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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0440

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Ausland.

England.

London. 2. März. Das Reuterjche Bureau mel-
det aus Burutu Süd-Nigeria (Ufrika) vom 10. Febr.:
Hier ist herlte mit dem vom Lokoja angekommenen Dam-
pser der deutsche O 'b e r l e u t n a n t Dominik
eingetrofsen, der von Gurua am oberen Benue kommend,
über Lagos nach Kamerun zurückreist; er war kürzlich
am L s ch a dsee gewesen u»d von dort nach Gurua auf
dem Wege über den Schariflusz durch Bagirmi zurückge-
kehrl.

Amcrika.

Pittsburg (Pennsylvaniem Ver. Staaten), 2.
SNärz. Ganz W e st v i r g i n i e n ist von H o ch was -
ser heimgesucht, da der Ohio-Strom und seine Quell-
flüsse Alleghany und Monongohela ausgetreten sin'd.
Hundertc von Einwohnern mußten ihre Häuser verlas-
sen oder in hohcr gelegene stockiverke fküchten. Jm
Tiefland stehen 66 Fabriken still, wodurch mehr als
38 000 Arbeiter zeitweilig bcschäftigungslos geworhFN
sind. Jm allgemeinen geht das Wasse^. zurück, doch ist
in Whccing (Westvirginien), wo das Wasser des Ohio
nock sieigt, die Lage gefahrdrohend.

Slädtischer Woranschlag für 19Ü3

Dem Entwurf dcs städtischen Voranschlags für 1903
schickr der Stadtrat eme zusammenfassende Uebersicht vorans»
in der er sagt:

Der Berlauf dcs Jahrcs 1902 war insofern unbefriedigend,
als der beim Rechnungsschlutz vorhanden gckwescne Kasscnvor-
rat insoweit cr aus Wirtschaftsmitteln bestand, sich nur auf
20 070 Mk. bezifferte, während Ende 1901 ein Kassenvorrat
von 92 600 ME. sich ergeben hatte, wvvon damals 67 600 Mk.
in dcn Voranschlag cingestcllt wurdcn.

Dieser wenig günstige Abschlutz von 1902 hängt mit vcr-
schiedenen Ursachen zusammen, auf die im Einzelnen crst im
Rechenschaftsbericht für das letztc Ja'hr eingegangen werden
kann. Es möge uns aber gestattet sein, jetzt schon darauf hin-
zuweisen, datz insbesvndere die Ueberna'hme der Kostcn einer
Auzahl gräherer Geländeerwerbungen (Kaufakzise, Sporteln
usw.), svwie der Kaufschillinge, die anlählich einiger kleinerer
Geländcankäuifc zu cutrichten waren, auf die Wirtschaft eine
Mehrbelastung dersel'ben mit rund 23 000 Mk. im Gefolge hatte,
datz wegen des Einnahmenausfalles, den die StraheNbahn im
vorigen' Frühjahr durch die längere Einstellung ihres Bctrie-
bes währcnd des Umbaues der Hauptstrahe erlitt, dic Stadt
1902 Len Betrag von 12 120 Mk. weniger abgeliefert bekam,
als im Voranschlag vorgesehen wac, dah Paragraph 37 (Zinsen
und Kosten für Kapital- und andere Schulden) dem Budgetsatz
gegenübcr einen Mehraufwand von 11 917 Mk. aufweist und
dah die Züschüssc, wclche zur Oberrealschulkafse und zur
höhcren'Mädchcnschulkasse zu leisten wären, die voranschlcrgs-
mähigeu Summen um 3430, bczw. 5700 Mk. überfchritteu.
Dic VerLrauchssteucru Lrachten 1482 Mk. weniger ein, als
das Budget für 1902 vorgesc'hen hatte. '. . .

Selbstverstäudlich mutzte die Tatsache, dah wir diesmal in
die Einnahmen nur einen Kassenvorrat einstellen können, der
um 47 530 M1. geringer ift, als das letztemal, die ganze
1903er Budgetaufstcllung von vornherein nngünstig beein-
flussen.

