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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0413

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Samstag, 28. Fkvruar 1903. Erstes Blatt. 45. Jahrgaug. — .N 50

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit Familiercklättern monatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlaa der Inserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeituna und den städt. Ansckilaastellen. ^ernsvreckier 82.

Peutscher Weichstag.

B e r l i n, 27. Februar.

Nach Erledignng einer Reihe von Petilivnen rrfolgt
^ie Beratnng üer i>!' ran 1 e n kassennovell e.

Sraatssekretär Dr. Graf v. Po sadoivsky: Man werde
Mgeben, datz Lie Veründerungcu, die das Gesetz bringe, indem

die Krankenversicherung an die Jnvalidenversicheruiig an-
lchlietzt, die Krankenunterstützungen für Wöchnerinneu verlün-
öert und die Bcstimmungen, die gowisse Krankheiten von der
Fürsorge der Krankenversicherung ausschlietzt, bcseitigt, einen
chrzweifelhaft autzervrdentlichen Fortschritt darstellen. Der
Gedanke lag nahe, Jnvaliden- und Krankenversicherung be-
Keffen zwei so eng zusammenhängcnde Bersichcrnngskreise, datz
ste eigentlich in einer Organisation verbunde» sein sollten.

Richtnng unsercr s o z i a l p o l i t i s ch e n Gesetz -
8 ebnng dürfle die sein, datz man d i e K r anken - , In -
^ aliden - und ll n f a l I v e r.s icherung in einen
A r p e i t e r s ü r s o r g e v e r b a n d v e r s ch m i l z t. Das
^esetz sei als eine Etappc auf dem Wege der svzialen Rekwriil
4» bcrrachten.

Abg. Gamp (Rp.) bedaucrt, datz die Aeorzkefrage in der
uayt oeruyr. sfi; cs 'tiegc geradezu ein ärzt-

licher Rorstand vor. Die Vorlage möge an eine Kommission
bon 21 Mirgliedern übevwiesen werden.

Abg. Dr. Spahn (Ztr.) dankt der Negierung für Ein-
blingung der Vorlage. Bedenklich sei die Einbeziehung der
iBcscvlechtskrankcn in Lie Krankenfürsorge.

Abg. Molkenbuhr (Soz.): Der Entwurf gehe seiuer
Partei noch nicht weit genug. Die Beiträge mühten von dcn
Arbeitgebern allein getragen werden. Er sci bereit, zur schnel-
lei, Ericdigung der Vorlage mitzuwirken.

^ Abg. Dr. Endemann (natl.) wünscht Rcgelung des
dlcrhälinisseS dcr Kassenärzte zu den Kassen und spricht sich für
lreie Aerztewahl aus. Er stimme der Kommissivnsbera-
lvug zu.

Abg. Frhr. v. Richthofe u (kous.) meiut, der Kernpunkt
rer Vorlage sei die Ausdehuung der llnterstützung auf 20
Alochen; wenn dies nicht zu erreicheu sei, so lietze er die übrigen
''öeslimmungen wieder fallen.

Abg. L e » z m a n n (fr. Vp.) : Seinc Partei sei gewillt,
lür die Vcrabschie-dnug der Vorlagc noch in dicsem Rcichstag
4U sorgen.

Wg. H o f f m e i st e r (fr. Vp.) ist mit den Hauptpunkten
^er Vorlage einocrstandeil. Die freie Aerztewahl werde der
aluin der weitaus meisten Krankeukassen.

^ Abg. v. C z a r l i n s k i lPole) ist ebenfalls für freie
Aerztewahl.

Abg. H o f f m a » u - Dikenburg (natl.): Die. Vorlage sei
^urschieden eine Besserung; sie sollte möglichst in diescr Session
^ledigt werden. Es würde sich empsehlen, weun durch eine
«ivangsbestimmung eine weitere Novelle in nicht zu ferner Zeit
derlaugt würde.

Abg. Roesicke - Tessau (sr. Ver.) spricht für Veräbschie-
^ung noch in dieser Session.

^ Abg. Raab (Nefp.) hofst in üer Kommission obligatorische
^ersicherung der Haiidlungsgehilfen zu erreichen.

