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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Sarnsiag, 17. Januar 1903. Blatt. 45. Jahrgang. — .W 14

Grscheint täglich, SonriragH auSgenE'tlen. Prei» mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in'S Hans gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

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sn beftimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Hlnsere Aleunde jenseits des KanuLs.

Mit deul Rücktrittr Dr. v. Hollebens be-
schäftigt sich jetzt auch ber Londoner „Daily Graphrc",
ein Blatt, dem gute Beziehungen zum englischen Auswär-
tigen Amte nachgesagt werden. Das Blatt rügt zunächist
den aus dein Botschaftswechsel rejultierenden „Preß-
klatsch" und sagt dann fortfahrend:

,Me Wahrheit mag in wenigen Worten gesagt
werden: Die Rückberufung Dr. v. Hollebens ist mit
dem Fehlschlagen der jüngsten deutschen Politik in den
Vereinigten Ltaaten identisch. Es tut nichts zur
Sache, wo und wann der Doktor sich irrte, oder ob er
dies .tcherharcht jemals tat. Die niichterne Tatsache
ist, daß die Politik, die ihn zum Jnstrumente machte
und die man als fein Werk vielfach bezeichnet, sich als
falsch.erwiesen hat und daß dies so augensällig wnrde,
daß der Wechsel nicht länger aufgeschoben werden
konnte. >.Es steht zu hoffen, daß mit dieser Neuord-
nung ster Dinge das deutsche Auswärtige Amt auch
die cy.ni sche Auslegung des diplomatischen
Spiels aufgeben wird. Das Fehlschlagen feiner Be-
strebungen steht icherdies nicht vereinzolt da : während
der letzten Jahre hat chie deutsche Diplomatie überall
an Bodan verloren — ausgenommen vielleicht in der
Türkei —„ uNd der Grund ist nicht etwa, daß die Ver-
treter der deutschen Regiernng in ihrem Amte unbe-
wandert oder unintelligent sind, sondern — um es
klar auszusprechen — die SNächte haben aufge -
hört, der de u t s ch e n Regierung Vertrane n
entgegenzlchringen. Das übermäßige Bestreben, in
trüben Gewäsf e rnzufi s ch e n, und die Ent-
schlossenheit, Streitigkciten zwischen den benachbarten
Mächten auszunützen oder die Saat der Zwie-
tracht zwischen ihnen zn s ä e n , nm dadurch selbst
freie Hand zu erbalten. sind nicht gerade die geeignet-
ften und besten Älittel, um das öffentliche Vertrauen
zu gewinnen. Das waren die leitenden Prinzipien der
auswärtigen dentschen Politik, und weil sie dvr Welt
offenbar geworden sind, sind auch die Beziehungen dcs
deutschen Reiches mit andern Mächten so unbefrie-
digend. Das amerikanische Fiasko sollte dem
deutschen Kaiser eine Lehre bieten, die er fich
sehr wohl zu Herzen gehen lassen könnte."

^ Die Auslassungen des englischen offiziösen Blattes
bestätigen, daß man in England an der fixen Jdee leidet,
Deutjchland wolle England und Amerika mit einander
entzweien. Dabei hat Dentschland nichts getan, als sich
seiner Haut gewehrt, wobei es allerdings nötig war,
kine englische Zweidentigkeit aufzudecken nnd bekannt zu
geben, daß der englische.Botschafter in Washington selbst
eine gemeinsaine Note gegen- das Einschreiten Amerikas
in Cuba vorgeschlagen hatte, während man in England
hinterher behauptete, er sei der einzige gewesen, der in
dieser Sache zu den Vereinigten Staaten gehalten habe.

Die deutsche Politik verfährt immer loyal. Wie
ivar es denn mit Sarnoa? Damals schrien englische
vnd auch amerikanische Blätter die Welt voll, der Ver-
breter Deutschlands habe das Abkommen gebrochen und
Unredlich gehandelt. Hinterher aber erkannte der König
bon Schwedcn als Schiedsrichter an, daß Dentschland
sw Recht, England nnd Amerika aber im Unrecht gewesen
leien.

Wenn englische Blätter, wie oben, behauptcn, die

. deutsche Politkk genieße kein Vertrauen, so wollen wir
^ doch darauf hinweisen, daß der Dreibund im letzten
! Jahre unverändert erneuert worden ist, obgleich alle An-
! strengungen gemacht wurden, um Jtalien abzusprengen.

Mit Nnßland ist das Verhältnis in den letzten Jahren
. besser und nicht schlechter geworden. Auch die Reise,
die der deutsche Kronprinz augenblicklich nach Petersburg
ausführt, ist ein Anzeichen davon. Dänemark, das so
lange seitab stand, hat sich vor kurzem Deutschland ge-
nähert. Die Schweiz, Holland, Belgien vertrauen voll
auf die Loyalität des mächtigen deutschen Reiches. Der
„Daily Graphic" hat sich also einen sehr ungünstigen
Zeitpunkt ausgesucht, um sein Wehe über die deutsche
Politik loszulassen. .

