Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0323

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Monlag, 16. Fevruar 1903.

Gvftes Blatt.

45. Jahrgang. — .W 39

Erscheint t ä g l i ch, Sonntags ausgenommen. Preis mit FamilienLlättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

die Posi bezogen vierteljährlich 1.38 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

A nz e i g e n p r e is: 20 Psg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
an bestimmten Tagen wird teine Verantivor-tlichteit übernommen. — A n s chlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Z>as Wrotokoss zwischen Derrtschland und
Aenezueka.^

e r l i n, 14. Hebr. Von dem taisrrlich drulsckien
Owsanütcn Frciberrn Spr ck v. S t r r u b n r g als Be-
^lllnächtigten der kaiserlich deutschen Regiermig und dem
d^sandwn dcr Vereinigten Ltaatm von l'lmorita Horrn
^.owen als Vevollmächtigten dor venezolanischeii Re-
ö'ttung ist zur Beilegung der zwischen D e u t s ch l a u d
Veneznela enlslandenen Streitigt'eiten nachsreheiideS
^tototdll u n t e r z e i ch n e k worden.

,Artitel 1: Tie venezolaiiische Regierung erkennt im
^i'inzip die von der taiserlich deutschen Regierung er-
hobenen Retlamalioneii deutscher llntertaneii als berech-

an,

Artikel 2: Tie deuts-chen Reklamationen aus den
s't'iezolanischeii Vürgertriegen von 1898 bic> 1900 be-
RUfen sich anf 1718tl1ö.07 BolivareS. Die venezo-
RNische Regierung verpslichtet sich, von diesem Betrage
050 Lst., gichch 137 üOO Bolivares, sosort^bar zu zah-
nN und zur Tilgung des Restes süns am 16. März, 15.
t'bril, 15, Rtai, 15. Iuni nnd 15. Fnli 1003 an den
miserlich dentschen Gesandten in Caracas zahlbare Wech-
>4 über entsprechende Teilbeträge einzulösen, die Bowen
iofoct ansslellen und Freiherru Lpeck v. Tternburg über-
ßkben wird. Lollle die venezolanische Regierung diese
v-^ckfsel nicht einlösen, so soll die Zahlung ans den Zoll-
d'ntünften von La Guayra und Pnerto Cabello erfolgen
^N'd foll die Zollvenvaltnng in den beiden Häfen bis znr
^°tlsrändigen Tilgung der erwähnten Lchnld 'belgisclM
ooUbxamten übertragen werden.

. Artikel 3: Tie in den Arliteln 2 nnd 0 nicht erwühn-
^n dentschen Retlamationen, insbesondere die Reklama-
Nonei^ nxckche ans dem gegenwärtigen venezolanischen
viirgerkriege herrühren, ferner die Ansprüche der dent-
!chen großen Veneznelagesellschaft gegeu die venezolanische
mgiernng wegen Befördernng von Personen nnd Gütern,
^vie die anS dem Baue eines schlachthofes in Caracas
^Ntstandenen Forderungen des FngenieurS Karl Henkel
Hamburg nnd der Attiengesellschaft siir Beton- nnd
'ckoniei-beiii j„ Berlin werden einer g e m ischten
' o m i„ jssj o n überwiesen.

...Artikel 4: Tie in Artitel 3 erwähnte gemischte Kom-
nnision hat ihren Sitz in CaracaS. Sie setzt sich znsam-
?N'n aus je einem von der kaiserlich deutschen nnd vene-
sblninschen Regierung zn ernennenden Mitgliede. Die
^biiennnng hak b!s zum 1. Mai 1903 zn ersolgen.