Ttaatssekreiär Tr. Graf v. Posadowsky: Die 5lran-
Enversicherung der gewerblichen und der Lan'darbeiter werde
lich nach einem Schema kaum regelu lasse». Alleu Wüiischcn,
u.'e heure vorgetragen worden seien, uachzukommen, sei uumög-
"ch> wenn man die Verabschiedung des Gesetzes wolle.

.. Die Vorlage wird an eine Kommission von 21 Mitgliederu
^berwiesen.

Morgen 1 llhr: Positionen, Postetat.

Deutsches Reich.

— Beim Kapitel Artillerie - und Bewasf -
ugswese u erklärte Minister GoßIer iu der
chlkdgetkoniini.ssiou des NeichstagS auf eiue Aufrage, daß
ücis neueGes ch ii tz s y st e m sich ausgezeichuet bowährt
Mtte. Die 5Lommissiou setzte von den für die Weiter-
iührung der neueu Bewassnuug geforderteu 10 Millioueu
... Millioneu ab. Fm übrigen wurde der Rest des Mili-
wretats im großeu und gauzeu uuoerändert augeiiommeu.

Kteine Zeitung.

- -— Lcipzig, 25. Febr. Ein Bücherdieb ward
L dem cand. theol. Alban Schulze, Sohu eiues
rBtvrs, verhaftet. Ter Leichtsinuige, welcher am 1. März
-A» Hilsslehrerstelle antreten sollte, hatte wietzerholt
chll theologisäic'n Semiuar der Universität 'Bücher ent-
^ndet und sofort verkauft.

. — Nntrr dcm Vcrdacht dcs Laiidesvrrrnts ist nach
Meldung der „Fraukf. Ztg." iu Neu-Breisach eiu
Pl Fortifikationsbureau angestellter junger Mann na-
Bdüller verhaftet worden. Das frauzösische Kriegs-
MUistc'riuni war im Besitz von Photographieu dvr Forts
FN Gaiswasser gelaugt, wovon die deutsche Regierung
Nnde erhalteu hat. Die augestellten Nachforschnngeu
>..^'sen auf einen kleinen Kreis von Persouen, die alleiu
n Photographieu geliefert habeu kounteu, und aus die-
^ gelang ^ den Verdächtigen iu der Persou des Zeich-
Müller zu ermittelu.

Vom Kvrrigicrcn. Ein Kaufmanu hatte mit dem
'Zwakteur eiues Salzwedeler Blattes um eiu Achtel Bier
.weitep er mollte iu der Redaktion die Korrektur leseu,
; Znen Fehler dariu zu lassen. Der Kaufmaun, eiu
be-, c ^bnter Herr, inachte sich an die Arbeit. Nls er sie
m . et hatte, stellte sich heraus, daß er neuu Fehler
^Nyehen hatte.

Wic die Aerztcarbcit bcznhlt wird, ersahreu wir

Budcu.