Dazu kommt, datz im Znsammenhang mit einer Anzah!
grotzer Untcrnehniungen der Städtgemeindc, die in den lctzten
Jahren beschlvssen worden siud uud deren Kosteu aus Aulehens-
mitteln bestritteu werdcn, dic Zin'scn für Kapitalschuldcu in
starkem Anwach'sen begriffen siud. Diesclben betragen nach dem
Boranschlag für 1903 im Ganzeu 542 657 Mk., worunter
sich 7749 Mk. Zinsen für Anlehen befinden, die von der frühe-
rcn Gcmeinde Handschnhshcim kontrahiert und von dcr Stadt-
gemeinde übernommen ivurden, während dic betreffende Bor-
anschlagsposition sich 1902 noch auf 471 507 Mk. belief. Auch
die Posirion für Schuldentilgung steigt 4u diesem Jahre auf
115 563 Mk., d. h. dem Vorjahrc gegenüber urn 17 663 Mk.

Eine schr bedeutcudc Zuuahme zcigcn uameutlich auch die
städtischeu Auswcndungen für unser Schulwesen. Dicsel'ben
betrugeu nach dem letztjährigeu Voranschlag, insoweit Volks-
schule, Oberrealschule uud höhere Mädchenschule in Betracht
kommen, im Gauzen 287 922 Mk., erscheinen dagegeu im
1903er Budget mit zusammen 336 469 Mk., was teils auf Ver-
mehruug der Lehrkräftc, teils auf Erhöhung der Bezüge der
Lehrcr iufolge gesctzlichcr Bcstinuuungcn oder freiwillig über-
nommcuer Leistuuge» dcr Gemciudc, teils aüf Zunahme dcr
Zahl der Schullokale zurückzuführen ist. Besouders erheblich
ift dcr Mehraufwand bei der höhcrcn Mädchcnschule. Dcr
städtische Zuschuh zu den Kosten des Betriebs dieser Anstalt
war in das Budget von 1902 mit 33 760 Mk. eingestellt, wäh-
rend er iu jenes für 1903 mit 44 887 Mk. aufgeuvmmeu
werdcn mutzte, was hauptsächlich damit zusammeuhüngt, dah
die Aufbesscrungen, die den bctreffeudeu Lchrern durch die
im letztcn Jähre erfolgte Erhöhung des Wo'huungsgeldes zu
teil geworden sind, nach den dermaligen statutarischen Be-
stimmungen ganz der Stadtgemeiude zur Last bleiben. Es
wird Sache der Städte sei» müsseu, darauf hiuzuwirkeu, dah
der Sraat für das höhere Mädchenschulwes'en in der Folge
namhaftere Geldopfer bringt, als dies dcrmalen geschieht.

Äber auch die Aufweudungen der Stadt für die Gewerbe-
schule uud für die Handelsschule siiid dem Borjahr gegenüber
um rund 2500 Mk. gvwachscu.

Eine ganz beträchtliche Steigerung weist sodann Paragraph
29a (Sicherheitspolizei) auf. Hter beträgt die Summe der
Ausgavcu für 1903 71 783 Mk., während sic sich für 1902
auf 54 222 Mk. bezifferte. Der Me'hraufwand ist eine Folge
dcr zuiichmcndeu Ausdehuung der Stadt, die eine stärkere
Vermehrung des Persouals der Lokalpolizei als geboten er-
scheineu läht. Dieselbe beträgt im Ganzen 13 Köpfe (1 Ser-
gcant uud 12 Schutzmäuner), wovon 5 auf den neuen Stadt-
tcil Haiidschühsheim eutfallen.

Der Aufwand für die Gemeindeverwaltuug war in das letzt-
jährige Budget mit 180 158 Mk. cingestcllt, während er dies-
mal zu 200 981 Mk. vercmschlagt ist. Die Zuuahme hüngt
teils mit tarifmätzigen Zulageu für das Personal, teils mit
Vermehrung desselben zusammen, wie solche insbesondere in-
folge dcr Eingcmeiuduug von Handschühsheim crforderlich
war.