. Artitel 5: Znr Befriedignng der im Artikel 3 be-
attchneten Reklamationen, sowie der gleichartigen For-
^niiMn anderer Mächte wird die venezolanische Re-
bnnning vom 1. Rcürz 1903 ab monallich 30 Prozent
br Zolleinknnste von La Guayra und Pnertv Cabello
nnter Ausschlusz jeder anderen Verfügung dem Vertreter
is'N' englischen Bank in Caracas überweisen. Sollte die
/nezolanische Regiernng dieser Verpflichkung nicht nach-
-snniiien, so soll die Zolloernxiltung in den beiden Häfen
Znr vollständigeii Befriedignng der vorstehend er-
N'ahnien Fordernngen belgis-chen Zollbeamten iibertra-
üen iverden. Alle Streitfragen in Ansehnng der
^Aeilung der im Absatz 1 bezeichneten Zolleink'ünfte,
vwie j„ Ansehung^des Rechtes Tentschlaiids, Groszbritan-
nnd Ztaliens ans gesonderte Befriedignng ihrer
'ckAtainationen sollen in Crmangelnng eines anderivei-

tigen Abkommens durch den stnndigen Schieds h o s
ini Haag entschieden werden. An dem Schiedsverfahren
käiinen sich alle anderen interessierten Staaten den ge
nannten drei Mächten gegenüber als Partei beteiligen.

Artikel 6: Die venezolanische Regieriuig verpslichtet
sich, die znin gröfzten Teile in dentsckM Händen befind-
liche fünfprozentige venezolanische ÄNleihe von 1896 zu-
gleich mit ihrer gesamten auswärtigen Schnld in befrie-
digender Weise nen zn regeln. Bei dieser Regelung sollen
die siir den SchNldendienst zn verwendenden Staatsein-
s künfte, nnbeschadet der diesbezüglich bereits bestehenden
s Verpflichtungen, bestimmt werden.

Artikel 7: Die von den deutschen Seestreitkräften
i weggenonimenen venezolanischen Kriegs- und Handels-
fährzeuge werden in dem Zustand, in de>m sie sich gegen-
wärtig befindcn, der venezolanischen Regierung znrück-
gegebcn.

Artikcl 8: Nach llnterzeichnung dieses Protokolles
soll die über die venezolanischen Häfen verhängte Blockäde
gemeinsam mit den Regierungen Großbritanniens und
Jtaliens aufgehoben werden. Auch werden die diplo-
matischen Veziehungen zwischcn der kaiserlich deutschen
und der venezolanischen Regierung Ivieder ausgenorn-
men.

Washington, den 13. Febrnar 1903.

Freiherr Speck von Sternbnrg,

Herbert W. B o w e n.

Ungefähr gleichzeitig mit dem dentschen wnrde auch
dns e ri g I i s ch e nnd italienische Protokoll in
Sachen Venezuela nnterzeichnet.

Nun kann die Welt der Zeiknngsleser wieder anfat-
men, denn, offen gestanden, diese Venezuela-Angelegen-
heit war schlieszlich doch recht langweilig geworden.

Derrtsches Reick.

j - - Ter Reichstag ist gegenwärtig anszerordent-
i lich schwach besucht. Tafür sind die Reden umso längerz
i man steht kurz vor den Wahlen nnd da sprechen die Ab-
s geordneten zum Fenster hinaus zn ihren Wählern. Abek
i sie haben die Rechnung ohne die Presse gemacht. Je län-
! ger die Reden werden, desto kürzer werden die Berichte.
Das Publikum kann dabei nur gewinnen.

— Znr Verteidignng gegen d!e schärfer werdenden
Angriffe anf die größeren Waren- und Kanfhäuser und i
zur Verfechkung der gemeinsarnen Jnteressen dieser Hän- !
- ser gegenüber den Behörden nnd der Gesetzgebung hat j
sich, wie der „Koirfektionär" erfährt, ein V e r b a n d i
deutscher Waren- und Kaufhäuser gebildek, '
dem bcizutreten die Gründer, eine Anzahl der ersten Wa- l
renhansfirmen Denkschlands, alle Jnteressenten dnrch ein '
Rundschreiben dringend anffordern. Die endgiltige Kon- '
stituirnng des Verbandes soll demnächst in Berlin vor
sich gehen. j

— 16 Millioiim Briefninschläge für die bevor-
steheiiden R e ich S t a g s iv a h l en wer^cn von der Regienmg s
zur Ausschreibiuig gebracht werden.