— Auch der „Ge n er al - A uz e i ger iu M a uu-
h e i m spri-cht dafür, daß mau sich von dem aus Straß-
burg au die Wand gemalteu Gespenst eines liuks -
r h e i u i s ch e n K a n a l s nicht solle erschreckeu lasseu.
Das Blatt schreiht: Sonderbar ist uur, daß sich diese Ber-
austalter der Agitation noch immer eineu Erfolg davon
versprechen, trotzdem iu der Presse uud im Laudtag die
H a r m l o s i g keit des Schreckgespeustes iu vollem
Lichte gezeigt wordeu ist. Seit mehr als dreißig
Iahren werdeu Resolutioneu für d-en Kaual ge-
saßt, sobald es aber au die Lk o st e n v e r t e i l u u g
getzt, dauu s -ch w e i g e n alle Flöteu. Schou im Fahre
I K03 hat die reichsläudische Regieruug klipp uud klar er-
klärt, dnß die Schlvierigkeiteu, auf welche der Kgual
stoße, »wM u u 'ii'v wwwü uDstüch/sewll '.'Ud ebeuso wie
d4w Laudesregierimg, hat auch das Reich die Ervcki'uug
des Kanals abgelehnt. Daß Bayern uiemals eiueu Pfeu-
nig für eineu Kanal ausgebeu würde, welcher die Ju-
teresseu Ludwigshafens urrd der Pfälzischeu Nmschlags-
häfeu auf's empsiudlichste schädigeu müßte, ist einleuch-
tend. Das seheu die elsässischeu Knualfreuude auch wohl
eiu uud die Straßburger Handelskammer bezeichnct in
ihrer neuesteu programmatischen Veröffentlichung deu
früher Projektierteu K'aual biS Ludwigshafeu als leider
wenig aussichtsvoll. So soll denn der Kanal uur üis
Lauterberg gehen. Alleiu das Iväre vollstäudig zwecklos
ohue gleichzeitige Regulierung deS Rheins Rvischeu Ger-
mersheim 11114) Lauterburg. Nud uehmen die liuksrhei-
nischeu Kanalfreuude iiu Ernst au, daß Baycru vder gar
Badeu sich aus eine solche Regulieruug eiuließe, um reu
gauzen Verkehr uach Straßbnrg zu leiteu, dafür Mauu-
heim uud LudlvigShasen zu schivächen und Kehl trockeuDu
setzen? Die Bedingungeu, uuter welcheu die Regulieruug
zu habeu ist, habeu die badischeu Kammeru sestgesetzt.
Tie sind dem Elsaß außerordentlich eutgegeugekommeu
uud habeu eine das badische Interesse weit
ü b e r st e i g e n d e finanzielle Belastiing aus freimd-
uachbarlicheu Rücksichten auf sich geuommen. Daß sie
dasür eiue Aeudi'ruug der iiufreuudlichen Straßburger
Oktroitarise und eine gewisse tarifarische Sicherstelluug
Mauuheims gegeu eiuen vollstäudigeu Verlust seiuer Ver-
kehrsbedeutuug verlangt yaben, war gewiß ein durchaus
berechtigtes und sehr bescheidenes Rusinneu. Will aber
das Elsaß oder vielmehr Stratzburg uicht einmal die
Opfer sür die Errei-chung seines Lieblingswunsches briu-
geu, so ist das seiue E-ache. Daß sie jedoch mit Kaual-
drohuugeu, die niemaiid erust uimmt uud die auszufüh-
ren gar nicht in ihrer Macht steht, irgeud etwas diesseits
des Rheins erreicheu, dürften sich die nugeblicheu Kaual-
freuude einmal für allemal auS dem Kopfe schlageu.

8RK. Jn Uebereinftimniilnq mit einer Vvn der
Preußischeu Regieruug erlasseneii Verfüguug ist, lvie die
„Südd. Neichskorr." erfährt, deu Kliuikeu uud
Po likliniken au deu beideu Lnndesmiiversitäteu mid
den Kraukenanstalten Seitens der Großh. Regiermig
folgendeAnweisungüberdieZulässigkeitmedizinischer
Eingriffe zugegaugeu:

I. Die Vorstehcc dcr K-liniken, Polikliniken und sonstigen
Krankcnunstalten Ivcrden darauf hingewiesen, dah medizinische
Eingriffe zu audern, als diagnostischen, Heil- und Jmmuiü-
sicrungszwecken, auch wenu die sonstigen Boraussetzuugeu sür
die rechtliche und sittliche Zulässigkeit vorliegen, doch unter allen
Nmständen zu unteöbleiben haben, wemi:

1. es sich um eine Person haudelt, die noch miuderjährig
oder aus anderen Gründen nicht vollkommen geschäfts-
fähig ist,