Zicht man wcircr in Betracht, dah auch.eiue Reihe ande-
rer Ausgabcn, dem Vorjahre gegenüber, Vermehruug zeigen,
dah beispielsweise der Fcstkrcdit mit Rücksicht auf das in die-
sem Iahrc stattfiudende IIuiversitäts-Jübiläum vou 11 000
auf 18 000 Mk. erhöht werden mußte und datz die Wnahme
des Aufwands auf Wege u. dergl. von 442 296 auf 425 116
Mk. insofern uur eine scheinbare ist, als im Vovwürfigen Bu'd-
get an anderer Stelle weitere 25 050 Mk. als Beitrag zu den
Kosten der Verlegung der Keller'schen Fäbrik aus der Rohr-
bacher- üud Gaisbergstratze in Ausgabe erscheiuen, wovon nur
8050 Mk. durch Beiträge der Jnteressenten gedeckt sind, so wird
es kaum überraschen köuueu, datz wtr in diescm Jahre mit der
seitherigen Umlage nicht auszureichen vermögen.

Es haben sich ja allerdings nicht nur die Ausgäben, sondern
auch die Eiunahmen vermehrt. Dieselben betrageu in R.-

Abt. II (unter Berücksichtigung des Zugangs von Handschuhs-
heim) im Gauzen 1 457 008 Mk., während sie für 1902 mit
1 302 047 Mk. vorgesehen waren. Jnsbesondere sind die
Walderträgnisse mit 135 247 Mk., d. h. um 24 661 Mk. höher
eingestellt, als pro 1902. Auch sollen nach vorliegendem Bud-
get die gewerblichen Einrichtungen der Stadtgemeinde 524 000
Mk., d. h. 84 000 Mk. mehr äbwerfen, als nach dem letztjähri-
gen Boranschlag. Desgleicheu kounten die Eiunahmen aus
Berrichtungen der Gemeiudebcamtimgen um 20 330 Mk. hö-
her eingestellt werdeu, als für das letzte Jähr.

Auch die Zuuähmc der Stcuerkäpitalicu, dic bei der dcr-
maligeu wirtschaftlichen Depression iu verschiodclieu andercn
Städten zu wüuscheu übrig lätzt, ist in Hcidelberg für das
Jahr 1903, wie aus uuteufolgendcr Zusammcnstellung her-
vorgeht, immer noch eine ganz erfreuliche. Sie hängt allcr-
dings zum Teil damit zusammeu, datz infolge Aenöerung der
gesetzlichen Bestimmungen über die Besteuerung der Auslän-
der erstmäls in diesem Jahr eiu stärkerer Beizug derselben zur
Tragung des Gemeindeaufwands stattfindct, als solcher seither
möglich war.

Die Berhältnisse liegen aber doch so, datz wir, wenn wir
den grotzen Anforderungeu gewachsen bleibeu wollen, welche das
mächtige Vorwärtsschreitcn der Stadt mit sich bringt, die
Steuerkraft der Bcvölkerung etwas stärker iu Auspruch neh-
mcu müssen, als dios in den letzteu Jahreu gcschcheu ist.

Soll nicht der Effekt eintreten, datz schlietzlich alle Reservcn
aufgebraucht werden und datz am Ende des Jahres keiu Kassen-
vorrat vorhaudeu ist oder gar Ausgaben-IIeberschüsse in das
uächste Jahr mit herübergenommen wcrden müssen, so erach-
teu wir eiuen Nmlagen-Erhöhung auf 46 Pfg., also um 3
Pfg., für uuvermeidlich, wodurch der Stadtkasse ruud 48 000
Mk. mehr werden zugesührt werdeu, als nach dem letztjährigen
Umlageusatze vou 43 Pfg.

Wir sind der Meinung, dah sich die'se Matznähme angesichts
der bedeutcnden Leistungcu unseres städtischcu Gemeinwesens
auf deu vcrschiedcusten Gcbieten durchaus vertreten lätzt, zu-
gleich abcr auch nicht unigangen werdeu kaun, wenn wir in
durchaus geordueten Bcr'hältnissen auch tünftighin verbleiben
wollcn.

