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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0499

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Doitticrstaa. 12. Miirz _ErAes Matt 45. IM-a-, - »- ky.

Crscheint täglich, Sonntags ansgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich SO Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition Nnd den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

die Post bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschliehlich Zustellgebühr.

Anzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- rmd Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Angeigen
an bestimmten Tageu wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Arankreich und die Kurie.

. Die „Tägl. Rundsch." erfährt aus R o m: Zugleich
"Ut dem Befehl au Btschof Uorum, das Publit'audum
stlrückzunehmeii, beschloß die Kurie nachdrücklich, aber
Uscht verletzend g e»g e n F- r a u t' r e i ch borzugehen. Dte
öffc anwesenden ttardinäle Perraud und Langenieux, die
bet'annten Scharfmacher, erklärten, die Katholtken Frant'-
feichs seien sehr gereizt über das Nachgeben des Vatitans.
^ie hätten die Liampfeslust verloren, iveil fie stets desa-
?ouirt würden. Wenn der Vatikan jetzt nicht widerstehe,
^ iei die titrche Frant'reichs ruiniert. Darauf wurde
^r Wtderstand beschlossen. Bezüg.Iich des Orientprotek-
'°rats wurde beschlossen, bei tunlichster Förderung vati-
mnfraundlicher Staaten etne Verletzung des französtschen
tmlriotismus zu vermeiden, da der Krteg dcm gegen-
churtigen Ministerium, nicht der katholischen sranzösischen
-mtion gelle. Anf Besehl Rampollas hat die jefuitische
^wstta Cattolira bereits den Kampf eröffnet. 'Ste griff
dwisy und Murri als ttndtsche Nachbeter Harnacks an.

Nachgiebigkeit gegen Deutschland erfolgt, um freie
Nand gegen Combes zu haben.

Etn Pariser Bericht lautet dagegen erheblich anders.
^anach wird aus Rom berichtet, daß der Papst vorgestern
"Ln Kardinal Perrand, den Bischof von Antun, empfan-
und mit ihm über die Lchwierigkeiten gesprochen
fabe, mit denen die katholi s ch e Kirche gegenwärtig
F r a n t' c ei ch zu kämpfen hat. Aus den Sleußerun-
des Papstes über die Frage der Ernennung von M-
'chöfen gehe heiwor, daß der Papst in dieser Sache nicht
^achgeben wolle, dte Angelegenheit jedoch im gegen -
^ ärtigen Z u st a n d belasse n werde. Der Papst
werde einen öfsentltchen Einspruch vermeid-en, da dieser
aon e rtremen Parteie n Frankreichs dazu
aenützt werden könnte, dcn Bruch mit dem Vatikan zu
"kschleunigen. _

Keutsche Kandtungsreisende in der Schrveiz.

..Jn der Schweiz müssen bekanntlich alle Handlungs-
^stend-e niit amtlichen Ausweiskarten versehen setn. Wie
xas Schwetz. Handelsarntsblatt niitteilt, wurden im
^ahre 1902 Karten für 29 363 Reisende verabfolgt, von
"Fpen 22 822 schweizerische und 6531 ausländische
Häuser vertraten. Wie außerordentltch überwiegend der
Anteil Teutschlands dabei ist, geht aus folgender Zu-
Bwmenstellung hervor, welche angiebt, wieviele der mit
^usweiskarten versehenen Handelsreisenden ausländische
Näuser, und wie viele davon deutsche Häuser vertraten:


Ausland

dnrwn

Iahr

ü b c r h a ii p t

D e u t i ch l a ii d

1893

5145

3791

1894

4469

3310

1895

4556

3246

1896

4496

2952

1897

4984

3257

1898

5304

3505

1899

5632

3828

1900

5635

3848

1901

5785

3937

1902

6531

4163

Auch diese Zahlen zeigen, wie enge die wirtschaftlichen
Z^tiehungen zwischen den beiden Staaten sind.



Deutsches Reich.

— DeutschIand wird, wie jetzt feststeht, vor -
läufig k e i n e Un t e r s e e b o t e bauen; ihr mili-
tärischer Wert hat sich als zu gering herausgestellt.

Aeutscher Weichstag.

Berlin, 11. Mürz.

- Nach Erledigung von Rechnungsfachen wird der Mili -
täretat weiter beraten.

