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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Mittwoch, 1. April IS03.

ErAes Wtatt.

45. Jahrüaui,. — 77.

Erscheint täglich, Sonntags ausgenonimen. Preis mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei d«r Expedition Urrd den Ztveiganstalten abgeholt 40 Psg. Durch

die Post bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschliehlich Zustellgebühr.

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an bestimmten Tagen tvird keine Veraritwortlichkeit übernommen. — Anschlagder Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstcllen. Fernsprecher 82.

Zur mazedonischen Angelegenyett.

Peters b u r g , 31. März. Ter „Regierimgsbote"
deröffentlicht einen Auszug aus den Berichteu des
^ussischen Konsuls in M o n a st i r vom 2o.
iiebruar bis 9. März. Darnach verständigte der Konsul
auf Anweisung des Botschafters die dortigen Christeu,
daß die r u s s i s ch e R e g i e r u n g die Handlungs-
weise der mazedoui s chen K o ni i t e e s streng ver-
Urteile und den Teilnehmern an den Unruhen den Schutz
versage. Die gleiche Erklärung wurde an die Mitglieder
der Komitees gerichtet mit der Aufsorderung, Lie Tätig-
keit einzustellen und dic Verwirklichung der von den
Mächten vorgeschlagenen Reformen nicht zu verhindern.
Die Leiter des Aufstandes nahmen die Eriklärung sehr
Unzufrieden aus, werl das Re s,o r m P r o s e kt jste
nicht befriedigt und die Autonomie der mazedonischen
^ilajets von ihnen erträumt wird, wobei sie gutbezahlte
^erwaltuiigsstellen erhalten könnten. Die Komitees er°
klärten deni Konsul, daß sie die Entlassung der
B andeu für unmöglich hielteu, solange die Reformen
nicht wirklich durchgesührt seien und sich als zweckmäßig
erwiesen hätten. Um die Bevölkerung in Unzufriedon-
heit zu erhalten, wetden die B'anden fortwährenv er-
gänzt. Auch suchen die Komitees die Verbreitung der
Rachricht über die vom Sultan gewährte Nmnestie und
die in Angriff genommenen Reformcn zu verhiudern.
Es sindenchäufig Zusammenstöße der Banden mit türki-
schen Truppen statt. Die politischen Morde nahmen in
letzter Zeit zu, deren Opser meist Geistliche und Lehrer
lerbischer Abstammung sind, die die Dorfgenossen vor dem
Anschluß an die Banden warnten. Die Zunahme der
Tätigkeit der Banden fiel mit der Ankunft des neuen
Leiters der bulgarischen Handelsagentur in Monastir zu-
lammen, was das für Bulgarie u ungünstige 'Gerücht
hervorrief, daß das Mrstentum an der Tätigkeit der
Komitees teilnehme. Die türkische Regierung fährt mit
der Durchsührung der Reformen sort. Gleichzeitig mit
der Ankündigung der Amneftie wurde der Finanzinspek-
lor in Salouiki angewiesen. die Budgetvorlage für die
drei mazedonischen Vilajets auszuarbeiten. Zur Beruhi-
gung des Göbietes trägt wesentlich bei, daß der neue
Generalgouverneur in Monästir eifrig bestrebt ist, die
Dienstmißbräuche auszuratteiu

Der „Regierungsbote" veröffentlicht ferner ein Tele-
gramm des russischen Konsuls in Uesküb, welches be-
iagt, daß die W i r r e n in dem VilajetKosfo w o
.1 unehme u. Es seien viele oft 100 Mann starke Ban-
den vorhanden und es sei geplant, die Kaser ti e n im
A r t i l l e r i e p a r l und die P f e r d e st ä l l e iu Üoch-
lib mit Dvnamit in die Luft zu sprengen,
lowie den Eisenbahn- und. Telegraphenverkehr zu unter-
brechen. Tas Eintreffen von Offizieren aus Bulgarien
Wird erwartet. Die Dorfbewohner werden unter Todes-
drohungeu gezwungcu, die Banden zu unterstützen, Gel-
der und Proviant W liefern und die Waffen zu ergreifen,
Tie Mitieuungen des Konsuls, daß die russische Regie-
Ning dis Haudluugsweise der Komitees nicht billige, wird
der Bevölkerung von den Komitees verheimlichk die sich
Ivgar bemühten, es io darzustellen, als ob sie uuter dem
Tchutze Rußlands ständen- Die Lage wird vers ch ä r i t
durch die Vvn den Komitees an den Kirchen verüb -
ken G e w a l t t ä t i g k e i t e n. Die Komitees tun
olles, um, so schließt das Telegramm, eiue allgememe

Kleine Zeitung.

