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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Samstaq, 7. Mürz 1903. Gxstes BA«rtt. 45. Jahrgang. — .N 56

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> .. I >l > > >>, .....

Aeutscher Wetchstag.

Berlin, 6. März.

Tie Etatsberatimg wirb beim Etat ües R eichs -
^ chatza m t s fortgesetzt.

Abg. Graf Carmcr (kons.) fragt an, was die Regiernng
tnn gedenke, nm die Zuckeri n d u st r i e auch nach der
"0 r ii s s e l e r jronventio n anf dem Weltmackt konknr-
^rizfähjg zu crhaltcn, nnd ob dic Regiernng eine daranf be-
^ugliche Vorlage zn machen gedenke.

Staarssekretär Dr. Frhr. v. Thiel m a » n: Die Regie-
f»»g harie zngesagt, in cine Prüfnng dcr Verhültnisse einzu-
sretcn, ob neue Maßregeln, etwa eine Reukoiitingenrieruiig,
"Urch die ncnen Berhältnisse crforderlich sei. Anf Grund des
Udrhandenen Materials hatte dic Regiernng keinen Anlaß, in
?hier Novelle dem Reichstag eine tlontingentierung des Zuckers,
es in der Form einer ErgäNznngskontingentiernng oder
r>!>er Berüranchstontingenriernng, vorznschlagen. Der Land-
.'rrschaftsrat nnd der Borstand. des Wereins dentscher Zncker-
wdustricller fordern eine dvppelte Kontingentiernng, dies for-
.rrr aüer nicht die gesamte Znckcrin-dnstrie. Rediier hofft,
f»>e Herabsetznng der Stcucr von 20 anf 14 Mark werde
M Berein mit anderen Maßregeln gceignet sein, den isucker-
u»s»m des Inlands üeträchtlich zn hebcn. Die Vorenischcidung,
o. der Zucker cines bestimmtcn Landcs Prämienzucker ist, liegt
»cht bei der Zollvcrwaltnng der einzelnen Staate», sondern
°°> der ständigen, im Lanfc des Jahres in Brnssel znsammcn-
8etretcnen tiommission! Oü die üeiden Stimmen Englaiids
»nd Frankreichs noch so viele ändere anziehen werden, das;
^ch >» der Kommission eine Mehrheit gegen Oesterreich cr-
^»t, läßt sich noch nicht sagen.

. Die Abgg. Hermes (fr. Vp.) nnd G a m p (Rp.) wün-
iche», vei der Entschädigung der S a c ch a r i n f a b r i k a n -
°» Härten vermieden zu sehen.

, Oberregiernngsrat Kühn antwortet anf einige Anfragen
°° Vorredner. ^

° Gegenüber dcm Abg. -speck führt der -s r a a r s s e -
retär aus, die Saccharinhändler seie» seit Jahren gewarnt
chorden, grotze Quantitäten zn haltcn. Die Ausführnngsbe-
mwniung zu dem Gesetz würde dcm Rcichstag in den nächsten
j »chen zugehen. (Dabci svll das Äesetz schon am 1. Äpril
» Krafr treten.)

^ Der Titel Slaatssekrelär nnd ivcitere Titel werden ange-
»°»unen.

