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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Dienstaa. 17. Kbruar 1903. Mrstes Blatt. 45. Iahraana. — .M 40

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Ein Worstotz der kathok. Klrche im Kampf
um die Schuk.

. Der „Frtf. Ztg." wurde türzlich aus Trir r geuwl-
dnf; B i s ch o f Tr. ,A' o r u m beüeutiich s ch roff e
' a ß ,i a l, u, e u gegeu katholische Elteru zu treffeu be-
?»jichstgv, ,pch shre .chiuder iu die uiit eiueui irlehreriuueu-
'dhüuar verhuudeue, Ltaatszuschuf; geuietzeude pari -
1.? t i s ch e städtische höhere Rl ä d ch e u s ch ule z u
rier schickten, obivohl, wie e.s dort hietz, auch voiu
Zengkatholifcheu Ltaudpuukt sich gegeu die isteituug der
^chule uud die in ihr gepflegteckluterrichtsuiethode keiue
^»steu Ciiuveuduugeu erhebeu lietzen. Bischof Dr. !>!'o-
^»»i, der jiiugst eine R o ui r e i s e antrat, hat uuumehp
Bedürfuis gesühlt, feiue Haltuug zu rechtfertigen.
t»t dies iu eiuer Broschüre, die unter deui Titel „Un-
^bauliches aus der Tiözese Trier" (Trier, PauliuuS-
r.Nickerei) eiue Tarleguug der Verhältuifse der höhereu
^»chterschuleu iu Trier, St. Johauu--Snarbriickeu uud
?rei,znach gebeu will. Iu der Ciuleituug beschwert sich
Bischof uach eiueui Auszug, den die „Üölu. Ztg.'
^bt, zuuächsl über die Haltuug dcrjenigeu Blatter, d,e
^ kircheufeiudltch neuut, weil sie die Herabwiirdigung
Religiou zur Tieustinagd der Polilil mitzbilligteu.

.. „Seit ineiueui Eiutritt iu die Tiözese Trier hat die
Bcheirfeiudliche Presse Teutschlands uür uud nieiiier
;ü»hlicheu Berwaltung slets eiue gauz besoudere Auftuert-
lchiikeit erwieseu. Bei deu ver'schiedeuartigslen Äulässeu
belt sie es für augebracht, uieiue isopalität gegeuüber
T» Staatsbehördeu in Zuvifel zu zieheu. ineiue Stel-
P»g in kircheupolitischen ssuageu als uüttelalterlich uud
Mt moderueu Gruudsäben uuvereiubar, uieiue gauze
Berivaltuug als siaats- uud kulturfeindlich hiuzuslellen.
.»ch jünqsl gewährte die „Köln. Ztg." lRr. ü7ö, 02)
-cheiu Ärtikes Aufuahuie, der iu bewegteu Worten .Elage
^hrte über „Zustäude iin Neiche des Dr. .üoruin", in
^lchem lÄyiuuasiasteu selbstverstäudlich auf bijchöf-
»che Verorduuug hiu — sogar bei 10 Grad .Eälte deu
§chulgottesdieust befuchen uiützteu. Tie vor einigen
stähren erfolgte Verurteiluug der Scksellscheu Werte soll
schchtsächlich auf uu-iue Veraulasstiug zuriiLvuführeu
s?i», uud weuu E'hrhardS betauutes Werk „Ter .Üatbo-
"stsunis uud das 20. Zahrhundert" nicht auf deu Züdex
^koiunien sei. sagt mau, so trüge ich darau keine Schuld."

Ter Bifchof geht dauu zum Ä u g risf über. Vor
xbeiu briugt er folgeudeu Tatbestaud in Eriuueruug.
^» einer Znslruktiou für den Beichtskuhl, die Bischof .üo-
i-»i aui 2. Zauuar 188st au den Seelsorgerklerus der
Btadk erlietz, beruft er sich aus ein Schreiben des PaP -
sPin s lX. an de» Erzbischo's von Freiburg voiu 14.
Mi 1864, in deu, der Eharakle r der ni o d e r u e n
, »I u l e n , welche sich von der Äutorität der .üirche loS-
.ü'iuien, als a u u n d f ü r s i ch s ch l e ch t^ u u d
^Rädlich gekeunzeichuet wird. AüS diesem PEiuziP
stgebe sich, datz es n i ch t e r l a u b t sei, s o l ch e S ch u-
^» zu grüuden, sie zu leiteu oder sie zu be-
^ickeu. 'Es uüisse ein wichtiger Gruud — causa
^»bis — sür die Elteru vorliegen, ihre .st'iuder in solche
ftchulen zu schicken. Tie Eutscheid u u g hierüber sei
Urteil der g e i st l i ch e u L o k a l b e h ö r d e n
,, »berlasseu. sstir Erteilung des ReligiouSunterrichts
,»d lxn' biblischeu Geschichte sei die gnissio canonica er-
^^oerlich, Tieser werde eiuem Lehrer, der an diesec
dchiile wirke, u i ch t erteilt werdeu, dauüt dadurch deu
^boli'schen Schuleu keine .st'oukurrenz gemacht werde.
Ü?» Lehreru, welche dagegeu haudelteu, sei selbst
P l e ii tlich die K o m m u u i o u zu verweiger u.

