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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Donncrstag, 4. Jnni 1903.

tt.

45. JahrgüNg. — »IL' i?8.

^rscheint täglich, Sonntags ansgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch dik Po-

bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ansfchlicßlich Zustellgebühr.

^lnzeigenpreis: 20 Pfg. für die lspaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Psg. Fiir hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeign,
bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anichlag der Jnierate anf den Plakattafeln der Heidslberger Z-itung und den städtischen Anschlagstsllen. Fernsprecher 82.

Deutsches Reich.

^ Kiel, 3. Juni. Vor dem Kriegsgericht stand heute
Matrose M esser. schmidt unter der Anklage des
llichen Angrisfs auf seinen Vorgesetz -
begangen am 2. Mai bei Friedrichsort gegen den
^"hnrich z. S. o. Abe l. Ter Tatbestand ist folgeuder:
' üs genanuten Tage machte Fähnrich z. S. v. Abel in Ge-
^hnschaft niit dem Fähnrich z. S. Saalwächter einen
"boziergang nach Friedrichsort. Auf dcm Wege nach
.'ries kam ihnen ein Trupp betrunkener Marinematrosen
ütgegen. Tie beiden Fähnriche wicheu den Betrunkenen
Allein trotzdem schimpsten die Matrosen die Fähn-
. sobald sie in deren Nähe kamen. Die Fähuriche such-
hch Matrosen in Güte zu beruhigen, und machteu sie
^vauf aufmerksam, daß sie es doch mit Vorgesetzten zu
hätten. Ta aber dies nichts half, setzten die Fähnriche,
, ü! Ausschreitungeu zu vermeiden, ihren Weg fort. Nach-
sie eine Strecke Weges gegangen waren, kam ihnen
M Matrose nachgelaufen. Dieser schlug den Fähnrich
^ dlbel ohne weiteres ins Genick und lief darauf eiligst
avou. Tas Nnvermutete eines solchen Ueberfalles brachte
cv'b Fähnriche derart aus der Fassung, daß, oüwohl die
bahnriche sogleich die Verfolgung aufnahmcn, es dem
chtroseu gelang, unerkanut zu cntkommen. Die Vor-
^ichten des mißhandelten Fähnrichs suchten diesen zu trö-
.og und bedeuteten ihm, daß sein Verhalten keineswegs zu
>Neni Tadel Anlaß gebe. Trotzdem nahm sich v. Abel die
htn durch den Ueberfall zugefügte Kränkung derart zu
^^Zen, daß er sich am folgenden Tage das Lebeu nahm.
, ^I Täter wurde infolge der Anzeige des Matrosenartil-
chisten Jänicke der Angeklagte ernnttelt. Das Gericht er-
^Nhte wegen K ö r P e r v e r l e tz u n g mit hinter -
Angriff auf eine Gefängnisstrafe von
auf die 10 Tage wegen der Untersuchungs-
et werden.

Badcn.

N' Der nationalliberale Bezirtsverein
x..^>nheim hat sehr rasch eine bedeutenbe Mitgliederzahl
i>charben, pjo sjch seither stetig gehoben hat. Er zählt heute
Einheim 525 Mitglieder, in Großsachsen 51, Heddesheim
o, Hemsbach 124, Hohensachsen mit Ritschweier 33, Lauden-
zw lg, Leutershausen 60, Lützelsachsen 40, Oberflockenbach
Rippenweier 43, Schriesheim 63, Sulzbach 28, Ursen-
^ 23, zusammen 1197 Mitglieder.

U^igem

Monaten,

abgerechn

Aus der Karlsrrcher Zeituug

Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
CF! Hofmöbelfabrikanten Adolf Dietler in Freiburg die
tz.shubnis zur Annahme und zum Tragen des ihm von dein
uan verliehenen Osmanseordens 4. Klasse erteilt.

^ Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
^ ! Tberförster Alops Thoma in Geisingcn das Forstamt
^ »berbischofsheim übertragen, dcn Forstassessor Rudolf
qsiffptkLl in Lahr znm Oberförster in Geisingen, den Forst-
ßßVw August Günther in Walldürn zum Oberförster da-
z„ >5 den Forstassessor Hermann Loesscn in Neckarschwarzach
j» g.Tberförster daselbst und den Forstassessor Adolf König
^arlsruhe zum Oberförster in Gerlachsheim ernannt.

T Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben der
^fdes Professors Dr. Klein zum Rektor der Technischen

Fraukfmter Gesangs-Wettstreit.

(Nachdrnck verboten).

II.

X Frankfurt, 3. Juni.
allseitig sehnlich erwartete Abkühlung ist zur Freude
dgs . »ingetretcn. . Während es in den Morgenstunden schien,
ttzjs'vex eingetretene Negen für den ganzen Tag wohl anhalten
in den Mittagsstunden das Wetter sich auf, und
qq^^snue versuchte die Wolken zu verscheuchen. Man kann
tzj^biesmal wieder von einem Kaiserwetter reden. Die

Lewährt jetzt einen imposanten Anblick. Die
h^p"in,ückung ist fetzt vollständig. Mit emsigem Flciß wurden
Noch allerwärts die Gebäude und Straßen dekoriert und
kie whlt sich unwillkürlich in einen Wald versetzt, wenn man
sixrFUendlich langen, festlich-geschmückten Stratzen entlang
tzK Das Leben auf den Straßen wird ein immer regeres.
ütnO^^iche Gäste sind bereits eingetroffen und immer

Scharen bringcn die einlaufenden Züge.

^ 2.10 Min. trafen an G e s a n g v e r e i n e n ein der
Männergesangverein, der Aachencr Männcrgcsang-
Mühlhcimer Männergcsangvercin Sängerbund, Dres-
Männcrgesangverein Orphcus, Esscner Männerge-
Hqss Sanssouci, Essener Männergcsangvcrein Concordia,
Mberischcc Männcrgesangvercin, Kassclcr Licdervercin,
6» vburgnx Männergcsangverein, Kölner Männergesangver-
Magdeburger Männerchor, Dortmunder Gcsangverein
Serb,, ,ü»i- Dortmunder Lehrergesangverein, Krefcldcr Sän-
?tok. üb- Die Ankönimlinge waren nicht wenig erfreut ob dcs
Empfangs und warcn nicht wenig erstaunt über die
!>pd Wien Vorarbeiten. Sie wurden am Bahnhof abgeholt
ihre Lokale begleitet. Ein Besuch des Festzeltes
fbnen die Stättc ihres Wirkens. Die grotze Sänger-
>st etwas erweitert wordcn und bietet einen intcrcssanten
übcr den ganzcn Saal und die Kaiserloge. Tas
o wirkt cindrucksvoll und würdig. Da es cine gcwisse

Hochschule Karlsruhe für das Studienjahr 1903-04 die Be-
stätigung erteilt.

— Betriebsassistent Heinrich Feld in Basel wurde nach
Lauda, Betriebsassistent Wilhelm Wickenhäuser tn
Schwetzingen nach Friedrichsfeld versetzt.

Karlsruhe, 8. Juni. Heute früh 9 Uhr früh-
stückten dis höchsten Herrschaften mit 'dem Herzog Johann
Albrecht und blieben sodann bis gegen 10 Uhr mit dem-
selben vereint. Danach verabschiedete sich der Fürst zu
Eulenburg bei dem Großherzog und der Großherzogin;
seine Abreise erfolgte um 2 Uhr. Der Großherzog empfing
um ^11 Uhr den Millisterialdirektor Geheimrat Hübsch
zu längerer Besprechung. Danach nahm Seine Königlichs
Hoheit die Meldung des Kommandierenden Generals des
16. Armeekorps Generals der Jnfanterie von Stoetzer
entgegen und erteilte Privataudienzen. Die Großher-
zogin besuchte am Vormittag die Deutsch-Koloniale Jagd-
ausstellung. Der Herzog Johann Albrecht zu Mecklen-
burg-Schwerin empfing verschiedene Personen. Derfelbe
ist durch , Vorbereitung der Arbeiten zur Tagung der
Deutschen Kolonialgesellschaft sehr beschäftigt. Jm Laufe
des Nachmittags und Abends empfing der Großherzog
üen Präsidenten Dr. Nicolai und hörte die Vorträge des
Geheimrats Dr. Frhrn. von Vabo und des- Legationsrats
Tr. Seyb. Dazwischen besnchte Seine Königliche Hoheit
noch die Deutsch-Koloniale Jagdausstellung.

