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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Donnerstag, 12. Kbruar 1903. GMes Blatt. 45. Jahrgang. — .A. 36

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Snglische GespensterseHer.

„D i e d o u tscho A r in e o i u E n g l a u d" —
-0 lautet üio Ueborschrifl oiiws tlrim'n Briefrs, drr iu
ser Lüiidoiwr Abeildzrituiig „Globr" z»m Abdruck gr-
taiigu Tie Zuschrist bildet riiwn Brilrag zu drni Kapitol

Furcht vvr riiirin deiitschm Einfalt iu EiiglanV, abrr
?oirwhl sk' völlig eriischaft gi'iiwint ist, birgt sw doch oin
lolches Matz unfri'iivilligc'r A'oiiük in fich, dah wir es
chiuii ütwr uus gewiuiwii töniw'n, sio iu dio politischo
'ailbrik oiiizureibon. Wir losou da:

„Wor tüglich viol iu lüoiidon umhorgeht, muß uu-
wiltbürlich dio großo Zahl von Doutscheii beiiiorkon, dio
ubernll zu sohen ift — großo, starkknochige, stäiiiniige
""rschen zuin größton Toil, aber allon kann inan es an-
^ttn, daß sio oine nülitärische Ansbildung hintor sich
baben, und dio Frage entsteht: „Was tun sie hier?"
"bielo dorsolben sind als Buchhaltor oder ttellnor fiir
Ullmig oder gar kein Gohalt in Ltollung, abor allo schei-
Ueii Gold zu haben, uud wioder zmingt fich dio Frago auf:
--Was tun sio hier?" Stach don jiingsten Vorgüngon un-
.fliogt os nur goringoin Ziveifol, daß der Zaisor für dio
Uachsle Zoil dio Eroberung dirsos Xtandos goplaut hat,
und die Deutschon in England, 200 000 an der Zahl,
liiid soine Okknpaliüiisarnioo, herüber goschickt, uni stets
llir den Notfall boreit zu soin. Man hat gnton Grnnd
uuzunehinon, daß dieso Leuto schwör bewaffnot find, und
"aß sje beroit sind, sich auf Bofehl sofort zu sainineln, in
wolckioin Falle sio einen nicht zn unterschäbondoii Gegnor
Ulldeten. Vorzeitig gewarnt, ist so gut, wio vorzeitig
Uerüsch't, sagt niau. Wird aber das Publit'uin znr Er-
ü'Untnis dor Gefahr koininen, in dor es sich bofindot?"

Wenn os schon so moit gokoinnien wäre, daß die Bri-

fiirchten inütztoii, von dor hier Ivoileiidon Arniee dor
uentschen Kaufleute, Bäcker, Kellner usw., ganz zu schwei-
Mn von don tapferon Foiirnaliston, aufs Haupt goschlageu
Ki werden, dann bälten wirklich diejenigon recht, die
^ugland init dom alton Roni in dor Poriodo dor letzton
^aisor verglichon. Vorlänfig muß uian aber do-ch an-
Uehnwn, daß der Brieffchreiber Gesponstor sioht, und os
llt nur zu verwundern, wie ein sonst durchaus ernsthaftes
Eilatt, wie der „Globe", soine Spalten solchein Hunibug
öttr Perfügung flollen kaiin.

Kaufmannsgerichle.