Congregatio de propagauda fide habe uuter dem 30.
^»i 1875 an die amenkauischeu Bischöfe eine Eutschei-

^echstes (Schtuß)-Konzert des Nachvereins.

W. A. Mozart, Requiem. Anton Brnckner, Tc Deum.

Heidelberg, 17. Febr.

yx. >es Konzert brachte uns ztvei dem Charakter nach cntge-
dqrRstvte Werke. Mozarr's Reqiiiem, der Füibitte sür die
^,»»geschiedciien Teclen geweiht, ist von düsterer, wehmüliger


.Pstnuiig; seltener hörcn wir freudige Klänge. Bruckner'S
hT^cmn dagegen hebt glcich einem Ziibelliymnus mir freudigen.


»inMkvrden an, mid behälr dresen Eharakter mit tvc-
- ' uiiterbrechungcn bis zum Schlutz. Mozart schrieü sciu Re-

Tod im Herzen, sodatz er das Werk nicht vollcnden
i,„?»k- Der zu gleicher Zeit leüendc Kapellmeister Sützmayer
sxgT»ühni es, die Partitur möglichst im Gctste Mozart's zu
kc-x?»4en. Wenn es ihm auch uicht inimcc geglückt tst, das zu
ex Zmeu, ivas Mozart's Gcnius uns gebotcn hättc, so füidet
^och cfc Töne von riefem. Ausdruck; so namentlich im Agnus
^obc ganze Werk ist das bedeutendste seiner Art, von er-

rij^.^ütel den grohen Eiudruck des vorhergegange'ncn Werkes
»>'rwischcn. Sind auch Momcnte von grotzer Schönheit

- «chönhcit.

^rrickncr's Te Deum konnte

trotz der angewaiidteu grötze-

euthalten

s, . - .

heit'm r bi'rch das

so vermissen -tvir doch den religiosen Grund-
., ,.:s ganze Requiem geht. Von besondcrer Schön-
bej. » Tenorsolo: Tc ergo, sowie die Steigcrung des Chores
Rhj, P' gloria. Die Behandliing des Orchesters tst narurge-
»'cht »wl glänzendere, wie bci Mvzart; wemi man auch
»rhaupten kann, datz sie immer eine glücklichc ist.

'k Aufführiing beider Werke war eine garrz vorzügliche.

duug erlasseu, aus dec sich ergebe, datz au. deu Orten,
wv, wie iu Trier, uebeu der kvnfefsionslüsen auch eine
katholis-che Schule bestehe, die Elteru im Gewissen ver-
pflichtet seieu, ihre dtiuder in die katholische Schule zu
schickeu. An deu Orteu uber, wo uur koufefsiouslöse
Schuleu bestöuöeu, oder uebeu solcheu Lchuleu »ur ka-
tholische Schuleu, dereu wisseu'schaftliche.Leistuugeu weit
hlnter den auderen zurückbliebeu, solle mau die Eltern
bestäudig ermahuen, üie Kiuder iu auswärtlge. k a-
tbolische Lehraiistalteu zu schickeu. Zsk dies uicht mög-
lich, danu könue den Elteru die Beschickung der konses-
sionslöseu. Schule gestattet werdeu,stveun die Mittel auge-
waudt würden, welche die mit der koufessionSlosen
Schüle verbnudene Gefahr befeitigeu. Zu dem Zweck wer-
deu die Eltern verpslichtet, ihre Kiuder svrgfältig
zum Spiouier e n und Deuunziere n a uzu -
leit e n. Zu dieser Beziehung heitzt es:

