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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0263

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^ahwe des Berkehrs mit ihren Kindern zn
Etniöglictsen.

«o hat der eiüentümliche Roumii der Kronvriiizessin
krhältiiismäßiK schncll sein (5mde erreicht. Tie k rze Noliz
Rechtsanwälle svricht aanze Kapitel. Man deuke sich
^ Känipfe,' die zwischen Weidcsliebe und Mnttcrliebe sich
Jnnern der Kroiiprinzessiii abc>cspielt haben niüssen, bis
Dkutterliebe siegte. Giron hat auf die 5ironprinzessin
^»eii so imheimljch starken Einflnß ansgeübt, daß Viele
bkigt si„d, die Anwendung von Hypnoti-nnns zur Er
oruug desselben heranznziehen. Alles hatte die Kron-
^Uizessin für den Btann — sei es nun leichtsinnig. sei es
Nter ei„eni unwiderstehlichcn Zwange stehend — hinge-
^°rn: jhre Zuknnft — dic Zukunft einer Königin —,
Mn Namen, ihr Anschcn vor den Leuten. Geradezu in
^itzachtung nud Schandc stürztc sie si.b wegcn Giron
nun verläßt sie ihn, um ihre Kinder sehen z > dürfen.
?irlch ein Trinmph der Miitterliebe! Böse genuu maa es
Jnuern der Kronprinzessin anssehen. Niit der Tren-
von Giron, dem - nihören des Sinnesrausches niuß
V das Bewußtsein kesscn, was sic eigentlich gctnn, zn-
^gekchrt sein. llm die Selbstvorwürsc, die sie sich jetzt
^chen wird, die Selbstanklagen, dcn großen mor'lischen
^tzenjamnier, der sie jetzt hcimsuchen wird, ist sie nicht zü
eneiden. Abgesehen ganz von der schwer verletzten Moraß
E sie sich doch böse zwischen zwei Stühle gesetzt: dcn
chiin hat sie frivol vcrlassen, vom Licbhaber trennt sie
Wegen der Kinder, so bleibt ihr nichts als die Nene.

Spezialtelegramme.

^Ui

k Wien, 7. Febr. Ueber die Trennnng der Kronprinzessin

"lle von Giron wird noch berichtet: Am Sonntag trifft hier
'e Großherzogin von Toskana mit ihrer Tochter zu mehrtä-
^Sein Aufenthalt ein. Jhr Befuch hängt mit der Regelung der
"SÄegeriheit der Kronprinzefsin zusammen. Es wird behaup-
U die Großherzogin räume der Kronprinzcsfin das Feld, da-
diese nach Salzburg kommcn könne. Die Trennung der
^"vprinzesfin von Giron wurde insbesondere durch die Er-

Äkr'

^vkung des Lieblingsfohnes der Kronprinzeffin und durch die

^r>

wnen bewirkt, die der Advokat Lachenal in Genf in den

'en Tagen durchführte, indcm für das zukünftige Lebcn der
°vprinzessin günstige schriftliche Zusagen seitens des öster-
^chischen und sächfischen Hofes erzielt wurden. Nach Genfer
^beschen ging der cndgültigcn Trennung dcr Kronprinzesiin
^»n Girg^ rine äußerst bewcgtc Szene im Burean des Advo-
^n Lachenal voraus.

Wien, 7. Febr. Wie in hiefigen wohlunterrichteten
^isen versichert wird, hat nicht Giron, sondern die Kron-
^Nzesfiri alle Beziehungen zu einander gebrochen. Man dürfte
^Uii pi^ Verhältnisse der Kronprinzessin in ciner ihren Wün-
enrsprechenden Weise ordncn, und ihr eincn bcstimmtcn
'wohnort in Oesterreich anwcisen.

Seriitr Scdool ol Language;,

Üaapl8lr»88v 12V, 8 Ireppen.

Jnstitut zum Zweste deS Stu-
dium^frcmder SPracheu, für

ProsesiorS ^

Ll. v. verlllr.

