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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0318

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294 KREIS KONSTANZ.

No. 2 Renaissance-Fenster.

No. 3 Am Hause eine Rococostatue: hl. Bischof mit Stab und Kelch
(Augustinus ?)

No. 6 Das Haus zum guten Hirten, das Wohnhaus des Konstanzer
Bildhauers Hans M o r i n k, trägt über der Eingangsthür (Portal mit Eselsrücken)
ein Relief von demselben (Schäferscene) mit der gothischen Minuskel-Inschrift:

Zum Jitüaffgirten fjaifft man triff fjauß 2Unno
tia£ ttgüet üer gut i|itt ü&er: 2Cufs. 1608

Uno alle tote gano ein bnb 2Cuf3. ^.'jB9.

Vgl. MARMOR 276. >

No. 10 .Schaub', umgebaut. Reste von Buckelwerk.

No. 12 Spätgothisches Haus.

No. 14 'Zur Jungfrau', spätgothisches Haus.

No. 16 'Schildkrot', dsgl. mit rundbogigem Portal.

No. 18 'Wilder Mann', spätgothisches Portal.

No. 19 'H e i d e n k o p f', grosser spätgothischer Korbbogen mit Gratgewölbe
als Eingang.

No. 21 'Stör ch', umgebautes spätgothisches Haus, barockisirte Arcade mit
zwei Gratgewölben.

No. 25 Das Haus 'zum Pfauen' zeigt Spuren von Renaissance-Malerei.
(Frauenbild erkennbar.)

No. 26 Das 'Rüllen-Haus zur Leiter' ist durch ein sehr gefälliges
Renaissanceportal ausgezeichnet. Leider sind die Ecken der Obertheile bis zur
Unkenntlichkeit beschädigt. Es ist gen. von dem Patrizier In der Bind, zuben.
Rüll, 1496 dem Patrizier Konrad Ehinger zu der Leiter gehörig, 1414 zu Weih-
nachten drei Tage von K. Sigismund und seiner Gemahlin bewohnt; von hier aus
bezog das Kaiserliche Paar Petershausen (MARMOR Topogr. 28 J f.).

No. 27 'Zum hohen Gewölb' grosses gothisches Haus mit rundbogigen
Arcaden und Gratgewölben.

No. 29 Das 'Hohe Haus', cfr. MO NE I. 39J, 1294 erbaut, 1414 von
Friedrich, Burggraf von Nürnberg bewohnt, der 1417 mit der Markgrafschaft
Brandenburg belehnt wurde; 1418 verheiratete er da seine Tochter mit Herzog
Ludwig von Brieg in Schlesien. Das jetzt bestehende, schmucklose Haus mit einer
flach gebogenen Holzdecke im ersten Stock dürfte wol dem Anfang des 15. Jahr-
hunderts angehören. Die Angaben über die Erbauung desselben weichen übrigens
sehr von einander ab. SCHULTHEISS lässt dasselbe, bereits fünf Stockwerke
hoch, i. J. 1294 durch Bischof Heinrich II von Klingenberg und seinen Bruder
Albrecht, Reichsvogt zu Konstanz, erbaut werden (vgl. MARMOR Topogr. 827),
und zwar ohne Fundament, was erst später zugerichtet wurde. Nach einer von
MARMOR a. a. O. Anm. 1 angezogenen städtischen Urkunde hat der Reichs-
vogt Albrecht von Klingenberg erst 1301 das vordere und hintere Gebäude um
100 Mark Silbe«, an sich gebracht, während die hschr. Chronik MA YENFISCHs

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