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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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Montag, 23. Fevruar 1903.

Erstes Blatt.

45. Jahrgang. — .N 45






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Zurn Winigecrvechsel in Mayern.

Die Korrespondenz Hofsiiiann mrldrt: Wir sind iii
Lvge, mitziitrileii, öaß drr Rücktrilt des Grafen
h ^ a i lshri in mit grundsiitzlichi'ii M e i n u n g s -
r s ch s x f, x h e i t e n über die iniiece odec äußere
^."lilit ii i ch l s z u t u u hnt. Es üestand und üesteht
s^Mehr hierüber volles Einverstäudiiis untec deu Mi-
^btern. Tas von allen feiiieu Kollegeii aufrichtigst üe-
?Uerle Rücktrittsgesuch des Grafen von Crailsheim ist
^"Niehr auf Dissereiizeii über die Behaiidlung eiuzeliier
^Ugelegeiiheiteii durch den Vorsitzendeii 'des iviinister-
i ds zurückzusiihren, bei wetcheu imch eiitgegeiistehen-
.-Ui Tafiirhalteu die vorherige Eiuveruahme des Aiiui-
i^'iats augezeigt gewesen wäre. Bei dieser Tachlage
^bnte eiu Rückkritt der andereu Ästiuifter oder gar des
^anitiuinisteriuius nicht iu Frage t'omnieu, weil dadurch
't'Rücktritt des Grafeu Crailsheiui eiue über seine Ver-
^aüsung hinaus geheude Politische Tragweite erlaugt

u ,^ni die Bedeutuug des Miuisterwechsels recht zu ver-
'len, uiuß uian wisseu, woruni es sich bei der Mei-
ysisigsverschiedeuheit der Minister gehaudelt hat. Eiu
ltarbeiter des Berliuer „Lokalauz." hat den Grafeu
^ ailsheim direkt ausgefragt, >st aber gerade iu deui
s^btpunkt auf Zurückhaltuug gestoßeu. Seiu Bericht
9t in deu Hauptstellen:

Nach der llrsache seines Nücktritts befragt, gab Graf
, 'ailsheim danu zur Antwort, er häbe mit seiuen bis-
.zhtfgeu Ministert'ollegen vereiubart, uur so viel au die
TAteutlichteit gelangen zu lassen, daß Differenzen über
^5 Uuifang der Kompetenz des Vorsitzenden im Gesamt-
'"steriiim und M'inisterrat der Anlaß gewesen seien.
gE, ."Utso isr es uicht wahr, dasz Ew. Exzellenz von dem Re-
UiebVeriraueiisvotum erbcteu haben uud dies aus-

Crailsheim: „Zur Stellung eines solchen GesucheS
,, "r ,ch s„ keinem Augenblicke Veranlassung gehabt. Diffe-
^ " Zen i m M i » i st e r r a t e , weiter nichts ist die Ursache.
'vuL tbber diese Disferenzen entstan,den, darauf
tch Zhnen allerdings die Antwort schuldig blei-

es sich nicht um die Ltundgebung Eurer Exzellenz an
Herrn Reiihskanzler gehandelt, als dieser die bekaimte
bna ^ Reichsiag über die Swinemünder Kaiserdepeschc qe-
hatte?"

, > ^raf Crailsheim meintc mit sehr bezeichnendem Lächeln:
h^bt sind wir da angekommen, wo, nach Bismarcks Ausspruch,
^ipwmat keine Antwort mehr bekommt. Sonst uoch zwei
sibrei Frageu, uub Sie sind auf der richtigeu Fährtc."

M Cch sprach dann mit dem Grafen über den Eindruck, den
n''r Demisiion in Berlin hervorgerufcn habc, und wie man
li, bie treueste Garantie des Reichsgedankens in Baverii
s^. ürach^i, gewohnt gewesen sei. „Wie wird cs nuu in die-
Hiusicht wcrdcn?" sragte ich.

tz„,"Mein Abgang bedeutet keiuen 'Systemwechsel", war die
bhs3bgnung, „namentlich nicht nach dieser Seite hin; dafür
einmal die üüer jeden Zweifel erhabene Persönlichkcit

Hvheii dcs Regentcn, dann aber auch die meines
ivq olgers. Baron Podewils ist so reichstreu, wie ich. Er ist
weiner Schule hervorgegangen und mein Freund."

