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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0569

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Slmstlw, 21. Mürz 1908


45. IMaana. — 68.

Crscheint täglich, Sonritags ansgenommen. Preis mit FamilieiMättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

die Post bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnferate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Soziate Wechlspffege

R. Auf eiiw bedenkliche Lücke iu der Gewerbe-
,ft"nung weisr ein Fall hiu, über den vor einiger Zeit das
^kiverbegerichl Pirinasens eine Entscheidung zn treffen
Mtte. Ein Arbeiter hatte einen geistig zurückgeblie-
enen ArbeitSgenossen in einrr Weise mitzhandelt, die
Geiverbegerichl selbst alS eine „Brutalität unü Roheit
hiie gleichen" bezeichnete. Er hatte em Glas an dem
nopfg fxiiix-) Gegners bnchstäblich in Ltücke geschlagen-
Z" gerechter Empörung über dieses Benehmen hatte ihn
L Arbeitgeber sofsrt entlassen, ohne die vectragsmäßige
i ^hdigungsfrist inne zu halten. Darauf geht üer Ent-
hene vor das Gewerbegericht, klagt gegen den Arbeit-
^v.ei- auf Schadenevsatz wegen ungerechtfertigter Ent-
Blung und — dringt damit durch. DaS Gewerbegericht
Z'urteilt den Arbeitgeber nnd >— was daS Bedauerliche
B der Sack-e ist — vollt'onmien zu Recht. Nach unserer
eiverbeordnnng ist nnmlich s-chwere Mßhandlung eines
iü^itsgenossen kein Grnnd zur sofortigen Entlassung
chuldigen. Die Gewerbeordnung kennt überhaupt

deZ

^cht einzeln angegebene Gründe, auS denen ein Ar-
j^or sofort entlassen wewden kann und der hier frag-
isl nicht mitangeführt. Der Richter dars auch nach
^^ßgabe der besonderen tlmstände des Falles kein Vor-
i„ "tttuis für so wichtig erklären. daß der Arbeiter dvch
sofort entlassen werden dürfe. In diesem Punkt
der allgemeine bürgerliche Arbeitsvertrag und der
tet '^hdluiigsgehilsen von nnserem Rechte anders gestall
„ Tjese können — und zwar von beiden Seiten sofort
Pj ^digt werden; „wenn ein wichtiger Grund vorliegt."

könnte versucht sein, die Einführung einer derartigen
gc,""iel in die Gewerbeordnung zu fordern, Dabei darf
^ anch nicht nbevsehen werden, daß l>'r Ausdruck
Ht,!^iMr Grund" an ziemlicher tlttbestimmtheit leidet
daß gerade der Arbeitsvertrag, der doch im Mittel-
M', schärfsten lckämpfe steht, ein möglichst scharf und
^-^i'ldeutig formulierteS Recht verlangt. ZedenfallS
Iber^iausel so gefaßt werden, daß Streiks, Ans-
dich'^ugen, Zugehörigkeit zu oiner Organisation nicht
^'nter fallen.

Deutsches Reich.

Te>- , Braunschweig berichtet das „Berl. Tagebl.":
s g uolnmandeur deS b r a u n s chweigi s ch e n H u -
Eirck, ^ ^ ^ Ü i ni e n t s Nr. 17, Oberstleutnant v. Roth-
exO, ""d Panthen, hat, wie die „Braunschw. N. Nachr."
Hps Kaiser die Bitte gerichtet, dem hiesigen

lurenregiment statt der jetzt ini Gebrauch befindlichen
l>,. ^uz-woißen Fähn-chen an den Lanzeii solche mit den
b l ^ ! ch w e i g i s ch e n Landesfarben (also

