STÄTTEN DER ARBEIT
gaben dem Fremden nur selten ein Spiegelbild
der deutschen Heimat. Gerade die charakte-
ristische Note des Deutschtums fehlte. Jenes
Versenken in deutsches Wesen, das unseren
besten Meistern so oft ihre eigentliche Stärke
gegeben hat.
Wie entzückend dagegen in dieser Auswahl
die malerischen Ansichten von alten deutschen
Städten, die Bilder aus der deutschen Flach-
landschaft, köstliche Kuhweiden, friesische Dorf-
straßen und viele andere charakteristische Motive
deutscher Heimat! Selbst der deutsche Weih-
nachtsbaum ist in zwei liebenswürdigen Dar-
stellungen von Hans Looschen und ReneReinicke
vertreten.
Aus der Fülle des Gebotenen seien hier
nur wenige Namen herausgehoben. Man sieht,
daß die Ausstellung der Gesell-
schaft für deutsche Kunst im Aus-
lande nicht einer bestimmten künst-
lerischen Richtung, sondern der
gesamten deutschen Kunst dienen
will. So finden wir einträchtig
nebeneinander Werke von Eugen
Bracht, Franz Stuck, Ludwig
v. Hofmann, Oskar Frenzei,
Max Li eber mann, Otto H. Engel,
Slevogt, Rafael Schuster-Wol-
dan, Kallmorgen, HansThoma,
Ludwig Manzel, Brütt, Hans
Damman, E. Beyrer, Graf
Kalkreuth, Löwith, Ludwig
Dettmann, Hans von Bartels,
Hans Meyer, Kurt Agte und
vieler anderer angesehener Meister
aus allen Kunststädten Deutsch-
lands. Das Hauptverdienst um das
Zustandekommen einer so vielsei-
tigen Ausstellung deutscher Kunst
hat der bisherige Vorsitzende der
Gesellschaft für deutsche Kunst
im Auslande, Geheimer Regierungs-
rat Platz, der die organisatori-
schen Arbeiten geleitet und dem
es gelungen ist, aus den Kreisen
opferwilliger Kunstfreunde die er-
forderlichen hohen Geldsummen
zusammenzubringen, die zur Durch-
führung einer solchen ganz auf
eigene Kraft gestellten Ausstellung
deutscher Kunst erforderlich sind.
Professor Otto H. Engel hat den
Vorsitz bei den mühevollen Ar-
beiten der Ausstellungskommission
geführt und seiner langjährigen
Erfahrung bei den Arbeiten für
die große Berliner Kunstausstellung
ist es zu verdanken, daß die ame-
rikanische Ausstellung eine so lebhafte Be-
schickung aus allen Kreisen der deutschen
Künstlerschaft gefunden hat. Alle an dem
schönen Unternehmen beteiligten Männer haben
den deutschen Künstlern einen großen Dienst
erwiesen und ihre Arbeit wird sich voraussicht-
lich durch die Erschließung des südamerika-
nischen Kunstmarktes reichlich belohnen.
Der Dichter und die Kunst.
„Die Kunst hat überhaupt wenig Freunde auf
Erden. Eben darum schließt sie sich an die
wenigen, die sie warm und ehrlich lieben, mit
desto größerer Innigkeit an. Diejenigen, die da
behaupten, der Landschaftsmaler müsse sich auf
STÄTTEN "DER ARBEIT: DIE DOPPELBRÜCKE. ZEICHNUNG
HANS BALUSCHEK
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gaben dem Fremden nur selten ein Spiegelbild
der deutschen Heimat. Gerade die charakte-
ristische Note des Deutschtums fehlte. Jenes
Versenken in deutsches Wesen, das unseren
besten Meistern so oft ihre eigentliche Stärke
gegeben hat.
Wie entzückend dagegen in dieser Auswahl
die malerischen Ansichten von alten deutschen
Städten, die Bilder aus der deutschen Flach-
landschaft, köstliche Kuhweiden, friesische Dorf-
straßen und viele andere charakteristische Motive
deutscher Heimat! Selbst der deutsche Weih-
nachtsbaum ist in zwei liebenswürdigen Dar-
stellungen von Hans Looschen und ReneReinicke
vertreten.
Aus der Fülle des Gebotenen seien hier
nur wenige Namen herausgehoben. Man sieht,
daß die Ausstellung der Gesell-
schaft für deutsche Kunst im Aus-
lande nicht einer bestimmten künst-
lerischen Richtung, sondern der
gesamten deutschen Kunst dienen
will. So finden wir einträchtig
nebeneinander Werke von Eugen
Bracht, Franz Stuck, Ludwig
v. Hofmann, Oskar Frenzei,
Max Li eber mann, Otto H. Engel,
Slevogt, Rafael Schuster-Wol-
dan, Kallmorgen, HansThoma,
Ludwig Manzel, Brütt, Hans
Damman, E. Beyrer, Graf
Kalkreuth, Löwith, Ludwig
Dettmann, Hans von Bartels,
Hans Meyer, Kurt Agte und
vieler anderer angesehener Meister
aus allen Kunststädten Deutsch-
lands. Das Hauptverdienst um das
Zustandekommen einer so vielsei-
tigen Ausstellung deutscher Kunst
hat der bisherige Vorsitzende der
Gesellschaft für deutsche Kunst
im Auslande, Geheimer Regierungs-
rat Platz, der die organisatori-
schen Arbeiten geleitet und dem
es gelungen ist, aus den Kreisen
opferwilliger Kunstfreunde die er-
forderlichen hohen Geldsummen
zusammenzubringen, die zur Durch-
führung einer solchen ganz auf
eigene Kraft gestellten Ausstellung
deutscher Kunst erforderlich sind.
Professor Otto H. Engel hat den
Vorsitz bei den mühevollen Ar-
beiten der Ausstellungskommission
geführt und seiner langjährigen
Erfahrung bei den Arbeiten für
die große Berliner Kunstausstellung
ist es zu verdanken, daß die ame-
rikanische Ausstellung eine so lebhafte Be-
schickung aus allen Kreisen der deutschen
Künstlerschaft gefunden hat. Alle an dem
schönen Unternehmen beteiligten Männer haben
den deutschen Künstlern einen großen Dienst
erwiesen und ihre Arbeit wird sich voraussicht-
lich durch die Erschließung des südamerika-
nischen Kunstmarktes reichlich belohnen.
Der Dichter und die Kunst.
„Die Kunst hat überhaupt wenig Freunde auf
Erden. Eben darum schließt sie sich an die
wenigen, die sie warm und ehrlich lieben, mit
desto größerer Innigkeit an. Diejenigen, die da
behaupten, der Landschaftsmaler müsse sich auf
STÄTTEN "DER ARBEIT: DIE DOPPELBRÜCKE. ZEICHNUNG
HANS BALUSCHEK
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