Ro der Zurtickhaltung des Herrn v. Crailsheim ist
„ "U aber heute einig darin, daß die von ihm aus-
^gan'gene Ve r öf f e n tli ch nng des Telegrainm-
hbchsels zwischen Kaiser und Prinzregent" bezüglich
dom Zentrum abgelehntcn 100000 Mk. für
^chstwerke der Grund der Difierenzen im Mi-

nisterrat und damit des Rücktritts des Ministerpräsidcn-
ten gewesen ist. So schreibt man der „Köln. Ztg." aus
München:

Zuc M i u i st e r t'r i j e sind folgendv zweifeltos
feststeh'ende Tatsachen zu erwähnen: Die währe tlrsäche
des Stnrzes v. Crailsheim ist das S wine m ü n der
K' « isertelegra m m gewesen. Selbst ein iinbegrüri-
deter AiÄwohii, als ob die obere Grenze der Bersailler
Verträge überschritten werden könnte, wirkt hier, was in
Norddentschland' nicht immer genügend gewiirdigt wird,
Ivie ein roter LaPPen. Cmitsheim operierte sehr ge-
schickt gegen eine Mißdeutung nnd wurde in wirksamster
Weise von der Geheinikanzlei des Prinzregenten unter-
stützt. Enttäuscht ivegen ihres anfüngtichen Ästitzersol-
aes warfen nun die H e i in , 'S ch a d l e r nnd die
Zentrumspresse alle Schen ab, indem sie zn deni
niedrigsten Rädau ihre Znflucht nahmen. Die anständi-
gen Elemente -des Zentrums begannen, nngewidert von
dieseni Treiben, sich abzuwenden. Gras Preysing, obwohl
flnanziell am „Bayrischen Kurier" stark beteiligt, zog
sich, der Politi'k entsagend, aus seine Güter zurück. Fbhr.
v. Hertling, sogar Frhr. v. Soden, der von ein-
slüßrei-cher L-eite einen Wink erhalten häben dtirfte, bkie-
ben dem Liatholikentag ostentati-v fern. Gerade in die-
sem gute Aussichten für eine gesündere Entwicktung er-
öfsnenden Augenblick hat die K rone Bayerns vor
Heim nnd der nltraniontanen Skandalpresse kaPitu -
liert. Daß das dnrch einige Hetzreden und den Ra-
dan von Blätkern, deren Leserzähl recht klein ist, erreicht
werden känn, ist in trmirigem Sinne lehrreich, denii es
wird sicherlich noch öfter erprobt weröen. Welche Ein-
flüsse in diesem Sinn bei dem nach Rühe nnd Frieden sich
sehnenden Regenten wirksam gewesen sind, ist bisher nicht
näher bekannt geworden. Das Ministeriüm P o d e -
wils bedeutet einen merklichen Ruck vorwärts auf der
s-chiesen Ebene, auf die wir hingleiten. Seinen Freund
Soden als Knltusminister vorzuschlagen, wird Podewils
allcrdings keinesfalls wagen, äber 'als Kandidaten kom-
men doch nur solche Bureankraten in Betracht, die ihren
Katholizismus ostentativ 'betonen.

Ebenso urteilt man in Berlin über die Gründe des
Ministerwechsels. So wird der „Frankf. Ztg." von dort
telegraphiert:

Die von Berlin nnd von Mnnchen misgehendeii Ver-
snckze. die Bedeiitnng der E n t l n s s n n g des Grafen
v. Crai l s h e i m zn verkleinern iind dessen Rücktritt
als einen Vorgang ohne größere palitische Konseqnenzen
hinziistellen, werden in ernsten politischen Kreisen ihrem
währen Wert nach eingeschäht. Es unterliegt, um es kurz
zu keniizeichnen, keineni Zweisel, daß der von Swine-
m ünde mis gegen das bayrische Zentrnm geziellv
S ch l a g schließlich nicht dieses, sondern den Grafen
CraiIsheim getroffen nnd znr Strecke gebracht hnt.
Es war also eine in allen ihren Phasen hochst imglückliche
politische Aktion.