2. Die beireffende Pcrson nicht ihre Zustimmung zu dem
Eingrisfe in unzweideutiger Weise erklärt hai,

8. dieser Erklärung nicht eine sachgemätze Belehrung nbcr I

aus der 5lorr. des Verbaüdes der Aerzte Deutschlands.
lluter 3 0 8 h e s s i s ch e u Krankentasseu, die ihreu Aerz-
teü eiu Fixum gewährten oder Pro Rcitglied eiue Pau-
schalsumme zahlten, befauden sich unter auderem lli Kas-
seu mit 1 Mark bis l,50 Mark, 63 mit 1,51 bis 2 Mk.,
48 mit 2,01 üis 2.50 Mk., 119 uüt 2.51 bis 3 Mark uud
31 über 3 Mark pro Kopf. 18 Kassen berechueteu das
Aerztehonorar na-ch Prozenten der Einnahmen und zwar
17 bis 40 Prozeut der Einnahmeu. Das Houorar für
die Einzelleistung ergab bei diesen Kassen, soweit sie zu
berechuen waren, bei 19 Kassen auf höchstens 25 Pfg.,
aber auch abwärts bis zu 14 uud 12 Pfg. (!), bei 46
zwischeu 26 uud 50 Pfg., bei 64 zwischen 61 uud 75 Pfg.,
bei 43 zwischen 76 und 100 Pfg. uüd-bei 28 überschreitet
es 1 Mark. Wir fügen zwei Ergebuisse aus Erfurt hiu-
zu. Die gemeinsame Ortskraukeukasse Erfurt zahltc Pro
1. Quartal 1901 pro Poiut gleich Kousultatiou, auSge-
nommeu die erste, 22 Pfg., in Hochheim bei Erfurt stellte
sich die E i ü u a h m e a u s e i n e m B e s u ch a u f 17
Pfeunig (!)

— Ncwyork, 27. Febr. Ter Erfinder Gatling
ist gestorbeu. Gatling ließ sich 1849 in Jndiaua-
Polis nieder, wo er 1850 eine Flachsbrechmaschine und
1857 ejiieu Dampfpflug ersand. Am bekauut'e'sten
-wurde er jcdoch durch das vou ihm 1861 erfuudeue uud
nach ihm benaunte Kartätscheugeschütz, di-e Gatlingka-
none, die bereits im Sezessiouskriege benutzt und später

die aus dem Eingriffe möglicherweise hecvorgehenden
nachteiligen Folgen vorausgegangen ist.

II. Zngleich wird bestimmt, datz:

1. Eingrisse dieser Art nur von dem Borsteher selbst oder
mit dessen Ermächtigung borgenommen werden dürfen,

2. bei jedem derartigeu Elngriffe die Erfüllung der Bor-
aussetzungen zu I Nr. 1—3 und II Nr. 1, sowie alle
nüheren Umstände des Falles aus dem schrisrlichen
Krankenbericht zu vermerkcn ist.

III. Die bestehenden Bestimmungen über medizinische Eiu-
griffe zn diagiwstischen, Heil- und Jmmiiiiisieruiigszweckeii wer-
den durch dicse Anlveisnng nicht becühct.

Freiburg, 27. Febr. Der Gesauitbvrstaud des
hiesigeu juugliberalen Bereius faßte eiustimmig deu Be-
schluß, dem Liberalen Verein Freiburq uud seinem Vor-
sitzenden, Herru Laudgerichtsrat Obkircher dafür zu
dauken, daß in der vor 14 Tageu hier abgehalteueu
Vertrauensmännerversammluug der liberakeu Parrei des
7,. uuumwuiideu die Ausicht zum

Ausdruck gebracht wurde, 'pkh,-eine en erg isch e B e-
keunung der 1 i b cr a l e n G r u u d s ätz e innorhalii

uuserer Partei heute mehr dcru je vou Nöteu sei. HM
Juteresse eines gesundeu Fortschrittes müsseu ruck-
schritttiche Bestrebunaen mit allen zulässtgen Niitteln
bekämpft werden. Der juugtiberale Vereiu Freiburg
rechne es sich zur Ehre un, Seite an Seite mit dem
liberalen Verein für dle gleicheu Jdeeu kümpseu zu
köunen.

Prcußeu.

Berliu, 27. Febr. Der K ö n i g'lust ^eu Z>>e-
gierimgspkii!.iill'nt.eu v. W ck l L o"w zü K' o n I g s'b e r g
zum O b e r Präsid e » t e u d e r P roviuz P o s e n