r 'Bei Tirel 400 000 Mk. für die II n i v e r s i t ä t St r a tz-
h g bemüngelt Abg. Dr. S a l t l e r (nacl.), datz man bck>
o rrichtung der katholischen Faknltät den Weg der Verhandlun-
s°» mir Rom eingeschlagen habe, statt die staatlichcn Machrvoll-
°»>nienheiten zu denutzen n»d iip Elsatz ähnliche Einrichtnngen
1» treffen, wie sie bei den prcutzischen kathvlischen Faknltäten
°°!tehe„. Er fragc, wie es sich mit dcr Wahrnng des Staats-
°chts gegenübcr der Knrie verhalten habe.
o ^eh. Rat Halley: Es scien viele Katholikeu in Elsatz-
D°chringen, die die bischöflichcn Seminare in Metz nn-d in
^traßburg fnr daF einzig znlüssigc Bildnngsinstitut fnr den
Mhvlischen Klerns hieltcn und glanbten, daß die Faknltäks-
^»sbildung dem Konkordat widcrspreche. Nachdem der Papst
»»t der Errichtnng eincr staatlichen katholischen Faknlrät ein-
I°standen gewescn, so sei die Sache anders geworden. Von
Kapitulation vor Rom sei keine Rede. Die Elsässer
^aubtcn, die Kirche habe znviel nachgegeben. DieZatholische
?»kultät sei crst die Krönung ihrer Organe. Der Staat solle
, ° dencn der -Schwestcrnniversitäten im Reiche ebenbn.rtig
»achen. Der Staat habe entschieden das Recht, Ilniversitüten
A gründen nnd Faknltätcn zu errichtcn durch cin antonomes
„°°gehe„, aber dann hättc er nur Mißtranen im Lande erregt,

, >d dje Bischöfe hätten dcn Studcntcn den Besuch der Fa-
nicht gestarcet. Deshalb war ein Abkommen mit der Ku-
q/-.!Etig. Die -Grcnzen der Befngnisse scien geregelt, und Zu-
»andnissen des Staatcs stchen Zugeständnisse der Knric ge-

j, -kbg. Dr. Spahn (Ztr.) verlangt Vorlegung der Akten
° B e r h a n d l u n g c n mit R o m.
h ^taatssekretär Dr. Frhr. v. Thielmann: Materiell
b^°e er auf die Angelegenheit nicht cingchen. Der Zuschuß
400 000 Mark sei ältcr, als das Reichsschatzamt. Was da-
^sgeschehe, wisse das Reichsschatzamt gar nicht eiiimal, denn

die Unioersität verfüge sclbständig über ihre Verwaltnngsaiige-
legenheiten.

Abg. Schrader (fr. Ver.): Eine katholische Faknlrät
sei nichts anderes, als eine Ausdchiiung der bischöflichen Semi-
nare und kein Jnstitut für freie Forschung.

Abg. Dr. Frhr. v. Hertling (Ztr.): Er könnc mit voller
Ueberzeugung sagen, daß die Katholiken weit davon entfcrnt
seien, cinen neuen Kulturkampf zn provozicren; sie frenen sich
der Beendigung des alten, dcr bis auf wenige Reste beseitigt
sei. Redner meint, er finde den Tag betrübend, an dem kon-
fessionelle Vereine nicht mehr nötig seien. Es sei einc ein-
fache Forderung der Billigkeit, daß an einer Univer-sität eines
Landes, dessen Bewohner znm größten Teil Katholiken sin-d,
anch einc katholische Faknltät besteht. Wenn Redner in Rom
znnächst anf gewisse -Schwierigkeiten stieß, so war daran nicht
eine franzoscnfreun-dliche Stimmnng des Kardinal-Staatsse-
kretärs Rampolla sehuld. Der Papst sagte von Anfang an:
Die denrsche Regiernng vcrfolgr ein politisches Zicl, Ivir ver-
folgen cin religiöses; hier mutz cin Mittelweg gefunden wer-
den. Ein gcwisses Vornrteil gcgcn die Nngelegelihcit wnrde
in Rom durch die Antezedentien in Doutschland erweckt. Die
katholische Fakultät tn Gietzen bot seiner Zeit durchaus keine
Bürgschaften, die der Kirche genügten. Jn Bonn hatte der
Unterricht Jähre lang von wenigen Männern erteilt werden
müssen, da die nbrigen sich dem Altkatholizismns zngewandt
hatten. Jch frcue mich, Rampolla hier. meiner hohen Schätzung
versichern zn können. Die Zeitungsschreiber wntzten es freilich
besser. Als der Kärdinal mir cinstinals sagte: „Nun haben Sie
alles; nn machen Sie, datz alles fertig wird" — da stand am
andern Tage in einem Münchener -Blatte, Rampolla werde
anch diesmal alles vereitcln. Ueber Rom gehe dec einzige Weg
zum Zicl. Dcr Staat vergibt fich nichts, wcnn cr bvrher an-
fragt, ob die in Aussicht genommene Person zur Besctzung
des Postens angenehm ist. Die angestellten Professoren in
Straßbnrg mögen sich ihrer schwierigen Aufgabe bewußt sein;
eS wird möglich sein, ein friedliches Verhältnis herznstellen.
Der Erfolg wird alle Befürchtungen niederschlagen.