Deutscher Hieichstog

Berlin, 14. Februar.

Weiterberatung des Etats des Reichsamts
des Jnnern, Titel Staatssekretär.

StadtlHeater.


Heidelberg, 16. Febr.
ckfwairk in drel Akten von Carl

v -oie „L ogenbrüde r",

^Mfs Kurt Nraatz.

^Tas Srück ivirkt stark durch nrkomische Situanonen, d!e
deni Grundgedanken gefchickr herausgezogen werden, nm
' lachbedürfngeZ Publikum zu mnerhalten.
r . Zwei Fraucn seheu jn der Loge die Schule der Solldität
h wders für Ehemäuncr, und drängten ihre Gatten — neben-
Ej' oenierkt Schwiegervater nn'd SckMiegersohn —, !n die Loge
i^'ss'treten. Bcide gaben schließlich dem Drängen nach, aber
„ oer Weife, daß sie ihren Frauen vorflunkcr», in der Loge
gZfs.sin zu scin, während sie sich irgeNdwo auf eigeue Faust
chi^xt habeu. Da unu dcr Schwiegevvater uud der Schwie-
sohn i„ der Angst fcknweben, daß einer den andern auf sei-
tzs' "üge errappe, kommt es zu deu komifchsten Szeucn und
d^T^üklungen nnd Täuschungen, die durch das Hinznkommcn

der später zu einer natür-
-rochrer dcs ^eywiegervaters nmgowandelt und als Mo-
g ' eingefuhrt wird, ittn den Sehwiegcivater znr Herausgabe

llck ^^kenknndigen Agenten Fischer,
divi? ^-ochter dcs Sehloiegervaters

"i eingeführt wird, ittn dcn Scht...,,.... -„—

öer «0 000 Mark zn vcranlassen, des Gutsbesitzcrs Segnitz,
lg ^oyenbruder werden will, und des schauspielcrisch veran-
j,, is" Theaierlogcnschlicßers Bammelbcrgcr noch crweilert und
n 'Per Ilomtk erhöht werden. ZnM -Schlutz werden beide aus
dl ss' Aengsten erlöst durch einen wirklichen Logenüruder,
de,, ^blchcn die Nätsel zu Äller Wohlgefallen aufgelöst wer-

«eii.

Publitum kommr bei diesem lustigen
^".garnichr heraus '

Z Sestric " ^

öcs« hüden Logcnbrüder, Faürikani Habelmanu
d sZ?'biZerfohn Mar Brückncr hatren in dcn Herren

So war cs auch

tück arts dem
gestern, zumal da

Ti» Ocstrige Vorstellung allen Anfordernngen gerechl wurde.

nnd dessen

Aov H o 1 st e i n würdige Vertretcr gefnnden. Auch die
llvn-d Ageuten Franz Fischer alias Modistin Bitierklee
ee durch Herrn Krones wirksanr gegebcu, Herr G r o ß-

stihrter Komik. Fräulein

Rose Frscher zeigte uns eine resolute Schlviegermutter,
ebenso wie es Fräulein Anna Vogel gelang, ein nettes jun-
ges Frauchen zu verkörpern. — n.

Kleine Zeitunq.

Berliu, 14. Febr. Der Hiildiguiigsfahrt der
dentschen Antomobilisten vvr dem Kaiser, am
7. März, bringt der Nlonarch großes Juteresse eutgegen.
Der Kaiser wird. der „Nenen politifchen Korrespondenz"
zufolge, die Hnldigniigsiahrt auf der Schloßterrasse stehcnd
abnehmen. Ter Herzog von Ratibor wird dann dem K>.iser
ein vom Maler Kneißl-Mnnchen kiinstlerisch ansgeführtes
Album sämtlichcr Teiliiehmer der Fahrt überreichen. Bis jetzt
sind 200 Wagen ans allen Teilcn Deutschlaiids angemeldet.—
Von einem liebens würdigen Zug des Kaisers auf
dem letztenHofballe erzählt die „Ncue politische Korrespoiidenz":
Einer jnngen Dame war, ohne daß ste es benierkte, beim
Tanzen ein Teil der Schleppe abgetreien worden, da zog
der Kaiser, der dies gesehen hatte, ans der Seitentasche
seines Attila — er trng die llniform seines Lcibgarde-
Hnsarenregiments — eine kleine Schere, winkte einem
Ädjntantcn nnd lies; durch ihn den Schaden wiedcr gut
machen.

