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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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45. Jahraanr;

^ W3

Montag. 4. Mai 1903.

Grsch«int täglich, Sonntags ausgenommen. PreiS mit Famtlienblättern monatlich 50 Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Dirrch dte

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Der deutsche^Kaiser in Rom.

Ram, 2. Mai. Ter deuts -che Kaiser -ist in Be-
gleitung des K r o n p r i n z e n, des Prinzen Eitel Fried-
rich, des Reichskanzlers Grafen Bülow und des Grafen
Waldersee heute Abend 5.1o Uhr hier eingetrosfen und auf
dem Bahnhofe von dem König Viktor Emanuel, dem Her-
zog von Aosta, dem Herzog der Abbruzzen, dem Herzog
von Genua und d-em Grafen von Turin empfangen wor-
den.

Eine ungeheure Menschenmenge begrüßte den Kaisec
bei der Ankunft. Das Wetter hatte sich aufgeheitert.
Bei der B e g r ü ß u n g auf dem Bahnhofe umarmten sich
der Kaiser, welcher die Uniform der Leibhusaren trug,
tmd der König öreimal mit der äutzersten Herzlichkeit.
Nachdem der König die deutschen Prinzen und der Kaiser
die italienischen Prinzen begrützt hakten, schritten die Ma-
iestäten die Front der Ehrenkompagnie ab und begaben sich
ms Fürstenzimmer, wo die Borstellung des Ministerprä-
Üdenten Zanardelli, des Reichskanzlers Grafen Bülow,
des Grafen Waldersee, der Behörd-en und des Gefolges
^ifolgte. Auf dem Bahnhose waren ferner erschienen die
Rkitglieder der deutschen Botschaft und der preußischen
^esandtschaft beiin Vatikan, Botschafter Lang und alle
Dkinister. Tie Majestäten verließen den Bahnhof unter
degeisterten Zunifen der Volksmenge und suhren unter
unausgesetzten Huldigungen d-er Menschenmenge nach dem
2 iiirinal. Hinter dem offeuen Wagen der Majestä-
ten fuhren der deutsche Kronprinz mit dem Herzog von
Aosta und dem Grafen von Turin, ferner Prinz Eitel
Äiedrich mit den Herzögen der Abbruzzen u. von Genua,
Ddinisterpräsident Zanardelli mit dem Reichskanzler Gra-
fen Bülow, dem Minister des Aeußern Morin und dem
^rafen Waldersee, der Oberhofmarschall Graf zu Eulen-
f>urg mit dem Hausminister Ponzio-Vaglia und deni Ge-
neraladjutanten Brusati. Neun weitere Wagen folgten.
Die Truppen präsentierten und die Musik spielte die deut-
fche Hymne. Auf der Piazza Eredra entbot der Bürger-
ureister F ü r st C o l o n n a, umgeben vom Gemeinderat,
oein Kaiser d-en G r u ß R o m s in längerer Ansprache.
Der Kaiser erwiderte, er freue sich, in Rom zu weilen, in
eiiier Stadt, welche e» liebe und die von einem Volke be-
k>ohnt, das ihm so teuer sei. Bei diesen Worten bereitete
die Menge dem Kaiser eine begeisterte Huldigung. Der
Kaiser spra-ch dem Bürgermeister tiefe Dankbarkeit sür
öie großartige Kundgebung aus. Darauf folgte die Wei-
ierfahrt nach dem Ouirinal. Die Menge durch-
f>rach hier d-ie Truppenabsperrung, drang
uuf den Platz vor dem Palaste und gab ihre Begei-
iierung durch Schwenken der Hüte und der Taschen-
iüchcr kund. Die Majestäten erschienen zweinial niit der
Königin, den deuts-chen und den italienischen Prinzen auf
öem Balkon, wo sie lange verweilten, während die Mengs
w unaufhörliche Hochrufe auf den König, die Königin u.
öen Kaiser ausbrach.