dtz.,° gel b) zn verleihen; außerdem soll an die Stelle
iyji FA roa^ontzy,, weißen HaarbnscheS die alte b l a u-
>dess! ^ ^ Neiherfeder aus der Husarenmütze treten. (Vlan-
^eoj r>ie braunschweigische Landesfarbe unter der
L^,,^'uig des Herzogs Larl.) An der maßgebenden
desteht kein Zweifel darüber, daß der Kaiser der
^ des Konimandeurs entsprechen werde.
erst^>Z^Erzbischof Dr- Fischer von .n ö l » hat seinen
iisE^.H r r t e n br i e f erlassen. Er sagt darin, als Erz-
kyA Zon Koln, der nltehrwiirdigen Stadt an dem klfer
i>e>- s/hoins, sei nnd bleibe er ein denlscher Bischof, der mit
^^ebezu Chrislus nnd seiner heiligen Kirche die Liebe

zu seinem Volksturn und seinem Vaterlande zu verbinden
wissen werde. „Wir deutschen K'atholiken lieben Rom
und lieben den Papst, aber wir lieben anch unser Vater-
land und unser Volk, und protestieren dagegen, wenn hie
und da llnverstand' oder Leidenschaft versuchen, zivischen
deni Katholizismus und dem deutschen Volkstum einen
Grenzwall zn errichten." Der Erzbischof betonl, Siß er
stetS in unentmegter Treue zu dem erhabeneu Herrs-cher
stehen werde, der von Gottes Gnade die Geschicke des neuen
deutschen Reiches zu lenken berufen sei nnd dvß er im-
merdar das Wort predigen werde: Fürchtet Gott nnd
ehret den König. Er ermahne die Erzdiözesanen, die an-
dersgläubigen Mitbürger nicht 'nur zu dulden, sondern sie
anch zu lieben und für sie zu beten. Es sei geradezn ein
am deutschen Volke begangeneS Verbrechen, wenn man
dnrch gewissenlose Aufreizung den bestehenden Haß schüre,
einen Volksteil gegen den anderen verbittere und ver-
hetze nnd dadurch den einmal bestehenden Zwiespalt noch
zu vergrößern und zu verschärfen suche. Mit der noch-
maligen Auffordernng an die Erzdiözesanen, daß sie bei
aller katholischen Glanbenstreue stetS liebevoll und ver-
träglich zu den Andersgläubigen sein mögen, schließt der
Hirtenbrief.

— Anf Befehl des Kaisers ist Staatssekretür Tirpitz
nach Petcrsburg zur Beisetzuugs feier des Mariue-
ministers Tyrtow abgereist. Der Staatssekretär wird im
Austrage des Kaisers aiu Grabe eineu Kranz niederlegen.

— Wie jetzt bekannt wird, ist der Kronprinz am
12. März, also noch vor seiner Erkrankuug, in Luxor
mit dem Erzherzog Franz Ferdinand von
Oesterreich mit Gemahlin und Gefolge zusammen-
getroffen. Die beiden Thronfolger begrüßten einander
sehr herzlich, verweilten einige Zeit im Gespräch
nnd besichtigten dann jeder für sich die Sehenswürdig-
keiten.

— Die Bermählung der Prinzessin Emma
Reuß ä. L., der älteren Schwester der Braut des Groß-
. herzogs vou Sachsen-Weimar, mit dem Grafen Künigl
wird Änfang Mai, ganz kurze Zeit nach der Vermählung
ihrer Schwester, stattfinden.

— Der Zweite Vizcpräsident des Reichstags, Büsiug,
hatte zu Donnerslag Abeiid eine große Zahl politischer
Frennde, da unter sümtliche Mitglieiier der national-
liberaleu R eichs t a gs f r a k t i o n. zu eiueiu Festmahl
eingeladen; anch der HandelSminister Möller war dem Rufe
geru gefolgt. Mau sprach allseitig die Zuversicht aus, die
namentlich auch vom Ministcr Möller geteilt wurde, daß
die Aussichten fiir die kiinftigen N ei cks t a g s w ah l e n
viel günstiger seien, als es die politischen Gegner rechts
und links zugebcn wollen; schließlich seieu alle iu der Ilebcr-
zeugung einig, daß es bei den bevorstehenden Wahlen in
erster Linie daranf ankommen werde, eine znverlässige Mehr-
heit für den Abschlnß langfrisliger Handelsverträge zn
schaffen; es würde doch seltsam sein, wenn übcr dicse für
uusere weitcre wirtschaftliche Entwickluug so bedeiitsame
Frage sich einsichtige Männer nicht verständigen würdeu.

