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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0433

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AMT MESSKIRCH. — STETTEN AM KALTEN MARKTT. 4°5

, Kanzel reicher Zopf. Dsgl. der Hochaltar.

Statuette der hl. Apollonia mit Schwert, der hl. Barbara mit Kelch.

Grosse Statuen des hl. Carlo Borromeo und Oswald mit Vogel auf
dem Kelch (18. Jh.).

Rococokelch von 1687. Dsgl. undatirt, aus der Mitte des 18. Jhs.

Reliquienkreuz in Holz geschnitzt, leidliche Arbeit des 17.—18. Jhs.

Sehr guter spätgothischer silberner Kelch, gez. 1592 mit Goldschmied-
marke. Besonders der Knauf gut. Unten Wappen der Hausen.

Monstranz, gute Barockarbeit, gez. 1681, mit Wappen der Hausen. Die
Lunula zeigt die Madonna als Himmelskönigin.

Rauchfass aus derselben Zeit, mit Schiffchen, gez. 1625 || B.V.S.B.V. L.
Gute Arbeit.

Im Schiff Grabstein eines Pfarrers Dominicus Stader 1724. Ein
anderer, eines Frühmessers, von 1737.

Eine Seitenkapelle, älter als die Kirche, hat zwei Gratgewölbe (17. Jh.).
In derselben Altar, Holzschnitzwerk mit fünf Figuren in Hochrelief: Erasmus,
Barbara, Blasius, Panthaleon, Dionysius, Christoforus, Aegidius (hier die Inschriften
verwechselt), ikonographisch recht interessante Arbeiten des beginnenden 16. Jhs.
Die Flügel später. Rechts Oswald und Ursula, links Sybilla 1618 (sie!), Mauricius,
gemalt. Die Rückseite hat bloss Ornament.

Tabernakel aus Holz, gute Renaissance- fast Barockarbeit.

Spätgothischer Taufst ein.

Ueber dieser Kapelle eine Empore, in welcher eine Statue der Ma-
donna als Himmelskönigin, und ein Gemälde, hl. Antonius von Padua,
leidlich gute italienische Arbeit des 17. Jhs.

KIRCHHOFKAPELLE, sehr einfacher spätgothischer Bau, einschiffig,
mit verkümmertem, aus drei Seiten des Achtecks geschlossenem Chor, der einen
O c u 1 u s und einige spitzbogige Fenster ohne Maasswerk aufweist. Flache Holz-
decke. Altar Zopf.

Zwei Statuetten eines hl. Bischofs mit Stab und Kelch und einer andern
mit einer Kirche auf dem Arm.

Im Pfarrhof ein Wappen der Hausen, grosse, gute Holzschnitzerei
des 17. Jhs.

DREITRITTENKAPELLE vor dem Ort, stilloser geringer Zopfbau des
17. —18. Jhs. Geschmacklose Malereien. Guter (HoIz-P)Crucifixus auf dem Altar.

Das ehemalige Langenstein'sche, im Anfange des 16. Jahrhunderts erbaute
SCHLOSS, jetzt Rathhaus, ist ein einfaches dreistöckiges Gebäude von rechteckiger
Grundform mit Giebeln an den Schmalseiten. Die Mauerflächen sind mit Putz
überzogen, die Fenstergewände aus Holz eingesetzt und die Giebel durch karnies-
förmig abgetreppte, gemauerte Ortleisten verziert. Das Treppenhaus tritt aus der
Mauerflucht vor, ist höher als das Hauptgesimse, thurmartig emporgeführt und
mit einem vierseitigen Zeltdach überdeckt.

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