EINE NEUE FRIEDHOFSKAPELLE
mit dem edlen Bau der Kapelle selbst erwarb,
die als solche eine der schönsten des auch in
dieser Beziehung wenig „verwöhnten“ Berlin ist.
Das Bauprogramm für diese Kapelle stellte
die Forderung, daß ca. 450 Leidtragende Platz
finden sollten. Etwa 20 davon waren auf
Stühlen am Katafalk, 200 auf festem Kirchen-
gestühl unterzubringen. Die Höchstzahl von
450 Personen wird nur in wenigen Fällen an-
wesend sein, deshalb sind die Seitenschiffe durch
Säulenreihen vom Kapellenraum, in welchem
sich eine kleine Trauerversammlung verlieren
würde, abgetrennt.
In der als Windfang dienenden Vorhalle fin-
den die wartenden Leidtragenden bei nahe
aufeinanderfolgenden Beerdigungen Platz. Von
der Vorhalle aus führt eine Treppe zur Orgel
und Sängerempore.
An die Chorapsis, welche in ihrer ganzen Ge-
staltung sich zur Aufstellung von Trauer-
dekorationen eignen muß, schließen sich einmal
die Sakristei mit gesondertem Zugang, dann
Abort und Waschgelegenheit und der Nieder-
gang zur Sargkammer an. Zu dem Katafalk
vor dem Altar werden die Särge mittels Auf-
zugs heraufgehoben. Elektrische Beleuchtung,
Niederdruckdampfheizung und Entlüftung sind
vorgesehen.
Ein recht fühlbarer Mangel bei solchen kleinen,
in Berlin üblichen Kapellenanlagen ist das Fehlen
anschließender kleinerer Nebenräume für Per-
sonal und Geräte und das Unterbringen der
Särge im Kellergeschoß. Er ließ sich auch bei
der Luisenstadt-Kapelle nicht vermeiden.
Eine einwandfreie Lösung kann nur eine
zweckmäßig gruppierte Gebäudeanlage bringen,
wie sie Grässel den Münchnern bescherte.
Gedanken über kunst.
VON JOHN CONSTABLE.
Der „Vater aller modernen Landschaftsmalerei“,
der englische Müllerssohn John Constable, der
1859 starb, aber in der Schätzung der Heutigen
so lebendig wie nur einer ist, hat in vielen seiner
Briefe, Tagebuchblätter und Vorträge die köst-
lichsten und originalsten Gedanken über die
Kunst niedergelegt. Jetzt ist die von Leslie be-
sorgte englische Zusammenstellung dieser Ge-
danken in einer deutschen Übertragung (durch
Arthur Roessler; bei P. Cassirer, Berlin) er-
TREPPENAUFOANO WALTER KOEPPEN
VORHALLE
WALTER KOEPPEN
193
mit dem edlen Bau der Kapelle selbst erwarb,
die als solche eine der schönsten des auch in
dieser Beziehung wenig „verwöhnten“ Berlin ist.
Das Bauprogramm für diese Kapelle stellte
die Forderung, daß ca. 450 Leidtragende Platz
finden sollten. Etwa 20 davon waren auf
Stühlen am Katafalk, 200 auf festem Kirchen-
gestühl unterzubringen. Die Höchstzahl von
450 Personen wird nur in wenigen Fällen an-
wesend sein, deshalb sind die Seitenschiffe durch
Säulenreihen vom Kapellenraum, in welchem
sich eine kleine Trauerversammlung verlieren
würde, abgetrennt.
In der als Windfang dienenden Vorhalle fin-
den die wartenden Leidtragenden bei nahe
aufeinanderfolgenden Beerdigungen Platz. Von
der Vorhalle aus führt eine Treppe zur Orgel
und Sängerempore.
An die Chorapsis, welche in ihrer ganzen Ge-
staltung sich zur Aufstellung von Trauer-
dekorationen eignen muß, schließen sich einmal
die Sakristei mit gesondertem Zugang, dann
Abort und Waschgelegenheit und der Nieder-
gang zur Sargkammer an. Zu dem Katafalk
vor dem Altar werden die Särge mittels Auf-
zugs heraufgehoben. Elektrische Beleuchtung,
Niederdruckdampfheizung und Entlüftung sind
vorgesehen.
Ein recht fühlbarer Mangel bei solchen kleinen,
in Berlin üblichen Kapellenanlagen ist das Fehlen
anschließender kleinerer Nebenräume für Per-
sonal und Geräte und das Unterbringen der
Särge im Kellergeschoß. Er ließ sich auch bei
der Luisenstadt-Kapelle nicht vermeiden.
Eine einwandfreie Lösung kann nur eine
zweckmäßig gruppierte Gebäudeanlage bringen,
wie sie Grässel den Münchnern bescherte.
Gedanken über kunst.
VON JOHN CONSTABLE.
Der „Vater aller modernen Landschaftsmalerei“,
der englische Müllerssohn John Constable, der
1859 starb, aber in der Schätzung der Heutigen
so lebendig wie nur einer ist, hat in vielen seiner
Briefe, Tagebuchblätter und Vorträge die köst-
lichsten und originalsten Gedanken über die
Kunst niedergelegt. Jetzt ist die von Leslie be-
sorgte englische Zusammenstellung dieser Ge-
danken in einer deutschen Übertragung (durch
Arthur Roessler; bei P. Cassirer, Berlin) er-
TREPPENAUFOANO WALTER KOEPPEN
VORHALLE
WALTER KOEPPEN
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