Wg. Zubeil (Soz.) polemisiert gegen die Ausführungen
des Abgeordneten Pauli-Potsdam, des „schlichten Männes
aus -der Werkstatt", und bespricht alsdaun die Arbeiterver-
hältnisse in den Werkstätten in Spandau. Er wiederholt seine
Klage über die geringen Löhne und die Brutalität der Meister.
Die Betriebe seien unrationell geleitet. Die neue Lohnord-
nung hätte Lohnzulagen nur in ztvei Fällen, dagegen Lohnab-
güge in zahlreichcn Füllen gebracht. Statt die achtstündige
Arbeitszeit einzuführen und damit 1500 Arüeitern Beschäf-
tigung zu geben, griff die Berwaltung zum brutalen Mittel der
Arbeiterentlassung. Redner tabelt sodann die Wohlfahrtsein-
richtungen der Werkstätten)

Abg. Pauli - Potsdam (wild-kons.) erklärt, stolz daranf
zu sein, der schlichte Mann aus der Werkstatt zu sei», und er-
innert daran, datz er üei seinem Eintritt in den Reichstag für
die Jnteressen der Spandauer Arbeiterschaft eingetrcten sei.
Redner tritt dcr Behauptung des Aüg. Zubeil 'entgegen, datz das
Gros der Spandauer Arbeiterschaft sozialdemokratisch sei.

iGeneralmajor v. Einem weift die Behauptung des Abg.
Zubeil zurück, datz die Militärverwaltrmg sich um ihre Arbeiter-
schaft nicht kümmcre. Wenn die Zustände so seien, wie Znbeil-
sie schildere, so verstehe er es nicht, datz sich daim iwch Arbeiter
bei der Militärverwaliung befänden. Die heute vom Ab-
geordueten Zubeil als Hungerlöhne bezeichneten Löhne seien
seinerzeit von Bebel als gute Löhne anerkannt wordeu. lleber
88 Prozeut der Arbeiter verdienen üüer 4 Mk. täglich. Was
die Arbciterentlassungen angehe, so sind 1802 wegen Arbeits-
mangels in den gesamten Jnstituten 9 Prozent entlassen wor-
den. Es sei merkivürdig, sobätd die Arbeiter in den Betrieben
beschäftigt werden, klagt man über Hnngerlöhne; sind sie
hcraus', so sagt man, sie haben eine gut gesichertc Existenz ver-
loren. Wir wcrden wie bisher Ivirtschaftcn nach den Grund-
sätzcn des Rechtes, der Gercchtigkeit u»d des Wohlwollens.
(Beifall.)

Nach Erledigung eincr Reihe wcitercr Titcl lätzt der Prä-
sident, da das Haus beschluhfähig geivvrdcn ist, die Abstim-
mung übcr zurückgcstellte Anträge vornehmen. --A b g e l e h n t
wird der Antrag v. Nürmaiin auf Wiederherstellung der Regie-
rungsvorlage betreffcnd Gehaltserhöhuiig für 180 O b e r st -
l e u t n a n t s in Preutzen, 16 in Sachsen und !> iu Würt-
temberg.

Abg. Bebel (Soz.) brhaiidelt ausführlich die Abkomman-
dierungen zu Dienstleistungen bei Offiziereu, ferner die Beur-
laubungen wührend der Ernte und tadelt die Einwirkung der
Vorgesetzten auf die religiösen Ansichten der Mamischasren.

Abg. Graf Roon (tons.) bezeichnet es als natürlich, datz
in eiuem christlichen Staate jeder Chef auch für das seelische
Wohl seiner llntcigebeiieii zu sorgen sucht.

Aüg. Bebel (Soz.): Ebensowenig wie man das Recht
habe, die Soldaten politisch zu dressieren, dürfe man das auch
in religiöser Beziehuug tun.

Auf Anrcgung des Abg. Dr. M ülle r - Sagan (fr. Vp.)
teilt Geueralmajor v. E i n em mit, dah Versuche mit Selbst-
fahrern bei der Personeiibefvrderung genügende Ergebnisse
gehabt haben.

Die Berhan-dlung wird um halb 7 Uhr auf morgxn vcrtagt.

Bnde».

— Der demvkratische „Bnd. Landesbvle" hat diescr
Tage einen Arnkel vervffeittlicht, der h ftige Angriff gegen
die Karlsruher Freisinnigeu nnd insbcsondere gegen ihren
Fnhrer, Herrn RechtSanwalt und Stndtrat Dr. Friedrich
Weill enthält. Wie nun der „N uen Bad. Landeszeitnng"
veisichcrt wird, bernhen die bcir. tntsächlichen Angabcn des
Blaltes anf Unwahrheit nnd ei hab - Herr Dr. Weill gegen
den verantwortlichen Rcdaktenr sosort Beleidigungsklnge
eihoben. Frühcr waren die Brnder „Freisiiin" nnd De-
mokralie in Baden enge rnit einander verbnnden; ihre
Organisativn lief in eine geineinsame Spitze ans. Jetzt ist
das anders, wie diese Äffäre „LandcSbote" — Dr. Weill so
recht drastisch zeigt.

