Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912
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Ein moderner Gobelinteppich
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EIN MODERNER OOBELINTEPPICH
KINDERSTUDIEN
AUG.KRAUS
Ein moder-
ner OOBE-
LINTEPPICH.
Die Gobelinkunst hat
seit längerer Zeit durch
das preußische Kultus-
Ministerium eine sehr
erfreuliche Förderung
erfahren. So gab es
kürzlich einen für den
Festsaal des Regierungs-
gebäudes zu Breslau
bestimmten Wandtep-
pich dem Professor
Max Wislicenus in
Auftrag, der, wie unsere
Abbildung zeigt, ein
prächtiges Werk ge-
schaffen hat. Es ist
ein durchaus moderner
Gobelin entstanden, der
mit seinen berühmten
französischen Vorgän-
gern nichts gemein hat
als die Technik —
diese älteste und
schönste aller Textil -
Techniken, die heute
noch ganz ähnlich ge-
meistert wird, wie vor
500 Jahren.
Bei dem neuen Stück
ist die Zeichnung der
Technik ganz und gar
angepaßt, also durch-
aus teppich mäßig,
erstrebt sonach weder
plastische, noch per-
spektivischeBildwirkung,
sondern sucht unbe-
dingt den Charakter der
Fläche zu wahren, wie
etwa die orientalischen
oder frühgotischen Wer-
ke dieser Kunst. Das
Hauptstück hat die
unter modernen Wand-
teppichen ganz seltene
Größe von 9 Quadrat-
metern.
Es zeigt zwei lebens-
große Paare auf blumi-
ger Wiese in einer
idealen Parklandschaft,
einen Reigen tanzend.
Darüber schweben Put-
ten mit einer Blumen-
guirlande. — Wanda
Bibrowicz hat die
technische Herstellung
des Gobelins in der
Werkstätte für Kunst-
weberei an der Breslauer
Akademie meisterlich
ausgeführt.
MUTTER UND KIND
AUG. KRAUS
KINDERSTUDIEN
AUG.KRAUS
Ein moder-
ner OOBE-
LINTEPPICH.
Die Gobelinkunst hat
seit längerer Zeit durch
das preußische Kultus-
Ministerium eine sehr
erfreuliche Förderung
erfahren. So gab es
kürzlich einen für den
Festsaal des Regierungs-
gebäudes zu Breslau
bestimmten Wandtep-
pich dem Professor
Max Wislicenus in
Auftrag, der, wie unsere
Abbildung zeigt, ein
prächtiges Werk ge-
schaffen hat. Es ist
ein durchaus moderner
Gobelin entstanden, der
mit seinen berühmten
französischen Vorgän-
gern nichts gemein hat
als die Technik —
diese älteste und
schönste aller Textil -
Techniken, die heute
noch ganz ähnlich ge-
meistert wird, wie vor
500 Jahren.
Bei dem neuen Stück
ist die Zeichnung der
Technik ganz und gar
angepaßt, also durch-
aus teppich mäßig,
erstrebt sonach weder
plastische, noch per-
spektivischeBildwirkung,
sondern sucht unbe-
dingt den Charakter der
Fläche zu wahren, wie
etwa die orientalischen
oder frühgotischen Wer-
ke dieser Kunst. Das
Hauptstück hat die
unter modernen Wand-
teppichen ganz seltene
Größe von 9 Quadrat-
metern.
Es zeigt zwei lebens-
große Paare auf blumi-
ger Wiese in einer
idealen Parklandschaft,
einen Reigen tanzend.
Darüber schweben Put-
ten mit einer Blumen-
guirlande. — Wanda
Bibrowicz hat die
technische Herstellung
des Gobelins in der
Werkstätte für Kunst-
weberei an der Breslauer
Akademie meisterlich
ausgeführt.
MUTTER UND KIND
AUG. KRAUS