Deutscher Weichstag.

Berlin, 20. März.

Etat des Auswärtigen Aiute -. Titel Staatssekretär.

At>g. Bernstein (Soz.) protestiert bagegen, dasz die

, russische Polizcl ln Deutschlanv «pitzel zur Ueberwachung der
Anarchisten unterhalte. Das Spitzelwesen sei elne internakio-
imle Frage. Der An-sicht des Reichskanzlers, datz der Vor-
schlag zur Lösimg der mazedouischen Frage glücklich sei, köime
Redner sich nicht anschlietzen. Das ivichtigstc sei eine -steuer-
reform unv eine Reform der Polizei. Armemen werde mrch
weiterhin cmsgerauLt uud gebrandsehtitzt werden. Eiue stren-
gere europäische Kontrolle sci nötig. Aerger als die Tiirkei
habe Rumäuieu sein Bersprechen gebrochen. Es verdaivke sein
Dafein Europa und ser zn eiuer humaueu Behandtuug seiner
jüdischen Bürger verpflichtet. Dereu Behandluug sel auf böfen
Willen zurückzuführen. Deurschlaud als Mituuterzeichner des
Berliner Vertrages fei mit verantwortlich für diese Zustäude.

Äbg. Dr. Oerrel (kvns.): Curopa hahe deu Protest des
Borredners gegeu dle Uuterdrückimg der rumämschen Juden
gehört, es werde fich dlirnnch richten. (Heiterkeit.) Es frage
sich, ob -der Reichstag das Recht habe, gegen- vie Behaudlung
dcr rumüuischeii Juden zu prvtestieren. Dle Ausrottung des
Fauarismus sei ohne Ueberwachuug mmwglich.

Staatssekretär Frhr. v. R l ch t h o f e u legt gegeuüber dem
Abg. Oertel im Eiuzelueu dar, wie sich die Forderung der Dis-
kontogesellschast an Benezucla entwickelte.

Abg. Gradnauer (Soz.) kommt auf die Ausweisungen
rnssischer Stndenten zu sprecheu.

Staatssekretär Frhr. v. Richthofen: Es bestehen inter-
»atlonale Abmachuugew zur Ueberlvachuug vou Anarchisten. Ob
die Uinversitäten beauftragt sind, Auarchisteu zu nberwachen,
wisse er uicht. Bestimmte Abumchuugen zwischen der russifcheu
uud der deutschcu Regierung über die Ailsweisimge» riffsifcher
Studeuten beständen nlcht. Die Ausweisimgeii gehölcken zur
Zustäudigkeit der Einzclstaaten. Redner geht dann auf einige
Einzelfälle eiii.

Abg. S ch rempf (kons.) ist mit dem Mg. Hasse der Mei-
mmg, es müsse erlauüt seiii, hier über die Deutschen in Ungarn
zu sprecheu. Dic Behaudlimg, die diese crfahren, stärke den
Drelbund nicht.

Abg. Ledeüo ur (Soz.) geht nochumls auf die Sruden-
tenausweisnngen ein und erhält elnen Orduungsruf.

Nachdem Staatssekretär Frhr. v. R i ch thofeauf ei-
nige Bemerkimgen -es Vorredners geantwortet hat, ersucht Ab-
geördneten S ch rade r (fr. Vg.) die Regierung, sich mit dcn
änderen Signatarmächten der rnmämschen Judeu anznnehmen.

Nach weiterer Debatte wird der Titel Staatssekretär und
weltere Titel bewllligi; der Rest des EtMs des Answärrigen
wird genehmigt.

Morgen Pormittag 10 Uhr: Koloumtetal; soustige Emrs.