— Die lebhafte und- uichi erfvlglose Arbeit der S o -
z i a l d e in o k r a t i e in den Hardtorteu veranlaßt
einen Mitarbeiter des „L a n d s m a n n" in Ettlingen,
eines Z e n t r u m s b l a t t e s, zu fotgendem Mahnruf:

Zu zweien nnd drcieu bereisten am Sonntag redegewanöte
Genosscn aus Karlsruhe, Durlach, Pforzheim u. a. Orten, die
Dörfer des Albtalreviers, arbeiteteu mit Gewandtheit und Ge-
schick für ihre Parteisache, vcrbreitcten allenthalben Flugblät-
ter und leiteten solchcrweise die Wahlagitation zu Gunftcn
ihres Reichstagskändidaten Herrn Emil Eichhorn ein, und
wissen durch ihre unverdrossene Ausdauer auch dem Gegner
Bewuiiderung abzuringen. llnd was tun inzlvischen und dem
gcgenüber die übrigen sog. bürgerlichen Partcien?? Ach, dn lie-
ber Gott! Diese vertreibcn sich die Zeit mit Kandidaiensuchen,
verärgern sich mir Klöster- und Jesuitenfragen, verbreitern die
j Parteiklüfte, statt sie zu überbrücken, und geben dem wohlor-
' ganifierten Gegner genügend Zeit und Mutze, den ohnedies
I wackeligen Boden Schritt für Dchritt zu untecwühleii, bis alle
j Fundamente untergraben sind. Dann aber noch schnell ver-
sichern wollen, wenn das Haus in Flammen steht — ja, dann
dürfte es schlietzlich zn spüt sein. Dic Hardt schelni ohneöies
den Sozialdemokraten znzufallen und auch i» de» GebirgSor-
ten ist die Arbeit der Genossen keincswegs ganz erfolglos. Wer
sich nicht blind stellt, kann sich hiervon leicht überzeugen. Gehts
aber noch einige Zeit so weiter, so ist jede Kontremine zweck-
und wirkungslos und fätlt der 9. Wahlkreis glatt aus den-
crsten Gang den Sozialdemokraten zu. Drum —- Michel,
wache aufl

Württemberll.

S. R. K. S t u t t g o r t, 10. t>Närz. Ein Kreditge-
setzentwurf, der Anlehensmittel im Betrag von 29,3
Millionen vorsieht znr Fortsetznng begonnener Neben-
bahnbauten, zum Bcui von zweiten Geleisen, zu Erwei-
ternngen und Verbessernngen an Bahnhofsanlagen, zu
B.abnaliinen der Betriebs'sicherheit, zur Vermehrnng des
Fahi-betriebsniaterials, znr Erbannng von Nrbeitenvoh-
nungen, zu Post- und Telegrapherchanten, macht auch den
Ansang znr Einfiihrnng der B a h n st e i gsPe r r e ans
den württembergischen Bahnen. Nachdem diese Einrich-
tnng anf den Prenßisch-heMcksen, bayerischen nnd sächsi-
scheu Staatöeisenbahnen, svwie bei den Reichseisenbahnen
in Elsaß-Lothringen durchgesührt, für die badischen
Stnatsbnhnen in Aussicht genommen ist, tritt auch die
württembergische Eisenbahnverwaltung ihr näher im Jn-»
teresse der Gleichmäßigkeit, sowie zur Vermeidung von
Unznträglichkeiten auf den Uebergangsstationen an der
bayerischen und badischen Grenze. Die Fahrkartenkon-
trolle soll damit in der Hauptsache aus den fahrenden
Zügen weg in die Stationen verlegt werden, einerseits,
nni das gefährliche Wagen'klettern der Schasfner bei den
Abteilwagen zu vermeiden, andererseits, um Fahrgeld-

>u

Kleine Zeitung.

^ Mänchen, 11. März. Br i e f m a r k e n - A u t o -

a t. Seit Sonntag ist, wie die „M. N. N." mitteilen,
A ^ostamte 6 an der Neuhauserstraße ein Briefmarken-
Moniat aufgestellt, der Briefmarken im Werte von 5
lc>n Pfennig abgibt. Der Automat ist äußerst ein-
..sti und sinnreich konstrniert nnd funktioniert oor-

