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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0633

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MontW. 30. Miirz IÜ03._Grst-S Blatt._45. Iabmanq — .«L' 75.

Erscheint täglich, Somitags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Dmch

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an bestimmten Tagen Ivird keine Verantwortlichkeit übcrnommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

«——— ^ ^

KrHeöungen üöer die Sonnlagsruhe.

S. R. Die Reichsregierung hat Erh-eLungen iiber die
Wirtung der Uusnahmelu angeordnet, ijvelche gemäß
Paragraph 1056 Ler Gewerlbeordnung für diefenigen Gc-
werbe zugelassen worden sind, welche rhrer Natnr nach
eiue Unterbrechung oder einen Ausschub nicht gestatten
hder aus gewisse Jahreszeiten beschränkt sind, oder welche
ür gewissen Zeiten des Jahres z-u einer außergewöhnlich
derstäkkten Tätigkeit genötigt sind. Als man im Jahre
1895 an die Llusführung des Gbsetzes herantrat, waren
die Kenntnisse über die in den einzelnen Gewerben nötige
Sonntagsarbeit natürlich nmngels 'hinreichender Ersah-
rungen beschränkt, und nun nachdeni nahezu acht Jahre
der Beobachtung vergangen sind, sollen Erfordernis ustd
Gewährung besser ausgeglichen werden. In einzelnen
Geiverben werden sich wohl wesentliche Beschränkungen
der gewährten Ausnahmen vorne'hmen lassen, in anderen
wieder wird von weiteren Einschränkungen nicht ge-
sprochen werden können, ja vielleicht werden Stimmen
vach verniehrter L-onntagsarbeit laut werden. Ob Pie
letzteren von der Reichsregierung berücksichtigt werdon,
ist zweifelhaft. Denn der Grundsatz, nach dem diese
außergewöhnlichen Ausnahmen bemessen werden, ist der,
daß der Arbeiter ein Recht auf möglichst ansgedehnte
Sonntagsruhe hat.. Die Betriebe, welche von Len Er-
hebungen getroffen tverden, sind zahlreich- Fast 'der
ganze Bergbau, das Hütten- und Salinenwesen gehört
dazu, die Herstelliing von Zenient-Glashüttcn, die ge-
lamte chemische Jndustrie, Stearinfabriken, die Leim-
Und Samengewinung, Zellstofsfabriken, die Herstellung
bon Papier und Pappe und teilweise auch von Leder,
Zuckerfabriken, Brauereien, Mälzereien, Molkereien, die
Herstellung von Chokvlade und Zuckerwaren, sotoie Spiel-
waren. Tie Enguete wirü serner auf die Schiieiderei,
Schuhmacherei, Putzmacherei und Kürschnerei, die Her-
stellung von Slrohtzüteii und die chemische Wäscherei aus-
gedehnt. _

Deutsches Reich.

^—- Das BefindenderKaiserin ist nach einek
brößtenteils rnhigen Nacht zufriedenstellend. Die Bruch-
llelle im Verband ist schmcrzlos. Der „Reichsanzetger"
^eröffentlicht solgenden ärztlichen Bericht vom 28. März:
^ine Untersuchung mit Röntgenstrahlen ergab bei der
KPiserin einen einfachen Bruch der Speiche in ihrem un-
teren Ende. Eintz Erneuerung des Verbandes erschien
heute nicht nötig. Das Allgeinein'befinden ist ziifrieiden-
ltellenü. Gez. v. Bergmann. Zunker. — Die Kwiserin
wird voraussichtlich am nächsten Mittwoch nach Schloß
Bellevue i'ibersieüeliv Die Rüume im Berliner Schlosse,
her rege Verkehr im Schloßhofe nnd ans der Stratze sind
lür die ruhebedürftige Patientin nicht sehr geeignet. Das
^chloß Bellevue hingege.n bietet üie Annehmlichkeit des
stomforts nnd des schönen Parks, der im Frühlmgs-
Ichmucke doppelt reizvoll erscheint. Von dem Oberhof-
warschallamt wurden heute die Riinnie besichtigt. Die
.säiferin wird den Südflügel bewohnen und von dem
üwgsten Prinzen nnd der Prinzessin begleitet sein. Die
stebersiedlung wäre vielleicht schon hente erfolgt, wenn
Rcht noch einige Anordnungen in Bellevue zu treffeu ge-
^esen wären. Zuuächst war die lleüersiedlung iu das

neue Palais in Erwäguug gezogen worden. Allein durch
Üeu Bau eines Fahrstuhls herrscht dort zur Zeit eine solche
lluruhe, daß hiervon Abstand genonimen werden mußte.