Zur Wahlbewegung.

St -uttgart, 3. Iuni. Eine scharfe Absage
hat auf der gestern in Geislingen abgehaltenen 44. Wan-
derversammlung württembergischer Landwirte der Minister
des Jrmern v, Pifchek an den Bund Ler Land-
wirte gerichtet. Der Minister stellte fest, datz die heu-
tigen Forderungen des Bundes der.Landwirte entschieden
w e i t e r g e h e n d e seien, als die vor drei Jahren von
den landwirtschaftllchen Gauverbänden ausgesprochenen
Wünsche, die ihre Verwertung im Zolltarif gefundew hät-
ten. Das möge teilweise vielleicht daher kommen, daß die
Lage der Landwirtschaft nicht besser geworden sei. Jn der
Hauptsache aber bestätige sich hier die alte Erfahrung, „daß
der Appetit mit dem Essen komme", und die Begehrlichkeit
der Landwirte sei durch die Agitation der b e z a h l-
t e n W o r t f ü h r e r dcs Bundes der Landwirte gewach-
sen. Dem F r i e d e n sei es nicht d i e n l i ch, solche
besoldeten Agitatoren zu bestellen, die
keine Bersöhnung, sondern V e r sch ä r s u n g der G e-
gensätze brächtcn.

— Im ganzen Lande Baden haben bei der letzten
Reichstagswahl im ersten Wahlgange 113 196 W a h l b e-
rechtigte ihre Pslicht v e r s ä u m t. Fn den Stich-
wahlen haben 70 354 Wahlberechtigte gefehlt. Durch-
schnittlich sehlt hiernach der 3. nnd 4. Wahlberechtigte
im ersten Wahlgange. Mit dem Wahlrecht ist dem
deutschen Reichsbürger ein sehr bedeutendes Stück Regie-
rungsgewalt in die Hand gegeben: Er kann aus 5 Jahre
hinaus den Mann bestimmen, der als sein Vertreter die
Gesetzgebung des deutschen Reiches beemflussen und lenken

Umsicht erfordert, sich in dem Riesensaal zurecht zu finden, ist
es ratsam, sich einige Stunden vorher seinen Platz zu suchen,
weil sonst bei dem großen Andrang es leicht zu Konfusereien
kommen kann. Von dieser Maßnahme haben auch viele Ge-
brauch gemacht. Während der Pausen der Gesangsvorträge
werden Getränke verabfolgt.

Jn einer^ Art haben die Frankfurter sich getäuscht, und
das ist die Unterbringung der Fremden. Nachdem
die Gäste erfahren hatten, datz für das möblierte Zimmer zu
hohe Preise verlangt wurden, haben sich viele Gäste auswärts
einlogiert und heute kann man viele Häuser mit den Schildern
„möbliertes Zimmer zu vermieten" versehen sehen.