Abg. D e l's o r (Els.) wendet sich gegen die Ausführung
des Reichskaiizlers im Abgeordnetcnhanse nbcr die elsässischen
Proiesrler. Dcr elsässischc Klerns' sei nicht Gegner dcr Faknl-
kät, sondern nnr gegen ihre Errichtnng auf Kosten des Semi-
nars, das äls Lehranstalt beibehalten werden mnsse.

Aüg. Dr. Barth (fr. Ver.) wendet sich energisch gcgen
eine 'Aeutzerung des A-bg. Dr. Spahn, datz im Trierer Schul-
streit die staatlichen Schnlbehörden ihre Pflicht berletzt hätten.

Abg. Dr. Sattle r (natl.): J-n Trier habe niemand als
dcr Bischof die Schnld gehabt. Friedrich dcwGrotze hätte die
Uutorität des Staates ganz anders der Kirche gcgcnüber ge-
wahrt, als die jetzige Regiernng.

Nach weitcrer Anseinandersctznng zwischen Geh. Rat Hal-
ley, den Abgg. Dr. Spahn, Dr. Barth nnd Dr. Frhrn. von
Hertling wird dcr Titcl angenommeir.

Der Rest des Elats wird debattelos genehmigt; ebcnso der
Etat des Rechnungshofs des deutschen Reiches.

Morgen 1 Uhr: Allgemeiner Pensionsfonds, Rest des Post-
ctats, Nkilitäretat.

Deutsches Reich.

Teni Kasiitän L a n s , K-oinmandantrn. deo „II-
tis" ber der Beschietzung der Taknforts, wurde vom Kö-
nig von England den B a thorde n verliehen. Der
englische Botschafter in Berlin überreichte dem Kapitän
Lans den Orden im Nuftrage des Königs und' gab ein
Frübstück, zn welchem der englische Admiral imd der
- Militärattachee eingeladen waren.

H a m b u r g , 5. März, Im Bndget sür das vorige
Jahr war das Defizit s. Zt. auf 6 609 090.60 Mk. ver-
anschlagt worden; dazn find im vorigen Jahre noch
Ausgaben im Betrage vou 2 471 361.88 Mst. nachbewil-
ligt worden. Jn der jetzt vorliegenden Abrechnung flndet
stch aber bloß ein Defizit von 1062 800 Mk., 'da nicht
weniger alS 6 600 000 Mk. an M e h r e i n n a h m e n
eingegangen nnd 2 960 000 1M. an Minderausga-ben
erspart worden sind. Der Abschluß für 1902 beweist.

daß die geschnftliche 51- risis hicr nicht so stark ge-
wesen ist, wie man angenommen hatte. D-enn dte Ein -
n a h m e n sind fast d n r ch weg höher / als man sie
geraüe mit Rückstcht auf die Krisis veranschlagt hatte.

— Der Kaiser setzte die gegen Kapitän Wall-
mann aus Anlaß der Strandung des Linienschiffes
„Wittelsbackst erkanntc Strafe von 3 Wochen Stnben-
arrest anf 2 Wochen herab.

Elsnß-Lntliringcn.