Tie kürzlich voräfseutlichte Gosotzesvorlago über die
Kaufinannsgerichto bat im allgonioiiieii eino fceundlicho
--uifnahmo in den beteiligton Kroison gofunden. Boson-
entspricht dio Angliederung an dio Organisatioii
?er Gewerbogerichte durchaus den Wünfchen der Ange-
Uellten. Die Rogioriing hat dioso Forin oinem vom
^eiitschnaüonalen .Handliingsgehilst'n - Verband dom
Nvichstag vor einem Jahro unterlli-eitete!! Entwnrf ent-
Uoininen. Zn Einzelheiton weichon beide Entwürfe
ullerdings wesontlich von einander ab, sodaß sich der ge-
Uannte Verband voranlaßt gosohen hat, soiuo Vorschtägo
stach oinnial dem Bnndesrat znr Berücksichtigiing oinzii-
^ndon. Hiorzn gohöron n. a. dio Znständigkoit der
^aufntannsg'loi'lchite für allo HandlnngsgehjsEott ohne
üuterschied dos Gehaltos iind anf dio Stroitigkeiton a»S
'Konknrrenz-Ktaiisoln, das Vorbot allcr Berträge, durch
die die Zuständigkeit deS Kaiifmamisgerichts aiifgehoben
llird, dw Alisdehnung des aktiven Wählrechts auf allo

Kleine Zeitung.

— Hochschnlimchrichton. Tübingen, 11. Febr. Der
-."rüümger Chronik" zufolge erhielt Professor Krehl, Vor-
Uand der medizimschen llinversiiäisklinik, einen Ruf als Nach-
Ifiger des kürzlich verstorbcnen Geh. Mediziiialrats Kast nach

-oreslau.

„ —Raveiiöbnrg jWürttcmberg), 11. Febr. Heuie Morgen

Dsthr wurde im Hofe des hiesigen Gefängnisses der Lustmörder
Knlath h i n g e r i ch t e t.

- Aus Ostpreusien, 7. Febr. Die letzten Stürnw
Uuben zwar violfach erheblichon Schadon angerichtet, an-
"^Ueits aber auch Vorteile für nianche Küsteiibewöhner
^ur Folge gehabt. An der samländischen .Mlste wird jetzt
Uugewöhnlich viel Bernstein geschöpft, der durch die
^tiirine an die Küste gespielt worden ist. Einzelne
ssEUte, die alL Schöpfer niit sogenannten Käschern tätig
Uiid, verdienen jetzt täglich 40— 60 Mk. Uin so spärlicher
MIßt der Verdienst zu anderen Zeiten. Jin Frischen
^Usf baben die Fischer ünßerst ergiebige Fänge erzielt,
ui'il die Stürme große Fischzüge nach dem rnhigen Haff-
"Uisser verschlagen haben.

, F Hnnibcrts in Tcutschlaiid. Daß es auch iu Deutsch-
mid kleine Humberts giebt und Leute, welche darauf
wueinsnllen, beweist eine Verhandlnng, dib sich am 8. d.
ur der Hanchurger Straft'ainmer absPieUe. Ein Schnster-
^lelle Wortinann und seine Geliebte hatten zwei Kol-
in^-I Wortinann vorgespiegelt, daß ihnen eine Erb-
lwaft poii nicht weniger alS 86 Millionen Mark znge-
muen sei, i,„d daß sie darüber einen Prozeß sührten.

-llngaben erhielt Wortmann von seinen Ltol-
, deren ganze Ersparnisse im Vetrage bon 1000
ä UR) Mart, die er mit seiner Geliebten dann dnrch-

Angeskellten über 21, des passiven auf alle über 25 Jahre.
Das Wahlverfahren soll ans dem Gruiidsatz der Listen-
waht anfgebant iverden. Eiiw Berujnng gegen die Ent-
schejdung deS .Kanfinannsgerjchts ivünscht der Verband
nirr bei Streitfällen eingeführt zn sehen, deren Wertge-
genstand BOO Mark übersteigt. Endlich soll deni Kauf-
mannsgericht auch die Befucsnis beigelegt werden, als
Einigimgsaint zii wirkenf' seine 'begiitachtende Tätigkeit
sei anf alle handelsgewerblichen Fragcn auszildehncn.
Sollte der 'BnndeSrat diesen Forderungen keine Folge
geben, so wibd sich der Reichstag init ihneii zu befassen
haben.

Deutsches Reich.

— Jm Seniorenkonvent erklärte Präsident Graf
Ballestrem, daß dieReichstagswahlen Mitte Iuni
stattfinden werden. Freitag den 3. April soll der Schluß
der Session erfolgen, wenn die Ziirückhaltnng dcr Redner
es möglich macht. Die Krankenkassenovelle kann dann nur
in erster Lösung erledigt werden.

