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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912

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Zwei Künstleradressen: für Reinhold Begas, für Fritz Schaper
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https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0081

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ZWEI KÜNSTLERADRESSEN

^WEl KÜNSTLERADRESSEN.

Für Reinhold Begas f. Für Fritz Schaper.

Tage in dem Genüsse des Bewußt-
seins, daß sein Schaffen fernen Ge-
schlechtern leuchten wird im Streben
nach Schönheit und künstlerischer
Wahrhaftigkeit!“

„Zur Vollendung des
80. Lebensjahres, bringt die
Bildhauervereinigung ihrem
Ehrenmitgliede Rein hold
Begas im Verein mit seinen
Schülern herzlichste Glück-
wünsche dar!

Über die Grenze eigenen
Schaffens hinweg erheben
wir ehrfurchtsvoll und be-
wundernd den Blick zu einem
Lebenswerk voll reichquel-
lender Schönheit und ehren
den großen Künstler, der
uns des Tages grauen All-
tag mit den Strahlen olym-
pischer Heiterkeit veredelte,
der das Besitztum seiner
Volksgenossen an froher
Schönheitserkenntnis mehrte,
und wünschen dem Meister
von Herzen noch viele

BBS Irrem verehrten

ü Meister
Fvitz Schaper

zum 70. Geburtstag
seine dankbaren Schüler

Die Berliner Bildhauervereinigung hat zwei
Berliner Künstler fast zu gleicher Zeit durch
Adressen von Franz Stassen geehrt — zwei
Künstler, von denen der eine das achtzigste,
der andere das siebzigste Lebensjahr vollendet
hatte: Reinhold Begas — Fritz Schaper.
Das Geschick fügte es, daß der Nestor der
Berliner Bildhauer, kurz nachdem er diese
Ehrung entgegengenommen hatte, vom Schau-
platz seines Schaffens durch den Tod abberufen
wurde. Aber der Meister hatte wenigstens
noch die Genugtuung erleben dürfen, am
Ende eines so reichen Lebens sich auch von
den Jungen um ihn herum noch verehrt zu
sehen. Die Ehrenurkunde Stassens,
welche die Berliner Bildhauervereini-
gung Reinhold Begas überreichen
ließ, hatte folgenden Wortlaut:

Zu Fritz Schapers 70. Geburtstag rief die
Berliner Bildhauervereinigung seine Schüler zu
dem gleichen Zweck zusammen. Es waren
alle die, in derem Kreise sich der Künstler
besonderer Liebe erfreute, und so ward auch
hier ein schönes Verdienst geehrt.

Wir werden auf die Lebenswerke der beiden
Meister, von denen die Berliner Bildhauerkunst
so viel empfing, noch besonders zurück-
kommen.

FRANZ STASSEN

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