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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912

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Carl-James Bührings Gemeindebauten in Weissensee
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https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0406

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CARL-JAMES BUH RINGS GEMEINDEBAUTEN IN WEISSENSEE

Lieblinge beobachten. Das Betreten des Kranken-
raumes ist nicht erforderlich und die Gefahr
der Einschleppung neuer Krankheiten nach
Möglichkeit beseitigt.

Die Krankenräume sind so durchgebildet,
daß nirgends Ecken und Staubwinkel entstehen.
Die Baderäume sind mit einem glatten Marmor-
putz (Heliolyt genannt) versehen. Auch die
Türen sind ganz glatt ausgeführt.

Vor den Krankenräumen zieht sich über die
ganze Südseite des Hauses eine offene Liege-
halle hin, die im Sommer ein allerliebstes Bild
bietet, wenn bei sonnigem Wetter etwa vierzig
kleine Bettchen in Reih und Glied nebeneinander
aufgestellt sind. Die Formengebung der tragen-
den Holzteile dieser Veranda ist durch nordische
Motive stark beeinflußt, die Folge eines zehn-
jährigen Aufenthaltes des Erbauers in Nor-
wegen.

Im Erdgeschoß befinden sich die Empfangs-
und Wohnräume der Ärzte, die Laboratorien,

der Speisesaal der Schwestern, ferner die Küche
mit ihren Nebenräumlichkeiten. In den oberen
Geschossen sind die Schwestern- und Ammen-
räume untergebracht, deren weiß gehaltene,
schlicht flächige Möbel mit den farbigen Cretonne-
Vorhängen eine fröhliche Behaglichkeit aus-
strömen. Es sind auch Räume vorgesehen für
die Aufnahme von Müttern mit kranken Säug-
lingen.

Eine sehr sinnreiche Einrichtung bilden die
sogenannten Bruträume zur Aufnahme von
Frühgeburten. Nach dem Prinzip der alten
Ofenröhren sind besondere Räume hergestellt,
die von Heizungsgasen vollständig umspült
werden. Sie haben ihre besonderen Heizungs-,
Be- und Entlüftungsanlagen, die alle selbsttätig
regulierbar sind.

So wird dies moderne Säuglingskrankenhaus,
mit dem noch ein großes Wirtschaftsgebäude
verbunden ist, viel Gutes stiften können und
seinem Erbauer Ehre bringen. o.

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