MODERNE KUNST.
XI
behaupteten sofort, , es sei ein Reklameschuss gewesen.
Wer aber die junge Sängerin näher kennt, weiss, dass
ihr ähnliches vollständig fernliegt. Frl. Saccur ist seit
einem Jahre an der Hofoper zu Darmstadt als Opern-
und Operettensoubrette angestellt. Den grössten Erfolg
hatte sie als „Puppe“ in Audrans bekannter gleich-
namiger Operette; ferner singt sie noch mit bestem
Gelingen das „Aennchen“ im Freischütz und die „Marie“
im Waffenschmied. Bekanntlich sind echte Soubretten
ein seltenes Kraut und da
der Künstlerin trotz ihrer
Jugendlichkeit ein routinier-
tes Spiel und eine sehr gut
geschulte Stimme zur Ver- %'
fügung stehen, ist die Anzie-
Emil Oestermann-Stockholm.
(Kleine goldene Medaille.)
Paul l vanovits - Wien. (Kleine goldene Medaille.)
Grosse Berliner Kunstausstellung 1900,
Mit der goldenen Medaille ausgezeichnete Künstler.
Berthold Genzmer- Lichterfelde.
(Kleine goldene Medaille.)
hung, die ihr Auftreten ausübt eine
sehr grosse. Die Künstlerin ist in
Breslau geboren und empfing ihre
Ausbildung dort und in Berlin.
.ft
Medaillen-Entwürfe aus dem Atelier Schar ff in
Wien. Es ist kein Zweifel, dass man in Deutschland allenthalben
bemüht ist, die Medailleur-
kunst zu fördern; bekanntlich
hat auch das preussische
Kultusministerium durch Aus-
schreibung von Preisen für
Ehe- und Taufmedaillen sein Vk
reges Interesse für diese Kunst .JEl
bewiesen. Wir veröffentlichen .■..... .
vorstehend eine Anzahl Me- | §
daillenentwürfe aus dem . i >'
Atelier Sclmrff in Wien, die :
verschiedenen Gelegenheiten J JK '.aHH
ihre Entstehung verdanken. t väSHr
Man muss die Entwürfe ge- _ “W I
nauer betrachten und sie ver-
gleichen, wenn man ihre Vor-
züglichkeit erkennen will. Es Ludwig Kühn-Nürnberg. (Kl. gold. Med.)
sei hier nur auf zwei Momente hingewiesen, erstens: wie ausser-
ordertlich geschickt der Raum in jeder Medaille verteilt ist; die
einzelnen Figuren und Schmuckteile sind so vorzüglich zusammen-
geführt, dass die Komposition durchaus ungezwungen wirkt. Ferner
ist die Durchführung des Gesamtcharakters jeder einzelnen Medaille
Andreas Dirks-Düsseldorf. (Kl. gold. Med.)
bis in die kleinsten Einzelheiten im höchsten Maasse ge-
lungen. Wenn eine Medaille wilde Bewegung im Ganzen
zeigt, so ist diese Bewegung bis in alle Details durch-
geführt; monumentale Ruhe zeigt sich nicht nur in der
Hauptfigur, sondern in allen Teilen; auch der einmal
angeschlagene Stilanklang ist
nach allen Möglichkeiten zum
Hugo Vogel-Berlin.
(Grosse goldene Medaille.)
Ludwig Cauer-Berlin. (Kleine gold. Medaille.)
Hans Hermann-Berlin.
(Grosse goldene Medaille.)
Ausdrucke gelangt. Anton
Scharff ist der Direktor
der an der Kaiserlichen
Münze zu Wien bestehen-
den Graveurakademie. Der Künstler schafft schon seit 1866
an dieser Stätte, zuerst als Münzgraveur, dann seit 1887 als
kaiserlicher und königlicher Kammermedailleur und seit 1896
als Direktor der Graveurakademie. Man kann sagen, dass
kaum ein Regierungs- oder Ehejubiläum hervorragender
Persönlichkeiten ge-
.i. feiert wird, ein Ge-
denktag, ein Künstlcr-
fest oder ähnliches Er-
eignis vorübergeht,
. flRlE ohne dass Meister
. ■ '.Mfe'* Scharff um einen Ent-
i ■ ■ .;:; ttjÄL jäKOKBaSBrn. -
® wurf angegangen wird.
Im Jahre 1891 wurde
\ ,V ' ,t« ihm auf der Berliner
vMi8fiS8k,. "
.ts.. Das deutsche
der
Berliner Kunstaus-
Julius Lefebvre-Paris. (Grosse gold. Med.) Stellung. Ihr Sep-
tember machte Kaiser Wilhelm mit seiner Gemahlin der dies-
jährigen Grossen Berliner Kunstausstellung den ersten sehr ein-
gehenden Besuch. Am Hauptportal wurde das Kaiserpaar vom
Minister Dr. Studt, dem Geheimen Kabinetsrat v. Lucanus, dem
Prof. Dr. Pallat und den Mitgliedern der Ausstellungskommission,
Prof. G. Eilers, Prof. Dr. Hartzer, Prof. E. Körner, den Malern
F. Bombach und E. Hausmann, sowie vom Geschäftsführer der
Prof. Pallat. Maler Geh. Kabinettsrat
Bombach. v. Lucanus.
Generalmajor von Scholl. Kultusminister Dr. Studt. Kaiserin Auguste Viktoria. Kaiser Wilhelm. Prof. Geyger.
Nach einer Photographie von Hermann Boll, Berlin.
Maler Ernst Prinz
Hausmann. Schönburg.
Prof. G. Eilers. Prof. E. Körner. von Bayer.
Das deutsche Kaiserpaar in der Berliner Kunstausstellung.