R o

v M, Le a s u r u m e, wei-cye oe

^ ü r g e r m e i st e r von Rom, Fürst Colonna
Pp dem Esedraplatze an den Kaiser richtete, lautete wi
Wlgt:

"Cuer Majestät möge mir gestatten, Jhnen ein Willkom
Ijrn Roms zu entbieten und die Gefühle aufrichtiger Freut
""ner Mitbürger auszudrückcn. Jndem Jtalien von neuei
As Gasj tzxz italienischen Bodens in Ew. Majestät die hehr
^erkorperung der Treue des deutschcn Volkes erblickt, schart c
^ um seinen König, um in der Person Eurer Majestät eine
xi. Mchten.und weisen Herrscher zu begrüßcn, dcssen
itni- änd erhabenen Lebensäußerungen offener Gcist
xB"enischen Volke aufs Neue namens des deutschen SO,,,
A^kräftigung der Sympathie'überbringt, wclche dcn Bur
sckm -.Eacht durch Bande der festcsten Freundschaft engl
""d Rom, das mit Rührung des Tages gedenkt, c
nM^uerer Majestät erlauchter Vater dem Volke vom Quir
aeli-r5^ö ein königliches Kind zeigte, welches heute unser vie
rciw, ^ Herrschcr ist, wird Ew. Majestät einen Empfang b
wari' öen Empfmdungen entspricht, welche Jhre Gegei
"er an seiner Seite in allen italienischen Herzen erweckt."

der^Ofj"", 2. Mai. Auf dem Wege nach dem Pantheon wur!
Amvon einer großen Menschenmcnge lebhaft begrüß
der N des Pantheon wurde Se. Majestät bon dcm Ch

no„ stwranen, Gencral de Sonnac, dcm Hofkaplan, Monsi,
Der s dem Senator Grafen Massarucci. empfange:

SonnlM^ begrüßte alle und äußerte sich dem Gcneral i
das i- Oegenüber, er habe sofort hierher kommen wollcn, u
üu pii ^ Andcnkcn seines Freundes, des Königs Humbei
einei, Majestät lcgte am Grabe des Königs Humbe

denki^ "Pfö von roten Rosen nieder, der ein Band in dc
trug. Dann vcrblicb der Kaiser am Gral
unt> >u stillem Gebet. Hierauf brach er zwei Rosen c

nernk?/1M'chte sir dem Monsignore Lanza und dem G,
weseniir^^mM"^ ^ Worten „zur Erinnerung." Dic ar
sodann reigten tiefe Nührung. Der Kaiser leg

Smannpi«^^^ Kranz von roten Nelken am Grab Viktc
senden ürrliÄ^ und verließ, nachdem cr sich von den Anw,
Ahr öerzlich verabschiedet hatte, das Pantheon gegen 6°

Mai. Tie Ansprache, welche

Rom 2. Mai.

Alle Abendblätker stellen einmüi

die e n t h u f i st i s ch e Aufnahme des Kaisers durch
das römis -che Volk fest und bringen spaltenlange Le°
Lensbeschreibungen. Die Begrützuttgsartikel heben anßer-
dem die sympathische J'dee hervor, daß der Kaiser sofort
nach seinem Einzug nach dem Pantheon sich begab. Jn
den Einzugsberichten wird auch besonders erwähnt, datz
der Reichskanzler Graf Bülow oft akklamiert wurde.

R o m , 2. Mai. Kardinal-Staatssekretär Ram -
po11a begab stch heute Nachmittag um halb 5 Uhr in Be-
gleitung eines Sekretärs nach der p r e u ß i s ch e n Ge -
sandtschaft beim Vatikan, uni den Witlkomm-
grnß desPapstes sür den deuts-chen Kaiser zu über-
bringen. Der Kardinal wurde von dem Gesandten Frhrn.
'von Rotenhan und dem Legationssekretär von Flotow em-
pfangen. Darnach begab sich der Kardinal nach d-em Va-
tikan znrück. — Der deutsche Kaiser begäb sich 6.15 Uhr
mit dem Kronprinzen, dem Prinzen Eitel Friedrich und
dem Gefolge nach dem Pantheon und legte Kränze
auf den Grabstätten der Könige Viktor Emanuel u. Hum-
bert nicdcr. Hierauf stattete der Kaiser mit den Prinzcu
der verwitweten Königin Margherita einen Besuch ab.

