HEINRICH KAYSER
sind seine Villen, Landhäuser
und Herrensitze. Der Organis-
mus dieser Bauten zeigt eine
Klarheit, Zweckdienlichkeit und
Wohnlichkeit, die nicht besser
ausgesprochen werden kann.
Hier verstand er es, als Raum-
künstler Eigenes zu geben.
Das Innere zeigt stets ein
harmonisches Zusammenklin-
gen der Massen. Der Dekor
ist ihm ja nicht immer ge-
lungen; hier fehlte ihm der
feine Geschmack eines Messel
und Seidel, oder es man-
gelten ihm auch nur die Mit-
arbeiter. Auf diesem dekora-
tiven Gebiete leisten wir heute
Besseres.
Kayser ist aber vor Allem
ein ganz hervorragender Raum-
künstler, der die Massen rich-
tig zueinander stimmt, Licht
und Schatten harmonisch zu
verteilen weiß. Sein ganzes
Werk zeigt, daß er immer ein
modern schaffender Künstler
seiner Zeit war. Einer der
Wenigen, die es verstanden
haben, neue Wege einzuschla-
gen, die Eigenes zu sagen
hatten, die mit den Überliefe-
rungen allein nicht zufrieden
waren.
Besonders gelungen sind ihm,
wie gesagt, Landhäuser, Villen,
Herrensitze, Geschäfts- und
Bürohäuser, weniger aber große
monumentale Aufgaben. Bei
diesen war es ihm nicht immer
gegeben, im Grundriß und Auf-
bau die Klarheit festzuhalten,
die einem starken Baumeister
der Massen gelingt.
Die besten Wohnhäuser Kaysers sind in Berlin
und in seiner rheinischen Heimat, in Stuttgart,
Luxemburg, Mannheim zu finden; darunter sind
Musterbeispiele des deutschen Wohnhausbaues.
Unter seinen vielen Schloßbauten darf man die
in Godesberg und Varchentin (Mecklenburg), das
Schloß des Grafen Witzleben in Altdöbem, das
Schloß Hagedorn bei Eltville hervorheben. Neben
diesen Werken stehen zahlreiche Geschäftshäuser,
Hotels, Verwaltungsgebäude, Brauhäuser in Berlin,
Bonn, Breslau, Düsseldorf, Dortmund, Erfurt,
Frankfurt a. M., Leipzig, Straßburg, die alle aus
der vierzigjährigen Tätigkeit der beiden ver-
bundenen Fachgenossen hervorgegangen sind.
EHRENPOKAL DER VEREINIGUNG BERLINER ARCHITEKTEN FÜR DEN
GEH. BAURAT PROF. HEINRICH KAYSER ALFRED GRENANDER
OSEF DURM.
Einer der fruchtbarsten süddeutschen Bau-
künstler, der jahrzehntelang in Baden als
schaffender Architekt wie als Lehrer gewirkt hat und
noch wirkt, Josef Durm, feierte kürzlich seinen fünf-
undsiebenzigsten Geburtstag. Sein Leben um-
schließt eine große Fülle von Arbeit, von Kennt-
nissen und künstlerischen Tüchtigkeiten, die sich
naturgemäß auf der Grundlage der Bautraditionen
seiner Zeit entwickelten. Wie im Norden die
Vorbilder der italienischen und französichen Re-
naissance in den meisten öffentlichen und vielen
Privatbauten mehrere Dezennien lang geschmack-
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sind seine Villen, Landhäuser
und Herrensitze. Der Organis-
mus dieser Bauten zeigt eine
Klarheit, Zweckdienlichkeit und
Wohnlichkeit, die nicht besser
ausgesprochen werden kann.
Hier verstand er es, als Raum-
künstler Eigenes zu geben.
Das Innere zeigt stets ein
harmonisches Zusammenklin-
gen der Massen. Der Dekor
ist ihm ja nicht immer ge-
lungen; hier fehlte ihm der
feine Geschmack eines Messel
und Seidel, oder es man-
gelten ihm auch nur die Mit-
arbeiter. Auf diesem dekora-
tiven Gebiete leisten wir heute
Besseres.
Kayser ist aber vor Allem
ein ganz hervorragender Raum-
künstler, der die Massen rich-
tig zueinander stimmt, Licht
und Schatten harmonisch zu
verteilen weiß. Sein ganzes
Werk zeigt, daß er immer ein
modern schaffender Künstler
seiner Zeit war. Einer der
Wenigen, die es verstanden
haben, neue Wege einzuschla-
gen, die Eigenes zu sagen
hatten, die mit den Überliefe-
rungen allein nicht zufrieden
waren.
Besonders gelungen sind ihm,
wie gesagt, Landhäuser, Villen,
Herrensitze, Geschäfts- und
Bürohäuser, weniger aber große
monumentale Aufgaben. Bei
diesen war es ihm nicht immer
gegeben, im Grundriß und Auf-
bau die Klarheit festzuhalten,
die einem starken Baumeister
der Massen gelingt.
Die besten Wohnhäuser Kaysers sind in Berlin
und in seiner rheinischen Heimat, in Stuttgart,
Luxemburg, Mannheim zu finden; darunter sind
Musterbeispiele des deutschen Wohnhausbaues.
Unter seinen vielen Schloßbauten darf man die
in Godesberg und Varchentin (Mecklenburg), das
Schloß des Grafen Witzleben in Altdöbem, das
Schloß Hagedorn bei Eltville hervorheben. Neben
diesen Werken stehen zahlreiche Geschäftshäuser,
Hotels, Verwaltungsgebäude, Brauhäuser in Berlin,
Bonn, Breslau, Düsseldorf, Dortmund, Erfurt,
Frankfurt a. M., Leipzig, Straßburg, die alle aus
der vierzigjährigen Tätigkeit der beiden ver-
bundenen Fachgenossen hervorgegangen sind.
EHRENPOKAL DER VEREINIGUNG BERLINER ARCHITEKTEN FÜR DEN
GEH. BAURAT PROF. HEINRICH KAYSER ALFRED GRENANDER
OSEF DURM.
Einer der fruchtbarsten süddeutschen Bau-
künstler, der jahrzehntelang in Baden als
schaffender Architekt wie als Lehrer gewirkt hat und
noch wirkt, Josef Durm, feierte kürzlich seinen fünf-
undsiebenzigsten Geburtstag. Sein Leben um-
schließt eine große Fülle von Arbeit, von Kennt-
nissen und künstlerischen Tüchtigkeiten, die sich
naturgemäß auf der Grundlage der Bautraditionen
seiner Zeit entwickelten. Wie im Norden die
Vorbilder der italienischen und französichen Re-
naissance in den meisten öffentlichen und vielen
Privatbauten mehrere Dezennien lang geschmack-
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