Stratzburg, 6. März. Die Straßburger
Handel s k a m m e r faßte, lt. „Frkf. Ztg.", in ihrer
gejtrigen Sitzung einstimmig den Beschluß: Mit Rückstcht
ai:f die neuen Weiidniigen, welche die Wasserstraßenfrage
-Ltraßbttrg-Lstannheim durch den Beschluß des Landesaus-
fchusses genommen, hält es die Handelskammer jetzt für
notig, fiir die beteiligten Jndnstriellen-, Handels- und
Schiffahrtskreise mit erneutem Eifer iznd selbst unter Anf-
mendnng von Kosten für die Ausführnng des I i n k s-
s e i t i g e n K> a n a ! p r o j e k t e s einzutreten und da-
öurch der Regiernug wie der Landesvertretung de» Be-
weis zn ln'fern, welche große Bedeutung 'sie dem baldigen
Znstandetommen einer regelmäßigen Großschiffahrt nach
dem Etsaß beimessen. Die Kainmer beschließt, eine mit
größerem Kapital ansgestattete s t u d i e n g e s e l l -
s chast ins Leben zu rufen, dcren erste Aufgabe die Aus-
arbeitnng dieses Kanalprojektes sein wird. Da jedoch die
Nentabilität eines linksseitigen Kanals im engsten Zu-
sarnmenhang steht mit dem Ausbau der übrigen Waffer-
straßen nnsereS Landes, glaubt die Handclskammer die
Ziele einer solchen Gesells-chaft erweiterii nnd deren Zweck
allgemein bestimmen zu müssen, betreffs Vornahme von
Studien für öen Ausbau der Wasserstraßen nach und in
Elsaß-Lothringen zunächst fnr den Ausbau eines rhein-
seitigen Kanals, sowie die Vorbereitnng der Ansführnng
solcher Unternehmungen.

Sachsen.

— Auf Ersuchen der cvangclischen Arbeiter und Fa-
brikanten hat Graf H o e n s br ve ch die Rei ch t a gs-
kandidatur irn 22. sächsischen Wahlkreise Reichenbach-
Kirchberg angeno m ni e n.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Betriebssekretär Karl Angnst M eixn e r bei Grotzh.
Eisenbahnhanptkasse wurde znr Versehnng der Stationsperwal-
terstelle naeh Königshofen versetzt.

KarIsrnh e, 6. März. Heute vormittag 10 Uhr
gewährte der Großherzog dem Professor Keller eine
sitziing in dessen Atelier für ein bereits gefertigtes Por-
trät. Von 1 t bis 1 Uhr nahm Seine Königliche Hoheit
den Vortrag des Finanznnnisters Dr. Buchenberger ent-
gegen. Nachmittags fotgten die Vorträge des Geh. Rats
Dr. Frhrn. v. Babo nnd des Legationsrats Dr. Seyb.
Nuf Antrag der behandelnden Aerzte erscheinen seit ge-
stern über i>as Befinden des Prinzen Karl keine täglichen
Bulletins mehr. Es werdcn künftig mir etwa zweimal
in der Woche solche Mitteilimgen erscheinen.

Ausland.

Hulland.

— Die h o l l ä n d i s ch e E i s e n b a h n g e s e l l -
saft mietet e'ine große Anz-ahl von Kraftwagen
zur Beförderung von Poststücken im Falle eines Aus -
st a n d e s. Die Eisenbahn verpflichtet sich,- jedem Auto-
mobil Gendarmen und Soldaten zum Schntz gegen An-
griffe der Streikenden beizugeben.

Frankrcich.

Paris, 6. März. Jm heutigen Ministerrat sprach

Kleine Zeitung.

h Schnerschnhc in der Armec. Der „Berl. Lok.-Anz"
g„^lbt: Die Schneeschnhe haben sich jetzt ziemlich in allen
^Mpäischen Heeren eingebürgert. Es unterliegt wohl
Zweifel, daß die Franzosen an der Alpengrenze
Gebrauch machen. Unsere Jägerbataillone ge-
dess^chm sje j,i den Vogesen nnd im Riesengebirge; auf
österreichischer Seite gleiten tzbenfalls Infanterie-
Kr"uf ihren Skiern bergcms nnd bergab. ävchwei-
Px ^ Soldaten haben kürzlich aus Schneeschulen den
s,^?^äelpaß überwunden, wobei sie, abgeschen von deni
baic Anfflieg, 26 Kilometer Entfernimg zn bewältigen
lliiä ' brsle Mann karn schon nach 2s/2 Stunden an.
dri,' »o-ch weiter nach Süden ist der Schneeschuh vorge-
s^en: Die Jtatiener haben ihn iin vergangenen Jahre,
Äl», ^?diiühriger Einprobnng, süc ihre 76 Kompanien
pi^chläger eingeführt, die den Alpenwall beivachen, d, h.
stg.? Konipanien werden mit L-chneeschühen ausge-
Ti» v iondern nur ein paar Ästann in jeder Kompcmie.
dis olemen als Aufklärimgspatronillen, als Führec für
öwjsn, ^o^chden Abteilungen, zum Verbindnnghalten
°^ei getrennt marschierenden Kolonnen und zur
seht bon Besehlen und Meldimgen. Gerad-e

