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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0423

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Erscheint t ä g l i ch, Sormtags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

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^nzeigenpreis: 20 Psg. sür Lie Ispaltige Petitzeile odcr deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
nn besttmmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Montag, 2 Miilz 1903.

Erstes Blatt.

45. Jahrgmg. — -U 51.

Deutscher Weichstag.

B o r I i >l, 28. Frbruar.

Äach Erledigung einrr Reihe von Petitionrn berät das
'-aus de>n P o st e t a t.

c . Traarssekrerär Kraerke : iNan habe ivahrgeiwmmen,
.atz die Einnahmeii jetzt wieder etwas reichlichcr sind; cs sci
A^Uszuseheii, dasz dic Mehreinnnhmcn ini nächsren Jahre 20
"llionen betragen. Bei der Bemcssung der Ausgäben sei
iiamcnrlich mo es sich um Personalien haiidelte, möglichst
gegangen. Jm ncuen Etat fanden die Wünsche auf Stel-
Pulagen und Teuerungszulagen Bcrücksichtiguiig. Tic Be-
»Ate„, „„tz llnterbcaintenstellen mnrden um 6070 vermehrt.
c./'s.gehen dazu über, bei den Postämterii erster und zweiter
^ asse kein weibliches Personal mehr cinzustellen, bci den
^^bgraphenämtcrn crstcr Klasse nur, sowcit es sich um den
>sttisprechdienst handelt, ivcil wir wahrnehmen, daß für diescn
tz,^>st gerade die weiblichen Beamtcn besser geeignet sind. Die
^ltelluiigsverhältnisse werden sich für die Assistcnten, wcnn
'k geforderien 2000 Stellen bewilligt werden, nicht verschlech-
j den Bcamten, die über sechs Fahre aus Anstellung war-
werden Diäten bewilligt.

^ , Abg. Hug (Ztr.) wünscht eine Erhöhung der Wohnungs-
uzuschüsse für die llnterbeamten.
b..^lbg. Eickhosf ifrs. Vp.) mcint, in den Vcrkehrsver-
k lleruagen sollte man eine Rnhepause cintretcn lassen und
a.!', Erfolg abwarrcn. Nedner wünscht Einheitlichkeit und
^ ^ichmäßigkeit in den Stcllcnzulagen.

E, Abg. Singer (Soz.) glaubt nicht, dasz die magere Zeit
:?ttts vorüber ist. Die Verleihung der Litzcn und Schlcifen
whc hübsch, ihni wäre aber eine Gehallsvermehrung lieber,
die Vcrleihnng solcher Kinkerlitzchen. Es müßten mehr
j,"llassistentenstelleli geschafscn werden; dcr Bedarf dafür sei
^handen. Rcdner führt Beschwcrde über zu lange Dienstzeit
Mangelhafte Sonntagsruhe von Unterbeamten, über Ver-
jDgerung von llrlaubsgesuchcn, Entlassungen von Beamten u.

das Verbot, eine bestimmte Zeitnng zu lesen.

^ Abg, Lenzmann (fr. Vp.) bedauert, daß nur 2000
Assistentenstellen in den Etat cingestellt seien; dadurch
^oe„ die Hoffnungen tausender von Beamten vernichtet.
m Tiaatssekretär Krätke erklärt, sinanziclle Rücksichten
^ für die Einstellung dieser Stellen nicht maßgebend ge-
sj,Pu; auch habe er nie cine größere Zahl neuer Stellen ver-

^ochen.

, Nach weireren Bemcrkuiigen der Abgg. Singer (Soz.)

^ ?'S i t t a r t (Ztr.) wird der Titel „Staatssekretär" ge-
vniigt.

^eitere Titel iverden ohne Diskussion crledigt.
on 'v.suatssekretär Krätke meint, die vom Abg. Singer
^lleführkea Einzclfälle seien vcrmutlich unrichttg dargestellt.

