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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 15.1902

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BEILAGE ZUR „MODERNEN KUNST“.

Wieder ein Bild: durch den sinkenden Abend wan-
dern wir ein gewundenes Thal entlang. Jetzt erweitert
es sich zu einem weiten Kessel, an dessen Wänden
sich Weinberge emporziehen, jetzt führt der schmale
Pfad bergan in lauschigen Buchenwald, schlupfrig und
bald steigend, bald wieder fallend. So geht es wohl
dreiviertel Stunden im Walde, ab und zu mit Durch-
blicken auf den unten murmelnden Bach, und dann zeigt
sich plötzlich ein Märchenbild: auf einem steilen Hügel,
der das Thal absperrt, ein massiver Bau, mit dem Felsen
fast verwachsen, grau und alt und trotzig zum Himmel
ragend, aber nicht verfallen, sondern noch aufrecht und
von Menschen bewohnt: das ist Burg Eltz, zu der wir
von dem kleinen Oertchen Moselkern in einstündiger
Wanderung gekommen sind.

Burg Eltz gehört zu den kostbarsten Perlen nicht
des Mosellandes allein, sondern des ganzen deutschen
Reiches. Landschaftlich wirkt das Bild dieses Ritter-
schlosses überwältigend auch auf den ärgsten Barbaren.
Die weltabgeschiedene Stille des Platzes, die Verwilde-
rung von Gestrüpp und Fels, aus der die wuchtigen
Formen der ausgedehnten Burg heraussteigen, der
waldige dunkle Hintergrund, von dem sich das Grau
der Burgbauten wirkungsvoll abhebt, das giebt zu-
sammen ein Bild von einheitlicher Stimmung, das man
nie vergisst. Und über den Bau der Burg, die dem
Sturme der Jahrhunderte standhaft getrotzt hat, erhebt

sich als scharfer Kontrast eine öde Ruine, die Trutz-
Eltz, deren Name schon wie eine Ballade klingt. Burg
Eltz gehört noch heute dem Geschlecht, das es gebaut
hat. Man kann lange suchen, ehe man ein Adels-
geschlecht in Deutschland findet, das sich noch heute
seiner unzerstörten Stammburg erfreut!

Burg Eltz, wie sie heute dasteht, ist nicht in wenigen
Jahren gebaut worden, sondern das steingewordene
Resultat einer langen und ruhmreichen Familienge-
schichte. Anfang des 13. Jahrhunderts spätestens ist
der älteste Teil der ausgedehnten Burg gebaut worden;
es ist der romanische Bau, der nach Südosten liegt und
Platteltz heisst. Den nach Südwesten gelegenen drei-
stöckigen Schlossflügel baute die Linie Eltz-Rübenach
etwa 200 Jahre später. Ende des 15. Jahrhunderts kam,
hieran sich anschliessend, das Burghaus der Eltz-Roden-
dorf hinzu, und in der letzten Hälfte des 16. Jahr-
hunderts die Behausung des Eltz-Kempenich. Die ver-
schiedenen Familien des Geschlechtes hausten nämlich
auf ihrer Burg, die nach und nach zu einer kleinen Stadt
auswuchs, nebeneinander, freilich nicht immer friedlich.
Im Jahre 1430 hielten es die Eltze sogar für nötig einen
besonderen Burgfrieden zu schliessen, der ein wenig
erfreuliches Familienbild enthüllt. „Were von uns den
andern, — so heisst es da — sin Broder oder sin Kinde
binnen dessen Burch dot schlüge, da Gott vor sy, der-
selbe soll von Stond an das IIuss rumen und sie noch

seine Erben sullen sich nummer keins Rechten an
Schlosse Eltze vermessen bis zur Besserung des Doit-
schlags.“ Auch das Lahm- und Wund-Schlagen scheint
lange an der Tagesordnung gewesen zu sein, wie uns
die Paragraphen lehren, die mit ewiger Verbannung von
der Burg bedrohen, „wer . . den andern oder sin Wiff,
sin Broder oder Kinde lam schlüge“, und einjährige
Verweisung von der Burg verhängen, „wenn einicher
den andern wondt schlüge oder steche.“

Wie zu den ältesten deutschen Rittergeschlechtern
(schon im 10. Jahrhundert giebt es einen Georg von
Eltz), so gehörten die Eltz auch zu den selbstbewuss-
testen und mutigsten. In der Fehde mit dem mäch-
tigsten der Kurhutträger des Erzstiftes Trier, mit dem
streitbaren Balduin, eines Kaisers Bruder und Ohm,
haben die Eltzer sich als „Ysenköpfe“ erwiesen, wenn
sie sich auch schliesslich, durch Balduins Heere von
aller Welt abgeschlossen, dem Belagerer ergeben haben.
In dieser Fehdezeit ist von Balduin eben jene oben ge-
nannte Trutzveste erbaut worden. Das gräfliche Ge-
schlecht von Eltz blüht noch heute. Zu seinen Be-
sitzungen gehört Eltville am Rhein und die slavonische
Herrschaft Vukovar. Einen Teil des Jahres verbringen
die Eltz regelmässig auf ihrem Stammschloss, das im
19. Jahrhundert (von 1845—1888) mit einem Kosten-
aufwand von 184C00 Mark wieder ganz wohnlich her-
gestellt ist, nachdem es zwar den Stürmen der Raub-

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