II Rvm, 3. Mai. Jn fast allen Theatern wurde ge-
stern Abend aus Verlangen des Publikums die deutsche
Nationalhymne gespielt und von dcr Znhörerschaft mit
großem Beifall aufgenommen.

glom, 3. Mai. Ter deutsche Kaiser begab sich heute
Vorinittag kurz vor 10 Uhr in Begleitung des Kronprinzen
und des Prinzcn Eitcl Friedrich zu Wagen nach dcm Palazzo
Caffarclli. Auf dem Wege dorthin wurden dcm Kaiser, dem
die Grafen Bülow und Waldersee, sowie die Herren des Ge-
folges, ebenfalls in Wagen, folgten, von der zahlreichen Volks-
mengc, welche die Stratzen erfüllte, bcgcisterte Huldigungen
dargebracht.

O Nom, 3. Mai. Nach der Ankunft in der deutschen
Botschaft geleitete der deutsche Botschafter Graf Monts
den Kaiser sowie die kaiserlichen Prinzen in die Kapelle.
Das kleine stimmungsvolle Gotteshaus war dicht gefüllt
mit Mitgliedern der deutschen Kolonie. Bei Eröffnung
des Gottesd-ienstes trug der Chor das niederländische
Dankgebet vor, woranf Pfarrer Peter die Predigt hielt,
in der die Stelle aus dem St. Pauli an die Römer: „Seid
sröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am
Gebet" zu'Grunde legte. Am Schlüß des Gottesdienstes
wnrde das Lied: Nun d-anket alle Gott! gesungen. Der
Kaiser verweilte darauf mit deni Reichskanzler Grafen
Bülow längere Zeit bei dem Bots-chafter. Unter der Es-
korte einer Abtejlung Kürassiere trat der Kaiser um halb
1 Uhr die Fahrt zur preußischen Gesandtschaft beim Va-
tikan an. Ein wenig später folgten die kaisertichen Prin-
zen. Auf dem Wege durch die Stadt waren die Kund-ge-
bungen der überaus zahlreichen Menschenmenge von gro-
ßer Lebhaftigkeit und offenbar von großer Herzlichkeit Le-
tragen.

L Rom, 3. Mai. Der Kaiser wurde beim Eintreffen
in der preußischen Gesandtschaft, deren Zugang mit Blatt-
pflanzen reich ges-chmückt war, von dem Gesandten F-rhrn.
von Rotenhan und den Mitgliedern der Gesandtschaft em-
pfangen. Um 1 Uhr fand in der Gesandtschaft ein Früh-
stück zu 23 Gedecken statt. Jn der Mitte der TafeU saß
der Kaiser, ihrp gegenüber der Gesandte Frhr. v. Roten-
han, rechts vom Kaiser hatten Platz genommen: Kardi-
nalstaats-Sekretär Rampolla, der Reichskanzler Graf Bü-
low, der päpstliche Oberstkämmerer Mons. Bisleti, Gene-
raladjutant Generalleutnant v. Scholl, Legationssekretär
v. Flotow; lints vom Kaiser saßen: Kardinal Agliardi,
Graf Waldersee, der Sekretär der außerordentlichen geist-
lichen Angelegenheiten, Erzbischof Gespen, Flügeladjutant
Oberst von Pritzelwitz nnd Major Wild v. Hohenborn.
Zur-Rechten des Gesandten saßen: der Kronprinz, Kar-
dinal Gotti, Oberhofmars-chall Graf Eulenburg, der Sub-
stitut des Staatssekretärs, Mons. della Chiesa, Flügelad-
jntant Oberstlentnant v. Plüskow und der Gesandt-
schaftsattachä Kemnitz; zur Linken des Gesandten saßen:
Prinz Eitel Friedrich, der päpstlich-e Majordomns Mons.
Cagiani de Agervid-o, Generaladjutant General der Jn-
fanterie, v. Plesscn^ Prinz Odescelchi und Mons. Montel
von Frennfest.

