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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0398

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Avg. M o l k c u b u h r (Soz.) bcmängclr dic Ncchrsspre-
chuug dcs Rcichsveriicherungsmnlcs.

Morgen 1 Uhr: Pctitionen, Fortsetzung, Krankenkassen-
gesetz. ___

Bavern.

— Der Mmichener Berichterstatter der „Köln. Ztg."
verglcicht das Znrückweichcn des Prinz re gcnten
vor dcm Radan der Ultra montancn mit dem Lcr-
halten Friedrich Wilhclms IV, der im tollen Jahr 1848
seinen siegreich vordringendcn Trnppen ausdrücklich besahl,
vor dcm übermütigcn Straßenpöbel zurückzuweichcn. Der
König habe damals — darübcr bestehe in der Äeschichts-
schrcibung kcine Meinnngsverschiedenheit cinen un-
geheuerlichen Fehler begangen. Rlan könne nicht umhin, den
geradc in diescm i'tugeuvlick erfolgtcn Wechset als eiue
Schädigung der Krone und der Monarchie, ja, als
ein llnglück sür Bayern zu b trachten. Nicht Zentrum
sei jetzt Trumpf, sondern der Nadau seiner minderwertigsten
Eleme..te. _

StuS ver Karlsruyer Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der G r o sz h e r z o g habeu
dcm lärholischcn Militnr-Obcrpsarrcr Wilhclm beim Gc-
ncraltommaudo des 1ö. Armcckorps in straßburg das Riitcr-
kreuz erster Klasse mit Eichenlcmb dcs Ordens vom Zähringcr
Lörvcn verliehou.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
dem Privatdozcnten an der Technischeu Hochschule iu Karls-
ruhe, Dr. Reiuhold Frcihcrrn b. Lichtcubcrg und dcm
Privatdozcuten Dr. Karl C o r ue l i u s an der Uuiversität
Freibnrg den Charaktcr als auhcrordcutlicher Profcssor ver-
liehen.

— Lciue Königlichc Hohcit der Grotzherzog haüen
den Bahuverivaltern Theodor Fuchslocher iu Base'l uud
Äarl Schneidcr in Pforzheim dcn Titel „Bahnhofinspcktor"
und den Bahnverwaltern Eduard Hönig in Karisruhc uud
Johann Stahl in Maunheim dcn Titel „Jnspektor" ver-
lieheu; ferner crnannt: den Bahnvcrwalter Eduard Bcrin-
ger in Breiteu zum Güterverwaltcr, den Betriebskontrolleur
Adols H c i d c gg e r in Hcidelvcrg, dcn Rcvisor Valcntin
A pPel in Karlsruhe und die Stationskontrolleurc Reinhard
Maier in Offenburg nnd Arthur Weeber in Mannheim
zu Bahuvcrwaltern, uud dic Stationsvcrwalter Berth. R i e d-
linger in lleberlingen, Wilhelm M orlo ck in Karlsruhe
nnd Rudols K r e m p iu Püuigshofe» zu Stationskontrolleuren.