Die Eltern miisse» auf allcs Aclst geben, ivaS in dcr kon-
fessionsloseii Schnle sich znriägr imd ivaS dem Glanven vdec
den Siiten ihrer Kinder nachteilig wcrden könnte, besonders
auf die Lehrbücher, auf den Nnterricht jedes einzelncn Lehrers,
auf die Schiiidisziplin, auf den Umgaiq;, mi,d sobald sie eüvas
Gefahrbringendes lvahrnehnlen, Müssen sie alleS tnn, nm bci
den Schnlbehördeii wirksame Abhilfe zu schaffeu mid uachteilige
Einflüssc oon ihren Äindern fern zu halten. Namentlich wird
auch dcr besrändigc Umgang und Verkehr mit Pi'otestantiiineii
odcr Jsraclitimien zu beachren mid dessen Einflus; zu beob-
nclstcn scin. I» viclcu Füllen werdeii dic Eltern den Umgang
mit geiwissen Kindcrn nufs strengste verbietcn müssc».

ÄlS hiureicheuder Eut'schiildiguugsgruud könue uicht
gelteud gemacht werdeu, falls katholische Schulen vorhan-
den seien, datz die koufessiouslose Schule eine höhere
Leistungsfähigkest oder anch geeignetere oder beliebtere
Lehrkräfte besitze. „Den Elteru, welche ohne hiureichen-
deu Grnud uach stattgefuudener Belehrnng an dem Nor-
sah beharren, Lie Schnle zn b e s ch icken , kann die sa-
trameutale Lossprechuug u i ch t erteilt werdeu." Tieser
Erlatz wnrde, wie Bischvf Koruui selbst erzählt, vor eiui-
geu Tagen dem .KleruS a n f S n e n e e i n g e s ch ä r f t.

Inzwischeu ist am 'letzteu Sountag in allen katholi-
schen Kirche» Triers der Besnch der paritäüschen höhercn
Töchterschnle dortselbst seitens schulpfli-chtiger katholischer
ilinder bei Strase der A bsolutiousve r w e ige -
r ii n g sür die Ellern verbot e u worden.

Wir habeu es b>er urit eineui wohtüberlegteu, plau-
mätzigeu Vorstotz gegeu die Paritätische Staatsschnle zn
tuu. Tas geht auch aus eiuer Aentzeriiug der „Trierisch.
Laudesztg." hervor, welche deu Wunsch nusspricht, datz
der Trierec Vorstos; ein gleiches Vorgehen anf der ganzen
Liuie znr «Folge haben werde.

Die katholische Kirche hat also in Prentzeu deu Kampf
iiui die Tchnle, d-er s-chon vou Windthorst angeküudigt
ivordeu. ist, erösfuet.

W a s iv ird die p r e u tz i s ch e Regie r u u g
t u n ?

Iu Berliner Zeutrnmskreisen ist man, der „sfrks.
Ztg." znfolge, über das plötzliche Vorgehen des Bischoss
Kornm iu dieser Frage keineswegs erbaut. Man war
gerade in eifrigen Unterhgndluugen mit dem Knltns-
niinister begrissen über die «F-rage, ob d-en OrdeuS'schive-
steru uicht die Erlaubuis gegebeu werdeu sollte, ihre
Zöglinge auf das Lehreriuneuerauien- vvrzubereiten. Als !
uuu die Kiiude vou deu Pläuen deS Bischofs Koriliu nach >
Berlin drang, riet mau diesem, den geplanteu Streich zn ^
verschieben, da man niit Recht befürchtete, der Mststster
werde durch einen solchen schrösfen Vorstotz zu frü'h über
die Trag-Weite einer sol-chen Konzession nnfgeklärt iverden
und di-e Verhnndliiugen nbbrecheu. Fn Bischvf Kvrnm
wnr aber die Knmpseslust zu mächtig, als daß er sie noch '
länger hätte ziirückdrängen können, er setzte sich über das