— Hochschulnachrichten. Die seit dem 1. Februar
1902 zugelassene Beteiliguug der Preußischeu Real -
nbituriente u ani juri st i s chen S t u d i u m
hält sich vorläufig noch in söhr engeu Greuzen. An den
iämtlichen preußischen Universitäten waren in dem soeben
abgeschlossenen Winteirsemestlsr 1902—1903 nur 159
Studierende auf Grund einss Reifezeugnisses von Real-
sthmnasien und 23 als Abiturienten voS Oberrealschultzn
üngeschrieben.

— Bcrlin, 28. März. Diez w e i b l i ch e n A b i-
stu rieut,e n haben diesmal, wie die Blätter mitteileu,
Kemli-ch, schlecht abgeschnitten. Die Damenprüfung sand
öestern im königlichen Luisengymnäsium statt. Es hat-
len im ganzen neun Damen die schriftliche Prüfuug mit-
äeniacht, zwei traten daraus zurück nnd gaben die Prü-
lung aus. Von den übrigen bestanden nur fünf die
Uiündliche Prüfung.

— Berlin, 30. März. An demselben Tage, an dem
d>e Kaiserin bei eincm Spazierritt im Grunewald d-en
Arm gebrochen hat, ist, wie jetzt erst bekannt wird, ein
-Ritglied der Hofgesellschaft in ähnlicher Weise zu Scha-
den gekommen. Hausmiuister v. W e d e l ist im Tiergar-
ihn mit seiuem Pferde g e st ü r z t und hat einen star-
stn Bluterguß am Unterarm davongetrageu. Der Arm
!st geschwollen und ruht in der Biüde; der Hausminister
Üt nicht genötigt, das Zimm-er zu hüteu-
, -— Brisbanr, 13. Febr. Am Donnerstag starb hier,

Jahre alt, einer der meistgenannten schIeswig -
b h l st e i u i s -ch e n Offiziere von Anno 19, Lud-
wig S t a m m. Sein Vater, der Jngenieur-Oberst in

Verbitterung unter den Mohamedanern hervorzurufen,
um die'selben zu eiuer allgemeinen Vernichtungder
Christen zu veranlassen.

So weit die russis-chen Berichte. Man sieht aus ihneu,
daß von den Revolutionären alles getan wird, um die
Sache zum Klappen zu bringen. Aber hoffentli-ch bleiben
die europäischen Mächte fest und lassen sich nicht in diese
ganz gefährlicheu Verwickelungen hineinziehen, zumal,-
da die Pforte den besteu Willen zeigt.

Deutsches Reich.

— Der Kaiser ordn'ete an, daß bei der großen
Wichtigkeit, die dem Vorhaüdensein! eines ausreichenden,
tüchtigen und zuverlässigen Unterosfizierkorps
des B eu r l a u b t e n st a n d-e s für den Mobil-
machungsfall beizumessen ist, der Auswahl und Ausbil-
dung der Nspiranten ganz besonders im Auftreten als
Vorgesetzte u-nd in der Gefechtstätigkeit hohe Sorgfalt
zugewaudt werdeu muß.

— Der K aiser hat bestimmt, daß die Stadtumwal-
luug von Glogau auf dem linken Oderufer (rnit Aus-
nahme der zwischeu oberen Oder und Breslaucr Tor ge-
legenen -Sternbefestigung), sowie die Brostauer Schanze
daselbst aufgelassen werden, ebenso die Stadtumwallung
von Diedenhofen auf dem liuken Moselufer mit
Ausnahme der Bastionen I und- III.

— Das Leiden des im Sanatorium von Lahmann
befindlichen 11jährigen Sohnes des Prinzen
Heiurich besteht in unvollkommen entwickelter Geh-
fähigkeit. Man hofft, es ganz zu behebeu.

— Die im Etat bewilligte m i l i t ä r t e ch u i s ch e
Akademie erhielt einen Generalmajor als Direktor,
einen Major als Direktionsmitglied, eineu Major als
Militärlehrer und einen Hauptma-nn als Adjutant.

— Nnter der U'eberschrift: „U u p asso iu
avanti" stimmt die jesuitische -„Civiltll cattolica'l
einen Jübelhymnus au über den zukünstigen Fall des
Jesuitengesetzes. Das ausschließlich von Vätern der Ge-
sellschaft Jesu geleitete Organ erklärt in recht beschcide-
ner Weise, die Jesuiten Kätten sich um die deutsche Nation
verdient gemacht ('sic!), Kaiser Wilhelm I. habe vielen
(stc!) Jesuiten, die 1870 dem-Heere in den Krieg gefolgt
seien, das Eiserne Kreuz verliehen, und Kaiser
Wilhelm II. habe unläugst eiuem frauzösischeu Jesuiteu
U. Scher wegen seiner Verdienste um -die deutscheu Trup-
Pen iu China mit der Rheinmedaille (medaglia del Renv,
sic!) ausgezeichnet! Dann schildert die „Civiltä" beschei-
deu wie imiuer -die Folgen der Aufhebung des Paragra-
Phen wortwörtlich wie folgt: „Die Mstglieder der be-
rühmten (sic!) Gesellschast werden also iu Zukunft voll-
ständig frei -sein, ohne jedwede Störung ihres Amtes zu
walten" . - . Ilnd diefe „vollständige Freiheit" nennt das
Blatt dann w-eiter „u u r ein-eu Schritt vor-
wärt s". Wie rech-t haben doch diejeuigen, die sich die-
sem Schritte aufs euergis-chste widersetzeu!