Der durch Einnahmeu uicht gedeckte und im Weg der Um-
lageerhcbung aufzübringende Betrag dcs Gemeiudeaüfwandes
berechnet sich nach der auf Seite 38 des Voranfchlags gegcbenen
Darstelluug auf 860 086 Mk.

Dte nach Paragraph 85 der Städteordnung umlagepflich-
tigen Steuerkcrpitälien betragen 203 514 754 Mk., es trifft
alfo auf 100 Mk. Steuerkapital eine Umlage von 42,3 Pfg.,
was auf 100 Mk. des vollen Kapitalrentenfteuerkapitals 12,69
Pfg. ausmacht. Da jedoch von 100 Mk. Kapitalrentensteuer-
käpital nur eiuc Umlage von höchstens 8,8 Pfg. crhoben wer-
den kann, so bcrechnet sich die Um(age wie fslgt:

«l

Bczcichiiuug

dcr

Stenerkapitnlien

Ilmlagepflichtiges

Steuerkapital

« s-i Siimme,
uach 8o welcher

der Städte- die Umlage
ordmmg S» e^'be-l

o

o

i—i

Umlage

im

Gauze»







ü

Gnmd-, Häuser- u»d





'

Gefällsteuerkapital .

72 542 200

72 542 200

46

333 694

s

Gcwcrbsteuerkapital .

32 039 490

32 089 490

46

147 382

o

Einkommcusteuer - An-






schlag.


17 941 890

138

247 593


im 3fachen Betrag .

53 825 670




i)

Kapitalrcntcu - Stcuer-






kapital.


150 357 980

8.8

132 315


hiervon . . .

45 107 894





Summn. .

203 514 754)272 881 560



860 989

Jndcm wir noch bemerkeu, dah die im Vorbericht zum vor-
jährigen Voranschlag angcdeuteteu auherordentlicheu Aütragun-
geu an der Gemeindeschuld nach entsprechendcr Ergänzung der
Refervefonds dcs Gaswerks ünd des Wasserwerks im Laufe
dieses Jahres in Bollzug gesctzt wcrdcn sollen, bitten wir um
Gcuehmigung des vorliegenden Voranschlags und obiger Um-
lagefestsetznng, wobci wir bcstehcnder Vvbschrift gemäh folgcn-
dcs beifügen: 1. Wegen des Kassenvorrats fiehe Anmerkung 1.

2. Dcr bci dcr srädt. Spartässe angelegte Bctriebsfoud der
Stadtkasse betrug auf 1. Jauuar d. I. 32 999 Mk. 47 Pfg.
8. Die Schuldcntilgung findet nach den genehmigten Tilgungs-
pläneu statt. 4. Die Bürgernutzungeu bestehen im Stadtteil
Neuenheim für 148 Genuhberechtigte iu 2 Ster Ho'lz und 80
Wellcn iM Wertanschlag von 6 M'k. 30 Pfg., im Stadtteil
Handschuhsheim für 325 Genuhberechtigte in 2 Ster Holz und
20 Wellen im Wertanschlag von 13 Mk. 23 Pfg. Eine Auf-
lage auf diese Nuhungen kann nach Parngcaph 70 Abs. .1 der
Gemeiudeordnung nicht gemacht werden. 5. Die
umlagepflichtigeii Sieuerkapitalieu siud obeu bercits
dargestellt. 6. Auf Grund des Paragraph 86 der Städte-
ordnuug wurde das Gelverbesteuerkapital der Aktiengesellschäft
„Gasthaus Kohlhof" mit Zustimmung des Bürgerausschusses
vom 16. Okto'ber 1888 uud mit Genehmiguug Gr. Bezivks-
amts hier vom 26. April 1891 No. 22 301 auf 60 Prozent
crmähigt.

Endlich erlaubcu !üir uns moch zu beautragen:

Vcrehrlichcr Bürgerausschutz wolle beschlieheu, datz die im
Borauschlag uuter Paragraph 26c Zisf. 29 uamhaft gemachteu
Gehwcgc vou cher Stadt auszuführeu und dah die Kosten diescr
Hcrstellung nach Matzgabc des Ortsstatuts vom 2. Juli 1892
von den Anliegern, deren Beiträge unter Paragraph 7 Ziff. 8
des Voranschlags in Einnähme erscheinen, zu erfetzen seien.