^ ^ Lettüre des „Deutschen Postboten" könne nicht gestattet
da in dicsem Blatte die oberen Beamten Spitzbuben,
^lmierlappen usw. genannt werden; die unteren Beamten
st,?°en m diesec Zeitung aufgefordert, sich selüst bezahlt zu
^cchen. Redner erklärt, er sei verantwortlich dafür, daß der
richtig wahrgenommen werde.

m,Mlf bine Anregung des Abg. Stücker erklärt der Staats-
^.fctar, die Poswerwältting sei bereit, den Beamten Sonntags
^tichst nicl freie Zeit zu gewähren. Weiterhin bemertt
f.koiikr, die Wesörderung in gehobene iUnterbeamtcnstellen
durch Examina nicht'cntschieden werden. Dcr Staats-
tz '-ttür vertvahrt sich alsdann gegen den Vorwurf, daß die
ij,?tvalttmg büreaukratisch gehandhabt werde. Das Gerücht,
sür die höheren Stellcn des Reichspostdienstcs Juristen ein-
ll?llt würden, sei unzutreffend.

iy.^wg. Müller - Meiningen (fr. Bg.): Die Reichspostver-
Tz, fch mögc die Einführimg des Zehnpscnnigtarifs mit dcr
iweiz m,t> evcntucll auch mit Hvllaud in Erwägung zichcn.
z>j-nbg. Kirsch (Ztr.) meint, die Unterbeamtcn wären mehr
^w'eden. wenn die gehobenen Stellen überhaupt beseitigt wür-

Kleine Zeitung.

s s ^ Nnrilberg, 26. Febr. G e r m a n i s ch e s Na -
u ^ n a l m u s e um. Ein hochherziger Gönner des Mn-
i^Nns, hgx seiner Älnteilnahme an dem vaterländischen
^j?^ schon vielfach in liebenswnrdigster Weise burch
pb, ^ Geschenke Ausdruck gegeben hat, h§t demselben
eh^rdings siir den Ansban nnd die Einrichtung des
^Aaligen Königsstiftungshanses die Snmme von 6000
zugewendet und, wie früher, gewünscht, daß sein
nicht genannt werde.

iy F' Augsburg, 27. Febr. Die Villa Tosccma bei Lindau
^ Stand gesetzt znr Aufnahme der ehenialigen
'llmchen Kronprinzessin Luise.
b^j F" Hauan, 28. Febr. Am hiesigcn Gymnasium haben
am 26. d. beendeten Abiturientenexamen auch vier
h '"e n, Frl- Ella Kühn und Frl. Martha Kassel aus
Gj^llover, Frl. Sternberg aus Homburg nnd Frau Ernestine
^Mer ans Frankfnrt die Reifeprüsiing bestanden. -
Bonn, 28. Febr. Zur Verabschiedung pom
ty^??prinzen hatte sich gestern Abend anf dem Bahnhofe,
sim - »donner Zeitung"meldet, eine stattliche Versammlung
stjjt^""deii. Dcr Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich
stjj^.kurz uach lsi/, Uhr am Bahnhofe cin. Der Kronprinz
lliid ^^dunkelii Anzug mit einer hellen Rose im Knopsloch
l'siiie n Stürmer des Borussenkorps. Er tret sofort zu
^^lMrüderii, ,„jt dcnen cr sich längere Zeit nnter-
^vx, - >E eineni großen silbernen Pokal trank dann jeder
lllz den Abschiedstrnnk zn. Ter Kronprinz trank

kbtcr nnter kräftigen Prositruftn seiner Kommilitonen.

dcn; er verlangt eiitschieden Erhöhung des WohnungSgeldzu-
schusses für d!e Uiitecbeamteu.

"Abg. Graf Oriola witnscht die Errtchrung einer beson-
deren Pensionskassc für Postagenten.

Abg. .W erner (Rfp.) spricht sich für die Permehrung der
festangestellten Bcamteu aus.

^ Fortsehung.Montag.

