DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0615
584 KREIS KONSTANZ.
sondern zeigt gerichtete Steine. An den Ecken der Südseite des Thurms zwei
Wasserspeier. '
An der Nord- und Südseite des Schiffes kleine spätgothische Thüren.
Die Orientirung der Kirche ist fast genau.
Bemerkenswerther D a ch s t u h 1.
Die an der Südseite angebaute Sacristei hat ein Kreuzgewölbe des 15. Jhs.,
dessen hohlprofilirte Rippen aus den Ecken ohne Consolen aufsteigen. Schlussstein
mit I H S (später). Spätgothische Thüre mit übergreifendem Stabwerk.
Zur Thurmhalle führt ebenfalls eine Doppelthüre mit spätgothischem Eisen-
besch 1 äg. lieber der Thüre die alte Schatzkammer, eine quadratische
Nische mit mächtigem Eisenbeschläg.
Kanzel gutes Barockschnitzwerk.
Ewige Lampe mit romanisirenden Motiven (wol 17. Jh.).
Tauf st ein Zopf, gering.
Epitaph eines Pfarrers im Schiff, mit Kreuz und Pelikan (17. Jh.). EX
BONI TÄTE DEI || DONETVR EI || DONVM REQVIEI.
Beichtstühle aus Neubirnau, Kirchenstühle aus dem Franciscaner-
kloster zu Konstanz, 1810 hierher verbracht. Rococo.
Im Schiff grosse Kreuzigung: Christus zwischen Maria und Johannes
(16. Jh.); im Charakter halb gothisch, halb Renaissance, ziemlich gute Arbeit.
Messingenes Vortragkreuz, schöne Barock-Arbeit des 17. Jhs. ,Silber-
beschlag. Christus zwischen den vier Evangelisten; auf der Rückseite Madonna
zwischen drei Ornamentblumen.
Vier Glocken. 1) Eine kleine Glocke hat an der Krone die Inschrift:
ZU GOTTES LOB UND DIENST KEHR ICH || HANS FREY ZU KEMPTEN
GOS MICH, an der Schweifung die Krönung der Madonna mit 1583, gegenüber
den Gekreuzigten mit derselben Jahreszahl.
2) Eine zweite, noch kleinere, ohne Jahreszahl und Inschrift, von länglicher,
oben gerundeter Form, von STA1GER als die älteste angesehen, der Gestalt
nach barock.
3) Eine grössere Glocke hat an der Krönung die goth. Inschrift: JlSatifl
<0ote£ ggll (STAIGER l. Celle) gftafi hl tiner fiüte, ftoa£ irij mifet fcftellef
(wol 14.—15. Jh.).
4) Die grösste, Barockguss, hat an der Krone: A FVLGURE ET TEM-
PESTATE LIBERA NOS DOMINE JESV CHRISTE PER INTERCESSIONEM
B. M. V. ET MARTINI 1673, an der Schweifung Reliefs mit Petrus und Paulus,
gegenüber den hl. Martin, ferner S. Leonhard und die Künstlerinschrift: LEON-
HARD VND VLRICH ROSENLÄCHER GOSSEN MICH IN KONSTANZ 1673;
weiter eine Krönung Maria mit: MAGISTER JOHANN MARTIN ERPPRECHT
DER ZEIT PFARRHERR ALLHIER, ANNO 1673. MICHEL KARG VON
UNTER-ULDINGEN, HANS UITLE VON OBER-ULDINGEN, MICHAEL
JUNG VON NUSSDORF, MATHIAS BEK VON DEISENDORF, WOHL-
BESTELLTE PFLEGER DISER ZEIT ALLHIER. Und unten am Kranze:
f584]
sondern zeigt gerichtete Steine. An den Ecken der Südseite des Thurms zwei
Wasserspeier. '
An der Nord- und Südseite des Schiffes kleine spätgothische Thüren.
Die Orientirung der Kirche ist fast genau.
Bemerkenswerther D a ch s t u h 1.
Die an der Südseite angebaute Sacristei hat ein Kreuzgewölbe des 15. Jhs.,
dessen hohlprofilirte Rippen aus den Ecken ohne Consolen aufsteigen. Schlussstein
mit I H S (später). Spätgothische Thüre mit übergreifendem Stabwerk.
Zur Thurmhalle führt ebenfalls eine Doppelthüre mit spätgothischem Eisen-
besch 1 äg. lieber der Thüre die alte Schatzkammer, eine quadratische
Nische mit mächtigem Eisenbeschläg.
Kanzel gutes Barockschnitzwerk.
Ewige Lampe mit romanisirenden Motiven (wol 17. Jh.).
Tauf st ein Zopf, gering.
Epitaph eines Pfarrers im Schiff, mit Kreuz und Pelikan (17. Jh.). EX
BONI TÄTE DEI || DONETVR EI || DONVM REQVIEI.
Beichtstühle aus Neubirnau, Kirchenstühle aus dem Franciscaner-
kloster zu Konstanz, 1810 hierher verbracht. Rococo.
Im Schiff grosse Kreuzigung: Christus zwischen Maria und Johannes
(16. Jh.); im Charakter halb gothisch, halb Renaissance, ziemlich gute Arbeit.
Messingenes Vortragkreuz, schöne Barock-Arbeit des 17. Jhs. ,Silber-
beschlag. Christus zwischen den vier Evangelisten; auf der Rückseite Madonna
zwischen drei Ornamentblumen.
Vier Glocken. 1) Eine kleine Glocke hat an der Krone die Inschrift:
ZU GOTTES LOB UND DIENST KEHR ICH || HANS FREY ZU KEMPTEN
GOS MICH, an der Schweifung die Krönung der Madonna mit 1583, gegenüber
den Gekreuzigten mit derselben Jahreszahl.
2) Eine zweite, noch kleinere, ohne Jahreszahl und Inschrift, von länglicher,
oben gerundeter Form, von STA1GER als die älteste angesehen, der Gestalt
nach barock.
3) Eine grössere Glocke hat an der Krönung die goth. Inschrift: JlSatifl
<0ote£ ggll (STAIGER l. Celle) gftafi hl tiner fiüte, ftoa£ irij mifet fcftellef
(wol 14.—15. Jh.).
4) Die grösste, Barockguss, hat an der Krone: A FVLGURE ET TEM-
PESTATE LIBERA NOS DOMINE JESV CHRISTE PER INTERCESSIONEM
B. M. V. ET MARTINI 1673, an der Schweifung Reliefs mit Petrus und Paulus,
gegenüber den hl. Martin, ferner S. Leonhard und die Künstlerinschrift: LEON-
HARD VND VLRICH ROSENLÄCHER GOSSEN MICH IN KONSTANZ 1673;
weiter eine Krönung Maria mit: MAGISTER JOHANN MARTIN ERPPRECHT
DER ZEIT PFARRHERR ALLHIER, ANNO 1673. MICHEL KARG VON
UNTER-ULDINGEN, HANS UITLE VON OBER-ULDINGEN, MICHAEL
JUNG VON NUSSDORF, MATHIAS BEK VON DEISENDORF, WOHL-
BESTELLTE PFLEGER DISER ZEIT ALLHIER. Und unten am Kranze:
f584]