingcn. — Jahrgcsch. der
Francisc. (MONE Qs. LH 627). — STALGER Salem, 342/. STENGELE
'Fr. Stimme' 1883. No. wj. 108. — F. MONE Die bild. Künste I 97.

Ehemaliges KLOSTER (ad s. Nicolaum). Nach den 'Jahrgeschichten' kam
1400, n. A. 1412 eine fromme Krau aus Frankreich 'die wunderliche Weberin',
textrix mirabilis, sie dieta propter miram texendi artem, offenbar, wie F. MONE
mit Recht notirt, eine der Beginnen, welche in der Weberei besonders erfahren,
den burgundischen Tisserands nahe standen, nach Becha in der Nähe des Heiligen-
bergs und gründete dort ein Klösterlein für Frauen des dritten Ordens des hl.

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