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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912

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Voss, Georg: Deutsche Kunst in Südamerika
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https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0602

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DEUTSCHE KUNST IN SÜDAMERIKA

WANDBLAKER

DEUTSCHES METALLWARENWERK - BERLIN

endlich auch die deutsche Kunst folgen. Die
so schnell zu überraschendem Reichtum ge-
langten argentinischen Plantagenbesitzer und
Männer des gewerblichen Lebens haben bereits
seit Jahren bewiesen, daß sie eifrig bemüht
sind, nicht nur das eigene Haus, sondern auch
die öffentlichen Gebäude ihrer aufblühenden
Städte mit Kunstwerken jeder Art zu schmücken.
Sie haben mit Gold aufgewogen, was ihnen die
rührigen Kunsthändler von Frankreich, England,
Italien und vor allem aus dem stammverwandten
Spanien herüberbrachten. Aber Werke deutscher
Kunst kamen in den Städten Süd-Amerikas nur
selten zur Ausstellung. Während die großen
deutschen Exporthäuser mit ihren Filialen in
den südamerikanischen Hafenstädten das ganze,
so kaufkräftige Land mit den Erzeugnissen
deutscher Industrie und deutschen Kunstgewerbes
versorgen, sind die Werke unserer Maler und
Bildhauer drüben bisher nur ganz selten zu
sehen gewesen.

ln allen deutschen Kunststädten begrüßte man
es daher mit Freuden, daß jetzt die „Gesellschaft
für deutsche Kunst im Auslande“ es unternom-
men hat, in Buenos Aires eine Auswahl von
Werken deutscher Kunst der verschiedensten
Strömungen der Gegenwart vorzuführen. Die

Männer der alten und der neuen Richtung
reichten sich bei diesem Unternehmen die
Hände. Die Schlagbäume, welche sonst
so streng die Lagerfeuer der Alten von den
Jungen trennen, wurden bei diesem ge-
meinsamen Ziele für einen Augenblick in
die Höhe geklappt, und so ist es ge-
kommen, daß hier sowohl die Mitglieder
der allgemeinen deutschen Kunstgenossen-
schaft wie die der verschiedenen Sezes-
sionen in der Ausstellung zu Buenos Aires
in denselben Räumen harmonisch Zu-
sammengehen.

Allerdings, in einem Punkte wird sich
die südamerikanische Ausstellung von den
sonstigen Vorführungen deutscher Kunst
auf großen Weltausstellungen im Auslande
unterscheiden: die bekannten Hauptwerke
aus der Berliner Nationalgalerie, der Neuen
Pinakothek in München, der Kunsthallen in
Hamburg und Bremen und so vieler anderer
deutscher Städte, welche sonst zur mög-
lichst würdigen Repräsentation der deut-
schen Kunst entliehen wurden, sind diesmal

TÜR. LAND- UND AMTSGERICHT DANZIG

Entwurf Prof. E. PETERSEN

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