Deutsches Reich.

- Die „Münchener Post" hat neiilich a n g e b l i ch e
A e n sz e r n n g e n des K aisers zum bayeri -
s ch e n M i n i st ecwe ch s e l verbreitet. Danach sollte
der Kaiser vom Mintsterwechsel günstige Folgen siir die
weitere Haltung des bayerischen Zentrums erwarten.
Jn dec „Allg. Ztg." wird von Berlin ans fostgestellt,
daß diese Mitteilimgen anf frpier E r f i n d n n g be-
ruhen. Der Kaiser hat sich übec die Ereignisse in Bayern
nicht geäußert.

— Das K' aiserpaar siihr Samstag vormittags
beim Chef des Generalstabes der Armee, General der
Kavallerie Graf v. S ch l i e f f e n vor imd überbrachte
ihm seine Glückwünsche zum 70. Geburtstag.

— Jm Seniorenkonvent des Reichstags erklärttz
der Präsident, es sei die Befürchtung aufgetaucht, daß
der Reichstag nach Fertlgstelliing des Etats gesch'lvssen
werden solle. Er werde aber versiichen, eine Perta -
g nn g üb e r Ostern zu eiiwirken, n'in die Lk'ranken-
kassennovelle imd das Phosphorgesetz znr Verabschiedimg
zu bringen. Jst der Etat bis dah'in erle'digt, so sollen
die Ferien bereits am 28. März beginnen. Sie sollen
daim bis ziim 22. April dauern.

Bnden.

8L. Offeuburg, 1. März. Dcr j u n g l i b c r a l e Ver -
eiu Offenburg hat sich Freitag Abend in einer gut besuchten
Versammlimg im „Engel" endgiltig konsttruieri. Die vorge-
schlagenen Satzungen wurden mit einigen Aenderungen geneh-
migt und ein aus ncuu Mitgliederu bestcheuder Vorstand gc-
wählt. Erster Vorsitzendcr ist Rechtsanwalt Katz.

L. 6. Karlsruhe, 1. März. Heute war hier
der Engere Ausschuß der nat.-lib. Partei mit
den Reichs- ünd Landtagsabgeordneten versammelt. Nach
einem Berichte und eingehender Beratung, an der sich
Parteifreunde aus allen Bezirken des Landes beteiligten,
wurde einstimmig beschlossen, in sämtlichen
14 R e i ch s t a g s w a h lb ez ir k e n des Landes
n a t.-l i b. Kandida 1 en aufzustellen. Es ergab sich
eiiie erfreuliche Uebereinstinimung, daß die Partei, gestützt
auf ihre alkbewährten Gruudsätze, in eine energische
Agitation einzutreten habe. Nach den aus allen Bezirken
erstatteten Berichten kann die Partei mit günstigen Aus-
sichten dem Ausgang des Wahlkampfs entgegen sehen.
Die Versammlung beschloß serner, an Minister Eisenlohr
zu dessen 70. Geöurtstag cin Glückwuiischtelegramm zu
senden.

o. o. Karlsruhe, 1. März. Prinz Karl hatte
eine verhültiüsmäßig gute Nacht. Der Katarrh der
Lunge zeigt eine geringe Abnahme. Seit vorgesteru
Abend trat kein Fieber mehr aus. Das Allgemeinbefinden
hat sich weiterhin gebessert.

Württemberg.

Stuttgart, 28. Febr. Einer Anregung Friedrich
Haußmann's aus der letzten Landesversammlung der

Sodaim trat der Kronprinz an zwei ihm'bekannte Damen
heran, die sich anf leni Bahnsteig vor dem dichtgedrängten
Publiknm aiifgcstellt hatten, mid verabschiedete sich von ihnen.
Das Pnbliknm brach hierbei in brau'ende Hoch.ufe ans.
Den zur Verabschiedung eischienenen Herren reichte der
Kronpr'nz die Hand, küßte die Fran Prinzesstn Adelf zu
Schaumburg-Lippe und d.n Privzen Adols zu Schaumburg-
Lippe iud stieg, während die Bornssen das Lied „O alte
Burschenherrlichkeit" anstimmten, in den inzwischen an den
Schnellzug angehängtm Salonwagen. Unter den Klängen
des Liedes und brausenden Hnrrahrufen fnhr der Zug, nn
dessen Fenster der Kronprinz stehen blieb, langsani ans der
Bahnhofshalle heraus.