— Der Bundesrat hat anf Grunid des § 1 des Ge-
setzes, betreffend die Ve r e i n staler österreichi -
schen Gepräges, vom 28. Februar 1892 (Reichs-
Gesetzblatt Seite 815) in Verbindimg mit Art. 7 der
Reichsversassimg in Verfolg der am 8. Novewbec 1900
beschlossenen Außerkiirssetziing Der genannten Tälergat-
tnng (vergl. die Bekanntmachimg vom gleichen Tage,
Reichsgesetzblatt Seite 1013) die nachfolgende Beslim-
miing gelrofsen:

Die bei den Reichs- und Landeskassen noch elngchenden
Vcreinstaler österreichischen Gcpräges sind dürch Zcrschlagen
oder Einschneiden für den Umlauf un-brauäsbar zu m-mheu nud
alsdKM« hem Einzahler z.urückzugeiben.

Ferner hcrt der Bündesrapsich damit e-inverstanidon- erklärt,
'daß üie Kassen der R-eichsbank mit diesen Talern in gleicher
Weise verfahren.

Bnden.

— Zu

dem

mehrfach erwähntei!

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xM e h II n g I'- ziin: R e i ch. Dsr Arlikel steist eine
Retlung aus dieser Gefahr in einer starken, zuin Zweck
der Abwehr ultrauiontaner unü sozialistischer Angrifse
einigen liberalen Partei, die gleichzeilig der Regierung
als beste Stütze dienen kann. Eine solche Persp'.'klive in
einem Blatl, wie der „5!'arlsruher Zeitiiug", zu finden, j
ist voir shmptomati'scher Bedeutnng unü aüch für Ba - i
den, wo der tt t t r a m o n t a n i s m u s g e n a u Ü i e !
gleiche n Z i e l e wie in Bahern verfolgt, zutreffend.
Die A'nffassiing üer potitischen Lage deikt sich nicht nur nüt
üen Forderrmgen der jnngtiberalen Vereine, sondern auch
mit Venen üer überwiegenüen Mchrzah-l der nationakli-
beralen Wähter. Auch in freisinnigen und demokraiischeu
Kreisen erfreut sich ein Zilsämniengehen sämtlicher libe-
raler Parteien ziinehmender Shmpat'hien. Nnr in ein-
zelnen Köpfen scheint das Bestreben, den einen oder an-
dern Sitz zn erringen oder zu erhalten, ein-e ruhige Er-
wägung der Lage zn verhindern unü aus ein Zusammen-
geh-en in einzelnen- Wahlkreisen mit idem Zentrum zu
drängen. Es bleibt aber zu hoffen, daß sotche Derstiche
nicht znr Tat werden, denn abges-ehen davon, daß in den
hier in Betracht koinnienden Wahlkreisen üie national-
libera-len Wähler die Gefolgschast verweigern würden,
würde eine üerartige Vereinbarung aus die ganze Partei
tähmend wir-t'en nnü das Anse'heu erheblich erschütteru- !

Douaueschiugeu, 29. Mär;. Seikens des
Zentrums soll im 2. badischen Reichstags-Wahlkreise
Herr Gutsbesitzer Josef Dufuer iu Furtwangen als
Kandidat auserseheu seiu.

Karlsruhe, 29. März. Die freisinnige Vclks-
partei für Badeu hielt heute im Saale des Friedrichs-
hofes ihre diesjährige Landesversammlung ab, die vou
etwa 100 Persoueu aus 9 vou 14 Reichstagswahlkreisen
besucht war. Nach Erstattung des Jahresberichts durch
den Landesvorsitzendeu Dr. Friedrich Weill, erstattete
Reichstagsabgeordneter Kopsch deu Reichstagsbericht,
der stch in gleicher Weise, wie iu der gestrigen Volks-

llersammlung über die Täkigkeit der Parteieu aussprach
Zu den Reichstagswahlen wurde mitgeteitt, daß in den
Bezirken, Lörrach, Karlsruhe und Breisach Kaudidaten
ausgestellt wcrden soltcn. Ju Pforzheim wurde von
einer Kandidatur abgesehen und die Entschließung der
Ortsvereiniguug überlasseu. Jn Mannheim solt versucht
werden, eine Kandidatur aufzustellen, in Heidelberg
soll davon abgesehen werden. Der bisherige
geschäftsführeude Ausschuß uüt Herrn Dr. Friedrich Weill
an der Spitze wurde wiedergewählt. Die Versammlung
wurde um 3 Uhr geschlossen.

