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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 1.1911-1912

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Aus Ludwig Richters Dresdner Erinnerungen: Dresden, 1836-1847
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https://doi.org/10.11588/diglit.27186#0907

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STUDIENKOPF. ZINNBÜSTE

WILH. WANDSCHNEIDER

AUS LUDWIG RICHTERS DRESD-
NER ERINNERUNGEN.*)

Dresden, 1836—1847.
Die Aufhebung der Meißner Zeichenschule war
nur der Vorbote einer noch weitergehenden Um-
gestaltung der Akademie gewesen. Der Minister
von Lindenau, der nach Einsiedels Abgang an
die Spitze des Ministeriums gekommen war, er-
kannte bald, daß die Kunstakademie zuviel ver-

altete Elemente enthalte, welche den neuen An-
schauungen nicht entsprachen. Der Minister, mit
Herrn v. Quandt nahe befreundet, wohnte in
dessen an der Elbe schön gelegenem Hause und
konnte sich um so bequemer mit ihm über die
obwaltenden Umgestaltungen besprechen, und so
kam es, daß v. Quandt einen wesentlichen Ein-
fluß auf die Neugestaltung akademischer Ver-
hältnisse gewann. Die Akademie huldigte noch
immer den Anschauungen und der Lehrmethode,

*) In diesem der Sächsischen Kunst gewidmeten Heft seien charakteristische Aufzeichnungen
eines vergangenen Dresdner Meisters, Ludwig Richters, wiedergegeben, die seinen wundervoll
erzählten „Lebenserinnerungen“ (Ausgabe von Hesse u. Becker, Leipzig) entstammen. Sie sind be-
sonders in ihrem Kontrast zur heutigen Zeit interessant, indem sie dem arg zersplitterten Kunstwesen
unserer Tage und dem originalitätssüchtigen Getue vieler nur Halbberufener die ganze künstlerische
Ehrlichkeit und Einfachheit einer geschlossenen, in sich gefestigten Persönlichkeit gegenüberstellen
und die gediegene Zucht, die ernsthafte Arbeit, den anständigen Genossensinn, nicht zuletzt die Zierde
der — Bescheidung eines Meisters sich selbst gegenüber truglos offenbaren. Die Schriftleitung.

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