— Erlangen, 26. Febr. Von Alters her besteht hier,
wie man der „Frankf. Ztg." schreibt, die Gepflogenheit, daß
am Abend vor Fastnacht in sämtlichen Studenten-
kneipen Freibier an vorsprechende Masken ver-
schenkt wird. Wer Lust dazu hat, steckt sich in irgend cin
Kostüm oder bindet sich eine Larvs vor und zieht von Kneipe
zn Kneipe, Studenten, die einmal einen Einblick in eine
fremde Verbindung tun wollen, Bürgerstöchter, die für die
flotten Musensöhne ein „Faible" habew Bürgerssöhne nnd
Mittelschiiler, aber auch etwas zweifelhafiere Elemente
geimr. mg.8e. 6' tomia. Die Gelegenheit, einen billigen
Abendtrunk zu ergattern, ist fiir arme Teufel zu giinstig,
als daß sie nicht reichlich benutzt wiiide. Und sie wird
reichlich benutzt! Bei uns ist das Bier billig: 24 Pfg. der
Liter, nnd doch hatten heuer einzelne des Dutzends Ver-
bindnngcii bis zn 160, ja 170 Mk. für Freibier zn zahleii!

Volkspartei folgend, hat sich gestern abend hier ein Ve r-
eiii j il ii ger D e inokrat e n gebildet.

Banern.

Lll ü n chen, 28. F-ebr. Die ad hor züsammenberu-
feneii Delegierteiwertreter der Nationalliberaten, Frei-
sinnigen und National-Sozialen einigten sich gestern
Aben'd, vorbehaltlich der nicht zn bezweifelnden Ziisrim-
muiig ihrer Korporationeii, anstaiidslos anf die Reich s-
t a g s k a ndid a t u r des Universttätsprofessors Dr.
L o tz. Die Nationalliberalen stellten die Pedingung,
daß sie in der Agitation nicht angegriffeii werden.

Prciisieil.

Berlin, 28. Febrnar. Dem Oberpräsidenten a. D.
v. Bitter wurde der Krviiciiorden erster Klasse ver-
liehen.

G e r l i n , 28. Febr. Im A b g e o r d n e t e n -
h a n s erklärte in Beantwortiing 'der FnüPpellation
Benmer Minister Bndde, es sei attseitig bekannt, daß
die Riegierrmg 'die baldige Aiisführniig eines Kanals
v o n D o r t m ii n d ii a ch 'd e m R ii c i n dnrch das
Emschertal als Teilstrecke eines 'R'hein-Weser-Ekbe-
Kttiials für notwendig erachto. Die Regierung halte nach
wie vor an dieser Anffassuiig sest. Die Linienführung
sei noch nicht festgestellt. In der ursprünglich geplanten
Trace seien neuerdings Istel Bauten aufgeführt worden,
deshalb werde sie nochmals geprüft, nnd damit erledigs
sich die Frage nach dem Grilliderwerb für den Dortmun'd-
Rhein-Kanal. Es tonne damit jetzt noch nicht vorgegan-
gen werdeii.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der Groszherzog haben
dem Nütariotsinspektor beim Ministerinm der Justiz, des
Kiittns und Unterrichls Dr. Karl V i s ch e r de» Titel eincs
„Landgerichtsrats" vcrliehen.