Frühzeitig heute Nachmittag rüstete man sich schon zu dem
Empfang des Kaiserpaares. Die Veretne, Schulen usw.
zogen mit Musik, Fahnen zeitig zur Spalierbildung auf. Die
Stratzen vom Hauptbahnhof bis zum Festzelt sind mit dichten
Menschenmassen gefüllt. Bis zur schwindelhaften Dachhöhe
der Häuser sind die Zuschauer geklettert und mancher hat hier-
für schwer Lezahlen müssen. Jn einem Hause z. B. ist jeder
Platz mit 20 Mk. bezahlt worden und der Besitzer hat nicht
weniger als 1000 Mk. einnehmen können. Es würde zu weit
führen, auf alle Einzelheiten näher einzugehen. Der Höhe -
punkt des heutigen Tages war der, als gegen 7 Uhr die
kaiserlichen Herrschaften eintrafen. Der Jubelruf
wollte kein Ende nehmen, und sichtbar vergnügt lietz
der Kaiser seine Blicke auf die dichte Menschenmasse gleiten.
Jn mehreren Wagen fuhren die Herrschaften nach dem Fest-
zelt. Jm Fürstenzimmer am Bahnhof, welches reich geschmückt
war, fand vorher die Begrüßung der Spitzen der staatlichen
und städtischen Behörden statt. Die kaiserliche Eskorte stellte
das Hanäuer Ulanenregiment; sie bestand aus 3 Zügen der
1. Schwadron mit 70 Mann und 20 Mcmn der 5. Schwadron.
Än der prunkvollen Ehrenpforte an der Wilhelmsbrücke em-
pfingen Fanfarenbläser das Kaiserpaar. Nachdem die hohen
Herrschaften feierlich begrützt worden, betraten sie das Zelt,
welches' von Festteilnehmern dicht bis auf den letzten Platz

soll. Am 16. Juni gilt der Stimmzettel des ärmsten
Mannes, des Knechts und Taglöhners genau so viel, wie
die Stimme des Reichskanzlers und Staatsministers. Wer
diese Ehre und dieses große Recht nicht schätzt, verdient
nicht Reichsbürger zu sein.

KarIsruhe, 3. Juni. Die Zahl der Wahlberech-
tigten beträgt hier etwa 20 200 gegen 17 400 im
Jahre 1898.

Boxberg, 1. Juni. Glänzend und imposant ver-
lief die heute Nachmittag im „Ad'ler"-Saale abgehaltene
Äählerversammlung der Nationalliberalen Partei für Box-
berg und die übrigen Bezirksgemeinden. Der Besuch war
ein ganz gewaltiger, alle Schichten der Bevölkerung wa-
ren vertreten. Mit besonderer Freude wurde auch be-
merkt, daß viele junge Männer anwes-end waren. Jm
14. bad. Reichstagswahlkreis hat das Zentrum bisher
imm-er gleich im ersten Wahlgang gesiegt, aber das darf
die Nationalliberalen nicht hindern, wieder und immer
wieder den Kampf aufzunehmen. Mit der Zeit muß es
auch in dem schwarzen Bezirk tagen. Diesmal ist eins
sehr glückliche Kandidatur ausgestellt worden. Kandidat
ist Ratschreiber Leiser von Siedolsheim, dessen mannhafte
Worte gegen den Versuch des Bundes der Landwirte,
die politische Ileberzeugung seiner Angehörigen zu kom-
mandieren, noch in aller Erinnerung sind. Herr Leiser
entwickelte in der Versammlung persönlich sein Programm.
Darauf sprach Prof. Rohrhurst von Heidelberg in
seiner zündenden Weise. Die Stimmung in der Versamm-
lung war die beste.