b Rom, 3. Mai. Aus der ganzen Strccke, die d-er Kai-
ser von der preußischen Gesandtschaft bis zum Vatikan
durchfuhr, bildeten die Trnppen der Garnison mit Musik
und Fahnen unter dem Oberbefehl des Divisionskomman-
deurs, Generalleutnant Mazza, Spalier. Beim Vorbei-
fahren des Kaisers präsentierten die Truppen und die Ka-
pellen spielten die deutsche Nationathymne. Eine große
Mcnschenmenge erfüllte die Straßen nnd begrüßte den
Kaiser mit lebhaften Hochrufen. Die Fenster alle'r Häu-
ser waren von Zuschauern dicht besetzt. Am Platze Santa
Martha wurde dem Kaiser vou 800 Kölner Pilgern, die
sich dort mit Fahneu und deutschen Abzeichen aufgestellt
hatten, eine Legeisterte Hnldigung dargebracht. Um 3.15

Uhr fuhr der Kaiser durch die Porta Zecca in den Vatikan
ein. Die italicnischen Karabinieris machten hier halt.
Die Wagen mit d-er Begleitung des Kaisers folgten un-
mittelbar. Die Pilger begaben sich hierauf nach der
Santa Martha-Kirche, wo ein Tedeum gesungen wurde.

6 Rom, 3. Mai. Um 2.50 Uhr nachmittags trat der
Kaiser, von der die Straßen einsäumenden Menschpnmenge
lebhaft begrüßt, von der preußischen Gesandtschaft aus die
Fahrt zum Vatikan an. Das Wetter ist schön.

8 Nom, 3. Mai. Eine große Menschenmenge hatte
sich vor der preußischen Gesandtschaft versammelt, um der
Abfahrt des Kaisers nach dem Vatikan beizuwoh: cn. Um
2 Uhr nahm -das 31. Jnfanterie-Regiment mit Fahnen
und Musik vor dem'Patais Aufstellung. Der preußische
Gesandte, Frhr. v. Rotenhan, verließ uni 12.40 Uhr die
Gesandtschaft, um dem kaiserlichen Zug voraufzufahren.
Als sich dieser unter den Hochrufen des Publikums iu Be-
wegung setzte, präsentierten die Truppen und die Musir
spielte die deutsche Nationalhymne. Der Zug wurde durch
8 berittene italienische Karabinieri eröffnet. Jhnen folg-
ten 2 deutsche Spitzenreiter und der mit 4 Pferden ä la
Daumont bespannte kaiserliche Wagen, in dem der Kaiser
und der deutsche Kronprinz in großer Uniform saßen. Der
Kaiser trug die Uniform des Leibhusarenregiments, der
Kronprinz die des ersten Garderegiments zu Fuß. Neben
dem Wagenschlag ritt der Oberstallmeister, Graf v. Wedel;
in einem darauffolgenden zweispännigen Galawagen fuhr
Prinz Eitel Friedrich, der gleichfalls öie Uniform des 1.
Garderegiments angelegt hatte, mit seinem Adjutanten;
dahinter ritt eine weitere Abteilung Karabinieri. Das
Gefolge dcs Kaisers schloß sich in 12 Wagen dem Zuge an.