Hat das Zentrum auch nicht einen direktcn Sicg er-
rungen, so weiß es doch diese freiwillige Kapitulation zu
schätzen. Als im Reichstag die Nachricht vom Rücktritt
des Grafen Crailsheim bekannt wurde, kvnnte man als-
bald beobachten, daß in Zentrumskreisen darvb großer
Jubel herrschte. Die Zentrnmskollegen aus Bayern
wurden von ihren norddeutschen Freundeii lebhaft be-
glückwiinscht. Abg. Dr. Schädler hielt förmlich
C ercle a b.

Die „Germania" hält sich leidlich reserviert; sie
schreibl: „Der 19. Febrnar ist ein denkwürüiger Tag in
der Geschichte Bäyerns geworden: Der Ministerpräsident
G r a f v. Crailsheim, den manche Leute für all-
mächtig imd nnübecwindbar hielten, hat feine ver-
fehlte PoIitik rnit seinem eigenen Falle bezahlen
msissen. Dann gibt ste folgendes M'iin-chener Telegramm
wider: Der Rücktritt Crmlsheini erfolgte, weil in einev
Meinnngsverschiedeiiheil siber die .Kompetenz die Mehc-
heit des Ministerrates, därnnter Podewits, gegen ihii
entschied. Crailsheim demissionierte, um einen Ver-
trauensbeweis der Krone zu provozieren. Allein der
Prinz-Regent naHm ohne tveiteres 'den Rücktritt an und
erimnnte Frhrn. v. Podewils. Der Regent war in letz-
ter Zeit eingchend über die Stimmnng des Landes un-
terrichtet worden. Der Minister des Aeußern tst in Bay-
ern eo ipfo Ministerpräsident. Die liberate Presse nennt
den Rücktritt Craitsheims einen Sieg der Zentrums-
Presse. Diese bespricht in Rühe den Vorgang, dem Re-
genten dankend für diese Entlästnng der hochgrcidigen
Spminnng der inneren Lage.

So spricht die Berliner „Gerniania" snnft und zart,
aber iiber Augsburg und Köln heißt es „Sieg" und
— weitere „Säuberung des Ministeriums". So wird der
„Köln. Volksztg." mis München geschrieben: Frhr. v.
Feilitzsch nnd Frhr v. Riedel klämmern fich näch
wie vor an ihre Stuhle. Das Zentrüm kann warten.
Beide hatzen das Schicksal ihres Kollegen reichlich ve»
dient, untz die Abrechnnng wird ihnen nicht
ersPart bleiben . . . Jji der „Augsb. Postztg."
wird- ganz nnverblümt auseinmidergefetzt: Nachdem jetzt
der jüngste 'des Ministerterzettes, das die Geschicke Bay-
erns verwältete, znrückgetreten, ist anch für Frhrn. v.
Rie del (geboren 26. April 1832) nnd Frhr. v. Fei-
l'i tz s ch (geboren 12. Augnst 1834) fürderhin nicht mehr
des 'Bleibens.

Jn letzter Linie kann man diesen außerhalb der
ultramontanen Kreise tiberall beklagtcn Miiiisterwechsel
auf die Sozialdemokraten Zurückführen, deren Haltung
im letzten Wahlkampf es zu verdanken ift, daß das Zen-
trum im Landtag für sich die Mehrheit gewann.

Deutsches Reich.

- Näch Anfhebnng der Mockade von Vr'iieznela hat
der K a i s e r an Kommodore Scheder folgendes Te-
legrmnm gerichtet: Fch habe ans Ihren Berichten mit
Befriedigung die lleberzeugnng gewonnen, daß Sie, die
Kommmidanten und Besatzungen meiner Schiffe in den
venezolanischen Gewässern während der Blockadeopera-
tionen unter schwierigen Verhältnissen in vollstem Maße
Jhre Schuldigkeit getmi und Jhre Anfgäbe gelöst haben.
Mit Genugtuung nehme i-ch, nachdem nunmehr die Blok-
kade misgeho'ben ist, hiermis Veranlassung, Jhnen und
den unterstellten Offizieren nnd Mannschaften meine
volle Zufriedenheit für die geleisteten Dienste miszu-
sprechen, nn'd beaiiftrage Sie, dies bekannt zn geben.

Wilhelm l. ll

— Die P h oshpor - Z ü n d w a r e n - K o m -
mission des ReichStags verhändelte am 21. ds über
die Eiitschädigüngsfrage nnter der Voraussetzung, daß
das iiene Mittel allen Aiiforderungen entspricht, wie Ae
Regierung versichert. Die. Mehrheit sprach sich gegen

Stadttheater.

