Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0487
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Philipp-Heergesell, Julius: Kombinierte Möbel
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KOMBINIERTE MÖBEL
eingenommenheit gegen
eine Idee besteht, die bei
oberflächlicher Betrach-
tung einige Verwandt-
schaft mit dem berüch-
tigten „Schlafe patent“-
und „Wohne patent“-
Möbel zu haben scheint.
Man wird indessen bei
einigem Nachdenken zu-
geben müssen, daß es
sich hier durchaus nicht
um rein technische, auf
Kosten der Schönheit
gehende Konstruktionen
und auch nicht um eine,
der Ehrlichkeit des mo-
dernen Kunstgewerbes so
verhaßte „Maskierung“
handelt; die Schaffung
dieses Möbeltyps stellt
ENTWURF ZU EINEM Herrensitz R. RÜTSCHI-MAGDEBURQ vielmehr dem künstlerisch
produzierenden Architek-
• ten die interessantesten
Aufgaben; sie setzt seine besten Fähigkeiten,
die Phantasie und die Kombinationslust in Be-
wegung und stellt sowohl an sein konstruktives
wie auch nicht weniger an sein geschmackliches
auf den ersten Blick auch zu sein scheint, so
ist sie merkwürdigerweise bis heute nur selten
von den Künstlern aufgenommen worden. Das
mag zum Teil daran liegen, daß eine gewisse Vor-
GESCHÄFTSHAUS FÜR MAGDEBURG
R. RÜTSCHI-MAGDEBURG
405
eingenommenheit gegen
eine Idee besteht, die bei
oberflächlicher Betrach-
tung einige Verwandt-
schaft mit dem berüch-
tigten „Schlafe patent“-
und „Wohne patent“-
Möbel zu haben scheint.
Man wird indessen bei
einigem Nachdenken zu-
geben müssen, daß es
sich hier durchaus nicht
um rein technische, auf
Kosten der Schönheit
gehende Konstruktionen
und auch nicht um eine,
der Ehrlichkeit des mo-
dernen Kunstgewerbes so
verhaßte „Maskierung“
handelt; die Schaffung
dieses Möbeltyps stellt
ENTWURF ZU EINEM Herrensitz R. RÜTSCHI-MAGDEBURQ vielmehr dem künstlerisch
produzierenden Architek-
• ten die interessantesten
Aufgaben; sie setzt seine besten Fähigkeiten,
die Phantasie und die Kombinationslust in Be-
wegung und stellt sowohl an sein konstruktives
wie auch nicht weniger an sein geschmackliches
auf den ersten Blick auch zu sein scheint, so
ist sie merkwürdigerweise bis heute nur selten
von den Künstlern aufgenommen worden. Das
mag zum Teil daran liegen, daß eine gewisse Vor-
GESCHÄFTSHAUS FÜR MAGDEBURG
R. RÜTSCHI-MAGDEBURG
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