— Es wurden dem Bahnverwalter, Bahnhofinspektor Karl
Schneidcr in Pforzhcim das Stationsamt Mannheim
überrragcn, Bahnverwaltcr, Jnspcktor Johann Stahl in
Mannheim als Hilfsbeamtcr dem Grotzh. Betricbsinspektvr da-
sclbsr und Bahnverwaltcr Angust Hcrl an in Hausach als
Hilfsbcamtcr dcm Grvtzh. Bczirksiuspcktor in Bascl zugcteilt,
die Gütcrverwalrung Heidelberg dem Güteöverioaltcr Eduard
B e r i n g c r iu Brcttcn, das Stationsamt Bruchsal dem Bahn-
vcrwalrcr Adolf Lauv in Zmmcndiugcn, das Statiousamt
Pforzheim dcm Bahnverwaltcr Hcinrich Gscheidlcn tn
Neckarelz übertragen, Bahnverwalter Adolf Heidegger in
Heidekberg dem Grotzh. Bctriebsinspektor daselbst zugetcilt,
fcrner übertragen: das Stationsamt Ofterburken dcm Bahn-
verwalter Valentin Appek in Karlsruhe, das Skationsami
Hausach Lem Bahnverwalter Reinhard Maie r in Offeuburg,
das SrationSamt Ncckarclz dcm Bahnvcnvaltcr Arthur
Weebpr in Manheim, das Stationsamt Bretten dcm Be-
iricbskonrrollciir Paul H c r r m a n n in Mannhcim zur Ver-
sehuttg, daS Stationsamr Jimneudiugen dcm Stationskontrol-
leur Oskar A rmbrn st e r in Maxau zur Versehung, das
Srationsamr Maxau dein Llariouskoutrollcur Bcrth. R i e d-
linger in Ueberlingeu, das -Stationsamt Karlsrnhe-Mühl-
burgertor dem LMtionskonrrollcur Wilhelm M orlock in
Karlsruhe. Weiter lvurden: Stationskontrolleur Rüd. Kr emp
in Köuigshofen dcm Grotzh. Stationsamt iu Offeuburg zu-
geteili, die Statiouskontrollcure Otto M ö r ch in Bcrsel uud
Kar! Rcctanus iu Karlrruhc zu Bctricbskoutrollcurcn und
-Betric>bssckrctär Karl Bitterich in Basel zum Stations-
kontrolleur crnauut, zuglcich dcm M ö r ch das Stationsamt
«ingcn zur Vcrschuug übcrtrage», Rcctanus dcr Grotzh.
Generaldirektion der Staatseisenbahnen und Bitterich dem
Großh. Stationsamt Basel zugcteilt.

— Bctriebsassistent Albert Rachel in Dnrlach wurde
nach Karlsrühc, Betriebsassistent Jakob Meckes in Mosbach
nach Neckarau versetzt.

K arIs r uhe , 25. Febr. Mstern nachmittag und
abönd waren die Grotzherzoglichen Herrschaften im Pa-
lais ües Prinzen K'arl und erkundigten sich bei der Gräsin
Rhena über das Befinden des Prinzen. Graf Friedrich

Droschkenhalteplätzen Vovübergehe und die Kutscher aus
Fahrgäste lvarten sehe, die für manchen erst spät kommeiß
dann fragc ich mich immer: Woniit vertreiben sich diese
Leute die langweilige Wartzeit? Sie lesen mal eine
Zcitung oder eine Broschüre, sie Pkaudern auch mal ein
Endchen znsammen. Mer danN sitzen sie wieder auf ihrem
Kutscherbock nnd starren mit offenen Augen vor sich hin.
Was denten sie da, worüber grü'beln ste nach? Für Einen
von ihnen hat mir der Zufall neulich dic Frage beant-
wortel. Dcr P,ann macht Beüse. Und wartlin sollte er
nicht! So gnt der Dichtcr in Wildenbrnchs Novelle zu
seincm Vergnügen Dichter spielen. Besonders, wenn's
ein Taxameterkutscher erster Güte ist. Fch ha'be d-en Mann
— wie gesagt — durch Zufall cntdeckt. Jch hatte Ber-
tiner Bekannte vom Bahnhof abgehott und wollte mit
ihnen in ein Hotel am Jungfernstieg fahren. Mit der
Pcart'e tn der Hand trat ich an den Taxameter heran.
Der Kulscher uahm mir. das ,Dings ab nnd griff dann
nach der Decke, die er über seine Rosinante gebreitet hatte.
Dabet sagte er:

„Jch bitte, steigcn Sie nur cin,

Jch wcrde gleich iu Orduung seiu."

Das fiel mir noch nicht wciter aut. Jch nannte ihm
den Nanien des Hotels nnd fügte bei: „Mer ein bischen
schnell, wenn ich bitten darf!" Woranf er zn seinem
Gaul:

„Du hast's gchört, meiu Rötzlein, flicg'I
Der Herr will schuell zum Jungfernstie'g."

„Tonnerwetter", rief ich ans, „Sie dichten ja!" Er
lachelte geschmeichelt und meinte:

„Es ist zwar sonst nicht 5kutscherbrauch,

Jch kami's nu mal, drum tu ich's auch."

