DOI article:
Lorenz, Felix: Ferdinand Schmutzer
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0418
PORTRÄT JOSEPH JOACHIMS. RADIERUNG FERDINAND SCHMUTZER-WIEN
Ferdinand schmutzer.
VON FELIX LORENZ.
Die österreichischen Radierer von heute, an
Zahl nicht klein, haben keinen größeren in ihrer
Mitte als Ferdinand Schmutzer, den erwähltesten
Wiener Meister der Kupferplatte. Die Höhe,
auf welcher der erst Zweiundvierzigjährige jetzt
steht und die er nur durch eine bis ins Tiefste
gehende Versenkung in Geist und Technik seines
Schaffens erreicht hat, gestattet sogar die Ein-
reihung seiner Erscheinung unter die allerersten
der lebenden Künstler, wobei weder Länder-
grenzen noch Sondergebiete der Kunst unter-
schieden sein mögen.
Diese Generalwertung mußte vorausgeschickt
werden. Man erinnert sich seit vielen Jahren
nicht, einer Könnerschaft begegnet zu sein, die
gleich der Schmutzers sofort bei ihren ersten
Manifestationen so uneingeschränkt und neidlos
anerkannt, so froh in Besitz genommen wurde.
Als diese geniale Kraft bei ihrer Ausfahrt aufs
hohe Meer der Meinungen hinausgewiesen
wurde, geschah das Wunder (obgleich es eine
Selbstverständlichkeit hätte sein müssen), daß
sie gänzlich ungefährdet durch die Scylla und
Charybdis der Kritik hindurchsteuerte. Vor der
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Ferdinand schmutzer.
VON FELIX LORENZ.
Die österreichischen Radierer von heute, an
Zahl nicht klein, haben keinen größeren in ihrer
Mitte als Ferdinand Schmutzer, den erwähltesten
Wiener Meister der Kupferplatte. Die Höhe,
auf welcher der erst Zweiundvierzigjährige jetzt
steht und die er nur durch eine bis ins Tiefste
gehende Versenkung in Geist und Technik seines
Schaffens erreicht hat, gestattet sogar die Ein-
reihung seiner Erscheinung unter die allerersten
der lebenden Künstler, wobei weder Länder-
grenzen noch Sondergebiete der Kunst unter-
schieden sein mögen.
Diese Generalwertung mußte vorausgeschickt
werden. Man erinnert sich seit vielen Jahren
nicht, einer Könnerschaft begegnet zu sein, die
gleich der Schmutzers sofort bei ihren ersten
Manifestationen so uneingeschränkt und neidlos
anerkannt, so froh in Besitz genommen wurde.
Als diese geniale Kraft bei ihrer Ausfahrt aufs
hohe Meer der Meinungen hinausgewiesen
wurde, geschah das Wunder (obgleich es eine
Selbstverständlichkeit hätte sein müssen), daß
sie gänzlich ungefährdet durch die Scylla und
Charybdis der Kritik hindurchsteuerte. Vor der
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