— Der Bund dtzr Landwirte hat beschlossen, in Ko-
burg die Kandidatiir des Generalsekretärs der national-
liberalen Partei, P a tz i g, zi, imterstützen. — Graf
Hoensbroech hat die Reichstags'kandidatur in
Zivickau abgelehnt.

- Die Denkschrist über die T n b e r k n l o s e und
ihre Betäinpsiing ist dem Reichstag zngegangen.

- Die Z ah l der deutschen Festungen,
die noch vor 30 Iahren 39 betrug, hat sich abernials uin
2 v e r r inge r t, indeni in Spandan iind Glogau die
Wälle gefallen sind. Es sind ivahrend der drei letzten
Iahrzehnte nach uud uach 19 Festuiigeu eiugegangeu,
darunter 4 ersteu Rauges: Rastatt, .Kwblenz, Erfurt und
Stettiii, außer'deiu noch Pfalzbnrg, Schlettstadt, Lairdan,
Saarlouis, Jülich und Miiideu im Westen, Stade, DüP-
Pel-Sonder'burg, Rendsburg uud Kolberg ini Norden,
Cosel, Silberberg und Schweidnitz im Osten iind- Tor-
gau nnd Wktteirberg im Zeiitruiii. Es verbleiben dem-
uach noch 20 Festungeii verschie'deiwr Größe, darunter
8 ersten Ranges: Metz, Straßbnrg, Mainz und Köln
ini Westen nitd Posen, Grandenz, Thorn nn'd Königs-
berg im Osten. Hürzu treten Breisach, Bitsch, Dieden-
hofen, Germersheirn und Wesel an der West- und Glatz,
Neisse, Danzig und Löpeii an der Ostgrenze, iin Fnnern
Ulnß Jngolstadt iind Küstrin, insgesanit 12. Küstenbe-
festignngen und Sperrforts besinden sich in Wilhelms-
haven, Helgoland, Enrhaben (Elbe), Friedrichsort (K'iel),
Pillau (Königsberg). Oll init Her Zeit nicht noch die
eine oder andere der verbleiben'den 20 Festungen das
Schicksal der eingegangenen teilen wird, steht heute noch
dahin! lmwahrscheiiüich ist es nicht. Jn eiiwüi Ziikunfts-
krieg dürsten zweifellos die verschanzteii imd befestigten
Lager lPlewna) eine große Rolle spielen, währscheinlich
eine größere als die Festnngen selbst, da ein Teil dersel-
ben bei den heutigen Verkehrsverhältnisseii ihre srühere
Äedeiitung als Straßensperren längst eingebüßt haben.
Wir wollen bei diesem Anlaß 'darnuf hinweisen, daß
kein einziLes der großen eiiropüifchen Heere über mehr
als zwei graße Belagerimgstrains berfügt, da deren
riesige Größe nnd Stärke durch die gewaltige Ausdeh-
nnng der modernen Festnngen bedingt ist.

— Der PoliZeischntz des Kaisers hat seit
eiiügen Tagen eine Verschärfimg erfahren. Nach un-
gefährer Schntznng wird die Straße unter den Liiiden
in Berlin, wemi der Karser sie passiert, aniiähernd von
70 uniforinierten Beamten bewacht, denen noch viele
Kriininalbeanite beigegeben sind.

— Jn einer Zuschrift an die „fkreuzzta." erklärt der
R e ich s t agsab ge o rd n et e Graf Ro o n seinen
Austritt ans dem Bund der Landwirte,
weil Frhr. v. Wangenhei m in der Bundes-
versaiumlung vom 9. Februar ausdrücklich erklärt habe,
daß das Vorstandsrundschreiben vonr 13. Dezeinber v. I.
nicht zurückgenonnnen worden sei. Damit sei die den
fiir den Antrag Kardorffstiimnendeii Deirtsch-Koriservativen
zngefiigte Kränknilg, ohne Widersprnch in der Ver-
sammlimg zu finden, aufrechterhalten worden, statt sie zu
bedauern uud zu entschuldigen. Obwohl er, Graf Rovn,
ein für das Wohl der Landwirte treu besorgter Land-
wirt sei, stehe ihm doch das Änsehen der alten, richtig
konservativen Partei hundertmal höher als der Bnnd der
Landwirte.