Als wir unser Fahrziel erreicht hatten, fragte ich ihn,
wort^ betommen habe. Ilnd prompt gab er zur Ant-

„Nur was am Taxamcter steht,

,, ein Trinkgeld nicht verschmäht. "

Rhena ist aus Leipzig' hier eingetrofsen. Gestern und
heute war Professor Dr. Hoffmann von Heidelberg hier
anwesen'd. Heute vormittag 10 Uhr fuhren der Groß-
herzog unb die Großherzogin wieder zum Palais des
Prinzen Karl imd veriveilten einige Zeit llei L-er Gräsin
R'hena und ihrem 'sobn. Der Prinz Ledarf großer Ruhe
und daher verzichteten Jhre Königlichen Hoheiten darauf,
densclöen pcrsönlich zu begrüßen. Der iibrige Vormittag
war der Arbeit gewidmet. An der Frühstückstafet nahm
Jhrs Kaiserliche Hoheit die Prinzessin Wilhel-m teil.
Der heutige Geburtstag des 5iönigs von Württemberg
gab den Höchsten Herrschaften Veranlassung zn lebhaftem
telegraphischem Verkehr mit der Königlichen Familie.
Nachmittags besuchten der Großherzog und d-ie^ Groß-
herzogin den Kunstperein. Später hörw der Großherzog
die Vorträge des Geheimerats Dr. Freiherrn v. Ba'bo
und des Legationsrats Dr. Seyb. Während des späteren
Abends werden die Großherzüglichen Herrschaften wie
bisher im Palais des Prinzen Karl verweilen.

— Das Befinden des Prinze n 51 a r I v o n B a -
de n ist in der vergangdnen Nacht und heute morgen im
weseiitiichen iinvcrändert gebliehen. Tie entzüiidlichen
Veränderimgen der rechten nnteren Lungenpartie haben
keine weiteren Fortschritte geniacht. Das Fieber zergts
gegen Morgvn eine crheüliche Wnahme. Der Puls ist
fortdauernd rii'hig, krästig, 76—78 Schläge in der Mi-
niite. Dr. Battlehner.

Ausland.

Nnßland.

P e t e r s b u r g, 21. Febr. Einiges Auffehen hat
hier die Ernennung des B r u d e r s der Vera Sas -
s n I i t s ch z n m t o m »i andi e r e n d e n G e n e r a l
erregt. Als Vera Sassulitsch 1878 den 'bekannten Mord-
anschlag gegen den verhaßten Petersburger Stadthaupt-
mann Trepoiv iinternahm. den man allgemein als den
Beginn der ersten nihilistischen Bewegung ansie'ht, war
ih'r Bruder, der Oberst Michael Jwanowitsch Sassulitsch,
»iiler besonderer Aiiszeichiinng zmeimal, das einemal
verwnndet, ans dem Türtentriegc heimgekehrt. Seine
Namönsänderung wurde von dem Zaren abg-elehnt und
cr zur Fortsetzung seiner militärischen Laufüahn be-
stimmt. Anf dieser ist er vLrhältiiismäßig schnell vor-
geschritten und besehligte zuletzt im 15. Armeekorps die
6. Divlsion in Ostrolenka. D-er jetzt 60 Jahre alte
General gilt als ein besonders encrgischer »Nd iimsich-
tiger Offizier »nd hat jetzt das 51ommando des 2. sibiri-
schen Armeetorps, Stabsguartier Chaborü-Ws'k, erhalten.

Aus Stadt uud Land.

stellen lätzt, ift der Gedanke au dieses Berbrechen von Zieglec
uud Herrma n n ausgegcmgen. Ersterer hatte bei B. vorhec
oft Einkäufe gcmacht und dabci den Eiüdruck gewonnen, datz
da wohl „etwas zu machen sei". Ec teilte dies Herrmann mit,
dcr sofort mit dcm cntsetzlichcn Plane eiiivcrstanden toar>
Als dritter im Buude war Weißer gewonnen worden. Dfe
Tat wurde gcmeinsam vcrabcedet. Erwürgt wurde Burghei-
mer Vvu Wcitzcr, der dcu Herrmauu währcnd der abscheulichen
Tat auf-forderte, ihm zu helfen, worauf dicser auf B. knicte.
Daher rühren die bei der Set'tion konstaticrten Rippcnbrüche.

Frcibiirg, 25. Febr. (G e st ä n'd n i s.) Der Hausburfche
Weitzer hat cingestanden, am 16. O'kto'ber 1899 die Marie
Josefa Kirchenhofer im Stadtwald erschossen zu haben-
Weitzcr bchaupret, dic Kirchhofer sei hiermit einverstanden ge-
wesen. Er habe mit ihr vcreinbart geha'bt, zuerst sie und dann
sich selbst zu crschietzcn. Nach Tötung dcr Kirchhofcr hat er
abcr nichr mchr den Mut zum Selbstmord gchabr.