Tle Solizen, zum Teil schon Ister gehört, 'boten Herrliches.
«Frau Kammeifängerin Enmur N ü ck b e l l - H i l l e r cruS
Stuttgart «ahm svfort drirch rhre klare Stimme gefangen und
writzte uns für den gauzen Abend zu fesseln. Frari Marie
Eraemer - Schlegel Düsseldorf bot uus eineu Vvlltö-
ucndeii Alt, der fich auch im Ouartett 'WMiderwvll eiustigte.
Für Herrn Kammersünger C. Forchhammer war Herr
Opernsänger Thysen aus Amsterdam (jetzt Frankfurt) eiu-
gesprungeu. Eiu herrlicher Teuor. Mühelos erklimmt cr die
höckstteu Stufcn, ohue die Klangschöiiheit der silberhellen
Stimme zu beeiuträchtigen. Die Batzpartie bertrat Herr
Anton Sistermans aus Wiesbadeu. Sein schö'nes Or-
gan gab dem hervorragenden Künstlerquartett deu tvürdigeu
Äbschlutz. Es war ein hoher Geuutz, deu Quartetteu dicser
Künstler zu lauschcn. Nun der Chor. Auch hier kaum ein
Tadel. Welche Bctveglichkeit der Stimmen beim Kyrie, Krast
uud Sicherheit im Dies irä, sowie im Te Deum. Hut ab vor
solch' Leistungen. Das Orchester wurde seiner Aufgabe, die
ihm jedensalls gegcnüber der modernen Kompositionslveise
leicht erschien, iu gctzbickter Weise gerccht. Aber warum mutzte
der Posaunenakkord nach dem herrlrchen Te ergo des Tenors
unrciir sein? Wir fielen aus allen Himmel'n. Der Dirigent,
Hcrr Prof. Dr. Wolfrum, hatte sich, wic immer, iu der
Kirche unsichtbar gemacht, d. h. nuc für das Publikum. Wie
er das Orchestcr uud den Chor leitete, brauchtcn wir nicht zu
sehen, das wurde uns aus dem Gehörten klar. Es war wie
aus einem Gutz. Für dieses Kouzert Müssen wir dem Leiter
besondcrs dankbar sein. Weihevollc Sstmden hat er uns bc-
reitet. ^ „

Auch die Leistungen des Herrn stud. F. Stei u (Schüler

„uoli tnrbin-e circnlos uieos" des Zeutruuis hiuiveg nud
«igual zuiii lauge vorbereiteten stmupse gegen
die -vocbterichiile. Tie Iludnldsmukeit der llltrmnoutanen
gegeniiber den paritütischen Lehraiistalten, die Kmnpfes-
uiittel, die vou uiueu gegeu die staatlicheu paristitischen
Anstalten gebrancht werden, smd in der Trierer Mt-ion
nun so klar zntage getreteu, daß mmr si-ch wolst der Hosf-
nung hingeben kann, datz der „Trierer Schnlkmnpf" das
eine gnte Resultat haben wird, datz der Minister in den
llnier'handliingen nud auch iu deu bevorsteheuden Tebat-
teu deu ultrmnontauen Atachtausprüchen entgegentreten
wird.

Deutsches Reich.

Badeu.

6. L. Freiburg, 16. Febr. Zwccks AilfsteUmig
emer Reichstagskandidatur für den 5. Reichstags-
wahlkreis (Frciburg—Enimendiiigen—Waldkirch) versam-
meltcn sich Sonntag nachmittag im Saale der Insel-
brauerei die Vertraiiensmäimer der Natio n a l l i beralen
Partei des Wahlkreises.

Der Vorstand des Freiburger Nastouattibcraleu Vereius,
Ubg. Obkircher, begrützte die zahlreiche Versammlung und
betoute, datz es für die Liberalen höchste Zeit sei, sich fest zu-
sammeuzuschlietzen und gemeiusam wieder die kulturelle und
politische Arbeit iu den Bordergrund zn stellcn. E'me ent-
schiedene Hattuug ist umso dringender crforderlich, als
die Politik der KoiiZesfioiien- im Fortschreiten begriffen ift und
'voraus-sichtlich uoch lange nicht ausgeschlosfeu erscheint. So
habe Vvr wcnigen Wochen crst dcr Vertreter einer Regierung,
wclche stets als Hort des Protestautismus gegolten hat, dem
Jc'suirenorden freie Beweguug verheitzeu —Pemselben Orden,
ivelcher vvr allcm dem Prvlestautismus feiudlich gesinnt ist.
Redner erwähnt uvch eine andcrc Reihe Konzessionen an den
llltramvntaiüsmns, namentlich in Preutzen, mit denen man
cincn daiierudcn Frieden zu erzielen glau-bte, die aber diesen
Zweck kaum erfüllen tvürdeii. Die politischeu Borgäuge der
letzten stcit Uötigten die liberalcn Elemente zur schärfsten
L tell u u g n a h m e gegeuüber dcm Z e u t r u m uud einem
klerikal-kvnseivativeii Bündnis. Eiue Berbrüdernng der Li-
beralen mit einer dieser Partcicn dürfe nie wieder eintreten.
Lcider sei diese Erkennstns in manchcn liberalen Kreisrn, ja.
anch bei dcm cinen oder andcren Führer unserer Partei, noch
uicht zum Durchbruch gelangt. Der Mann, welchen wir unsere
Stimme gebeu, müsse eiu e u t s ch iedeuer Geguer Le Z
Z entr u m s uud eiu durch und durch uationaler M-ann sein.

