DOI Artikel:
Schliepmann, Hans: Arthur Johnson
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0050
ARTHUR JOHNSON
im Staate Ohio geboren, woselbst sein
Vater der Journalistik oblag, bis er als
Konsul nach Hamburg kam. Nach seiner
väterlichen Abstammung ist Johnson also
allerdings Amerikaner. Ich könnte mich
nun dahinter verschanzen, daß ich das
Ameri kan isch e als anglosächsische Mischung
unter das Germanische mit unterschlüpfen
ließe. In der Tat ist ja auch nur von
einer französischen oder deutschen oder
englischen Malerei in Amerika zu reden;
der Gesellschaftszustand drüben hat künst-
lerische Schwingungen bisher nur auf dem
Gebiete der Dichtung und der Baukunst
auslösen können. „Malerisch“ sieht der
Amerikaner vorab nur durch die allge-
meinste Mode- und Bildungsbrille:
Wände ohne Bilder sind zu leer und
Bilder sind vielleicht furchtbar teuer, also
sehr imposant. Aber es bedarf keiner
Winkelzüge für Johnson. Abgesehen
davon, daß er seine ganze Schulbildung
in Hamburg, seine malerischen Studien in
Berlin wahrhaftig, 1893 bis 1897 im
phantasielosen Berlin; Johnson verrät auch
nicht recht, bei wem eigentlich — betrieb,
ist seine Mutter deutscher Herkunft. Von
ihr hat er zweifellos die deutsche Poeten-
seele, die „Lust am Fabulieren“. Von ihr
BADENDE KINDER
ARTHUR JOHNSON
Es ist schwer, von diesen Dingen zu reden, ohne
Mißverständnissen Raum zu lassen. Aber es sollte
leicht sein, den rechten Sinn zu spüren, denn was
ich sagen will, ist nichts anderes als das, was zu allen
Zeiten, wo nicht fremdvölkischer Einfluß unser natür-
liches Fühlen zerstörte, deutsches Kunstempfinden
gewesen.
Ist aber unsere Kunst im Gegensatz zu der mehr
formalen des Romanen auf das Seelische gestellt, so
soll uns keine Haarspalterei abhalten, unseres Wesens
Kunst zu pflegen, ihr den Boden zu bereiten. Denn
nur in deutscher Kunst können wir Deutsche aller
Völker Künste jemals zu übertreffen hoffen, in einer
Kunst, die von tiefen, großen Menschen stammt!
* *
*
„Und dann Arthur Johnson, der halbe Ameri-
kaner?“ — —
Richtig. Arthur Johnson ist 1874 in Cincinnati handstudie arthur johnson
34
im Staate Ohio geboren, woselbst sein
Vater der Journalistik oblag, bis er als
Konsul nach Hamburg kam. Nach seiner
väterlichen Abstammung ist Johnson also
allerdings Amerikaner. Ich könnte mich
nun dahinter verschanzen, daß ich das
Ameri kan isch e als anglosächsische Mischung
unter das Germanische mit unterschlüpfen
ließe. In der Tat ist ja auch nur von
einer französischen oder deutschen oder
englischen Malerei in Amerika zu reden;
der Gesellschaftszustand drüben hat künst-
lerische Schwingungen bisher nur auf dem
Gebiete der Dichtung und der Baukunst
auslösen können. „Malerisch“ sieht der
Amerikaner vorab nur durch die allge-
meinste Mode- und Bildungsbrille:
Wände ohne Bilder sind zu leer und
Bilder sind vielleicht furchtbar teuer, also
sehr imposant. Aber es bedarf keiner
Winkelzüge für Johnson. Abgesehen
davon, daß er seine ganze Schulbildung
in Hamburg, seine malerischen Studien in
Berlin wahrhaftig, 1893 bis 1897 im
phantasielosen Berlin; Johnson verrät auch
nicht recht, bei wem eigentlich — betrieb,
ist seine Mutter deutscher Herkunft. Von
ihr hat er zweifellos die deutsche Poeten-
seele, die „Lust am Fabulieren“. Von ihr
BADENDE KINDER
ARTHUR JOHNSON
Es ist schwer, von diesen Dingen zu reden, ohne
Mißverständnissen Raum zu lassen. Aber es sollte
leicht sein, den rechten Sinn zu spüren, denn was
ich sagen will, ist nichts anderes als das, was zu allen
Zeiten, wo nicht fremdvölkischer Einfluß unser natür-
liches Fühlen zerstörte, deutsches Kunstempfinden
gewesen.
Ist aber unsere Kunst im Gegensatz zu der mehr
formalen des Romanen auf das Seelische gestellt, so
soll uns keine Haarspalterei abhalten, unseres Wesens
Kunst zu pflegen, ihr den Boden zu bereiten. Denn
nur in deutscher Kunst können wir Deutsche aller
Völker Künste jemals zu übertreffen hoffen, in einer
Kunst, die von tiefen, großen Menschen stammt!
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„Und dann Arthur Johnson, der halbe Ameri-
kaner?“ — —
Richtig. Arthur Johnson ist 1874 in Cincinnati handstudie arthur johnson
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