SCHLOSS ZOBLITZ. (Dr. med. Freih. v. Kittlitz) ANFAHRTSSEITE ARCHITEKTEN: PAULUS U. LILLOE B. D. A. BERLIN
DIE ARCHITEKTEN PAULUS UND
LILLOE.
Diese Berliner Baumeister zeigen in ihren
neueren Arbeiten jenes vornehme, von den besten
der heutigen Architekten verfolgteStreben, ein Bau-
werk soweit als möglich zu individualisieren, ohne
ihm den Reiz des Zusammenhanges mit seiner Um-
gebung zu nehmen. Die Lösung dieses Problems
ist in den meisten Fällen schwierig genug.
Bei der Betrachtung des Schlosses Zoblitz, eines
idealen Herrensitzes, dessen ganze Gestaltung des
Äußeren wie des Inneren die edelste Ruhe und eine
aristokratische Gelassenheit ausdrückt, ergibt sich,
daß es den Urhebern des schönen Baues geglückt
ist, ihm den Charakter von etwas durchaus Per-
sönlichem zu geben, soviel Stilanklänge auch
verarbeitet sein mögen. Dieser Bau ist in seiner
Art klassisch, ohne — klassisch zu sein.
Man betrachtet diese vornehm gegliederte Fas-
sade, an der keine einzige unruhige Linie etwas
verdirbt, die ebenso ruhig gestimmten Innen-
räume, in denen alle Teile zu feinen Harmonien
zusammenklingen und hat dasGefühl, in einem
Hause zu weilen, das Menschen von erlesener Kul-
tur bewohnen. Der Beachtung wert ist auch
die Klarheit des Grundrisses zu diesem in jeder
Hinsicht würdig repräsentierenden Schloßbau.
Das Landhaus Paulus, von denselben Archi-
tekten erbaut, weist wiederum einen durchaus
den Zweck betonenden und dabei poetisch-
schönen Grundzug auf. Es strömt eine emi-
nente Wohnlichkeit aus, und auf der Diele
schon weht Behaglichkeit heran, die sich in
den Zimmern fortsetzt. Hier ist’s gut von den
Geschäften ausruhen, in einer Ecke ein edles
Buch zu lesen, im durchsonnten Zimmer eine
alte Sonate zu spielen. Güte und Gediegen-
heit ist in all diesen Räumen, und auch am
Hause selbst, das schon deshalb fesseln muß,
weil es aus einem hellfarbigen Backstein er-
baut ist, der ihm Leben gibt, ln der Mark findet
man Backstein-Landhäuser nur selten — sie ist
ja freilich eine schlechte Produzentin dieses
Materials — und so ist denn das Paulus’sche
Landhaus auch in dieser Hinsicht bemerkenswert.
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DIE ARCHITEKTEN PAULUS UND
LILLOE.
Diese Berliner Baumeister zeigen in ihren
neueren Arbeiten jenes vornehme, von den besten
der heutigen Architekten verfolgteStreben, ein Bau-
werk soweit als möglich zu individualisieren, ohne
ihm den Reiz des Zusammenhanges mit seiner Um-
gebung zu nehmen. Die Lösung dieses Problems
ist in den meisten Fällen schwierig genug.
Bei der Betrachtung des Schlosses Zoblitz, eines
idealen Herrensitzes, dessen ganze Gestaltung des
Äußeren wie des Inneren die edelste Ruhe und eine
aristokratische Gelassenheit ausdrückt, ergibt sich,
daß es den Urhebern des schönen Baues geglückt
ist, ihm den Charakter von etwas durchaus Per-
sönlichem zu geben, soviel Stilanklänge auch
verarbeitet sein mögen. Dieser Bau ist in seiner
Art klassisch, ohne — klassisch zu sein.
Man betrachtet diese vornehm gegliederte Fas-
sade, an der keine einzige unruhige Linie etwas
verdirbt, die ebenso ruhig gestimmten Innen-
räume, in denen alle Teile zu feinen Harmonien
zusammenklingen und hat dasGefühl, in einem
Hause zu weilen, das Menschen von erlesener Kul-
tur bewohnen. Der Beachtung wert ist auch
die Klarheit des Grundrisses zu diesem in jeder
Hinsicht würdig repräsentierenden Schloßbau.
Das Landhaus Paulus, von denselben Archi-
tekten erbaut, weist wiederum einen durchaus
den Zweck betonenden und dabei poetisch-
schönen Grundzug auf. Es strömt eine emi-
nente Wohnlichkeit aus, und auf der Diele
schon weht Behaglichkeit heran, die sich in
den Zimmern fortsetzt. Hier ist’s gut von den
Geschäften ausruhen, in einer Ecke ein edles
Buch zu lesen, im durchsonnten Zimmer eine
alte Sonate zu spielen. Güte und Gediegen-
heit ist in all diesen Räumen, und auch am
Hause selbst, das schon deshalb fesseln muß,
weil es aus einem hellfarbigen Backstein er-
baut ist, der ihm Leben gibt, ln der Mark findet
man Backstein-Landhäuser nur selten — sie ist
ja freilich eine schlechte Produzentin dieses
Materials — und so ist denn das Paulus’sche
Landhaus auch in dieser Hinsicht bemerkenswert.
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