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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912

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Doenges, Willy: Ausstellung von modernen Kunstwerken aus Privatbesitz im Sächsischen Kunstverein, Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0968

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Ausstellung von mo.-

DERNEN KUNSTWERKEN
AUS PRIVATBESITZ IM SÄCH-
SISCHEN KUNSTVEREIN, DRESDEN.
VON WILLy DOENGES.

Der große Erfolg, den der Sächsische Kunst-
verein zu Dresden mit seiner ersten Ausstel-
lung von modernen Kunstwerken aus Privatbe-
sitz hatte, die er im Jahre 1907 veranstaltete,
war Veranlassung, in diesem Jahre wieder eine
solche Ausstellung ins Auge zu
fassen. Als dieser Gedanke im
Frühjahr dieses Jahres im Direk-
torium des Kunstvereins angeregt
wurde, tauchten zunächst allerdings
Zweifel — namentlich aus dem
Kreise der dem Direktorium an-
gehörenden Künstler — auf, ob
der Plan durchführbar sei. Man
fürchtete, daß nicht genügend
Material zu beschaffen sein würde,
um diese Ausstellung einmal um-
fangreich genug, zum anderen auch
so interessant zu gestalten, daß sie
wirklich in großen Zügen ein Bild
der modernen Kunst aufzeige.

Schon die ersten Schritte zur
Durchführung des Planes bewiesen,
daß diese Zweifel unbegründet
waren. Es wurden so viele und
ausgezeichnete Werke der Malerei
und Bildhauerkunst zur Verfügung
gestellt, daß nicht nur eine ge-
nügend umfangreiche, sondern auch
eine Ausstellung von hohem künst-
lerischen Niveau gesichert war.

Das endgültige Ergebnis der
Umfragen im Lande war ein ge-
radezu überraschendes. Während
für die erste Ausstellung von 61
sächsischen Sammlern 352 Kunst-
werke erlangt werden konnten,
stellten für diese zweite 115
Kunstfreunde 668 Arbeiten zur
Verfügung. Dieses Resultat stellt
der sächsischen Kunstfreundlichkeit
ein glänzendes Zeugnis aus. Denn
es handelt sich bei diesen 668
Kunstwerken ja nicht um Kunst-
ware, sondern um vollwichtige,
z. T. sogar um hervorragende, hoch
im Preise stehende Kunst. Ein
paar Namen von Bedeutung mit
der Zahl, in der sie in dieser
Ausstellung vertreten sind, mögen
für diese Tatsache sprechen. Man
begegnet Arnold Böcklin 2 mal,

Ludwig v. Hofmann 5 mal, Max Klinger 15 mal,
Walter Leistikow 8 mal, Franz v. Lenbach 6 mal,
Max Liebermann 15 mal, Adolph v. Menzel
4 mal, Gustav Schönleber 3 mal, Franz Skarbina

6 mal, Franz v. Stuck 9 mal, Wilhelm Trübner

4 mal, Wilhelm v. Zügel 4 mal. Das sind nur

einige willkürlich aus dem Verzeichnis der 310
Künstler, die in dieser Ausstellung mit Arbeiten
vertreten sind, herausgegriffene deutsche Maler;
es fiele nicht schwer, ebensoviele bedeutende
Namen von fremdländischen Künstlern zu

DER URLAUBER

(Aus:der Sammlung Schmeil-Dresden)

KARL SPITZWEG

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