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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Mitiwoch. 18. Män 1903. KrKes Blatt. ^5. ^abraana. — . 65.

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit Familienblättern monatlich 60 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweiganstalten abgeholt 40 Pfg. Durch

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — A nschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelb. Zeitung und den städt. Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Kte Mädchengymnasten und das preußische
Zögeordnetenhaus.

.. B e r l i ii, 16. März- Ini Abgeordiwteiihaus drehte
bch der Zitamps heule hauptsächtich um die M ü d ch e n -
Oyrnnasien. Na-ch dem überfichtlichen Bericht der
--Kölii. Ztg." wünscht zunächst Herr v. i,1 n app , daß die
ööheren Niädchenschuleii diret't unter die Aufsicht der
Provinzialschulkollegien gestellt ivürden, üaiin Ivandte er
bch zu den Mädcheiigtimnasieii, die er nicht als besondere
Attstalten, sondern durch Hinzusügung von Gynmasialkur-
E>i an die höhern Töchterschulen ausgestaltet wünschte.
^eine Mahnnngen, die Weiblichkeit nicht zu schädigen
unö den zu weil gehenden Bestrebungen gelvisser sz-rauen-
kechtlerinnen nicht nachzugeben, sanden lebhafte Zustim-
u>»ng bei Dr. I r m e r , der aus diesem Gebiete mit
üarken Uebertreibungen- arbeitete. Er war durchaus
dkgner der Mädchengymnasien und Realgymnasien, und
>ttei,ite, daraus werüe solgen, daß man den so vorgebilde-
Zrauen auch üie Zulassnng zu den höhern Berufs-
studien nicht verlvehren könne. Besonders beden-klich er-
ichien ihm auch, daß die Mädchengymnäsien gegenüber
den höhern Töchterschulen als vornehmer angesehen wür-
den nnd diese in Mißkred-it brächten. Demgegenüber er-
Aärte iv,inister Ttndt am Zamstag nnd heute, daß
dte Errichtung von Btädchengymnasien nnd -Realgymna-
äen ssir die Äusbildung voni 6. Zahre an nicht bcabsich-
"gt sei, daß man aber versuchsweise .fturse eingerichtet
dabe, um in se-chs Iahren vom 12. Zahre an üen i)Räd-
R^tt Gelegenheit zur Erwerbung der Gymnasial- oder
Realbildung zu geben. Liehr bedenklich war auch der
ksdg. Dittrich, der in den Vordergrund stellte, die
>irau sei nicht weniger als der Manu, aber etwas ande-
des, uird es als eine Versündigung an der Natur deS
Eibes bezeichnete, ivenn man sie der gleichen Bildung zu-
ltthren wolle, wie die Mänm'r. Er erblickte darin eine
N'fährdung der nationalen Gesundlieit und beries sich
ttttf die znnehmende Nervosität, ja, er befürchtete, daß
sttan schließlich zu einer Verminderung oder einem Sftll-
llhnd in der Vermiehrung der Bevölft-rung fommen
ttwrde, wenn die jungen Mädcku'n sich in gleicher Weise,
rsle die Männer, den Gymnasial- und Universitätsstu-
Zs'tt wid-meten un-d dann keine Lust mehr hätten, dem
z^tttts dec Haussrau sich zu widnien. Heute wurde die
tt>n Samstag begounene Erörternng sortgesetzt, und zwar
Mnächst von Dr. M ii l l e r , der lebhaft und als über-
seilgwr Anhänger der ganzen tirttuenbewegung gegen
>e Vorredner poleinisierte, aber wieder von dem Abg.
^erster zurückgewiesen wurde, der ähnliche Ausfüh-
ttngen- machte, wie er sie neulich schon dem Hause vorge-
Zttgen hatte. Dann aber ergriff der Abg- Dr. Fried-
. ^ r g das Wort, um namentlich die llebertreibuiigen
Te. Zrmer znrückzuweisen. Er konnte nicht einse-
weshalb die Ablegung der betreffenden Prüfung
ttrch Mädchen ein Unglück sein sollte; auch folge daraus
durchaus nicht die Zulassung zu den verschieden-eit
^»isklassen. Von der Einfiihrung des Frauenstinim-
^chts wollte er zwar selbst noch nichts wissen, konnte
»>'1 daraus hinweisen, daß sogar konseibaftve Abgeord-
ttre 'sjch damit einverstanden erklärt hätten. Den- Her-
chtt Dr. Jrmer und Dittrich hielt er vor, weshalb man
rnn durchaus die Frauen der höhern Klassen nicht nüt-
Ztteilen lassen wollte in ähnlicher Weise, wie die Män-