L Rom, 3. Atai. Als der Kaiser im Wägen nach dem
Damasushofe des Vatikans gelangtz war,' erwiesen eine
dort mit F-ahne aufgestellte Kompagnie der Palastwache
nnd eine Abteilung Gendarmerie die militärischen Ehren.
Der päpstliche Majordomus, Cagiano de Azeredo nnd- die
den kaiserlichen Prinzen beigegebenen päpstlichen Geheim-
kämmerer erwiesen dem Kaiser beim Verlassen des Wa-
gens Dienste. Jm ersten Stockwerk angekommen, wurde
der Kaiser von mehreren päpstlichen Würdcnträgern, da-
runter dem Neffen des Papstes, dem Befehlshaber der Pa-
lastgarde, Grafen Peni, begrüßt. Unter Vorantritt
von 9 Dienern begab sich nun der Kaiser, von den Wür-
denträgern begleitet, über die Scala Nobile nach der Woh-
nung des Papstes. Hier wur-de der Käiser, dem zur Rech-
ten der Majordomus, zur Link'en der Oberhofmeister,
Marchese Saccchetti schritteu, von anderen hohen vatika-
nischen Persönlichkeiten, darunter mehreren Deutschen, be-
grüßt. Bei dem Vorbeischreiten des Kaisers erwiesen ihm
die Schweizer Garden die militärischen Ehren. Jm ersten
Saale erwiesen sodann eine Abteilung Gendarmen, im
2. die Palastwache, im Gobelinsaale eine Abteilung der
Nobelgarde die Ehrenbezeugungen. Nachdem der Kaiser
die Huldigungen der in Rom anwesenden Bischöfe von
Fulda, Limburg, Mainz und Rottenburg und des Erz-
bischofs von Freiburg entgegen genommen hatte, wurde
der Kaiser vom Papst empfangen. Der Kaiser betrat
allein das Privatkabinett des Papstes, während die tai-
serlichen Prinzen mit einigen Würdenträgern im an-
stoßenden Gemache verblieben. Jn einem anderen Vor-
zimmer verweilten die Begleiter dcs Kaisers.

U Nom, 3. Mai. Die Unterredung zwischen dem Kaiser
und deni Papst währte 20 Minuten. Nach derselben empfing
der Papst den Kronprinzen und den Prinzen Eitel, Friedrich.
Dcr Empfang dauerte ungefähr 6 Minutcn. Darauf stellte
der Kaiser auch sämtliche Herren des Gefolges dem Papst vor,
der Papst reichte jedem einzelnen der Herren die Hand. Der
Papst satz außerordentlich wohl aus und war von erstaunlicher
Frische. Er richtete in französischer Sprache eine etwa 4 Mi-
nuten währende Ansprache an die Herrcn, in welcher er die
künstlerischen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen
Deutschland und Jtalien, besonders Rom, hervorhob. Jnsbe-
sondere machte er wissenschaftliche Jnstitute namhaft, in wel-
chen deutsche Gelehrte in herborragender Weise tätig seien, so
vor allem die Görres-Gesellschaft, die vatikanische Bibliothek
und das preutzische historische Jnstitut. Ter Papst machte dem
Kaiser ein in der Fatzrik des Vätikans hergestelltes, prachtvol-
les Mosaikgemälde, welches das Forum Romannm darstellt,
zum Geschenk. Zwei ändere Mosaikgemälde, Darstellnngen
der Fontana Trevi und dcr Engelsburg, bilden das Geschenk
des Papstes für die kaiserlichen Prinzen. Nachdem sich dcr
Kaiser vom Papst verabschiedet hatte, startete er mit den kaiser-
lichen PriNzen dem Stüatssekretär Kardinal Rampolla einen
Besuch ab. Die Unterredung währte 10 Minuten. Um 4 Uhr
25 Minuten verließ der Kaiser mit dem Kronprinzen und
Prinz Eitel Friedrich sowib dem Gefolge den Vatikan wieder
und fuhr im gleichen Zug wie bei der Hinfahrt nach der preu-
ßischen Gesandtschaft zurück.

Aus der nationalliberalen Partei.

Ter Zentrcilvorstand der nationalliberalen
Partei beriet sm Samstag in Bertin in mehrstündige-r
Sitzung denEntwursdesallgemeinenWab^
 
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