Kemjcher MeichstikZ.

Berli n, 16. Jan.

Weiterberatung der Resolutionen der Abgg. Frhr.
v. Heyl und Speck.

Abg. Frhr. v. Heyl zu Herrnsheim (natl.): Seine
Resolution habe üen Vorzug grötzerer Klarheit vor der Reso-
lution Speck. Würde sie aber abgelehnt, so würüen er und
feine Freunüe für letztere stimmen tönnen. ' Gegenüber Dr.
Semmler stelle er fest, datz er sich nur gegen die reine Meist-
begünstigung, aber nicht gegen die Meistbegünstigungstlausel
gewendet habe. Er sei üurchaus für Beibehaltung der tetzteren.
Auch Staatssetretär Graf Posadowsky habe ihn üarin mitzver-
standen. Redner spricht sodann von den goldenen Ketten, die sich
üer Handelsvertragsverein von der ,,haute finance" umhängen
lasse. Werde eine üer beiden Resolutioncn angenommen, so
iverdc der Sieichstag niemals Handelsverträge annehmen, wie
sie.leidcr untcr dem Reichstanzter v. Caprivi abgeschtopen wor-
üen seien.

Abg. Lucke (B. d. L.) erklärt, er und seine Freunde wür-
den für dre Nesolution des Frhrn. v. Heyl stimmen.

Abg. Gothein (fr. Ver.): Wenn der Abg. Frhr. v. Heyl
mit den goldenen Ketten des Handelsvertragsvereins gemeint
habe, datz die freisinnige Vereinigung ihre Ueberzeugung ver-
kaufe, so sei das eine Verdächtigung, üie er entschieden zurück-
weisen müsse. Unser Vcrhälmis zn Amerika sei freilich nicht
so gut, ivie man ivünschen möchte, aber das beruhe auf Gegen-
seitigkeit. Auch wir hätten manche zollpolitischen Matznahmen
zetroffen, die sich besonders gegen Amerika richten. Redner
sprichr im wciteren Verlanfe seiner Rede die Hoffnung aus,
datz die Rcgicruug, gleichwiel, ob die Resotutioneu angenommen
werden oder nicht, alles daran setzen werde, nm zu Tarifver-
trägen zu kommen.

Abg. FLrstBismarck (b( t. Partei): Der Zweck der
Resolution fei, auf bessere kömmerzielle Beziehungen zu den
Vereinigtcn Siaalcn hinguwirken. Der Regierung werde es
bei ihren Fähigteiten schon gelingen, Tarifverträge abzufchlie-
tzen. Unseren Vertretern möge das Gewissen gestärkt werden,
daß sie nicht wieder so ungünstige Bedingungen annehmen,
wie bei dem Saratogavertrag. Die amerikanische Regierung
werde schon bereit sein, uns entgegenzukommen, da wir die
besten Abnchmer find. Es schade den Vertragsverhandlungen
gar nicht, wenn im Reichstag starke Worte sallen und wenn ge-
sagt werde: Wir wollen uns nicht mehr Aier den Löffel bal-
bieren lassen.

An den weitercn Debatten beteiligen sich die Abgg. Bernstein
(Soz.), v. Heyl zu Herrnsheim (natl.), Pachnicke (fr. Ver.)
und Semmler (natl.). Dabei protestiert Abg v Heyl zu Herrns-
heim gegen die Behauptung, datz er an der Kette des Bundes
der Landwirte hänge, und hält seine Behanptung aufrecht, datz
die 'haute finance grotze Summen für den Handelsvertrags-
vercin ausgegebcn habc.

Nachdem Abg. v. Heyl zu Hcrrnsheim seine Resolution
zu Gunsten der Resolution Speck zurückgezogen hat, wird letz-

üre in namentlicher Abstimmung mit 141 gegen 67 Stimmeni
bci 2 Enihaltungen migenommen.

Es folgt die Resolution Albrecht und Gen. betreffend ditz
gewcrbliche Arbeit in Strafanftalten.

Abg. Baudert (E-oz.) begründet die Resolution, in
Strafanstalten andere Arbeiten als solche für den eigeüen Be-i
darf, für die des Reichs und des Staates oder der Gemeinde
nicht mehr arisführen zu lassen nnd den Verkauf der gewerb-
lichen.Erzeugnijse aus solchen Anstalten nicht mehr zu niedri--
geren als marktniätzigen Preisen stattfinden zu lassen.

Abg. Schlumberger (Hosp. der Nationallib.) sprichL
gegcn die Resolution und Iveist daranf hin, dah die Kommission
sie abgelehnt habe, weil dieser Gegenstand zur Kompetenz dev
Einzelstaaten gehöre.