^ — Berlin, 9. März. Die Errichtung von S ch u tz -
in u? " ch " n steht bevor, und zwar werden solche
ion brIin und Haunover geplaist. Die Schulen
nach dem Muster der bereits bestehenden Gendar-
^Udschuwn eingerichtet werden.
tZj Berlin, 10. März. Der -Oberleutnant Werner von
d?/ e r t oon der ostafrikanischeii Schutztruppe, der
s^-^echtsanwalt Aiye in Flensburg im Zweikampf er-
n.,o^„und die ihm znerkannte Festungshaft in Magdeburg
ch ^urzor Zeit antrat, ist, wie die „Tgl. Rd-sch." hört,
wo y ^aiserliche Llabinettsordre vom 2. März begnadigt

ch.- 'Fs Nürnbrrg, 9. März. Aus unbenannter Quelle
w, ^6^der „Jränk. Kour." einen ausgedehnten Artikel
iin ^ ^isholmine Adamoitsch nnd Leopold Wölfling, der
hjj^Esentlichen Lesagt: Zwischen der Prinzeffin Lnise n.
sch sch Einerseits nnd Fräulein Adamowitsch habe Feind-
bestanden, seit die letztere die Prinzessin Luise über
iLharakter aufgektärt hatte. Der Großherzog von
dut am 4. Februar 1902 bei einem 3Äener
^ustitut hunderttausend Kronen zu Gunsten der
»lowitsch dsponiert für den Fall, daß diese jegliche

Beziehungen zum Erzherzog Leopold abbrechen lvürde.
Die Adamowitsch hnbe dann die eingegangenen Bedin-
gungen gebrochen, jetzt aber sei sie des Schweizer Anfent-
haltes überdrüssig geworden und nach Wölflings Ver-
lautbarungen in der Presse, daß er sie nicht heircsten
werde, ließ die Adamowitsch erklären, nicht mehr mittun
zu wollen und nach München oder Wien znrückzukehren.
^sie wolle zum Theater oder znm Variötö gehen. Sie
werde sicher mit Knßhand engagiert, da sie jetzt eine
Zugnnmmer geworden sei.

— Poseir, 10. März. Die Enthütlung des hier er-
richteten B i s m a r ck d e n k ni a l s ist unter Beteiligung
der Deutschen aus der ganzen Prcwinz für den 10. Mai
in Aussicht genommen.

— Dic Bildung cincr ncuen großen Stadt Ivcstlich
von Berlin, deren Einwohnerzahl--nach erfolgtem voll-
ständigen Ausbau 800 000 bis eine Million betragest
würde, soll zur Zeit ini schoße des prenßischen Ministe-
riums erwogen werd-en. Es handelt sich um die Zusam-
menschließung der zwischen Charlottenburg und Schöne-
herg emgelagerten Vororte Wilmersdorf, Schmargendorf,
Grünewald und Friedenau zu einem städtischen Ge-
meindewesen, sodatz dann Charlottenburg „Stadt-Wil-
mersdors" — so soll der Name der nenen Großstad-t
larsten — und Schöneberg als westliche Vorortstädte an
die Reichshauptstadt angrenzen würden. Die Bildnng
weiterer Großstädte ist im Süden, Osten und Norden
geplant.

— Tvlstoi übcr Prinzcssin Lnise. Wir lesen im
„Wiener Fremdenblatt": Bekanntlich hat sich Tolstoi in
! einem Brief in heftigen Ausdrücken über Prinzessin
Luise und ihre Beziehnngen zu Giron geäußert nnd das

Berhalten der Prinzessin in scharfer Weise verurteilt.
Bald danach hcste die „Petersburger Zeitung" ein offe-
nes Schreiben des baltischen Magistrcsts Rudolf Gutt-
mann an Tolstoi pnbliziert, in dem Gnttmann der Auf-
sassung Tolstois entgegentritt nnd n. a. schreibt: „Herr
Graf, „Meister", dies Weib ist begriffen ans frischer Tat
in Ehebruch: Aioses aber hat iins ini Gesetz geboten,
solche zn steinigen: was sagst dn? Als sie nnn anhielten,
ihn zu fragen, richtete er sich auf nnd sprach zu. ihnen:
„Wer unter Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten
Stein aus sie." Herr Graf, Sie häben den Stein auf
eine wehrlose, unglückliche, vernichtete 'Frau geworfen!
Sie schreiben: „Richte nicht" —- und richten doch nicht
minder scharf, als es die sanatischen Schristgelehrten
nnd Pharisäer tun." Als Antwort auf diesen Brief
Guttmans verösfentlicht das „Berl. Tagebl." nunmehr
ein Schreiben Tolstois, wocirber ans Berlin gemeldet
wird: „Das „Tageblatt" veröfseytlicht ein ^chreiben
Tolstois, worin dieser sein Urteil über Prinzessin Luise
revoziert. Das Schreiben schließt: „Jch danke für Jhren
Brief und sage noch einmal, daß ich als Mensch, der nach
Christi Gesetzen zn leben strebt, mich nicht im Recht sühle,
einen Stein auf die unglückliche Frau zn werfm, und
die Verösfentlichung mernes harten und unchristlrchen
Briefes sehr bedauere."

Lctzter Wunsch.

Mein Lcib in Heimaterde.

Mein Licd in Volkesmund,

So möcht' ich, datz es iverde
Nach meiner tehten Stund'.

(H. Allmer s.)
 
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