Bcideu.

K a r isrn y e, 19. stNiirz. Nücht wenig Anfschen
erregt die im Hofbericht enthaltene Meidung, Saß Ser
G r o ß h e r z o g ani Mittwoch eine Abordnung der Ar -
beiterschaft der Wagenfabrik «chniieder u. Me-iM,
bestehend aus 6 Arbeitern, in Aüdienz empsangen hat.
Wie bereits früher beri-chtet wurde, beabfichtigt der Jii-
haber der Wagenfabrik, K'onsut «chniieder, den Betrieb
eiiizilstellen, Iveil er keine weiteren Anftriige erhaiken
hat. S-einen Arbeitern wiirde dies schon niitgeteiil und
ihnen gekündigt. Konsni Schniieder, einei7.der reichsken
Terraiiibesitzer der Stadk, hatte das Gelände der seiner
F-abrit' benachbarten Rlaschiiienbaiigesellschast angekaust,
die nächstens ihre nene Fabrik ain Hasen bezieht. Seiiien
Arbeitern soil er auch nnheinigefiellt haben, beim Groß-
herzog die Erteilung von Aufträgen zn erbitten, nnd
die Meldung des Hofberichts nährt den Glauben, datz
diese Allfforderimg wirklich ergangen ist und seine Arbei-
ter derselben entsprochen haben. Daß im Publikum hierzu
vieke Konimentarv gegeben werden, die nicht gerade
schmei-chelhaft lanten, braucht kamn gesagt zn werden.

Kleine Zeitung.

sttzchD. 'Ltudentenheim. Ein Studentenheini wird dem-
r e S l a u erstehen, mid damit wird die Frage
^chtnng sofchyi- speziell sür die Studenten be-
Eu Hrime, die nuf verschiedenen Universitäten seit
Zeit erörtert wird, einer Praktischen Lösnng ent-
x M n?i"hrt. Der Senat der Breslauer Universität ist
My^-Mergegangen, die übcr die ganze Stadt verstreuten
sit Uir Stndenten in eigene Regie zu nehmen nnd
dem Gedanken näher getreten, in Verfolg
Rii^.Bereinignng der Freittsche ein Studentenheim zü
^be„vs"' "i welchen den ürmeren Stndenten Mittag- und
xÄhmzMreicht wird, nnd wo ihnen ein Passender Anf-
>Eses den Abend geboten wird. Zur Ausfiihrnng
üianes sind bereits erhebliche Mittel, zmn größten
dei-nMM Prtvatpersonen, bereitgestellt. Gegenlvärtig

iLÄat s T- _ _

U OOi, OsF 'L-enat der Universität über eine Smmne von

i Mfi. ^Weitere 10 000 bis 13 000 Mk. sind nach
Är Tagebl." aber von anderen Spendern noch

^tich^wgnng gestellt, salls es biS 1905 gelingt, deni
^Mzi^ueim ein einigermaßen Daner versprechendes

äu verschasfen.

nnS

«rnb Attilas aufgefimden? Zu der von

z ^ a tz„'!^^grgebenen Meldung von der Nnffindmig deZ
?a,>i ? Uttilas dnrch einen Banern in St. J o

^.Drautal iverden noch folgende Einzelheiten
^Äöck,' Oü? Nachricht, die in jener Gegend das Tages-
'i schu^ st Hrregt deshakb so bedeutendes Anfsehen,

Me>, G, wiederholt von Ältertnmsforschern in der dor-
^ad nachgegraben wurde, da man besümmt
utz das Grab des Hunnenkönigs dort gefimden

werden müsse. Der Baner, welcher den Fnnd niachte,
entdeckte bei Grnbungen aus seiner Wisse in der Nähe
der D r a n einen B r o n z e s a r g nnd neben diesem
allerlei seltsame Geräte ans Bronze nnd niiter dem «arge
einen großen Stein, welcher anßer verschiedenen auch den
Namen Attila eingemeißelt trng- Die Kunde von dem
Fmide wnrde zur Kemitins der Behörden gebracht, nnd
es soll nun eine Lkommission zur Besichtigung der Fund-
stelle und der aufgefimdenen Altertümer nach St. Jo-
hami abgehen; das Ergebnis wird Klarheit darüder
schaffen, mwieweit die Mitteilung auf Richtigkeit bernht.