Deulscher Weichstag.

Bertin, tl. Febrnar.
Präsident Graf Ballestre m teilt mit, die GemahliiO
des verstorbenen Staatsministers a. D. v. Detbrück
habe erne Reihe sehr wertvoller Bilder der Bibliothek des
Reichstags überwiesen; er habe die Schenkung dankend
angenoinineii.

Die Beratung des Otats des Reichsamts des
Iiinern wird fortgcsetzt.

Eingetzangcn ist ein Antrag Stölzel (Ztr.), in die
G e werbeo rd n u ng eine Bestimmnng aufzunehmen, wo-
uach für die derselben uiiterstcllten Bctricbe die regelmähige
M a x i m a l a r b e i t s z e i t 10 Stunden beträgt.

Äbg. Hoch (Soz.) ivendet sich gegen die Sozialpolitik der
Regiernng und nennt die vom Zeiitrum beantrcrgte Witwcn-
uiid Waiseiwersicherimg eine „Verhöhming der Witwen nnd
Waisen". Die Novelle zum Krankenkassengesetz bedente einen
erfrenlichen Fortschritt. Als Re'dner voM „.Wnchertarif" spricht,
wird er zur Ordinmg gerufen.

Staatssekretär Dr. Gras v. Posadowsky kündigt eine
neiie Verordmmg in Sachen der B e r n f s g e n o s s e n s ch a f-
t c ii an und demiiächst eine Denkschrift übcr die Woh -
nnngsverhältnissederunbemitteltenKlas-
f e ii. (Bravol) Gegenüber dem soz. Abg. Hoch, der seine
Zählenangaben bestritten hatte, erklärt Redner, die Löhne der
nntercn Klässen hätten sich gehoben, sogar in Oberschlesien.
Ileber die Krankenkassemwvelle werde'sich der Bmidesrat dem-
nächst schlüssig machen. Es sei dies ein nicht zn unterschätzen-der
sozialer Erfolg. Die Baukontrolle reiche nicht aus. Die Ar-
veitsverhälrnisse iii den Bijouterieu sollten neu geregelt wer-
den.

Nbg. Dr. P a a s ch e (natl.) bestreilet, daß die Sozialdemo-
kraten allein auf sozialpolitrschem 'Gebiete vorwärts getrieben
hütten, und nimmt die Wohlfahrtseinrichtnngen. der Firma
Krupp in Schutz. Wurms Moe sei etne Krlegserkläruntz gegen
die vesitzeiiden Klassen, die sich dhrlich für das Wohl der Ar-
beiter bemühten. Die Sogialdemokratie ivolle die'Arbeiter mir
nnzufrieden machen. (Zustimmung.)

Abg. Dr. M ü l l e r - Meinmgen (freis. Bolksp.) be-
spricht die einzelnen aufgÄvorfenen Fragen im Sinne seincr
Partei.

Abg. Waldow - Reitzciistein (kvns.) verwahrt die Land-
wirte gegen den Vorwurf ungenügender Beobachtung der lln-
fallverhütnngsvorsKriften.

gebracht hat. Wortuiann erhielt ein J'ahr, seine schon
rnebrfach vorbestrafie Goliebte wegen Betrngs zwei Jnhre
Gefängnis.

Die iicnc Spnr in dcr Kvnitzcr Mvrdsnchc, von

der gestern die Blatter näheres mekdeten, hat stch als
irrig erwiesen.