Badcn.

— llcber die dem verstorbeileu -Professor F. L.
Kraus gewährte lliiterstützung von 12 000 Mark aus
Reichsmitte.ln erhült die „Str. Volksztg." von einem
langjährigen Freund des Verstorbenen folgende Aus'klä-
rung: „Es handelte sich sür Kraus um die dieuaüslage
seiner Hauptwerke „Christliche Archäologie" und „Ro-

d-er preußischen Armee war und ein Alter von 114 Jah-
ren erreichte, lebte im Posenschen; hier 'hatte der setzt
Hingeschiedene -Gelegenheit, als fünfjähriger Llüabe Na-
poleon I. aus der Flucht vou Rußland her zu sehen, eiu
Aüblick, den er uie veraessen hat. Ludwig Stamm wurde
ehe-nsalls Offizier und machte -.die Kämpfe in Schleswig
uud an der polnischen Grenze mit. Hier war es, wo er
einst einen verschmachteuden, auf den Tod verwundeten
Feind mit einem Trunk Wasser labte uüd- von diesem zum
Dank hinterrücks schwer verletzt wurde. Er erzählte das
oft, weun! er nach der Ursache einer tiefen Narbe im Ge-
sicht gefragt wurde. 45 Jahre alt, wa-nderte er nach
Queenslaud aus, wo er nacheinander Hotzhändler, Lan'd-
messer, Architekt, Kontrattor, Zeitungsherausgeber und
Brauereibesitzer war. Er. verheiratete sich hier und
brachte es zu großem Wohlstaude; er wuvde Stadtrat
und Friedensrichter und geuoß sowohl bei der Regierung
wie bei ssinen Landsleuten besondere Uchtung.

— Brnsscl, 31. März. Verflossene Nacht ging hier
ein starkes Gewitter nieder; heute schneit es.

—- Madrid, 31. März. Der Röst d-er Schatzgrä -
b erbanden ist verhaftet wordeu, daruuter der
Rädelsführer. Die ausgefuudeue Korrespondenz ergibt,
daß Schweizer unterwegs waren, die den Gaunexn einige
tausend Franken bringen wollten, um die Schätze höben
zu dürseu.

— Einc überraschende Entdeckung wurde dieser Tage
in einem unt'erirdischeu Gewölbe eines städ-tischen Grun-d-
stücks in Kiel gemacht. Mau fand dort 34 große Fässer
Wein, die bereits ein Menschenaltcr lagern. Ter vergeß-
liche Eigentümer ist ni-cht mehr zu ermitteln, da das Ge-
bäude seit langem als Madchenmitt'elschule dient uud

ma sotterrcmea", die durch Umarbeituüg auf die Höhe
der wissenschaftlichen Ergebnisse des Jahres 1902 em-
porgehoben werden sollten. Das erforderte nicht bloß eine
immense Arbeit, sonderu sehr viel Geld. Abgesehen von
deu sehr teuren Büchern, die für diesen Zweck zu Leschas-
sen waren, mußteu eingeheude Studien au Ort uüd-
Stelle gemacht werden, nicht nur in Rorn und Neapest
auf Sizilien, in Egypten, souderu vor alleni iu Lunis,
wo an Stelle des zweiten (christlichen) Karthagos die Pa-
riser Schute die gelehrte Welt mit einer Fülle der köst-
lichstcn Ergebnisse ihrer Ausgrabuugen und Forschungen
erfreut. Dafür hat Graf Bülow in Persou 12 000 Mk.
angewiesen, und dieser Betrag ist überaus bescheiden,
wenn mau erwägt, daß die sranzösische Republik Jahr-
sür Jahr alleiu 100 000 Francs ihrem christlichen AMäo-
logen Abbs Delattre zu freier Verfügung stellt. Der
Stipendiat ist nach 7 oder 8 Wochen gestorben auf hal-
bem Wege, iu San Remo. Als Verwalter ösfentlicher
Gelder hat der Reichskanzler Erkundigungeu anstellen
lassen nach der Verwendung des für den Ausbau archäo-
logischer Studien vorgestreckten Geldes; das war sein
Recht und seiue Pflicht.