Vcrgleichung

der Stcuerkapitalien für 1903 mit jeuen für 1902.

7L S t e u e r k a p i t a l i e n
der seithcrigeu Stadtgcmciude Hcidelberg:

1. Grund-, Häuser- und Gefällsteuerkapiial: 1003
67 241 040 Mk., 1902 64 232 310 Mk., Zuimhme 3 008 730
Mark.

2. Gewcrbcsteuerkapital: 1908 31 663 980 Mk., 1902
30 899 200 Mk.. Zunähme 764 780 Mk.

3. Eiukoimuensteuerauschlag: 1903 17 412 845 Mk., 1002
16 772 115 Mk., Zuuähme 640 730 Mt.

4. Kapitalrentensteuerkapital: 1903 147 440 400 AA.,
1902 136 834 760 Mk., Zuuähme 10 605 640 Mk. Zusam-
meu 15 019 880 Mk.

8. Steuerkapitalien der ehemaligen Gemeiude Handschühs-
heim:

1. Grund-, Häuser- und Gefällsteuerkapitäl 6 301 160
Mk. 2. Gewerbesteuerkapital 375 510 Mk. 8. Einkommen-
steueranschlag 529 045 Mk. 4. Kapitalrentensteuerkapital
2 947 580 Mk. Zusammen 9 123 298 Mk.

Gesamtzugang für 1908 24 143 175 Mark.

Aus Stadt und Land.

Heidclberg, 4. März.

-s- Durchgereist. Prinzessin Werra von Württem-
berg traf gesteru Nachmittag 3.20 Uhr von Schlesien über

Fraulfurt a. M. kommcnd hier ei>siuiid fuhc gkcich darauf uaö)
Stuttart weiter.

-i- Aus dcr Studcntcnschnft. Iu dcu eugercn A » ^
s ch u tz für das kommeude Jubiläumssemcster wurden
ivählt:: Schettlcr (Suevia), Tropp (Vincta), B e ck e )
(thcol. Verein) und Pfeiffer (.Wingolf). Die Ferie»)
kommisfioii bilden Nebel (Karlsrüheusia), H o ch s ch w e u-'
der (Frankouia) und H ö n u i u g e r (Sucvia).

-s- Bnn dcr Stadtftalle. Gcstern Nachmittag 3 Uhr besick!^
tigic Se. Königl. Hoheit dcr Prinz von Cumberland, bcglestel
von seincm Adjutanteu, untcr Führuug dcs Architektcn Hecü
Ebert und dcs Bürgermcistcrs Herrn Dr. Walz den ueuen
Saalbau eingehend und sehr iutcressicrt. Der Besuch wähe»
lös Stundcn.

-i- Vercin zur Hebung dcr öffcntlichcn Sittlichkeit. De"

Bericht übcr die gestrige Hauptversammluug müssen wir Ra»»^
maugcls lvcgen auf morgcii zurücklcgeu. ,

— Polizcibcricht. Vcrhaftet wurdcu 3 Pcrsoncu, u>ü
zwar cin Wagner, welcher wcgcu Kürververletzung ausgcsckstu^
bcn ist, ci» andcrcr Wagucr wcgcn Bettelns, und ciu Studew
wcgcn fortgesetztcr Ruhcstörung nnd grobeu Ilnfugs. WegeU
Ruhestöruug bczw. Uiifugs kameu 11 Persoueu, ciu Maiü^
wcgcu Hausfriedensbruch, cin Ar'bciter lvegcu KörpervcrletzuUö
zur A u z c i g e.

X Obrighcim (Amt Mosbach), 3. März. (Ungkücks^
fall.) Jn der Fcderfabrik von Dörflingek creignete sich e>(
schwerer Unfall, indem der Schmirgelstein zersprang, wob^
dcr Schlosser Maier so schwcr vo» Sprengstückcn getroffe"
lvurdc, datz cr den crlitteucu Verlctzungcu erlag. Er hiute^
lätzt ciue Frau und zwci Kiuder.