AuS Badcii. Großes Aufseheu errcgte die am Samstag
Abcnd crfolgte Vcphaftuug des altkat-hol. Pfarrcrs Bauer
in M annhci m untcr dcm Ver'dachi dcs Sittlichkeitsber-
geheus (Z 176). Das Delikt soll iu der Kirche verübt worden
scin. Ebcnso erfolgte vor cüiigcn Tagc-n die Verhaftung eines
dortigen Baukbeamten wegeu gleichcu Vergeheus.

Heidelberger Bereinsangelegenheiten.

ch Eonstnntia. Am verflosseiicu Moutag hielt der Mäuner-
Gesangvcrein „C o u st a n t i a" iu den Sälen des Prinz Ma§
scinc diesjährige Faschings-Auffiihriiiig aü. Tic nur von Mit-
glicdern dcs Vercius dargebotcncn Leistungen warcn in ge-
snnglichcr uud mimischer Beziehung als vorzllgliche zu bezeich-
nen. Die Darbictungen der bei den Thcaterst'ückcn mitwirken-
den Tameu sind besoiiders hervorzuhcbcn. Grotzcr Dank ge-
bührt dcm 2. Vvrstand, Herrn M. Hovnuug, für die exakte
Durchführuiig der Rcgic. Dcr Gcsamtchor brachte ein hurno-
ristisches Gesangspotpourri in Form einer Quadrille zur Auf-
führung. Der Vortrag ivurde vom anwesendcn Pnblikum mit
lücht eiidciiwüllcndcm Applaus belohnt. Die Leiiung lag in
Händen des vortrefflichen VereinZ-Dirigenten Hcrrn Ernil
Gellert.

Kandel und AerLeHr.

Heidelberg, 26. Februar.

Bon dcr Univcrsitiit. Wie wir hören, ivird dns u II i -
versitälsfest nun doch erst zu Ansang Augu st stattfiu-
dcn, da dcr Grotzhcrzog> dcn Sommcraufenrhalt im Engadin
im Juli zu absolvieren vcabsichtigt, un-d zum Auguft zurückzu-
kehren gedeukt. — Zu Ukitgliedern des eugeren Seuats für
1906-6Ü wurdcn Hofrat Prof. Dr. B r aunc und Prof. Dr.
Trvlts ch vom grotzen Senat gewählt.

Abschicbseffen. Zu Ehren dcr zu Ostern aus dcm akad.
Lchrkörper imscrer Uuivcrsiräl scheidcudcn Mitglieder S ch a e-
f e r, C r u s i u s und ,K o h l r a u s ch fiudet am Sarnstag
Äbcud im „Priuz Carl" eiu Essou statt, zu dem die Freuiide dcr
Hcrrcn, laut uusercm hculigeu Juserat, eingeladeu werden.
Geh. Rat Schaefer geht bekamrtlich uach Berlrn, Gc-H. Hofrst
Crusius nach Müuchen, Prof. Kohlrausch nach 5töuigsberg.

-ch Fastenprcdigten. Die Fastenpredigten in der Jesuiten-
kirche, die nächsten Sonntag, den 1. März, beginneu, und je-
rvcils Sonutags -nachmittags 4 Uhr stattfinden, wcrden die>es
Jahr von Hcrru Direktor Ragel aus Speyer gehalten. Herr
N'agel, dcr öftcrs die Dom-kanzel iu Speyer besteigt, steht im
Rufe eiues ausgezcichueten Kanzelredners. — Jn der Bonifa-
ciuskirche fiudeu dic Fastenpredigten jeweils am Freitag statt
und zwar die erste am nächstcn Freitag. 27. Feür., abcuds
8 Uhr. Sie werden von dem Geistl, Rat Herru Dr. Werth-
mau gchalteu.

X Von der Bergbahrr. Wie wir hören, wird zur Zeit der
Plan ernstlich erwogeu, die Bergbahn üis zum K ö n i g -
st u h l z u verlüngern. Zunächst werden Berechnuugen
über die zu erwartenden Kosten rmd die etwaige Rentabrlität
des Unternchmens angcstcllt.

-r- Bockbier-Jubelfcst. Jm Hoiel „Adler" fängt heute das
alljährliche Bockbier-Jübelfest an. f-Siehc Jnserat.)