Der Vorstand des Emmendinger Liberalen Vereius, Notar
W elkcr , bezcichuetc »amcuS des Emmeudiuger Liberalen
Vcreiiis Herrn 1. StaatSamvalt I u n g h a n n S - Konstauz
(ersr seit kiirzcm vou «Frcivurg dvrthiu versctzt) als den ge-
suchteu Manu, der sich durch scinc Charakterfestigkeit und sein
mutvvlles Vorgeheii -Lympathiceu iu -ivciteren liberalen .Kreisen
evworben -hat. Der Vertreter des Waldkircher Bezivks, Fabri-
kaut Ernst Sonntag, sowic cine Anzahl audcrer Redner
gaben derselben 'Niisicht Ausdruck, sodatz die Vcrsammlung
e i n st i m in i g beschlotz, Herru Staaisau-Walt Junghanns
die Ka » didatur auzutrage u. Herr Iung -
h a n n s , l,vclchcr z. Zt. in Berufsgeschäften hier weilt, wurde
auf dicseu Besclflutz iu die Versammluug gerufen, wo er begei-
stert begrützt wurde. Iluter Dankesworteu erklärte er, die
Kandidästir aimehmeu zu wolleu uud bcsprach sodau'n kurz die
politische Lage. Der Redner kommt zn dem Schlutz, datz sür
laue Politiker !n einer Zeit, wo die schävfste Touart eingeschla-
gen wcrden müssc, kein Platz mchr sei. Sodann zog er eine
Parallele ztvischen der Sozialdemokratie nud dem Zentrum,
ivöbei cr der Anschauung Ausdruck gab, datz die Sozialdemokra-
tie i» der llMivandluug vou eiuer rovolutionären Partei in
eine radikale Arbeitcrpartei begriffen sei. Eine solche Partei
aber hätte ihre Bercchtigniig, ja, sie sei sogar eine direkte Not-
wcndigkeit. So 'hätte sich ohnc Sozialdemokratie unsere so-
zialpölitische Gesetzgebiing lange nicht so schnell entwickelt. Das
Zentrnm dagege-n habe als reiigiöse Partei keinc Bcrechtigung.
Gebc cs sich manchmal auch eiueu natioualen Austrich, so könne

Wolfrum's), dcr den Orgelpart überiiommen hatte, sind rüh-
nieud zu erwähneu. Präzise Eiusätze, sowie Zusammengehen
mit dem Orchcster keiuizeichnen ihn als ernsthaften Musikcr.

Töeater- und Kunünachricülen.

Hridelberg, 17. Febr. (S i a d t i h e a t e r.) Morgen,
Milrwoch, gclaugt voraussichtlich zum letzteu Male in dieser
Sessiou die Oper „M iguo u", drreu bisherige Aufführungen
sich stets eines grotzcn Erfvlges u»d regeu Zuspruches zu er-
freuen hatten —- mit Fräuleiu Koppenhöfer iu der Titelpartie
und Fräulein Brauu und dcn Herrcu von Hunyady, Kallenber-
ger, Mark uud Mcchlrr in den au-dcren Hauptrollen zur Aüf-
führmig. _

Blüten amerikanischeii Humors. „Warum weinst Du,
Junge?" „Jch habe mir 20 der besten Schueeballen gemacht
und mir dabei fast die Finger erfroren, und nun kommt der
Paftor böswilligerweise ohne seinen höhen Hut." — „Ver-
ursacht cs Uiueu uicht ciu souderbares Gefühi, weuu Sie mit
Jhrem Automobil über eineu Menschen hittwegfähreu?" ,,Je
uachdem: ist's ein dicker Meusch, geht es ohne derben Stotz nicht
ab." — „Bei Jhreu Armcnbesuchen kommen U,nen wohl Fälle
grötzter Not vor, Mis Dmith?" „O, gewitz, heute z. B. be-
suchte ich eine arme Familie, dic nicht einen Tropsen Gasolin
für ihr Automobil mehr besatz." — „Papa", sagte die kleine
Laura, „hat mich Gott erschnffcu?" „Gclvitz, meiu >Kind."
„Und Dich anch?" „Ja, auch mich." „Da hat cr aber in diesen
Jahren grotze Fortschritte gemacht."
 
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