Karlsruhe, 29. März. Die bad. Kreisschul-
räte wurden am Freitag von der Großh. Oberschul-
behörde zu einer Kvnfereuz hierher berufeu. Deu Haupt-
gegenstand der Beratuugeu bildcte die veränderte Sach-
lage, welche die Abänderung des Zwangsorgelparagraphen
38 geschasfen hat. Die Regierung betrachtet bekanntlich
die Besorgung des Organistendienstes als ein reines
Privatgeschüst uud hat diese Absicht durch eiue Neu-
gestaltung des A 49 der Schul.-O. zum Ausdruck ge-
bracht, wonach eine Beeinträchtigung des Uuterrichts
durch deu Besuch des Gottesdieustes oder deu Beizug
der Schüler zu sonstigeu kirchlichen Feiern und Ver-
anstaltungen während der Unterrichtszeit unstatthaft ist.
Die Konserenz faßte, wie wir höreu, keine Beschlusse. Die
Beratungen dienten der Obersckpulbehörde lediglich zur
Juformatkon. Es wird sich bald zeigen, ^ ob die
Regierung nun darauf bestehen bleibt, daß die neuen
Bestimmungeu streng gehandhabt werden, oder ob ste
eiuer mildereu Auslegung derselben zuneigt.

— Die Einnahmen dcr bad. Eisenbahnen
haben im Februar 352 896 Mark mehr gebracht als im
gleichen Monat dcs Vorjahres. Fnr Iannar nnd Febrnar
zusamnien stellt sich das Mehr anf 689 527 Mk.

Elsasi-Lotliringcn.

— Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Der Landes-
ausschuß von E l sa ß - L o th rin gen hat einem An-
trag zugestimmt, dem wesentlich der seit dem Inhre 1879
nnd früher dort erörterte Gedanke der G lei ch st el l n ng
Elsaß-Lothringens mit den anderen dentschen
B u n d e s st a a t e n zn Grmide liegt. Der Jriünm, oon
dem auch dieser Antrag ausgeht, besteht darin, daß Elsaß-
Lothringen dem deiitschen Reiche abgetreten, also kein selb-
ständiges, sonveränes Staatsgebilde ist, so wenig, wie dies
niiter sranzösischer Herrschaft war. Der Antrag geht da-
hin, den Reichstag als gesetzgebenden Faktor für die An-
gelegenheiten Elsaß-Lothringens auszuschalten, dagegen dem
Landesausschiiß die Befugnis und den Namen eines Land-
tags zu geben; ferner sollen 3 Vertreter des Reichslandes
>m Bundesrat an den Abstinimungen übcr elsaß-lothringische
Angelegenheiten teilnehmen. Die Ausschaltnng des
Neichstages wird viellcicht anf Schwierigkeiten stoßen,
da das Reich in Elsaß-Lothringen für Eisenbahnen,
Festniigen und andere Dinge große Snmmen verauSgabt,
uim Beispiel dcn jührlichen Ziischuß von 400 000 Mark
für die Straßbnrger liiiiversitüt, sich also anch fnr den
Notsall einen Einfluß auf die Landesgesetzgebung sichern
muß. Bisher ist übrigens der Reichstag nnr in sehr sel-
tcncn Fällen angerusen worden. Die Befninisse eines
Landtags besitzt der Laiidcsansschuß im
vollen Umsang; auch der Abändernng des Namens

Klnne Zeitun^

— Bom Bodcnsee, ini März. Tie Regierurig von

Tdenzell-I.-Rh. hat dem Wärter der meteorologischen
^tation auf dem Säntis und Wirt zum Säntishotel
Pörjg gestattct, in der Wagenlücke (Weg zum Säutis)
d'Ne Schutz h üt t e zur Unterkunft für einige Personeu
erstelleu.

,. — Nickst ü'bel ist ein Witz aus der PfaIz über diö
p r sache des Erdbe 'bens voru vortetzten Sonntag.

Landau wurden auf Lluordurmg ves Gerichts 40
stnder gepantscher ,',Wein" laufen gelassen. Davou soll
^ Dkutter Erüe „Bauchgrrmmen" bekommen haben.

„ ,— Berlnr, 28. März. Jn dem hiesigen Gaswerk
stickteri infolge Rohrbruchs 5 A r b e i t e r, 3 arr-
die au-ch iu Lebensgefahr warerr, korinten wieder be-
^bt werden.