Heidelberg, 4. Juni. Vorgestern Abend fand
in Rohrba ch im „Adler" u. gestern in Handschuh s-
heim in der „Traube" eine nationalliberale Wähler-
versammlung statt. Veide waren stark besucht und nah-
men einen erfreukichen Verlauf. Jn beiden sprach der na-
tionalliberale Kandidat Herr Beck, der unermüdlich ist.
Jn Handschuhsheim sprach außerdem Herr Steingötter,
der die energische llnterstützung des Kandidaten insbeson-
dere im Jnteresse der Landwirtschaft empfahl. Professor
Rohrhurst trat einer Behauptung der „Volksstimme" ent-
gegen, wonach neulich bei der Gründung des liberalen Ver-
eins nur etwa 80 Personen zugegen gewesen seien, sodaß
unmöglich 120 in der Versammlung ihren Beitritt er-
klären konnten. Demgegenüber stellte Pxofessor Rohr-
hurst fest, d-aß die angegebene Zahl von Meldungen tat-
sächlich in der Versammlung erfolgt ist, diese also stärker
besu-cht war, als der Gewährsmann des sozialdemokrati-
schen Blattes geschätzt hat. Die Ziffern mögen ja den So-
zialdemokraten unang-enehm sein, aber sie wegleugnen zu
wollen, ist doch ein ausstchtsloses Unterfangen; sie lassen
sich eben nicht durch Wegleugnen beseitigen.

Aus Stadt rmd Land.

Heidelbcrg, 4. Juiii.

X NochmalS bie Betriebsstörung in der Rohrbacherstratze
ani 22. Mai. Die Elektrische Stratzenbahn Heidelberg-WieZ-
loch schreibt uns: Auf die Erklärung der Heidelberger Stratzen-
und Bergbahn-Gesellschaft in Jhrer Nummer bom 27. Mar

besetzt war. Bald darauf begann der 1700 Mann starke
Frankfurter Sängcrbund mit dcm Liede „Deni Kaiser Heil"
die Begrüßung Sr. Majestät. Der Anfang machte einen er-,
hebenden und gewaltigen Effekt und man konnte es den hoherk
Herxschasten ansehen, datz sie mit sichtbarem Jnteresse dle
Vorträge verfolgten. Als zweiter Chor kam „Frithjof" vort
M. Bruch mit Solostimme und Orchester zur Aufführung.
Die zweite Darbietung kam noch mehr zur Geltung, da ver-
schiedene Solisten vom hiesigen Opernhaus mitwirkten. Frl.
Johanna Dietz sang die Jngeborg, Frithjof war Herr A. Mül-
ler, das Männerquartett bestand aus den Aerren Jos. Thtzler,
Harry Rahls, Rudolf Brentmann und Carl Reich. Ein brau-
sender, langanhaltender Beifall lohnte diese Darbietung. Auch
das 3. Stück, Waldchor aus „Der Rose Pilgerfahrt" von R.
Schumann mit Begleitung von Hörncrn und Batzposaunen,
wurde beifällig aufgenommen. Der zweite Teil begann mit
„Frühlingsnetz" für Männerchor und großes Orchester von C.
Goldmark. Die neue Jnstrumentation ist von dem Kompo-
nisten für diese Feier eingerichtet worden. Als fünftes Lied
kam a) „Das stille Tal", Volkslied aus dem 18. Jahrhundert,
Vorsatz von F. Magn. Böhme, b) „Liebesscherz", schwäbisches
Volkslied, zum Vortrag. Das letzte a) „Die Scharwache",
Chor aus der Oper „Die beiden Geizigen von Gretry", mit
Begleitung des Orchesters, 5) „Prinz Eugen", Volkslied nach
den ältesten Aufzeichnungen von 1717, für Chor und Orchester,
arrangiert bon C. Kremser, brachte einen würdigen Schlutz.

Ohne Zweifel ist jeder mit dem Anfang zufrieden
und man darf auf ein weiteres Gelingen der nächsten, ernste-
ren, arbeitssamen Tage hoffen. Das Kaiserpaar verlietz
gegen 9 Uhr die Festhalle und fuhr dem Schaumainkai entlang
über die Untermainbrücke, neue Mainzerstr., am neuen Schau-,
spielhause vorbei, durch die Kaiserstratze nach dem Bahnhof unv
fuhr zur Uebernachtung nach Wiesbaden. Während der Vor-
beifahrt am Schaumainkanal fand eine Korsofahrt der Ruder-
vereine mit Lampions geschmückten Booten auf dem Main
statt, sowie die Auffahrt sämtlicher im Fluß liegenden Han-
 
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