'ir

e e.

Heidelberg, 23. Febr.

Z o u b e r m o n t e l". Zauüermärchen von

<ij^^"ssen Lie das Kind doch erst ihre Chocoladc austrinken!
Ixj^'^ie Chocolade ist noch hcih, du kauust mir ruhig erzählen,
jktzt^^soar. tlud die zartc Achtjährige, eiu aufgelvecktes Kiud,
djx sitzit gauz geröteteu Bäckcheu, beginut: Erstes Kapiiel war
sij ^chneiderslube. Ter Schneidcr hat gesagt, die Schneiderei
EviuT^ ün ganz hoher Stand. Dann ist die Schgeiderin rein-
kZ (Unterbricht sich.) Nein. Der Geselle fragte, was

^ iLssen gebe. Dann ist der Schneider a» den Ofen ge-
Tc,,, ' hat geguckt uud hat gesagt: es gibt Kartosselklöhe.
ttzsi » ^"^» bie Gesellcu iu die Häude geklatscht. Wie die
ssi ;gekommeu ist, hat sie gesagt: du Fiugerhut. Danu hat
Tch," ber Schüssel gerührt, wo die Klötze gekocht habeu. Der
"üer hat gesagt: cr muh dcu Sountagsrock füc eiueu vom
ßst ^Fes Köuigs machen, er müssc fertig seiu, bis er kommt.
tzlli (ii Wirtiu rausgegaugeu, der Geselle ist hiugegaugeu uud
dix„^""'u Kloh aus der Schüssel geholt. Dau» ist der Be-
ii», E, bs Köuigs gekommeu, der Turmvogt (es haudelt sich
" Hofk'ellermeister). „Der steht mir gauz prächtig".
>hm dcr eiue Geselle die Mitze abgetau uud ihm eiueu
fsiw-, "neiugelegt. Als er die Nkütze wicder aufsetzeu wollte,
ks Kloh hin. Er hat erzählt: Wiht Jhr auch schou, wcr
ll»z , mng seiuen Prinz fiudet, kriegt eiueu Korb Goldgülden.
>sk. >>eu Zaubermantel findct, kann wisseu, wo der Prinz
stj,>st der Turmvogt fortgegaugeu. Dauu ist das
das, "siu>»cheu gekommeu. Gib mir was, dauu helfe ich dir,
iell„ »eu Zaubermautel siuden kaunst. Dauii hat der Ge-
d»s N?-"si"Rfiuomnieu: Sprich oder ich verschlag dich. Da hat
Ki d,,,?'Ässt»»iiucheu gesagt: Geh huudcrt Tage, dauu wirst du
ü»)m>'»' dort verlaugc vou dem Müller eiucu
^^^^veuu du ihu hast, kanust du ihn rctteu. Dauu ist der