-r- Kaminbrnnd. Gestern Abend entstand im Hause des
Metzgermeister Hönle, Sophieustratze 19, ein Kaminbraud,
welcher abcr iu kurzer Zeit von dcn Hausciuwohuern gelöscht
wurdc.

— Polizeibericht. Berhaftet wurde eiu Maurcr wcgen
Bcrgehe-ns gegen 8 175 R.-St.-G.-B., ein Spenglcr, welcher
zur Skraferstehimg ausgc'schrieben ist, eiu Zwangszögling,
welchcr sciner Austalt cutwichcn ist, uud eiu Maurer wcgen
Trunkcnheit und fortgesetzer Ruhestöruug. Zur Auzeige kamen
7 Personen wegcu Ruhestörung üezw. Unfugs.

8 Lörrach, 25, Febr. (Z a h l u rr g s e i n st e l l u u g.)
Die „Freib. Ztg." meldet: Die Firma: Mechanische Buntwe-
berei, Fr. Bauholzer und Cie. in Lörrach hat ihre Zahlungen
cmgcstcllt. Antzer dcm Gesellschafts- rmd Kommandit-Kapital,
ca. Mk. 400 000, welches gänzlich verloren ist, weist dcr Sta-
tus rroch eiue beträchtliche Unterbilanz auf? Beteiligt sind ne-
ben den Kommanditären (emige Basler Herren) in der Haupt-
sachc auswärtige Spinnereicn mit zum Teil hohcn Beträgeu,
sowie auch eine Basler und Lorracher Bank. Der JühaLer Fr.
Bauholzer, sowie der Prokurist der Firma sollen berhaftet sein.
Es solleu unerlaubte Manipulationeu vorliegen, um eine schon
längcr bestehcnde Jnsolvcnz zu verdecken.

Freiburg, 25. Febr. (A f r i k a n i s ch e r W ü st e n -
sand.) Die „Breisg. Ztg." schreibt: Am letzten Sonnkag
koimte xuan hier ciue eigcnartigc Erscheinung be-
obachteu. Die Stadt war mit dunstiger, gelblich gefärbtcr Luft
erfüllt und auch autzerhalb ficl die merkwürdig fahle Atmo-
sphäre aus, welche es unmöglich machte, ausiFiue weitere Strecke
zu sehen. Befoüders irrtensiv trat das Phänornerr an den Berg-
hängen in Erscheinung, wo man einen feinen Staubregerr rric-
dergehcn zu sehen meinte. Aufmerksame Beobachter brachteu
-die Erscheimmg mit irgend einem Naturereignis in Verbin-
-dung, und man konnte da und dort den Ramen des gefürchteten
Mont Pelö (l) ausfprccherr hören. W-ie sich jetzt herausstellt,
war es afrikanischer Wüstensand, den der Föhn der letzteu
Tage in grotzer Menge mit sich sührte. Der vom Montag auf
Dienstag niedergegaugene Regen lietz an völlig staubfreien
Orten Saudrückstände zurück, welche die Richtigkeit der Beob-
achtung bestätigen.

Freiburg, 25. Febr. (Ueber den Raubmord) an
Lazarus Burgheirner sei noch einiges nachgetragerr. Wie sich
)etzt nach dem Verhör der Täter mit ziemlicher Gewißheit fest-

Mannheim. 25. Februar. (Aktien.) Obsrrh. Bank 97.50 G.
— — B., Rhein. Cceditbank 138 50 G. —B.. Rheiniscxe
Hpvotk.-Bank 185.50 G. —.— B, Brsusrei Kleinlein, Heidri
aerg 173.— G.—.— B., Schroedl'sche Brausrei-Mtim 186.— G
—B,. Portland-Cement Heidelberg 110 - B.-G.

Kranksirrt,25.Februar.Esfektensozietär. Abends6^Ur .
-kreotraktten 217 20 b., Diskonto-Kommandit 196—195.90 b.,
Deutsche Bank 215.90 b. März. 216 20 b. cpt-. Berltner Handels-
gesellschaft 159.90 b., Schaaffh. Bank-Verein 121.60 b. G„
Württbg. Landesbank 91.60 b. G., Lombarden 15 30 b., 3proz.
Mexikarer 25 90 b. März, 5pro;. amort. Mexikaner 39.59 b. G>.
Harpener 174.30 b. G., Hibecnia 173.25 b. G., Eschweiler 222.50
b. G.. Elektr. Schuckert 98.90 b.

