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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0538

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AMT UEBERLINGEN. — KIRCHBERG. 507

Der Barock ho chaltar umschliesst einen Steinaltar, der vielleicht noch
der romanischen Zeit angehört.

Kanzel barock, nicht ganz schlecht.

An der Orgelbühne Gedächtnisstafel mit Wappen eines Kaiserl. Oester-
reichischen Raths Georg Friedrich von und zu Hersperg, gest. 1611,
den 29. Sept.

Zwei Rococokelche ohne bes. Werth.

Zwei Messingleuchter, einfache spätgothische Arbeiten.

Eine Rococomonstranz, modern.

Ein guter Rococokelch (18. Jh.).

Ein Rococoostensorium. Vier Glocken von 1595 (1595 gez. von
Leonh. Ernst aus Lindau), 1602 (geg. von Jonas Gesus zu Konstanz und
seinem Sohne Hieronymus), 1658 (zwei), (geg. von The od. Ernst z. Lindau).

Im Pfarrhause Gemälde auf Leinwand, h. 1,30 m, br. 1,60 m, grosse
Versuchung Christi im Oelberg. Der Christus sehr gut behandelt. Unten Wappen
der Hersperg, rechts vier Frauen, links vier Herren der Familie mit einem Ritter
knieend. Dabei die Namen Georg Friederich Gerwick. — Caspar Ger-
wick. — Anna — Torathe (!) — Agata — Barbara. — Rechts in der
Ecke IR.PX 1682.

KIRCHBERG

SUMMA SALEM. I 38. — BADER Ztschr. f. Gesch. d. OR.
XXIV 255. — G. SCHWAB Der Bodensee * 1290. II146. — SCHÖNHUTH
Neuer Führer um den Bodensee. Lind. 1851, S. jjo. — REICH Die Insel
Mainau S. 169. — STAIGER Meersb. S. 184 f. — MONE, F. Die bild.
Künste I 22. — Der Bodensee u. s. Umgebungen4 S. 164 f.

Das Geschlecht derer von Kiliberg kommt urkdl. seit dem 13. Jh. vor
(so SCHWAB). Ein W. plebanus de Chireberc wird 1259 erwähnt. Der
letzte Herr v. K. soll als Büsser sich eine Klause gebaut haben, welche 1288 von
dem Stifte Kempten an Salem kam. Die Salemer Herren errichteten neben der-
selben ein Schloss, welches 1779 durch Abt Anselm II erweitert wurde, dann,
nachdem es Wohnsitz des letzten Salemer Abts Caspar Oechsle (starb hier 1820)
gewesen, an die Badische Markgrafschaft fiel. Seit 1880 hat der gegenwärtige Be-
sitzer, Se. Gh. Hoheit Prinz Wilhelm von Baden, das Gebäude wesentlich erweitert
und umgebaut.

Oekonomiegebäude: spätgothisches Giebelhaus (Ansicht des früheren
Zustands bei REICH zu S. 170) des 17.—18. Jhs. ohne architektonischen Werth.
Der Hauptbau ganz modern. Im Innern eine Anzahl gute alte Möbel, Waffen,
Bilder. Unter den letztern sind die beiden Martin Schaffner zugeschriebenen
Tafelbilder zu erwähnen, deren Reproduction unsere Figg. 125. 126 bietet (vgl.
BROUILLOT Kunstbl. 1822, 8. Aug. BÖLL Karlsr. Zeitg. 18J9, S. 297).

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