ner, während- doch in den- mittleren und unteren Klassen
das weibliche Geschlecht schon völlig zur Mitarbeit ge-
nötigt sei. Sehr gut führte ec auch aus, üaß diejeiftgeu
Berufe, in denen auch nach Meinung d-er Herren Dr.
Jrmer und Dittrich die Frauen tätig sein sollten, einen
höhere Bildung erforderten, als sie auf der höheren
Töchterschule gegeben würde. Jjn- ähnlichem L-inne
äußerte sich au-ch der Abg. E r n st, währeiid Dr. I r -
m e r sich möglichst gegen die Angriffe Dr. Friedbergs
zu verteidigen suchte, dem er eine zu große Sicherheit
vorwarf. Er erklärte aber geradezu, seine Freunde woll-
ten nicht, daß die Frauen der höhern Stände außerhalb
des Hauses mitarbeiteten. Es sei zwar sehr schwer,
in dieser Beziehnng gegen die herrschen-de Volksströmung
anzuschlvimnren, nber man müsse dies tun, und der Kul-
tlisniinister sollo ihr nur wied-er den gleichen Wid-erstand
wie sein Vorgänger entgegensetzeii. N'achdem dann noch
der M i n i st e r geantwortet und der Abgeordnete
S ch m i tz zu der Frage gesprocheu hatte, schloß das
Haus diese interessante Erörterung, aus der indessen doch
weiug Ergebnisse geivonnen werden konnten. Jedenfalls
hat sie gezeigt, daß die neue Zeit, die mächtig an- alle
Türen pocht, bei einem Teil der Abgeordneten noch keinen
Zutritt und kein Verständnis gefunden hat.

Kin Krkaß des Königs von Sachsen.

DreSden, 17. Mürz. Das „Dresd. Jouru." ver-
öffentlicht folgenden Erlaß des Köüigs: „A n
m einVol k! Jm Begriffe, zur Erholung nach langer,
ernster Kralikheit nach dem Süden zu reisen, drängt eS
mi-ch, allen denen, welche bei Gelegenheit des s chwe -
r e n 11 n g l ii ck s , das über mich und meine F-amilie
hereingebrochen ist, mir herzliche Beweise der Teilnahme
gegeben haben, von ganzen Herzen zu danken. Mit die-
sem Ausdrucke des Dankes verbinde ich den Unsdruck
der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Unriihe und Auf-
regung, welche sich infolge der betrübenden Voigänge
iin vergangenen Winter iveitec Kreise der Bevölkerung be-
mächtigt haben, endlich der Ruhe und dem früheren Ver-
trauen Platz machen werden. Glaubt nicht denen, die
Euch Vorstellen, daß hinter all' dem Unglück, was uns be-
troffen hat, ein geheimnisvoller Lug und Trug verborgen
sei, sondern glaubet dem Worte Eures K-önigs, den 'Fhr
nie als unwahr eckannt habt, daß dem unendlichen
Schmerzlichen, was iiber uns hereingebrochen ist, le-
diglich die ungebändigte Leidenschaft
e i n e r s ch o n l a n g e im Stillen ties gefal -
lenen Fra u zu Grunde liegt. Jn der Ueber-
zeugung, daß mein Volk mir vertraut und sich in ineiner
tiefen Betümmernis immer mehr um nftch scharen wird,
lrete ich, von zuversichtlicher Hofsnung ersüllt, meine
Reise ari-. Geor g."

Deutsches Reich.