Geh. Rat Krohne erklärt, schon im Jahre 1898 seien
Vorschriften erlassen worden, welche verhindern sollten, datz
die freie Arbeit durch die Gefängnisarbeit unterboten werde.
Es müsse den Einzelstaaten überlaffen werden, wie sie die Ver--
hälrnisse regeln wollen.

Nach weiterer mierhcblicher Debatte wird die Resölntion:
Albrecht abgclehnt.

Morgen Resolution Roesicke-Dessau, betreffend Malzgerste»

Baycrn.

Mü nchen, 16. Jnn. Wic die „Allg. Ztg." niitteilt,
^ hat der Würzburger Bischof, v. Schloer, einen Hirten-
^ brief gegen die Resornikatholiken erlassen.

Ans der Ksrjsrrrtzer

— An Stelle des verstorbenen Hosbiichhänölers Josef
Bielefeld ist Herr E r n st Bielefeld in Karlsrnhe zum
k. nnd k. österreichisch-nngarischen Konsul in Karlsruhe ernannt
worden. Demsclben wurde das Exequatur zur Ausübung sei-
ner konsularischen Funktionen erteilt.

Karlsrnhe, 16. Januar. Obgleich die katar-
rhalischen Erscheinnngen etwas verniindert sind, hat 'der
Großherzog auch heute den Finaiizniinister Dr.
Buchenberger nicht zum Vortrage empfangen. Jni Laufe
des Nachmittags und Abends hörte Seine Königliche Ho-
heit die Vorträge des Geheimrats Dr. Freiherrn von
Babo und des Legatiansmts Dr. Seyb. Die Nachrichten
von einer schweren Erkrankung des Großherzoas von
Luxemburg sind Gottlob unrichtig. Der Großherzog
wird wohl in deii nächsten Tagen nach Abbazia reifen.
Die Kälte im Hochgebirge bei Hohenburg hat heute 18
Gräd erreicht.

Aus §LadL und Land.

Heidelberg, 17. Januar.

* Heidrlberger Rnrrenpoft. Es ist beabsichtigt, auch in
diesem Jahre eine Nummer der H e i d c l b e r g e r Narren-
p o st erscheinen zu lassen. Das geehrte Publiknm Heidelbergs
wird hicrnnt zn reger Mitarbeitevschaft an dem Blatt aufge-
fordert. Scherz und Humor sollcn in der Narrenpost das
Szepter führen. Wer also einen gnten lustigen Gedanken
hat, der sür die Narrenpost sich eignet, der möge ihn — ans-
gearbeitet oder nicht, anonhm oder mit Aamensunterschrift —>
an Redakteur F. Montua einsenden, der ihn an das Re-.
daktionskomitee der Narrenpost weiterbesördern wird.

s-s Bortrag übcr Feuerbestattnng. Die sreie Vercinigvng
von Freunden der Feuerbestattwig veranstaltete gestern Abend
im großen Saale der „Harmonre" einen hvchintereffanteni
Vortragsabend, der sehr gut besucht war. Ob die zahlreich er-

Kleine Zeitung.

^ . — Neustadt a. H., 12. Jan. Auf dem bekannteu.
HaardterSchloß bei Neustadt läßt z. Zt. Reichsrat
August v. Clemm interessante Ausgrabun-
^n^machen. Die etwa ls/2 Meter starke Schuttdecke
Jnnern der Kapelle, die nach ihren Profilen in der
destalt der Würselkapitelle- an der Außenseite dec Zeit
lioo angehört, wnrde eirtfernt, wobei die Sockel
an dxx-i Pfeilern freigelegt wnrden, die mit eiiiem vierten,
überschütteten Pfeiler das Kreuzgewölbe trugen,
dem sich die frühere Empore erhob. Vom Palas
^us konnten Lie Besitzer der Bnrg unmittelbar auf diese
^inpore gelangen und so dem Gottesdienste beiwohnen.
F'.s'rt fand sich auch ein vergoldetes nnd emailliertes

aus Kupfer. Nach Norden zn wurde in etwa

^n_ ....

^ Meter Tiefe ein T 0 n n e n g e w ö I b e festgestellt,
^ sur hier befindlichen Schloßküche gehört hat. Das
Uü von Kapelle und Burg wird durch diese Freilegungs-
„,??ten in klareres Licht aestellt. Das Haardter Schloß
L;Mrt mit Limburg, Walastede, sowie dem Dom zu
b^ßer zu den ältesten Steinbauten der Pfalz.
vn»^i^^ttgart, 16. Jan. Jn dem Nachtschnellzug
^ sllm brachte sich hentc Nacht lant „Schw. Merk."
- bon Wien kommender Russe bei der Station Eberbach
i»,,?uem Anfall von T 0 bsucht niit einem Rasiermesser
tiefe Schnitte am Hals bei, Die Mitreisenden
die Nptleine. Der Tobsüchtige, der sämt-
m'ds Handgepäck der Mitreisenden zum Fenster hinans-
^ m ein Krankenhaus verbracht.