AoläellS AleLLlllvL »uk Lsr lliuMsr Vs11rm88lslliulA.
z. Franzöfisch, Englisch, Jtaltenisch, Rnsstsch. Spanisch.
^tsch für Ausländer: nnr Lehrer der betreffende« Natton.

*°nversation ^ Korrespondenz Litteratui.
Ueber 180 Zweigschulen. Prospekte gratis u. franko.

^>W>»»»»»>»WW»^»»»»>W»W^WWW»W8»««L.

Aie Aorgänge in Wenezueta.

. Washington, 6. Febr. Nach Mitteilungen aus
°ester Quelle ist dte Lage hier folgende: Die v erbüv-
^eten Mächte, welche unzufrieden mit der Antwort

owens sind, tviesen ihre Vertreter an, die Vorzugs-
oehandlungsfrage dem Prästdenten Rooseveelt zur Ent-
lcheidung vorzulegen. Wenn der Präsident die Entschei-
ablehnt, soll die Vorzugsbehandlungsfrage odei
^glicherweise die ganze Kontroverse dem Schieds-
A^ichtshof im Haag vorgelegt werden. Dec eng-
mche Botschafter Herbert wird den Vorsitz in dieser An-
^legeuheit in der heute stattfindenden Sitzung der Ver-
^fter der verbündeten Mächte führen.

Washington, 6. Febr. Die Nachricht, daß der englische
Botschafter Herbert nnd Bowen in der Zusammenkunft
am Montag eine ziemlich erregte Auseinander-
setzung hatten, wird bestimmt bestätigt. Es wird
erklärt, wenn alle Einzelheiten der gegenwärtigen Ver-
handlungen zwischen den Vertretern der drei europäischen
Mächte und dem Gesandten der Vereinigten Staaten in
Venezuela veröffentlicht werden sollten, würde die Welt
cinige sensationelle Zwischenfälle erleben.

Neueste Nachrichten.

Berlin, 6. Februar. Die Wahlprüfungskom-
mission des Reichstaas beanstandete die Wahl des
nationalliberalen Abgeordneten Boltz, 5. Wahlkreis Trier.

Berli», 6. Febr Die nationalliberalen Abgeordneten
Hirs ch-Essen und Dr. Eckels haben im Abgeordnetenhause
folgende Jnterpellation eingebracht: „Welche Slellung
nimmt die Staatsregierung zu dem in weiten Kreisen von
Handel und Jndustrie bekundeten Verlangen nach Auf-
hebung der Gerichtsferienein? Erkennt die Staats-
rcgierung es als ein Bedürfnis an, daß diejenigen Zivil-
prozeffe, die der Eile bedürfen und nach ihrer Sach- und
Rechtslage ohne Schwierigkeit alsbald erledigt werden können,
gleichwohl aber nach der bisherigen Gerichtspraxis nicht als
Feriensachen behandelt werden, auch innerhalb der Gerichts-
ferien zur Verhandlung mid Entscheidnng kommen? Jst
die Staatsregierung bereit, darauf hinzuwirken, daß im
Wege der Reichsgesetzgebung diesem Bedürfnis Rechnnng
getragen wird?"

Berlin, 6. Febr. Die B ud g e t k o m mi ss i o n des
Reichstags crledigte den Postetat und bewilligte unter
anderem mit 13 gegen 11 Stimmen 302 000 Mk. als 2.
Rate für die Telegraphenlinie Mpuppua Tabora (Dentsch-
ostafrika).

Leipzig, 6. F-ebr. (Frankf. Ztg.) Die Koiizertsängerin
Bella Monti aus Haimover, die für Samstag ein
Konzert im städtischen Kaufhaus ankündigte, schoß sich in
die Brnst. Der Znstand der Künstlerin ist lebensgefährlich.