— Ter Faksiinile-Neudruck der erstcn Shakespcare-
Ansgabcn ist in London seitens der Verlagssirma Wil-
liams u. Norgate in Vorbereitung. Während die erste
„Folio" des großen Briten vom Jahre 1623 bereits
srüher in einer annähernd genanen Reproduktion der
Originalausgabe erschienen war, stnd die späteren drei i
Folioausgaben, ,die alle von textkritischem Wert sind, i
niemals wieder reprodnziert worden. Alle vier FolioS, '

Abg. Pens (soz.): Dic gestrigen Ausführungen Ahl-
wardls ließen die eiufachsten wirtfchastlichcn Begriffe vcr-
missen. Redner wendet sich gegen den Wg. Stöcker, der der
Sozialdemokratie vorgewosten habe, dah fic nicht nach ihren
Grustdfätzcn handle. Er glanbe nicht, dah Stöcker nach den
Grundsätzcn handle: man sollc kcine Schätzc sankmeln. Wcnn
das Gcld sich in unsercn Rcihcn fände, wäre es bcsser aufge-
hoben, als bei dcn Kapitalistcn. Rcdncr verbreitet sich danii
übcr den Mangel an Köalüionsfreiheit, namcntlich auf dem
Laudc.

Abg. Sittard fZeistr.): Dic sogialpolitischc Tiüigkeit
des Zeuirums habe bcreits vor Begrüudung der sozialistischen
Pariei eiugesetzt. Die Soziatdemokrateu sühten tarsächlich nur
Haß lZurufe liists, Glocke des Präfideuren.) Eudlich wollten
fie den Uuglauben.

Abg. Franken (natl!) spricht sich gegen deu allgemeineu
Befähigungsu'achweis im Hcrirdwerk aus, befürlvortel die Sckiaf-
fung eines Reichsarbeitsamts mit Arbeitskammeru, an die sich
die Orgamsation der Gewcrstchaften anlehiien soll.

Mg. Crüger (freis. Vp.) erklärt, die vom Staarsfekre-
tär Dr. Graf v. Posadoivsky angekündigte Denkschrifl über die
Wvhrinngsverhältnisse sei dankbar zn begrüßen. Jm Jnteresse
deS Gknossenfchaftswesens möchte Re'dner wünfchen, dah die
Sozialdemokraten diefem wenig Jntcresse entgegenbringen.

Abg. Pauli (freikons.) beklagr die Acutzerung des
Sraatssckrerärs llber den Bcfähigungsnachweis. Hoffentlich
chabe der Befähigungsnachweis im Mmgewerbe mehr Sym-
parhien bei ihm.

Abg. Dr. Barth (fr. Vcr.) wcndet sich gegen die Ausfüh-
ruugeu dcs Staatsfekrctärs übcr den Untergang der cnglischen
Landwirischaft. Dic dlnfhebnng dcr Korngölle habe den eng-
lischcn B'aiiernstcm'd nickst rninicrt; er sei schon vorher nicht
mehr lebcnsfähig gewesen, gerade, weil die K'ornzölle bestanden.
(Sehr richtig! links. Widersprnch rccksts.)

Abg. M olkenbuh r (Soz.): Die Krankcnkasscneimtch-
tungen der Firtna Krupp böten nur scheinbar den Teilnehmern
me'hr als die gesetzlich vorgcschriebenen Kassen. Die SnmMen,
die der Zolltarif nach der Vorlage a'bwerfen würde, würden
nicmckls gcnügcnd dic Witwcn nnd Waisen versorgen. Die
L-ozialdernokraten hätten nur dasür gestimmt, um dem Finanz-
minister die Vorlage zu versalzen. Zusätze znr Bäckcreiver-
ordnuiig übcr die inneren Einrickstnngen 'der Bäckereien seien
nviwendig, um der Unsauberkeit zu stenern.