UriiN^ Nürnbcrg, 16. Jaii. Das Schwurgericht ver-
ue den Geschästsführer Lesser vom Nürnberger

Warenhaus Schmoller, der durch Jnserat Waren
zu extrabilligen Preisen anbot, ste aber nicht unter dem
Wert verkaufte, wegen nnlanteren Wettbe-
w erbs, verübt durch die Presse, zn 500 Mk. Geldstrase
und Tragimg der Kosten.

— Köln, 16. Jan. Jn dem irn Umbau befindlichen
Hotel, wo man gestern, wie bereits berichtet, unter dem
Fußboden zwei Skelette auffand, wurden heutc aber-
mals zwei Skelette zn Tage gefördert, Bereits
vor Jahren war ein Schädel aufgefunden worden, ohne
daß damals diesem Fnnde eine besondere Bedeutung bei-
(gemessen wurde, Die Staatsanwaltschaft ist ieifrigst
damit beschäftigt, Licht in diefe mysteriöse Aiigelegenheit
zn bringen.

— Der Ncujahrs-Bricfverkehr i» Bcrlin für 1902-03
läßt erkennen, daß die vielfachen Bestrebungen, dis
Glückwünschs!zum Jahijeswechsel einzuschränken, doch
nicht ohne Erfolg geblieben sind. Während in der Zeit
vom 30. Dezember 1901, 12 Uhr mittags bis 1. Januar
1902 11 Uhr abeiids 11 892 300 Sendiingen (rimd
1 700 000 Stück oder 16,8 Prozent mehr als im Vor-
jahre) befördert worden sind, beträgt die Gesamtauflie-
ferung diesesmal 11 936 400 Sendungen und die Stei-
gung gegenüber dem Vorjahre demnach nur 44 100
Stück oder nur 0,37 Prozent. Die ordnungsmäßige Ab-
wickelung des Verkehrs ist dadurch erleichtert tvorden,
daß eine größere Zahl von Sendungen friiher als sonst
eingeliefert wurde. Jn der Zeit vom 30. Dezember, 12
Uhr mittags, bis 31. Dezember 1902, 8 Uhr srüh, wur-
den nämlich 1 719 000 Seiiduiigen ansgegeben, gegen-
über 1 334 900 Seiidnngen in der gleichen Zeit des Vor-
jahves. Als bemerkenswert teilt die „Deutsche Verkehrs-

zeitnng" mit, daß sich die Briefe und Postkarten um
219 600 Stück vermehrt, die Drucksachen und Waren-
proben um 176 500 Stück verniindert haben.

— Berlin, 16. Jan. Eine Protestkundgebung
gegen Professor Delitzschs Behauptung in seinem
Vortrage über „Babel und Bibel" wurde in der
gestrigen Versammlung des Zentralvereins deutscher
Stnatsbürger jüdischen Glaubens von Dr. Hirsch-Hildes-
heimer anaeregt, weil Delitzsch das Heiligste der Juden«
die Bibel, angegriffen habe.

— Berlin, 16. Jan. Zwischen einem Offizier der Schutz-
truppe und einem Leutnant kam heute früh, dem „Lok.-Anz."
zufolge, im Grunewald ein P i st 0 l e n d n e l l zum Austrag.
Erstcrer wnrde durch einen Schuß in die Brust schwer ver-
wundet. — Ueber die Berhaftung eines zur Disposition
steheiiben Korvettenkapitäns erfahren hiesige Blät-
ter, datz diesc wcgen grober Dienstvergehcn erfolgt ist, Der
Betreffende ist der jetzt znr Nordseestation gehörige Kowetten-
kapitän z, D, Kayser,

— Die Schnlden des Herzogs bon Sngan, Dieser
Tage klagten die Gläubiger des Herzogs von Sagcntz
Prinzen von Talleyrand-Perigord ihre Forderungen vor
dem Pariser Zivilgericht ein, Es handelte ftch um sol-
gende Summen: Schneiderrechnungen 37 500 Franks,
Juweliere 10 100 Fr., verschiedene andere Lieferanten,
Restanrateurs 89 366 Fr., Bankiers und persönliche
Freunde, darunter die Liquidierung der ehelichen Güter-
gemeinschaft, 3 328 000 Fr. Zehn Forderungen im
Betrage von 280 300 Fr. wurden vom Gerichte abge-
wiesen. Zur Verteilnng kommeu 262 236 Franks 80
Centimes.

Die heulige Nummer umfaßt drei Viätter, zusammen 14 Seiten.
 
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