Dresdcn, 6. Febr. Der hente frnh ausgegebene ärzt-
liche Bericht lautet: Jm Befinden des Prinzen
Friedrich Christian ist im Lanfe des gestrigen
Nachmirtags eine geringe Besserung eingetreten, als dcr
Kranke mehrere Stunden ruhig geschlasen hatte. Auch
die Nacht verlief ohne Störungj Die Nahrungsaufnahme
ist befriedigend, doch blieb das Fieber anf der bisherigen
Höhe.

Drcsden, 6. Febr. Hente früh ist der Goethe-Forscher
Frhr. v. Biedermann im Alter von 85 Jahren hier
gestorben.

Madrid, 5. Febr. Neue Lesarten über das S chi ck-
sal Bu Hamaras besagen, daß die Kabyle der Beni
Oarain, durch deren Gebiet Bu Hamara flüchtete, stch
feiner bemächtigte. Als die Riatakabyle dies erfuhr, ver-
suchte sie, ihn zu befreien, aber trotz blntigen Kampfs
war der Versuch vcrgeblich, da Truppen des Sultans
den Beni Oarain zu Hülfe kamen. Der gefangene Präten-
dent wurde nach dieser Mitteilung am 1. Februar in
Fes erwartet. Die Bestätigung dieses Gerüchts bleibt
abzuwarten, da weder Mohammed Torres, der Vertreter
des Snltans in Tanger, noch der englische und französtsche
Gesandte darüber unterrichtet waren.

Tanger, 6. Febr. Der Prätendent befindet sich als
Gcsaiigeue r beim Stamme Niata, die ihn v rhindern,
stch nach Taza zurückznziehen. Die Riata boten dem
Sultan an, den Prätendenten gegen Bezahlmig auszulief rn.
Der Kriegsminister verließ Fes am 1. Februar, um mit
deu Riata w gen der Auslieferung deS Prätendenteu zu
vcrhandeln. Man glaubt, duß der Prätendeut heute als
Gefaugener in Fes eiugebracht wird.

Tanger, 6. Febr. Die heutigen Nachrichteu aus Fez
wisseii nichts von einer Gefangeunahme Buhamaras;
sie bestütigeu uur die Niederlage uud den Rückzug in das
Riatagebiet, woselbst derFeind verschanzt ist. Die Riata-
kabylen verweigern die Auslieferuug. Die Truppen des
Sultaus bereiteu eiueu Angriff vor.

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lS7 ttauptsti-. «cioel-vcNK. ttsuptst,-. 157.

Sveziasteskllramme der Heidesd. Zeitvng.

.-X Berlin, 6. Febr. Gröber u. Gen. brachten im Reichstag
eine Resolution ein, den Reichskcmzler zu ersuchen, in der
nächsten Session einen Gesetzentwurs vorzulegen, wodnrch die
Rechtsfähigkeit von B e r u f s v e r e i n e n aus der
Grundlage des Bnrgerlichcn Gesehbnches geregelt wird.

L Dvcsden, 6. Febr. Die heutige Versammlung der Aktio-
näre der Knmmerwerke, in der 3 101 000 Mark Aktien
mit 3010 Stimmen vertreten waren, beschlotz mit allen gegen
12 Stimmen den Rekonstruktionsplan des Reorganisakionsko-
mitees allenthalben gutguheißen und zu erklären, daß dre Be-
teilignng der Kammeraktionäre an dem neuen Sachsenwerke
als Aktionäre desselben in ihrem Jnteresse liegt.

It Wien, 7. Febr. Das „Dtsch. Volksbl." veröffentlicht
einen von einem in Kapstadt lebenden Kanfmann an scinen
hier wohnenden Vater gerichteten Brief, in dem es u. a. heitzt:
Anf den Kolonialminister Chamberlain u. Generalgouverneur
Milner seien Mordversuche unternommen worden. Die Buren-
generale seien in j'.apstadr versammelr und es dürften in kür-
zester Zeit die Feindseligkeiten wieder beginnen. Die Zustände
in der Kapkolonie seicn rrosrlos.

di Paris, 7. Febr. Wie dem „Berl. Lok.-Ang." gemeldet
wird, wäre ein Kriegsrichter irn Drehfusprozeß zu Rennes be-
reit, zu bezeugen, daß ihm u. anderen Richtern vom ehemaligen
Kriegsminister Geheimakten vorgelegt wurden, die der Ver-
teidigung entzogen warcn. Die Versetzung jenes Kriegsmini-
sters in den Anklagezustand und die Revision der Dreyfussache
wnrde Jaurös als notwendige Folge dieses Rechtsbruches er-
klären. Es wird noch berichtet, datz es sich bei den geheimen
Akten um die gefälschten Bricfe Kaiser Wrlhelnis handelt.