— Fn dec Büdgetkommissioii deS ReichStags kam ge-
stern die R ä u m u n g S hang h a i s zur Sprache.
Nach Mitteilungen des StaatssekretärS von Richthofen
ist d-ie augenblickliche Lage die, daß aus chinesischem tsle-
biete, ab-aesehen von Kiauftchou, Wei-Hei-Ivei und der
Mantschurei nur in Petschili noch fremde Truppen nnler-
halten werden. Die Zah-l der fremden TruPPen beträgt

7100 Mann. Uusere regelmäßige Besatzung in Kiaut-
schon beträgt nur 1700 Män-n. Von den aus Petschili
zurückgezogenen Trnppen sind 600 Mann zur Verstär-
kung in Kiautschou zurückbehalten. — Abg- Richter be-
kämpfte die weitere Besetzung der Provinz Tschili und
beantragt, von diesem Etat 5 Mill. abzusetzen. Kriegsmi-
nister v. Goßler erklärte, die 'Militärverwaltung folge in
China nur den Weisungen der Politik und- der Diploma-
tie. Staatsfekretär von- Richthofen erklärte, die Be-
fetzung von Tschili erfolgte nur im Jnteresse der Pekin-
ger Gesandten und wird nnr solange anfrechtei-halten, als
es unbedingt notweiidig ist. Abg. Richter ermäßigte
hierauf seinen Antrag auf 3 Mill. Dieser Antrag wird
schließlich angenommen.

— Die Krankheit d-es K r o n-P r i n z e n nimmt einen
normalen Verlauf. Die Bulletins werden direkt von
Luxor nach Berlin gekabelt. Prinz Eitel Fried-
r i ch hat bereits das Bett, aber noch nicht daS Zini-mer,
verlassen. Die Reise des Prinzen wird nach dem Pro-
gramm fortgesetzt werden, wie man hofft, in 10 Tg^n.
llm diese Zeit werden die im Programm vorgesehenen Da-
ten hinausgeschoben werden.

Baden.

B r u -ch sal, 16. März. Den Vorgängen in anderen
Städten folgend, hat fi-ch auch in hiefiger Stad-t eine große
Anzahl junger Anhänger der liberaleu L-ache zur Grü n-
d un g eines I u n g li b e r.a len Ver e in s zusam-
knengetan und es wird am Samstag, den 21. ds. Mts.,
die Gründungsversammluiig stattfinden-
Bayern.

— Der Ministerpräsid-ent v. P o d w i l s hak sich zur
Erholung nach Lugano begeben.

A«s der Karlsruher Zeitung.

— Seinc Königliche Hoheit dcr Grotzherzog haben
dem cvangclischen Pfarrer Gustav L a m b r e ch t in Wössingen
das Rittcrkrcuz crster Klasse dcs OrdenZ voiu Zahringer Lo-
Ivcu verl-chcn.

K arlsruhe, 17. März. Der Großherzog
hörte heute vormittag verschiedene Vorträge und gab von
11 Uhr an dem Prosessor Ritter von der Akademie d-er
bildenden Kiinste eine Sitzung für ein Porträtbild. Dar-
nach nähin Seine Künigliche Hoheit die IMeldnng des
Generalmajors z. D. Anhaeufesr, Mzepräsident des
Militärvereinsverbäiides, aus 'Anlaß seiner llebersied-
lung von Freiburg hierher entgegen- Nachmittags be-
suchten der Großherzog und die Großherzöain das Ate-
lier des Professor Fehr von der Akädemie 8er bildenden
Künste. Hierauf begaben sich Jhre Königlichen Hoheiten
in die Landesgewerbehalle, um eine Erfindung kennen
zu lernen, welche einLlrbeiter in Walldorf zum Schutz sür
Zigarrenarbeiter vor den Nachteilen des Tabakstaubes
für die Atmungsorgttne an-geferftgt hat. Später hörte der
Großherzog die Vorträge des Geheimerats Dr. Frhrn.
von Babo und des Legationsrats Dr. Seyb.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 18. März.