6-/. bis 6'/^ Uhr: —

Jm Abendoerkehr war die Tendenz bei gcringen Umsätzen
ziemlich behauptet.

Neckar.

Wasserstandsnachrichten

R h e i n.

Seidelberg, 26, 1.25, qest. O.OOmlLanterburg, 21., 3.17, gest. 0.07m
Heilbron» 25.. 0 64, gef. 0.01m Maxau, 2t , 218 gest. O.06m
Mannheim. 25, 2.62, gell 0.11m Mannheim, 21,2.37, gest, 0.03m

NeueAe Nachxichteu.

Mmichcn, 25. Febr. Während hier bisher aiigenommeli
wurde, der Negent habe gestern eine Gebirgsreise nach
Hohenschwangau unter dem Einfluß eines seelischen Drucks
angetreten, vernrsacht dnrch den schlechten Eindruck, deü
Crailsheims Entlasinng in ganz Deutschland gemacht hat,
behaupten die „Neuesten Nachrichten", der Regcnt sei dew
40 stnildigen Gebet, wobei er noch nicmals fchlte, deshalb
aus dem Wege gegangen, weil tie katholi chen Vereine
eine taktlose >huldigung geplant hätten als Dank
des katholischen Volkes für den Stnrz Crailshcims.

Lcipzig, 25. Febr. Der nationalliberale Landesverein
gcnehmigte gegen eine Stimnie einen Kartellvertrag
mit den Koiffervativen, den Rcsormern und dem Bund der
Landwirte für die sächsischen R eichst ag s w a h len. Er
behält sich sieie Hand für das Land nnd für die Landtagse
wahlen vor.

Bcrlin, 25. Febr.^ Die dem Abgeordnctenhause wie
alljährlich zngegangeiie s e k un d ä r b a h nv o rla ge verlangt
ini Ganzen 83 Niillioncn Mark, davon 14 Millionen für
eine Hauptbahn Saarbrücken-Bous, 58 Millionen für 15
Nebenbahnen, 6 Blillionen als Mehrkosten für früher be-
willigte Bahnen, 1 150 000 Mk. für dre weitere Beteiligung
an der Bahn Altdciin-Kolberg und 5 Millioncn für Klein-
bahnen.

Berliu, 25. Fcbr. Die uationalliberale JnterpellatioN
iru preußisch eu Abgeord netenhause über das
Vorgehen des Bischofs Korum vou Trier soll
aiu Moutag ün preußischen Abgeorduetenhause auf die
Tagesord iung gssetzt werdeu.

Berlin. 25. Febr. Auf dem Lehrter Bahnhof machteN
heute Abend zwei aus Halle zugereiste Knaben von
14 bezw. 15 Jahreu einen S elb stmo r d v e rs u ch Sie
schossen sich in die Brust und wurden schwer verletzt ua-H
der Charit« gebracht.

. 25 Febr. Der Throufolger mit
Gemahlin reist heute uach Aegypteu ab uud seiue Brüder
Otto uiid Ferdiuaud Karl uach Monaco. Alle kehreN
zur Hochzeit ihrer Schwester mit dem Priuzen Alois
Liechteustein, die bis zum April verschoben ist, zurück. ""
Der tschechische Austurm auf die böhmische
Erfolg ^ f°rt, doch ohne Ausstcht aM

Pest, 25. Febr. Der Landesverteidigungsmiiiifter Baron
Fejervary, der trotz seiner 73 Jahre seit einem Mon«t
jedeu Tag deu Beratuugen über die Wehrvorlage beiwohnt,
wurde heute im Abgeordnetenhaus von einem heftigell
Unwohlsein befallen und mußte nach Haus fahren. ^
wwd auf ärztlichen Rat einige Tage zu Haus bleiben-
Man fürchtet, daß sein Gesundheitszustand den Strapaze»
emer langeu Obstruktion nicht gewachsen sein werde.

Belgrad, 25. Febr. Obgleich im Nachbarstaat an der
Sudgrenze sehr traurige Zustände herrschen und die Groß'
mächte den Willen bekunden, die Lage der dortigen christ'
llcheu Bevölkerung durch Reformeu zu verbessern, glaubt
 
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