eh^ '^"^en lie sich zu ihren Winterübimgen für etwa
" halben Monat auf der Höhe der Alpen; dann

geht's wieder bis Mai in die im Tal gelegenen Winter-
garnisoiien.

— Gcräuschlvs gckcgelt wird in Hannover. Der dor-
tige Lteglerverband hat in seinem Keglerheim Lie Kugeln
mit einer 7 Millimeter starken Uinhüllung cmch Wei-ch-
gummi versehen lassen, sodatz sie lautlos auf den Bahnen
rollen. Um ferner auch das Geräus-ch, das die 51egel beiin
Fallen verursachen, auf das geringste Maß herabzu-
drücken, haben die Kegel an ihrein oberen und unteren
Ende einen mehrere Zentimeter Vvrspringenden Ring
aus Weichgummi erhalten. Man hört jetzt in den Bah-
nen nur noch ein ganz geringes Geräusch. Nach den bis-
heigen Erfahrungen wird dnrch d-iese Neuerun-gen das
Llegeln nicht beeinträchtigt.

— Das Telcphon im Schnellzuge. Die in England
gemachten Versuche, die Schnellzüge mit Telephoneinrich-
tungen zn versehen, haben sich be-wä-hrt, Jeder in einem
Abteil angebrachte Apparat kann, sobald der Zug cmf
einer größeren Station hält, leicht mit der Telephonlei-
tung d-es betreffenden Ortes verbimden werden, wodurch
man Anschluß nach allen Städten des Landes erhält. Da
die Schnellzüge nur selten und knrzen Aufenthalt haben,
werden die Anmcldimgen zu Telephongesprächen schon
unterwegs entgegenamommeii. Ein Beamter snmmelt
die gewünschten auf Kartonstücke geschriebenen Nümmern
und wirft sie im Vorbeifahren bei der nächsten kleineren
Station aus, die die nächste Haltestation benachrichtigt. !

Sobald der Zug cmkommt, werden die Berbindimgen
hergestellt.

— Ein bom Himmel gefallencr Diamant ist seit kur-
zem in dem amerikanischen Mufeuin für Naturges-chichte
zu sehen. Er ist eingebettet in einen Meteorstein von
40 Pfimd Gewicht, der ini Staat Arizona gefupden
wurde. Genaiie wissenschaftliche Prüfungen haben er-
geben, daß 'der fragliche Kristall zweifellos ein echter
Diamant ist. Ter Meteorit bestand im übrigen aus
Eisen, enthielt a'ber auch die seltenen Mneralien Triolit
imd Dcmbreelit.

Won Kott gesandt.

Die Gottbegnadeten, die ewig Grotzes
Gefchaffen haben für die Welt von Moses
Bis in die jüngste Zeit zn Gocthe, Kant
Und Kaiser Wilhclm wnrden jüngst genannt.

Nur eines Mannes teurer Name fchlte,

Den gern zu jenen Gottgesandten zählte
-Sein treues Volk, das er nach langer Nacht
Aus tiefer Schmach zn Licht und Ruhm gebracht.
Msmarck, im Kreis der gottgesandten Helden,

Wird innnerdar von dir der Dentsche melden,

Dich prcisen als dcn Mann, den Gottes Hand
Zur rechten Stnnde seinem Volk gesandt.

Rudolf Beinert, Charlottenburg.

Die heutige Nuurmer umfaßt drei Vlätter, zusammen 14 Seiten.
 
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