? Brüssel, 6. Febr. Prozetz Rubino. Jnr Verlauf
des Verhörs erklärte Rubino unter der Heiterkert des Pribli-
kums, er habe, als er das Atkentat ausführte, gehofft, er könne
den König, den Prinzen Albert und einige von der Geistlichkeit
töten. Der Staatsanwalt legte in seinern Plaidoyer den un-
regelmätzigen LebenSwandel Rubinos dar und wrrft ihm be-
gangene Betrügereien vor. Hicrgegen erhebt Rrrbino in ss
lärmender Weise Einspruch. datz der Präsrdent ihn znr Ruhe
mahnen mutz. Der Staatsanwalt fordert strenge Bestrafung
des von Rubino begangenen Verbrechens.

di Bloemfontein, 7. Febr. Dewet nnd 40 andcre Buren
der Holländer-Partei hatrcn einc zweistündige Besprechung mit
Chambe r l ain , in der es zu erregten Zwrschcnfällen kam.
Dewct bcschuldigte die Regiernng, die Friedensbcdingnngen von
Vereeniging verletzt zn haben. Chamberlain lehnte die ihm
angebotene'Adresse ab nnd machre den dieselbe bringenden De-
legicrtcn hestige Vorwür-fe, datz sie de« gnten Glaubcn der
Regierung und seincn eigenen gnren Glanben angegriffen häi-
ten.

Veranrworrlrch sür den redaktroncllen Teil A. Montua, tnr »r»

Ttnseratenteil Tb. BerkenbuiÄ. beide in Heidelbere_

vrogem srltr Äerner

Mptsttazse 76, keltlelberg. Märrgarre.

UjlleraI^L886r,

^illerlll-?L8tiHell,
Lilll8tl. ^ill6rLivvL886r-8Älrv
Lllll8t-V6rvill. VU86ülll lll. 8lN6K.

SsöSost 8onnt»«i8 vou 11—1 uuä vou 2—4 vbr.

SIIttrvo«Il8 vou 11—1 rnnt von 2—4 lltrr.

Lintrittsprsis tür üioütmitgUsäsr 20 F äis Lsrson.

klsiL: liela HövigsmÄllv, Uüvoügll, 6 Oslgsmäläs, 6 LgirnrsIIs;
4.ugn8t Lsmmsr, Larlsrlllrs, 4 OsIgsmäAs; ?au1-lsgisszr,
Lsrlsrllüs, 1 Oslgsmäläs; ?all1 Lörsabsrg, ülülloüsll,

1 OsIgswAäs; 4. ?ottor, 8ios, 6 Oslgsmäläs.

? grvsr: ?rl. L. v Lülorv, ?rsibllrg r. 6,1 ?astsU; ?ritr Lbsl ch,
vllsrsläork. 1 OsIgswLläs; O. Liämsvn, Oüsssläork, I Osl-
Agmäläs; U IVaobsmlltb, Uüaobsll, I Oslgsm.; ?rok. 6.
Llax, Lsrlill, 1 Oslgsm: ?rok. 0 4. Osigsr, Lüssri-
Illlltsrll, 15 OslMmrläs; II, Ilsllärrob, Lsrüa, 2 Oslgsm ;
?rok üllgsll kraobt, Lsrlm, 2 Oslgsm; Wsltsr klasoksk
Loobsl, 7 4gllarsUs; ?rl Olsslsr, 8rsgsll, 10 Ollatstikt-
xsiobiillllgsll; Lrvst lälsr, lleiäslbsr^-dlsusllboim, 1 Osl-
gsmäläs.