— Eine dentsche Büchcrstiftung. Die Verteitung des
Werkes „Die Grundlagen des Neunzehnten Fahrhun-
derts", von Honston Steward Chamberlain an Biblio-
theken, für die im Novemb. 1902 durch einen ungenann-
ten Privatmann eine namhafte Summe gestiftet wurde,
ist jetzt abgeschlossen. Nachdem der Stifter angesichts
der starken Nachfrage die nrsprünglich bereit gestellts
Summe von. 10 000 Mark erhöht hatte, konnten insge-
samt 1150 F'reiexemplare des großen zweibändigen Wer-
kes versandt werden. Die zahlreichen Beiverbungen von
S-chul- und Lehrerbibliothcken lieferten den Beweis dn-
für, daß in diesen Kreisen das Bildungsbedürfnis weit
größec ist, als die vorhandenen Mittel, es zn befriedigen.
Möge das Beispiel des iingenannten Ntannes, der fur
die Verteilung eines guten Buches 15 000 Mark hergab,
bald Nachahmer finden-

- Jm Dnnkeln. Aus dem Berichte eines Dorfvor-
standeS: „Der Peter Schnitz ist hier nicht näher bekannt.
Auch die Magd Anguste Krause, die ihn angeblich kennen
soll, kann sich nur im Dnnkeln an ihn erinnern."

— Krcbsheilnng in Äilftrnlicii. Ans S y d n e y,

Ende Jannar, wird der „Frks. Ztg." geschrieben: Aus
Queensland ist vor einigen Wochen von zwei Fällen be-
richtet worden, in denen K rebskranke dnrch Genntz
von Melasse von lhrem Leiden geheilt worde'n sein soll-
ten. Jn ärztlichen Kreisen wird man zu dieser Nach-
richt wohl den Ltopf geschüttelt haben. Es liegen nnn
aber zwei nene Fälle vor, deren Tatsächlichkeit nmso we-
niger in Zweifel gezogen werden kan», als sie sich dies-
mal anf das Zengnis eines Arztes stützen. Dnrch
Nachrichten über die Qneensländer Fälle veranlaßt, hat
nämtich der dirigierende Ilrzt des Kranken'hauses in M o-
l o n g Versnche an zwei in seinec Behandlmig befind-
lichen Krebskranten angestellt und damit angebiich über-
raschende Erfolge erzielt. Er will noch d-azii, obwohl
seiner Ansicht nach Zweifel an der Diagnose nicht obwal-
ten können, den leichteren der beiden F-älle ansscheiden.
Jn deni anderen Falle habe es sich indessen ganz bestimmt
um Magenkrebs gehandelt. Der Patient, der vor-
her schon von mehreren anderen Aerzten behandelt wor-
den war, galt als ausgegeben, er ist hente, trotzdem das
Lerden schon weit Vorgeschritten war, außer Gefahr und
darf nach der Versicherung des Arztes nüt Sicherheit
seiner vollfiändigen Wiederherstellung entgegensehen-
— Dcr ueunjährige Fritz hnt durchs Schlüsselloch gesehen,
wie Papa Päckete, die er mit nach Hause gebracht, auspackte
und die dariu befindlichen Geschenke nm den Christbaum grup-
pierte. Nach der Bescherung befragt, ob er zufrieden sei mit
dem, was das Chriftkinidl ihm gebracht, sagt er zum Pap'a:
„Meinst, ich bin noch so dnmm? 's Christkindl bist dn, und der
Nikolans und der Osterhas' bist du, und der Storch b i st
a u ch."

Die heutige Nummer umfaßt drei Blätter, zusammen 14 Seiten.
 
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