K a r l s r n h e, 28. Febr. Gestern abend besnchlen
die Höchsten Herrschaften noch den Prinzen Karl
iind perweilteii einige Zeit daselbst. Hente vormittag
ertundigte sich 'die Großhbrzogiii Persönlich nach 'dem Be-
fiiideii des Prinzen nnd fand einen befriedigenden Zu-
stand, über den das »nten fotgende Bnlletin sich änßert.
Der Großherzog nahüi verschie'dene Vorträtze entgegen,
em'pfing den Vizeoberzeremoniemneister Grafen v. Berck-
heim und erteilte den nachgenaimten Personen Airdi'enz:
dem Major Frhrn. v. Ends, Batalllonskommandeur im
Füstlier-Reg. v. GerAdorfsi dem Jngestienr Nokk in
Mlannheim imd dein Fahnenträger des Leib-Grenadier-
pereins Max in 5karlsriihe,. Zur iFrü'hstückstafel der
Großh. Herrschaften kam die Prinzessin Wilhelm. Nach-
mittags von 5 Uhr an hielt Hofrat Prof. Bauer von der
Technischen Hochschule einen Vortrag über „Die Jndustrie
der künstlichen Kälte" vor den Höchsten Herrschaften nnd
einer geladenen Gesellschaft. Sstäter hörte S. K. H. der
Großhevzog den Vortrag des Legationsrats Dr. Seyb.

— Die Äesserimtz des Allgemeiiibefindens Seiner
Großhierzoglichen Hoheit des Prinzen Karl hat bis heute
morgen weitere günstige Fortschritte gernacht. Die ta-
tarrhalischen Erscheinnngen 'der Lunge stnd noch vorhan-
den; ein Nstlstnaanfall trat nicht mehr auf. Gestern
Abend stieg die Kürpertemperatiir aüf 37,8 Grad, nm
gegen llNorgen wieder auf 36,8 Grad herabzustnken. Ter
Piils beträgt 60 Schläge in der Miiiute.

gez. Dr. Battlehner.

— Rvm, 28. Febr. Der Uiiterrichtsminister einigte
sich hente mit der Deputation der Stadt Venedig über den
W i e d e r a ii f b a n des M a r k n s t n r m e s nnd
die Restaurieruiig der beschädigten Paläste. Die Regie-
rung gibt der Stadt eiiien Znschuß. Der Marknsturm
wird nicht von Boni, dem Leiter der Forum-Ausgrabun-
gen, soiidern von dem 'bekaiinten Mailänder Architekten
Beltranü wieder anfgeführt werden. Die Baukosten be-
ziffern sich auf 2 Millionen Lire, wovon Millionen
schon dnrch Sammlimgen aufgebracht sind. Die Bauzeit
beträgt vier Jahve. Die Grim'dsteinlegimg findet am 24.
Npril statt.

— Den besten Karnebalsulk hat sich in Metz ein sonst
sehr ernster Mann, nämlich der kommandierende General
des 16, Armeekorps, Generaloberst Graf v. Haeseler, ge-
leistet, indem er nämlich am Aschecmittwoch in aller
Frühe Alarm blasen nnd die ganze Garnison ausrücken
ließ. Die Regimenter und Bataillone ktzhrten erst nach-
mittags von der unerwarteten Aschermittwochs-Ertnrsion
znriick.

Triumph. Das Gesprüch vom Stammtisch dreht sich mn
merkivürdige Beispiele der Erziehung von Tierjungcn durch
fremde Eltern. Der Oberförster ivartet sichtlich ungeduldig,
bis der Verwalter mit seiner Geschichte vou zwei Kützchen, die
eine Hundemutter betreut hat, zu Endc ist. Endlich legr er los :
Das Alles ist noch gar nichts . . . Jch hatte cinmal eine Henne
mit einem Küchlein und eincn Jagdhund. Die Hennc starb
plötzlich, und aus Mitleid zog der Hund das verwaiste Küch-

lein auf-nnd denken Sie sich, meine Herren, schließt der

Oberförster feierlich —-dieses Huhn bellt jetzt! („Lust, Bl.")
 
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