Lstrtmsls: Ilsll» Lls/sr, LsrUv, 12 ksäisrllllgsv (Wo lotsv-
tane) ; 0. ?bropbstsr, Usvllbsim, 1 Oslgswäläs; I. Lonr-
bsok, Miüozsll, 1 Osj-swäiäs; 4oll» LlassaUsll, ölassrvitr,
1 Oslgsmäläs; L llorloobsr, Ltattgart, 2 Oslgsmäläs;
8 llokk, Lsrgballssll bsi Larlsrabs, 4 Osstswäläs.

»u1mLS8livkvr Vsottsi' sm 8. unil 9. ^ebruLi'.

(dlavbärllob vsrbotsn. -

Wäbisoä äsr Istats Lllktrvirbsl mit 740 mm voa äsa l.okolsa
vsob äsr Owgsbllllg äss Wsisssll Koors» ostvvärts gsrvaaäsrt ist,
ist sill völlsr löllktrvirbsl mrt 750 mm voa tkorärvsstsll bsr ia
Horäirlaoä avä dloräsobottlsllä srllgstrokksll. Ilisräarob rvirä äsr
öoobärllok ülor blittslsllropa rasob ostvärts gsäräagt, so ärss
vllr voob lll äsll mittlsrsll Isilsll vov Osstsrrslob-llllgaill äsr
Larowstsrstallä 775 mm bsträgt. Ill Lllääslltsoblanä rst äsr voob
vorbauäsos lloobäraob iv rasobsr 4bil>oraag kg-rltkm. ?ar
Lovlltag ist boi mässig küblsr Ismpsrstllr ooob vorrvisgzaä
trooksllgs llvä bsrtsrss Wsttsr ra srcvaetsll, rväbrsaä äir
Uovta^ xllllöbmslläs LaväUrllllg, s:ä>gb obas völlllsllswsrrs
dlisäörsobläZs briagvll äürkts.

Nekanntmachung.

Die H-gelstatWk,
hier

die Aufstellung der Sach-
^ verständlgen betr.

r, Rr. 4itzi i. Dic Gemeindebehörden
Bezirks werden ausgeforderl, als-
anher anzuzeigen, welche Sach-
N,Aandige zur Beantwoitung der
debungsbogen für die Hagelstatiftik
einzelnen Gemeinden aufgestcllt
»>,^en sind. ES empfiehlt sich die
tz Nüellung eincr Mehrzahl von Sach-
b Mndigen. Exemplare von Er-
i,,°augsbogen konnen bei Bedarf durch
^ierttge Vermittlung bezogen werden.
Heideiberg, den 1. Februar 1903.

Kroßy. ZLezirksamt:

-Hebting._

Kklmiitmchililg.

Den Vollzug deS Ge-
bäudeversicherungsgesetzeS
a, » betr.

deS N^b^- Än die Gemeinderäle
Bezirks:

Err machen den Gemeinderat auf

unsere Bekanntmachung vom heutigen
im Amlsblatt (Nr. 3162) zur Beach-
tung besonders aufmerksam mit dem
Auftrag, dieselbe in ortsüblicher Weise
zur allgemetnen Kenntnis zu bringen.

Heidelberg, den 30. Januar 1903.

KroßH. Uezirksamt:

_ Dr. Popp.

Bekanntmachung.

Den Vollzug deS Ge-
bäudeversicherungsgesetzes
betr.

