Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0518

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT UEBERLINGEN. — , BERMATINGEN. 487

theiliges Fenster zwischen zwei zweitheiligen mit Maasswerk des ausgehenden
14. Jhs. Die fünf spitzbogigen Areaden des Langhauses ruhen auf achteckigen
Pfeilern mit Capitellen. Der viereckige und vierstöckige Thurm hat Staffelgiebel,
Satteldach, oben goth. Fenster, je zwei, ohne Profilirung und Maasswerk. Vom
Chor führt eine Thüre mit Eselsrücken zum Thurme. Die Fenster der Abseiten
sind zweitheilig; Oberlichter verzopft. Die Westfront hat ein grosses, dreitheiliges
Fenster mit Drei-, Vier- und Fünfpässen gefüllt (wol noch 14. Jh.) zwischen
mehreren zopfigen Oeffhungen (Renovat. um 1818).

Die Sacristei hat ein spätes fünftheiliges Gratgewölbe.

An einem spitzbogigen Portal der Südseite (der Bogen ruht auf ikonischen
Consolen) das Datum -1602.

Auf dem Altar Barockrelief: Kreuzabnahme, aus Salem.

Holzstatuetten: hl. Antonius Päd., Sebastian, S. Sylvester (mit
dem Oechslein; wol noch 16. Jh.); Madonna mit Kind, hl. Georg zu Pferd,
mit dem Drachen; meist nette, nicht- ganz schlechte Barockfiguren, 17.—18. Jh.

Grosses Holzgemälde, auf Leinwand gemalt und auf Holz gespannt:
Madonna mit Kind als Himmelskönigin, umgeben von fliegenden Engeln, auf der
Mondsichel, mit reichem Brocatmantel, dat. 1526. Nicht gerade bedeutend, aber
interessant.

Ein Barock- und ein Rococokelch (17. u. 18. Jh.).

Eine Barockmonstranz, gering.

Ein Messgewand des 18. Jhs.

Hübsche Schlosserarbeit an der zum Schatz führenden Sacristeithüre
(dat. 1715).

Vortragkreuz: auf der Vorderseite Crucifixus in getriebener Arbeit, die
Evangelisten in den Silbermedaillons der Ecken. Rückseite recht schön gravirt
(17. Jh.).

Im Chor Grabmal eines M. Gallus Humel, Parochus, gest. 1620,
Kai. Jul. mit Kreuzigung, sprechendem Wappen (einer Hummel). Spätrenaissance-
Umrahmung (Text des Epitaphs u. s. f. STAIGER p. 208).

Vortragkreuz aus Holz, barock, nicht schlecht. Neu polychromirt.

An der Südw. aussen einige Epitaphien des [8. Jhs.

Glocken: 1) die Grosse Glocke (3800 ?t) schönes Werk des 15. Jhs.
mit goth. Majuskelinschrift: (D • CCCCXXIX • O QGK ©LO^IS • UG.XII
Ca(D • (pace)

2) Die Mensula- oder Wenzel-Glocke mit goth. Minuskelinschrift: aTTO •

öomini • || mccccr-JWiii • || o • rej: • slorie • ctifte • 1! beni • mm pacf. STAIGER

S. 2/j gibt als Datum 1443 und liest invicte st. criste.

3) Die Sterbeglocke, Rococo, mit Medaillons der betr. Heiligen und der
Inschrift: o! sanCtI oMnes InterCeDIte pro nobIs et pro abbate antonIo

PLORA GENS NOSTRA (also I 705).

[487]
 
Annotationen