an Slelle des vera'bschiedeteu Olierpräsideuten Wirklicheu
Oleheimen Rats Tr. v. Bitter eruaunt. Regiernugs'Prä-
sident in Königsberg wird der dortige Oberpräsidialrat
v. Werder; die Stellung des Regierungspräsideisteii iu
Düsseldorf erhält der bisherige Regieruugspräsident
Schreiber.Acinden, der diirch Regierttngspräsident Dr.
Kruse in Bromberg ersetzt wird. Regieruugspräsideut iu
Bromberg wiüd Geh. Oberfinanzrat Dr. v. Günther aus
dem Finanzministerittin. Für das Regierungspräsidium
Arnsberg ist Oberprnstdialrat Frhr. Coels 'von der Brüg-
gen-Coblenz in Aussicht genommen. Regierungspräst-
deut von Brandeusteiu-Hannover wird Regierungsprä-
sideut in Ncagde'burg. Regieruugsprästdent v. Philipps-
born-Hildesheim wird Regierungspräsident in Hauno-
ver, während Oberprästdialrat Fromme-Kassel Regie-
rungspräsident in Hildesheim ivird. Ferner wird Po-
lizeipräsident Graf Schwerin-Haunover Regiernngsprä-
sident iu Kösliu iu Pommeru. Seiu Nachfolger in Han-
uover Uürd Polizeipräsideut °L>teiiimeister-K'assel. Letzterer
wird durch den Regieruugsrat Gras Berg iu Hcmuover
ersetzt. Feruer sind- versetzt worden die Polizeiprästdeu-
teu v. Tchroetter vou Stettin uach Kiel und v. Puttkamer
vou Kiel uach Settiu.

Aus der Karlsruher Zeitrrng.

— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
den Privatdozentcn an der llniversität Heidelberg Dr. Max
Dittrich, Dr. Robert Lanterborn, Dr. Hugo Glück
und Dr. Robert Stolle den Charakter als autzerordeniliche
Professoren verliehen:

K" a r l s r u h e , 27. Febr. Gestern Abeud verweist
ten die G r o sz h e r z oglich e u Herrschaste n bis
zu spnter Stunde bei deui Prinzeu K'arl wegen der mo-
mentnn eingetretenen Verschlimmerung seines Befiudens.
Heute Vormittag konnte der Großherzog infolge der
Besserung des Besindens seiues Bruders einige Zeit wie-
der mit demselben persönlich verkehren. Bon 11 llhr an
iiahm Seine Königliche Hoheit den Vortrag des Finaiiz-

in veräüderter Form von England und Rußland ange-
nomuieu wurde.

Tyealer- und Kunstnachrichten.

-s- Hcidelbcrl,, 28. Feb c. (S r a d t t h e a t e r.) I'lüchste n
Montag gelangt die Baueriüömödie „D ec G ' w isse n s -
w u r m" von Ludwig Anzcngruüec wiederholt zuc Aufsühruug
mit de» Dnmen Äöppenhöfer, Fischec, Hohenau und den Herren
Grotzmanu, Krones, Braudr, Sigl, Mack, Kallcubecger uud
sh-euuec lu deu Hauptrolleu.

Herr Willy S ch u e i d e r , das belicbte Mitglied unsccer
Bi'ihne, hat am uächsteu Dieustag deu 3. März, seiue» Benefiz-
abcud. Wir wolleu »ichr berfehleu, gauz bcsouders hicrauf
hinzuweiseu. Hcrr Schneider hat sich iu deu beiden Iahren
seiner 'hiesigen Girksamkeit durch die künstlerischen Qualüäteu
seiuer Darstellungswcrse die vollsten Sympathieeu des Publi-
kums zu erwerbeu gewutzt uud hat stcts vccmöge seiuec voc-
nehmcu und doch wicksamcu Kouük, die sich vou allen übertrie-
beueu Mätzchcu fernhält, die Lacher auf seiuer Seite gehabt.
Datz er iu der schwierigeu Aufgäbe cines Rcgisseurs der Ope-
rctte uud des Lustspicls stcts seiueu Mauu gestellt, beweisr die
stattliche Reihe von ausverkaufreu Vorstelluugeu iu diesein
Genrc. Zu seinem Ehreuabcud hat deiüBcnefiziaul eine be-
sonders gtückliche Wahl getroffeu, indcm er uns das poetische
Werk P. Alex. Wolffs „P r e c i v s a" mit der stimnmugs-
bolleu Musik vou Karl Maria vou Weber bescherr. Möge ein
kliugeuder E-rfolg die Bcmühuugeu dcs tüchtigeu NcgisscurS uud
Darstellcrs üelohucu.
 
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