Elbing, 28. März. Dcr Pächter K a m i n s k i
sN)) Conradswalde, den das Schwurgerichk wegen An-
>nnng zunr Morde der Eigeutünrerfrau Reimer zuni
>°de verurteilt hatte, ist heute svüh hingerichtet
n'orderr,

. An sogcrmnntcn Rcdcpcrlen ist nach der „Augsb.
auch i,r ven vevschiedeneu f r a u z ö s i s ch e u
7^ n r l a m e u t e u keiu Maugel- Man braucht dabei
^ nichr bis aus Cormenin zurückzugeheu, dcr seiuer-
- ll entrüstet erklärte: „Das Budget ist ein Buch, aus
,nr der Schweiß des Volkes rieselt"; derm mirrdestens
sniso drückte sich letzthin ein Marseiller Abge-

, "Neter über dcu kostenlosen und obligatorischeu lln-
u^cht ans, indem er erklärte: „Die Stuüde hat end-
A geschlagen, iir der alle Gchirne der Volks'kirider be-

rechtigt sirrd, sich auf die Schulbaük zu setzen." Bei emev
Jnterpellatiorr entschlüpste idem redegewaltigen Abg.
Pourq'uery de Boisserm fotgender derrkwürdiger Ausruf:
„Mir ist es unbekmmt, Herr stRiirister, ob Jhre linke
Hand nichts von tkm weiß, was Jhre rechte tut, aber ich
weiß, was sie gesagt hat." Zornig schmetterte eines Ta-
ges der im vorigen Jahre verstorbene Pariser Gemeinde-
rat Board in die aufgeregte Stadtratsversammlung:
„Das erklüre ich einer- und anderseits, indcm ich rnich an
das Schweigen der Viersammlung werrde." Eine beson-
dere Berühürkheit in Gedaukenschnitzern und' schiefen
Redebitdern hatte srch der erste Gemeiüderatsvorsitzeude
der Natiorralisteu, uach ihrem Wahtsrege in Paris, Herr
Grsbauval erworben: „Die Geschichte ist die Menschheit,
die stch rrr einem Spiegel betrachtet rmd srch iu diesem von
hinteir siclst." „Die Erde färbt auf die Meiischen ab, wie
die Menscherr auf deu Steiu abfärben." „Urrsere Stadt
liebt die Presse, weil sre deu geflügetten Gedanken vor-
stellt, aus dem marr eirre Feder reißt, um seine Jdeerr zu
verteidigen." „Jch grüße dicse Hetdeu, die für das
Vaterlmrd gestorben siud und jetzt 'mutig neuen Gefahren
entgegengeherr." Sehr überzeugend wußte auch Herr
Eaumeau im Pariser Stadthause die Vorzüge des So-,
zialismus zu schilderrr, irrdern er salbungsvoll bemerkte:
„Der Sozialisnms muß der Zukuirft vovbeugeu, urrd
wemr wir einen Stachel Jemandeu aus dem Mrh'e zie-
hen, so bekümmern wir uns darum, durch was wir ihn
ersetzen werden."

— Satzburg, 27. März. Ju tlnken bei Reichenhall
wütet ein großer Waldbraüd. Zehn Hektar wavcn bis
abeirds 9 tlhr bereits niedergebrannt. Viel Hochwild
und mehrere Schafherden kamen in den Ftammen um.

Die weitere Ausdchnung des Feuers ist bei dem obwat-
tendeu Sturm unabsehbar.

— Paris, 29. März. Jn der „Comedie Frairtzaise"
schoß sich während der Borstelluug d'er dramakrsche
Schriststeller Snla v y eine Kuget in d e n K' o p f aus
Aerger darüber, daß seme Siücke nicht aufgeführt wer-
den. Sein Zustand ist sehr erust-
— Eiscnbahnminister Bndde »nd scin Kriegskarnerad.
Der Eisenbahumiilister Generalmajor a. D. Bridde rrahm
als junger Offizier nm deutsch-französischen Kriege teil
und wurde bei Mch im heftigen Kugelregen schwer ver-
wundet- Ein Soldat vom 81. Jnfaukerie-Regiment, dem
Budde damals angchörte, der jetzt 60jährige Steinhauer
Seibert irr Kobleirz, trug den Verwundeten aus dem Ge-
fecht hrnter die Front, wobei der Offizrer dörn treuen Ka-
meraden erklärte, er werde gern späwr im Leben sich für
deu Samariterdienst dankbar erweisen. Der alte Seibert,
der in seinem Berufe nicht mehr gut fein Brot verdienen
kann, wandte sich nun vor einiger Zeit mit einer Eingabe
an derr Minister, in der er air deio Vorfall von 1870 vor
Metz erinnerte urrd urn eine leichte Beschäftigung sür seine
letzten Leberrsjahre Lat. Hierauf hat der Eisenbahnmi-
nister nach der „Kobt. Zkg." sofort angeordnet, dem Bitt-
steller i'nr Erseubahndienst die gewünschte Beschäftigimg
zri gewähren.

Tßeater- nnd Kunltnachrichten.

X Heidelberjs, 30. März. (S t a d t t h e a t e r.) Die
morgen, Dieustag, stattsin-den'de letzte rmd mufikaliscku' Dar-
stellnng dieser Saison bringt die lehte Operettenvorstcllrmg
„D i e s ch öne Helena", in> welcher die Damen Kaltcnbach,
 
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