Die* deutschen Künstler
< AUF DER RÖMISCHEN AUS-
STELLUNG.
Das deutsche Reich hatte sich bekanntlich mit großen
Kosten an der Internationalen Kunst-Ausstellung
in Rom beteiligt, und später erfuhr man, daß die
deutsche Abteilung außer Wettbewerb gestellt war.
Dieser Beschluß der Regierung, der übrigens
ohne Anhörung der beteiligten Kreise ergangen
ist, mußte Befremden erregen. Auf der letzten
amerikanischen Weltausstellung in St. Louis hatten
Frankreich und England auch ihre Kunstabtei-
lungen außer Wettbewerb gestellt, und doch hat
damals Deutschland dieses Beispiel nicht nacli-
geahmt, zum Vorteil unserer Künstler, die zahl-
reiche und bedeutende Auszeichnungen errangen.
Es lag keine Veranlassung vor, in Rom ein
anderes Verhalten einzuschlagen. Übelwollende
könnten den genannten Beschluß der Regierung
sogar als eine Unfreundlichkeit gegenüber dem
verbündeten Italien auslegen, das seine Abtei-
lungen auf den internationalen Ausstellungen
Deutschlands niemals außer Wettbewerb gestellt
hat. Die deutsche Kunst muß, wenn sie etwas
in der Welt gelten soll, sich auch vor dem Forum
internationaler Beurteilung bewähren, und es wäre
gerade sehr interessant gewesen, die Stellung des
Auslandes gegenüber den verschiedenen Kunst-
richtungen Deutschlands kennen zu lernen.
SCHLAFENDER FAUN. BRONZE
OHMANNS „SCHLAFENDER
FAUN".
Aus dem Nachlaß des verstorbenen Künst-
lers, eines ehemaligen Begas - Schülers, hat der
Staat diese hier abgebildete reizvolle Statue er-
worben und sie der Gemeinde Steglitz über-
RICHARD OHMANN f
wiesen, die das Werk in dem neuentstehenden
Stadtpark aufstellen will.
Das ist jedenfalls ein sehr dankenswertes Bei-
spiel öffentlicher Kunslpflege, die Künstlerwerke
nicht in Galerien sperrt, sondern mit dem Leben
in unmittelbaren Zusammenhang bringt.
367
< AUF DER RÖMISCHEN AUS-
STELLUNG.
Das deutsche Reich hatte sich bekanntlich mit großen
Kosten an der Internationalen Kunst-Ausstellung
in Rom beteiligt, und später erfuhr man, daß die
deutsche Abteilung außer Wettbewerb gestellt war.
Dieser Beschluß der Regierung, der übrigens
ohne Anhörung der beteiligten Kreise ergangen
ist, mußte Befremden erregen. Auf der letzten
amerikanischen Weltausstellung in St. Louis hatten
Frankreich und England auch ihre Kunstabtei-
lungen außer Wettbewerb gestellt, und doch hat
damals Deutschland dieses Beispiel nicht nacli-
geahmt, zum Vorteil unserer Künstler, die zahl-
reiche und bedeutende Auszeichnungen errangen.
Es lag keine Veranlassung vor, in Rom ein
anderes Verhalten einzuschlagen. Übelwollende
könnten den genannten Beschluß der Regierung
sogar als eine Unfreundlichkeit gegenüber dem
verbündeten Italien auslegen, das seine Abtei-
lungen auf den internationalen Ausstellungen
Deutschlands niemals außer Wettbewerb gestellt
hat. Die deutsche Kunst muß, wenn sie etwas
in der Welt gelten soll, sich auch vor dem Forum
internationaler Beurteilung bewähren, und es wäre
gerade sehr interessant gewesen, die Stellung des
Auslandes gegenüber den verschiedenen Kunst-
richtungen Deutschlands kennen zu lernen.
SCHLAFENDER FAUN. BRONZE
OHMANNS „SCHLAFENDER
FAUN".
Aus dem Nachlaß des verstorbenen Künst-
lers, eines ehemaligen Begas - Schülers, hat der
Staat diese hier abgebildete reizvolle Statue er-
worben und sie der Gemeinde Steglitz über-
RICHARD OHMANN f
wiesen, die das Werk in dem neuentstehenden
Stadtpark aufstellen will.
Das ist jedenfalls ein sehr dankenswertes Bei-
spiel öffentlicher Kunslpflege, die Künstlerwerke
nicht in Galerien sperrt, sondern mit dem Leben
in unmittelbaren Zusammenhang bringt.
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