X Zwaug «nd Freihelt im Völkerleben. Am Samstag, dou
21. ds. Mis. wird Herr Professor Dr. Kiudermanu in dem
juugliberalen Verein dahier ciueu Vortrag über die verschie-
dene Vcrlveuduug von Z iv a u g und Frciheit i m Völ -

SladttHeater.

^ , H e i d e l b e r g, 18. März.

ij- "D ieHan d", Mimvdrama iu 1 Akr. Haudluug uud Mu-
ttoii Heary Bereny.

der Pauromiue ist rol! Es lebc das -Mimodramal" Aus
hcir zttftnlosc-u Pamomime unserer Fugendzcit mit ihrer noch
erst^ttftren Musik hat die Neuzeit das „mimische -Schauspiel"
^.ttfhen lasseu, ausgestattet mit allem Raffiuemeut sowohl im
als auch in der begleiteudeu Musik. Weim mau auch der
y, als Alleinherrscheriu auf der Bühue uur immer schr
bc>l>^ - >> tthne Ermüdung sich eftreueu kauu, da sich steis sehr
^>tte wahre Sehiisucht uach der menschlichen -S t i m m e
d^ttneurbehrlichstem Fakror dcs Dramas eiustellt, so muh mau
Hli> oem Autor der „Hand" zugestehen, dah er die gefährliche
sonH^ Laugeweile sehr geschickt vermieden hat. Dies be-
dadurch, datz er die Hauptträger der Haudluug iu ihrer
^yieu Sleigcruug allein auf der Bühne sein laht. Die
a« <- .»g des Stückchens ist sehr sensationell u. erinnert Einen
krsm^ ttiteressautcu Norizen aus dem Pariser Leben, welche der
iini, , >te Leser so häufig iu dcn Spalten des „Petit Jourual"
ttZonstwo findet.

^tt das Boudoir eiuer Täuzeriu ist eiu vcrwegeuer Gau-
n,g^^>ttgestiegeu, der sich dic Wwescnheit derselben zu Nutze
sogT»' ttrrschiedeue Gegenstände sich anciguet, Alles untersucht,
»Pdi Puderquaste uud das Odeuftläschcheu und sich sn dem
Kftto^ ^ttstcheu sehr behaglich fühlt. Leider wird er bald
»> durch Schrirte von Heilnkommeudeu, vor deueu er sich
^Mim Fttnster-Portiere vcrstcckt. Vivette, die Tänzerin,
Trghtt. >u>ch Hause, beglciiet vou ihrcm Verehrcr, dem Barvu.
teris<-.tt- ftiftälligcn Bitte», ja nicht eimnal durch die veftüh-
Barlf^k.tt ^ijoux', dic er der -Schöncn aubictcr, vermag der
„'>. >>» z» bewegeu, ihm ihre Gunst zu scheuken, unerbittlich
ua spricht man noch über deu lcichrferiigen Waudel der
Balletl — ersucht sie ihn, sie zu vcrlassen, was
gesu>l wohlerzogener juuger Maun, weun auch schr uicder-
i>ec,,-,,^tt' >>». Doch lätzt er „in Gedanken" seiueu Mautel
- >vohl, „m „jcht agxx Hoffuung des Wiederkommens