Hi hi, wer grausam ist mit dem Wichtelmäuucheu, dem wird
das rechte nicht gesagt. Dem anderu giug es gerade so. Der
dritte aber gäb dem Wichtelmäunchen seiueu Kloß. Da sprach
es: ich will dir sageü, wo du deu Zaübermantel fiudeu kaunst.
Weuu du hundcrt Tage gehst, kvmmst du zu der Kiuderfee, die
wird dir das weitere sageu (II). Jetzt will ich de» zweiteu
Akt erzählen. Die Mühle heiht der M. Der Müller uud alle
seine Geselleu tvareu zuerst im Hofe gestandeu. Dauu ist ein
Bettler gekommeu. Bei uns gibt's nichts. Der erste bon den
Gcselleu ist.gekvmmeu uud hat ciueu Mautel verlaugt. Da
ist der Müllcr selber reiu gegaugeu und hat den Mautel ge-
holt und, wie cr ihu augehabt hat, muhtc die gauze Gesellschaft
niesen, immerwährend. Daun ist der zweite'Geselle gekommen.
Zuerst stud allc dem Müller seiue Gesellcu ausgetreteu. Da
ivollte der eiutreten uud wollte den Mautel gleich haben. Daun
haben sie ihn ihm umgegeben. Jst Musik gekommeu uud haben
sie alle getanzt. Das war auch der Zaubermautel, aber nicht
dcr Wahrheitsmantel. Dann ist der auch fortgegaugeu. Daun
war der Akt aus. Auf einem Berge waren viele Kinder. Die
haben gespielt. Das wareu Mädcheu. Dann sind gleich Bubeu
gekommcn uud habeu exerziert. Dann ist ein alter Mann
aus dem Schilderhaus hcrausgckommeu. Ncbcu dcm Schil-
derhaus war das Tor. Da hat er gefragt: Wer ist drauheu?
Da ist eine Stimme gerufen: Jch., Da hat er gefragt: wer ist
die ich? Danu hat's noch einmal gerufen: Jch. Da hat er
aufgemacht uud ist eiu Mädchen hereingekommen. Da hat sie
gefragt: Darf ich mciue Puppe auch noch holen? Hat der alte
Maun gesagt: Jal Da hat sie ihre Puppe, die Klärcheu hiesz,
geholt. Da habeu, sich die andern Kinder au den Tisch gesetzt
und Chocolade getruukeu. Dauü hat es wieder geklingelt.
Daun ist der dritte Geselle gekommen Dann hat er gesagt:
Bist du uicht ein Schueider? Neiu, eiu Schneidergesclle.
Komm rein. Da hat er der Kinderfee Gutentag gesagt und
wollte sie sprcchen. Jedes Kind hat ihm ein Stück Kuchen ge-
geben. Darin hat die Fee die auderu Kinder gcrufeu uud mit
is beaekrst du vou mir? — Das Wich-

telmäuucheu schickt mich, ich soll den Wuudermantel holen. —
Den trägt der Zauberer Marzipan. Der hätt' ihr auch schon
Kiuder geraubt uud sie iu Puppeu verwau-dclt uud daim habeu
sie die Rieseu fiir teurcs Geld iu ihre Höhlen geschleppt und
ihren Kiudern zum Spielzeug. J-Hr gauzes Glück sei zerstört
durch ihn (!!). Uud weuu er so gut sein wollte, und ihr Glück
erueuen, daim wollte sie sich sehr daukbar erzeigen gegen ihn.
— Beim Zaubrcr Nkarzipau. Der Peter hat näheu müssen für
die Puppenkiuder Kleider. Der Zaubrer hat den P'eter durch-
geschlageu. Hat er gesagt, dah es ihm nicht weh tut. Der Peter
hat zauberu gelernt uud die Kinder bcfreit und dem Zauberer
deu Wahrheitsmantel weggenommen. Jetzt kommt der fünfte
Akt. Der König hielt Rat mit seineu Leutcu. Da ist der erste
Gcselle gekommen uud hat den Mautel gebracht und muhtcn alle
nicsen. Daim ist der zwcite, daun muhten alle tauzen. Dann
ist der auch ins Gefänguis gekommen. Uud dem dritten ist es
daim gcglückt. Dcr Köuig zog sich deu Mautel au uud fragte
deu Ritter: Weiht du uicht, wo- mciu Sohn ist? — Ja, das
Iveiß ich, der Ivar beim Zaubrer und ist jetzt bei mir daheim.
Dauu ist eiucr geschickt und der ist gekommen mit dem Prinzen
auf dem Arm. Dauu haben sie sich umarmt. Daun hat der
König bcfohleu, man soll deu Korb mit Gold holeu uud dann
hat der Petcr Schuecks gesagt: Da brauch ich ein grohes Porte-
momiaie. Und er hat ihn ernaunt zum Oberhofschueidermeistcr.
Da hat er gesagt: Wemi das der Meister Fingerhut wützte.
Jetzt wünsche ich uur uoch, dah ich meine sühe Kiuderfee sehe.
Uud die ist erschieneu mit alleu ihren Kindern, die jetzt wieder
lebeudig wareu. Dann hat die Fee den Peter gcseguet: Jch
will dich immcr beschützen uud will deiu Schutzgeist sein. Fertig,
und daim ist der Vorhang noch zweimal aufgcgaugeu uud daun
lvar Schluh. Dle Strahe war ganz voll mit Masken uud K!u-
dern uud Leuten. Dann habe ich Papierschlaugeu genommcu
und um meine Klatsch gclvickelt. — !Im 6 ivareu !vir daheim.

K. IV.
 
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