Dicnstag 1 Uhr: Weiterberatung; vorher Wahlprüsungen.

Baden.

Karlsruhe, 14. Febr. Der diesjährige Fasten-
hirtenbrief des Erzbischofs Nörber behandeit die
„schlechten" Bücher, Schriftcn und Tagesblättcr init ihren
Gefahren für Glauben nnd Sittlichkeit.

Württcmbrrg.

Stuttgart. 14. Febr. Tic württem bc r gischen
Eisen bah nen wiesen iin Etatsjahr 1L01 an Einnahmen
anf Mark 56 924 058, an Ansgaben Mark 41 643 349.
Der Reineiürag von Mk. 15280709 blieb iiin Mk. 10I939I
hinter dein Etatsansatz nrück. Die Verzinsnng des Anlage-
kapitals sank von 3,30 pCt. iin Jahre 1900 anf 2,77
pCt. hernnter.

Bavern.

M ii n ch e ii, 14. F-ebr. Jm Ministerium des Jn-
nern ist d'ie K o m missio n znr Beratimg von Mtteln
znr Hebung der F l e i s ch v e r s o r g u n g wieder
znsa m mengetrete n. Sie ckonstatierte, datz in den
letzten Moiiaten die Zufnhr an Großvieh nnd an Schwei-
iieii an allen L-chlachtviehmärkten eine iiicht nnerhedliche
^teigerung erfahren habe. Namentlich in München imd

besonders die erste, gehören zu den allergrößten Selten-
heiten des Büchermar'ktes, und sel'bst die rieneste der
vier bisherigen Reprodiiktioiien der ersten Ausgabe, die
nrsprünglich 105 Mk. kostete, hat jeht bereits einen
dNarktpreis von etwa 300 Mk. erreicht. Williams und
Norgate betoneii, dasz niir eine Siibstription von 1000
iiumerierten Eremplaren aufgelegt wird, deren jedes
65 Mk. kostet. Reflektanten sollten also sofort an diö
Firma schreiben. Diese Shakespeare-Publikation wird
dann — neben den schwer erreichbaren Ouartos der 18
eiiizeliien Stücke -— das gesamte Qnellenmaterial zum
Shekespeare-Texte enthalten.

Theuter- nnd KunffnachriHlen.

-i- Heibelbcrg, t0. Fcbr. (S t a d t t h e a t e r.) Morgcn,
Dicnstag, gckht >m Stadttheater zum zweiten und letzten Male
die interessante und spannende Schanspielnovität „M i ch a e l
Kramer" von Gcrhart Hanptmann in der bekaittitcn treff-
lichen Besetznng der Hauptrvllcn in Szene. Das bedcntende
Werk und die anerkannt gute Darstellnng derselben haben bei
der ersten Ausführung tiefen Cindruck hinterlassen nnd die Wie-
derholung desselben dnrfte großem Jnteresse begegneN.

Wien, 12. Febr. Jm Borjahre schrieb Herr Jarno drei
vielbelachte Preise von 1000 Kronen für je einen Schwank,
eine Posse, ein Volksstück mit einer Niese - Rolle aus.
Das Ergebnis des Wettdichtens wird heute verlautbart: 107
Komödien siiid eingelaufen, 12 in 'die engere 'Konkurrenz ge-
langt, darmiter nach dem Urtcil der Preisrichter „kcin ganz
ciiiwandfrcics Werk". Als rclativ bcstc Stücke wnrden prä-
miiert: 's Sckstvarzblattl, Volksstück von Antta Oeribauer; die
Posse Die Kunst fürs Volk von Armin Friedmann un'd Ludtvig
Wolff; 'der Schwank Besserc Leut' von Lndwig Schiermacher.
Als Berufsmstanz wird nun das große - Publikiim zu cnt-
schcidcn habcn.
 
Annotationen