XI
behaupteten sofort, , es sei ein Reklameschuss gewesen.
Wer aber die junge Sängerin näher kennt, weiss, dass
ihr ähnliches vollständig fernliegt. Frl. Saccur ist seit
einem Jahre an der Hofoper zu Darmstadt als Opern-
und Operettensoubrette angestellt. Den grössten Erfolg
hatte sie als „Puppe“ in Audrans bekannter gleich-
namiger Operette; ferner singt sie noch mit bestem
Gelingen das „Aennchen“ im Freischütz und die „Marie“
im Waffenschmied. Bekanntlich sind echte Soubretten
ein seltenes Kraut und da
der Künstlerin trotz ihrer
Jugendlichkeit ein routinier-
tes Spiel und eine sehr gut
geschulte Stimme zur Ver- %'
fügung stehen, ist die Anzie-
Emil Oestermann-Stockholm.
(Kleine goldene Medaille.)
Paul l vanovits - Wien. (Kleine goldene Medaille.)
Grosse Berliner Kunstausstellung 1900,
Mit der goldenen Medaille ausgezeichnete Künstler.
Berthold Genzmer- Lichterfelde.
(Kleine goldene Medaille.)
hung, die ihr Auftreten ausübt eine
sehr grosse. Die Künstlerin ist in
Breslau geboren und empfing ihre
Ausbildung dort und in Berlin.
.ft
Medaillen-Entwürfe aus dem Atelier Schar ff in
Wien. Es ist kein Zweifel, dass man in Deutschland allenthalben
bemüht ist, die Medailleur-
kunst zu fördern; bekanntlich
hat auch das preussische
Kultusministerium durch Aus-
schreibung von Preisen für
Ehe- und Taufmedaillen sein Vk
reges Interesse für diese Kunst .JEl
bewiesen. Wir veröffentlichen .■..... .
vorstehend eine Anzahl Me- | §
daillenentwürfe aus dem . i >'
Atelier Sclmrff in Wien, die :
verschiedenen Gelegenheiten J JK '.aHH
ihre Entstehung verdanken. t väSHr
Man muss die Entwürfe ge- _ “W I
nauer betrachten und sie ver-
gleichen, wenn man ihre Vor-
züglichkeit erkennen will. Es Ludwig Kühn-Nürnberg. (Kl. gold. Med.)
sei hier nur auf zwei Momente hingewiesen, erstens: wie ausser-
ordertlich geschickt der Raum in jeder Medaille verteilt ist; die
einzelnen Figuren und Schmuckteile sind so vorzüglich zusammen-
geführt, dass die Komposition durchaus ungezwungen wirkt. Ferner
ist die Durchführung des Gesamtcharakters jeder einzelnen Medaille
Andreas Dirks-Düsseldorf. (Kl. gold. Med.)
bis in die kleinsten Einzelheiten im höchsten Maasse ge-
lungen. Wenn eine Medaille wilde Bewegung im Ganzen
zeigt, so ist diese Bewegung bis in alle Details durch-
geführt; monumentale Ruhe zeigt sich nicht nur in der
Hauptfigur, sondern in allen Teilen; auch der einmal
angeschlagene Stilanklang ist
nach allen Möglichkeiten zum
Hugo Vogel-Berlin.
(Grosse goldene Medaille.)
Ludwig Cauer-Berlin. (Kleine gold. Medaille.)
Hans Hermann-Berlin.
(Grosse goldene Medaille.)
Ausdrucke gelangt. Anton
Scharff ist der Direktor
der an der Kaiserlichen
Münze zu Wien bestehen-
den Graveurakademie. Der Künstler schafft schon seit 1866
an dieser Stätte, zuerst als Münzgraveur, dann seit 1887 als
kaiserlicher und königlicher Kammermedailleur und seit 1896
als Direktor der Graveurakademie. Man kann sagen, dass
kaum ein Regierungs- oder Ehejubiläum hervorragender
Persönlichkeiten ge-
.i. feiert wird, ein Ge-
denktag, ein Künstlcr-
fest oder ähnliches Er-
eignis vorübergeht,
. flRlE ohne dass Meister
. ■ '.Mfe'* Scharff um einen Ent-
i ■ ■ .;:; ttjÄL jäKOKBaSBrn. -
® wurf angegangen wird.
Im Jahre 1891 wurde
\ ,V ' ,t« ihm auf der Berliner
vMi8fiS8k,. "
.ts.. Das deutsche
der
Berliner Kunstaus-
Julius Lefebvre-Paris. (Grosse gold. Med.) Stellung. Ihr Sep-
tember machte Kaiser Wilhelm mit seiner Gemahlin der dies-
jährigen Grossen Berliner Kunstausstellung den ersten sehr ein-
gehenden Besuch. Am Hauptportal wurde das Kaiserpaar vom
Minister Dr. Studt, dem Geheimen Kabinetsrat v. Lucanus, dem
Prof. Dr. Pallat und den Mitgliedern der Ausstellungskommission,
Prof. G. Eilers, Prof. Dr. Hartzer, Prof. E. Körner, den Malern
F. Bombach und E. Hausmann, sowie vom Geschäftsführer der
Prof. Pallat. Maler Geh. Kabinettsrat
Bombach. v. Lucanus.
Generalmajor von Scholl. Kultusminister Dr. Studt. Kaiserin Auguste Viktoria. Kaiser Wilhelm. Prof. Geyger.
Nach einer Photographie von Hermann Boll, Berlin.
Maler Ernst Prinz
Hausmann. Schönburg.
Prof. G. Eilers. Prof. E. Körner. von Bayer.
Das deutsche Kaiserpaar in der Berliner Kunstausstellung.