— Paris, II. Febr. Professor Ioachini spielte
gestern Abend m-it feinem Quartett in einem von der
bibsigen „Soeiete Philharnionigne" veranstalteten .tton-
zert iriid fand begeisterten Beifall.

— London, 1t. Febr. (Renter.) Na-ch in Liberpool
eingelailfenen Meldungen herrscht die P e st in SNazntlan
(MeNko) noch immer. Fast jede Tätigkeit ruht. Ueber
1200 Einivohner habon die Stadt berlasseii, die Geschäfte
sind geschlossen. Seit dem 1. Dezembei: hat kein Dampser
mehr den dortigen Hafen angelaiifen. Die Bergwerke
werden ihren Betrieb einstellen rnüssen. Täglich kominen
etwa 20 TodeSfälte vor.

— StzriieiiS (Sizilien), 10. Febr. Hente Morgen
Ivnrde in Modica etwa zwei Sekuiiden lang ein hef -
t i g e r E r d st o ß verspürt.

— Warum der Eniiipiiiiilc in Venedig einstiirzen
musuc. Psan schreibt der „Frks. Ztg." aus Venedig:
Die Verbaiidlnngen der Komnüssion über die Ursachen
des Einsturzes des Marknsturmes sind abgeschlossen.
Jn dem erstatteten Boricht heißt es u. a.: „Die Restau-
ratioüen, die man itt letzten Aeiten borna'hm, wurden nicht
mit der notwettd-igen Vorsicht geleitet, maii folgte blind-
lings alten Methoden, man wollte den Turm in einzelnen
Teilen erneuern, legte mehr Gewicht auf den äußeren
S-chein, als auf die innere Befestigimg. SPrünge wur-
den verkittet, ohne Haß »>an sich die Ursache der Risse

klar gemacht hätte. Der ivabre Grnnd der Baufälligkeit
Nmrde iiicht genügend erforscht." Weiter heißt es: „Jn
unseren Zeiten mnß es bedauerlich erscheinen, daß zwei
technisckie Kommissionen unter ihren Augen den Glocken-
turin einstürzen tassen, der für weitere Fahrbunderte
hätte konserviert werden tonnen. Küiiiulissionen anf
Komniissioiien wurden eiiiberiifen: die Sprünge auf der
Seite der Loggietta wnrden für. gefahrlos erklärt. Trotz-
dem erschienen jene' Sprünge ganz dentlich anf Photo-
graphien. die schon vor 30 Iahren hergesteüt ivnrden.
Fhrc Ursache war aber kein Geheimiüs: sie hingen von
der Senknng eines Pfeilers ab, der vor 17 Iabren nüt
Eisenklainmern befestigt wnrdö, aber leider legte man den
Sprüngen keine Wi-chtigkeit bei. Die altersschwachen
Ziegelsteiiie zerbröckelten, aber auch das wiirde für neben-
sächlich gehalien. Kiirz, man legte nnr Wert dciranf, die
änßeren S-chäd-en zn vördecken, wie etwa eine alte Daine
'Schmint'e airslegt. Die Folge war, daß endlich der
Glockentiirm ziisainmenstürzte."

— Truro, in Süd-ailstralien, 7. Febr. Anstralien
ist das Land des SportS nnd seiner Uebertre'ibnngen.
Eine höch-st drollige Ge s ch i ch t e ereignete sich dieser
Tage hier. Trnro ist nicht groß, besitzt aber zwei Ten-
niskliibs, je einen sür Herren und Damen. Letztere
battdhaben die Bcillschlägel nüt si-cherer Hand, so daß
sie in jedem Wettt'ampf mit anderen Damcnt'lnbs Sieger
blieben. Nun wnrde beschlossen, sich elnmal mit den
Herren der Schöpfung zu ittesseu. Dem Truroer Män-
nerkliib giug also die bezügliche Aufford'erung zu. Aber
o weh, die Fraueu uuterlageu tläglich. Natürlich toiufte
die S-chuld nur an den hindernden Röcken liegen, die
Gegner waren durch ihre zweiteilige Beinkleidung zu
 
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