bercrubt zu sein. Die alleiugelasseue -Schöue schlietzt die Türe
und hängt den -Schlüssel nebeu die Portiere, hinter welcher der
Ei-udringling lauert. Daun begiunt sic, es sich bequem zu
macheu und sich auszuzieheu, was der aus seincm Versteck her-
vorlugeude Eiubrecher, sowie auch das Publikum, mit Spau-
nung veobachtet. Ein iu eiuer >Schachtel verpacktes Kostüm
briugt sie auf den Gedankeu, noch einige Pas vor dem Spiegel
zu probiereu uud so geiüetzt der glückliche Dieb auch noch das
Verguügeu, ihre Tanzkunst zu bewunderu. Plötzlich — uud
das ist dcr Momcut dcr höchsten Spauuungl — erblickr sie im
Spiegel die Hand des Einbrechers, die aus dcr Portiere her-
vorragt. Voll Entsetzen kommt sie allmählich zur Erkeimtnis
einer ihr droheudeu, wenu auch uuerklärlicheu Gefahr. Doch
kämpft sie dcu Schreck uieder uud sctzt, um den Verborgeneu
zu täuschen, ihreu Tanz fort, toobei sie nach läugercm Zögeru
sich eudlich dem Schlüsselbrctt zu uäheru weitz, deu Zimmer-
schlüssel ergreifen uud ihn durchs Fenster dem glücklicherweise
uoch uuteu harreirden Baron zuwefteu kauu. Da stürzt der
Verbrechcr mir gezücktem Dolch auf sie zu, sie fällt iu Ohumacht
und — der Bösewicht ist keiu llnmeusch, er beguügt sich, dic
Hilflose freuudlich zu tätschelu und danu aus dem offeu gelas-
senen Sekretär die Pretiosen der Dame zu sich zu nehmeu. Ju-
dessen uaht endlich der Baron als Retter und Befreier; mit
dem Revolver zwingt er den Verbrecher zur Raisou uud schenkt
ihm auf das Flehen der iuzwischen zu sich gekommenen Vivette
das Leben. Hierüber wird der Sünder so gerührt, dah er frei-
willlg die gestohlenen Wertsacheu wieder auspackt und tief be-
schämt aus dem Zimmer wankt. Der treue Barou aber —-
daft diesmal dabftiben.

Die begleitende Musik zu diesem uerveurei-
zendeu Sujet ist weniger originell, weitz aber die
Hauptmomeute desselben eutsprechen-d zu illuftrieren. Das Ras-
seln dcr Dietriche, das oftmalige Zusammenschreckeu des Ein-
brechers, wie auch die gauze Tauzszene sind ganz interessant
geschilderr. Ob allerdings die Kompositiou, deren Weisen
manchmal gar zu viel Erinnerungen heraufbeschwören, auch
ohne die Handlung interessieren würde, möchte ich bezweifelu.

Die Wiedergabe des Stückcs war ausgezeichUet. Frl.
R o b e r t i u e, die Solotänzeriu des Mannheimer Hofihea-
ters, wuhte iu Spiel und Ausdnick die Figur der Täuzerin un-
gemeiu feiu zu verkörperu uud schuf ein Meisterbild plastischcr
Dafttelluug. Weuu auch vielleicht ihrer berühmteu dänischen Kol-
legiu nicht iu All-em glcich, kaun ihre Leistuug doch rühmlichst
jeuer an die Seite gestellt iverdeu. Herr -G r o h m a n n als
Einbrechcr und Herr Kroues als Barou wutzkeu den ihnen
ungewohnteu Rollen sehr brav gerecht zu werdeu. Auch die äu-
tzere Ausstattuug, das rciche Boudoir Vivettes, verdient lobend
erwähnt zu tverden.

Dcm iutcrftsauteu -Srücke giug eiue Wiederholung des
Leoucavallöschcn „B a j a z z o" iu der gewohnteu trefflichen
Aufführung voraus, welche deu Darstellern und besonders
auch Direklor R a d ig seiteus des Publikums wohlverdiente
Ovatioucu einbrachte. O. 8.

Kleine Zeitung.

>' Stntistik dcr Ttcnvgrnphift'chnlkn. Aus viner
sveben Pon Wilh. Schickenberg-Hannover (Herausgeber
des „Kurzschreiber, Organ zur Herbeiführung eines
einheitlichen Stenographiesysteins") herailsgegsbenen
Darstellung der statistischen Ergebnisse der vier größten
dentschen Stenographieschnlen heben wir folgende Schluß-
angabeu hervor, Nielche sich a»f den 30. Jmft 1902 be-

zsi'hen:

Bereiiie

Mitglieder Nnterrichtete

(ftabelsberger

1908

71 437

102 887

Stolze-Schrey

1279

35 142

61 820

Stenotachygraphsi'

520

16 607

?

Nationalsten-ographie

171

4177

8051

— Einr nbenteuerlichc Flucht. Ans dem weltbekann-
ten, oberhalb Neapel gelegenen Kastell San Elmo sind
 
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