Nr. 3462. Nachstehend bringen wir
einige Bestimmungen des am 1. Januar
1903 in Kraft gctretenen neuen Feuer-
verstcherungsgesetzes sowie dek Voll-
zugsverordnung vom 30. Dezember
1902, welche füc die Gebäudeeigen-
tümcr von besonderer Wichtigkeit sind,
zur allgemeinen Kenntnis:

1. Gemäß Z 15 deS genannten Gc-
setzes und Z 24 der Vollzugsverord-
nung hisrzu sind verschiedene Gebäuoe-
teile in die staatliche Versichernng
miteinzubeziehen. welche seilher von der-
selben ausgeschlossen waen; es werden
nämlich mit dem Gebäude nunmehr
alle seine wesentlichen Bestandteile ein-

geschätzt, zn welchen auch die inner-
halb desselben befiadlichen Röhren
für Gasbeleuchtung. Wasserzuleitung
und Wasserableitung. Leitunqen für
eleltrischer Libt — m i t Ausschluß
der Beleuchtungskörper — und
für elektrische Klingelwe>ke, Zentral-
heizungen, ferner dte mit dem Ge-
bäude festverbundenen Oefen, Herde
nnd Waschkessel, die Fensterläden und
Zugjalousteen sowie Blitzableitnngen
zu rechnen siad; tiansportable Oefen,
Herde und Waschkessel werden dänn
mit eingeschätzt, wenn ste dem Haus-
cigentümer gehören; das Glciche gilt
für Vorfenster.

Soweit solche Bestandteile bisher
bei etner Privatgesellschaft versichert
gewesen sind, ist diese Versicherung
gemäß Z 9 G.-V.-G. seit dem 1. Januar
d. I. verboten und nichtig. Die
Gebäudeetgentümer können tm Zweifel-
falle auS den bei den Gemeinden
aufbewahrten Einschätzungstabellen er-
sehsn, welche Einrichtungsgegenstände
nunmehr als Gebäudeteile in die
staatliche Versicherung aufgenommen
sind. Hisrbet bemerken wir, daß be-
züglich der in frühercn Jahren zur
Feuerverstcherung eingeschätzten Ge-
bäude wegen Etnbejiehung dieser

bisher ausaeschlossenen Teile in die
staatliche Ver cherunz zur Zeit
eineNachschätzungstattftndet

2. Nach Z 23 des Gesetzes sind
Gebäudeeigentümer berechtigt, sür ihce
während des Kalenderjahr s errichtetcn
neuen Gebäude oder vorgenommenen
Werlserhöhungen an Gebäuden, so-
fern sir deN Betrag von mindestens
zwsihundert Mark erretchen, bei
ersterem schon, wenn sie unter Dach
stehen, nach ihrem damaltgea Wert,
und dei letzteren gletch nach geschehener
Herstellung, die Fcstsetzung dec Ver-
stcherungssumme und Anfnahme in
das Feueroelsicherungsbuch zu ver-
langen.

Derartige Verstcherungen mit
au genb lickli che r Wtrkung sind
durch die Besttmmungen des neuen
Gesetzes für den Eigentümer wesentlich
btlltger geworden; während btshsr der
Eigentümer sich bei der Anmeldung
eines Gebäudes zur Ein-
schätzung mit augenbltcklicher Wirkung
bereit erklären mußte. die Kosten der
Einschätzung tm vollen Betrage zu
zahlen, sowie den Beitrag für das
ganze laufevde Jahr zu entrichten,
hat der Eigentümer nach den Besttm-
mungen des Gesetzes vom 3. August

>9^2 die Kostm dec Einschätzung nur
noch zur Hälfte zr tragen und die
Versichemngsbeiträge füc das ganze
laufenoe Jahr nur dann zu ent-
richt,n wenn die Anmeldung, in
der ersten Hälfte des Jahres er-
folgt, andernfalls nur füc das zweite
Halbjahr. Die Wirksamkeit der
Bersicherung beginnt in solchen Fälle»
schon mit dem erstcn Tag nach
geschehener Anmeldung. welche
deim Gemeinderat (oezw. Stadtrat) zu
erfolgen hat, und nicht erst — wte
bisher — mit dem Eintraz des
Schätzungsergebntsses in das Feuer-
versichernngsbuch.

Heidelberg, den 30. Januar 1903.

Kroßh. Mezirksamt:

Dr. Popp.

Ztallung

für 2 Pferde, und Zubehör zn

vermieteu Bergstraße 58.
 
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