Psorzheim, 31. März. Die Kandidatur des
B a u e r n b ü n d I e r s Herrmann entstaud laut
„Pf. G.-Auz." infolge d-er Äblehnung des Herrn Wittum,
üie Juteressen des Bundes denen der Jndustrie voranzu-
stellen. Vor der Beschlußfassung über die Aufstellung
eines eigenen Kaudidateu hat zwischen der Leituug des
Bundes uud Herrn Wittum ein Briefwechsel stattgefun-
den, im Verlaufe dessen Herr Wittum die Erklärung ab-
gab, daß er auch die Jnteresseu der auf deu Export an-
gewiesenen Jndustrie zu vertreten habe und deshalb
n i ch t das einseitige Juteresse des Bundes zu wah-
ren im Stande sei. Die Folge dieser Erklärung ist jeden-
falls jetzt die eigene Kcmd-idatur des Buudes. Zur Kan-
didatur 'Wittums ist noch- zu -bemer'ken, daß Herr Wittum
bis jetzt eine entscheidende Zusage noch nicht erteilt hat.

K a r I s r u h e, 31. März- Das „Gesetzes- und Ver-
orduungsblatt" verösfentlicht eine neue Prüsungsord-
mmg für das Lehramt an höhereu Schuleu, welche am 1.
April iu Kraft tritt.

Baveru.

M ü n chen, 31. März. Um allen Mißverständiüs-
sen, die aus den Zeitungsmeldungen über die zwischeu
dem Rektor der Technischen Hochschule, Professor Dr. v.
Dyck und Prosessor Dr. Graf D,u M ouli n-E ckartz
stattgehabte Unterredung ent'stehen könnten, Zu begeguen,
konstatiert die Korrespondenz Hoffman-n, daß es si-ch um
eine „Borladung" nicht gehaudelt hat und nach dev
Stellung des Rektors einer Hochschule zu seinen Kollegen
auch nicht hcmdeln konnte. Die Besprechung ist vielmehr
von beidenSeitengewünscht worden und- trug
einen rein persönlichen und koIlegiaIen
C h a r a k t e r- Daß in einer Angelegenheit, wie der
vorliegenden, eine Aussprache gesucht und gefnnden wer-
den niußte, dürfte wohl selbstverständlich sein, wenn cm-
ders der Rettor das Vertrauen sc-iner Kollegen genießt.

Elsasi-Lothringcn.

S traß 'L u r g , 31. März. Die „Straßb. Bürger-
zeitung" verzeichnet das Ger -ü ch t, d-aß der Statthalter
von Elsaß-Lothringen, Fürst Hohenlohe - L a n -
genbnrg, im nächsten Jahre seinen Abschied zu neh-

keine geschästliche Ver'wertung' gesunden hat. Jahre hin-
durch hat niemand das vcrsteckte Geivölbe betreten.

— Ueber die Butter im Weltverkchr schreibt ein Mit-
arbeiter des „Petit Parisien". Es ist noch ni-cht sehr lnnge
her, daß die Normcmdie und die Bretagne fäst allein
England mit Butter versahen Die Nähe der bei-
den Läüder, die schnellen und bequemen Ver'bindungerr
schienen diese Lage dauernd zu sichern und jeden Mitt-
bewerb auszuschließen. Da ersolgte äber vor zwei Jah-
ren ein Plötzliches starkes Sint'en der Preise, un'd es kam-
sogar vor, daß unsere Bauern wegen Uebersüllung des
Marktes ihre Butter iiicht los werden konnten. Der
Gruüd liegt einfach darin, daß die transsibirische Bahn,
der wir nicht genug unsere Böwunderung beweisen konn-
ten, in Tätigkeit getreten ist. Sibirien pers-chickt heute
in Wagen mit .Källevorrichtungen Riesemnengen von
Butter nach England, und z'war teils unmittelbar, teils
durch Vermittlung Dänemarks. Der russische Butterver-
sandt, der im Fahre 1900 24 000 000 Franken betrug,
stieg 1901 anf 42 000 000 Frcmken. Dieser Hcmdel hat
einen solch-en Äusschwung genommen, daß die Verwaltung
der transsibirischen Bahn die Frachtsätze ermäßigt und
zu den ber-eits vorhandenen 670 Eiswagen noch 466 neue
bestellt 'hat. Aber die russische Butter nicht allein, bietet
nns in England einen erbitterten Wettbewerb, jondern
auch die kanadische' Während die Butterausfuhr Kana-
das im Jcchre 1895, als die künstliche Kälteerzeugung
noch wenig in Gebrauch war, nnr 1600 Tonnen Butter
ansführte, bezieht England hente von dort jährlich
l 1 000 Toimen im Werte von 27 000 000 Franken.
Ebenso verhält es sich mit Argentinien, das 1901 1500,
1902 2700 Tonncn Butter versandte, sowie mit Neu-
 
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