/i Bruchsal, 3. März. (Rö m erspure u.) Auf einf>?
Grundftück dcs Herrn Stadtral Frauk im Gewanii Arzei ssteft
mau bciin Antegcu ciues BaumstückeL auf die Trümmer eii»'
r ö m i s ch e n A u s i e d l u u g. Die zu Tage gefördcrstb
Fundgegeuständc, lvic Bruchstückc vou Hohl- und Falzziegech'
solvie Tcile von römischcu Gefätzc» aus Terra sigillata und c»
tlciucs Handbeil lvurdcu dcr städtischen Altcrtiimssammluv»
eiuvcrlcibt.

Karlsruftc, 3. März. (D c r S t u d e u t G o l d b c r-
gcr), dcr im Ducll am Sonntag schlver vcrlcht wurdc, ist he»!^
Mittag im St. Vinzeutius-Krankenhaus g c st o r b c u. D»
Grotzh. Staaisanwalkschaft fahudet cifrig »ach dem cntflohciwu
Studeuten Schlv.arz. Dic Mitglicdcr dcr Korps AlemaM»»'
Frisia und Bavaria, aus deucu sich das Ehrcngcricht zusaw'
mciisctztc, siud bereits crmtttelt; dicsclbcu lverdcu sich Vvr dcra
uächstcn Schwurgcricht lvege» Bcihilfc zum Jweikampf zu ve^-
autlvorten haben. (Jm Fall Ruff-Reih wurden dic
der des Ehrengcrichts 'bekanntlich freigesprochcn). Das Korp's
Wavaria stellte deu Unparteiischen, als Paukärzte fungiersto
die Herren Dr. Clauh uud Rischplcr. Die Untcisiichung fü'st
Staatsanwalt Dr. Grosch.

-si AuS Baden. Ju Konstan z ist der frühere Oberposi
dircktor Eckardt im Alter von 80 Jährcn gestorbcn. — )ö
Wcrtheim ist Stadtrechncr Platz, cin Kämpfer vo
1870—71, nach kurzcm aber qualvollem Leidcu im Alrcr oo
57 Jahrcn gcstorbc».

Sport.

-i- Futzball. Ulan schrcibt uns: Dic Bemängclung der Ao-
tiz in Nr. 50 dieser Zeitung, dah cine S o n n t a g s - Mä»w
schaft dcs Futzballclub Frankfurt seit 1899 vou keinem deur-
schen Clüb geschlagcn wordeu ist, ist eine irrcführende, indou
der 7. Fcbruar cin S a m s t a g war. Feruer hatte nicht nsi
nach dem Urteil allcr sachvebständigen Zuschauer, soudern auä
uach cinstiiumiger Aussage der Frauffurter Spicler Franstvsi
nm vorigeu Somstag cinc stärkere und bcsser cingcübtc Ma>»»
schaft nach Hcidelbcrg gebracht, als je znvor in diescr Saisoiu

Neueste Nachrichteu.

Wilftelmsftaven, 3. INärz. Bom Bahnhof begabeu sich
Kaiser und Prinz Heinrich zum Exerzierplatz der ^
Matroseudivisioii, wo dic R e k r u t c n v e r e i d i g u n g sta' (
faud. Rach der Vcrcidigung, die durch Ansprachen dcr eva> .
gclischcn uud dcs tätholischcn Oberpfarrcrs cingeleitct worrc
war, hielt der Kaiser eine Ansprache an die Rekrutew
Kontreadmiral v. Prittwitz uud Gaffron brachten das Hoch ssij
den Kaiser aus. Nach Beendigung der Feier besichtigte der Kai-
scr das vor kurzcm cingeweihte Dcnkmal der im Chinakrieg
gefalleneu Soldaten des zweiten Seebataillons, svwie das »oa
Seemanus'haus und begäb fich von da uach dem neuen Offiziee-'
speischaus. -

Haag, 8. März. Hcute morgeu hat iu den Bureau
der Zweiten Kammer die Prüfung der drei mit dev
jüngsteu A u sstand der Eise u b a h n a n g e st e l l t c
zusammeiihängeudcn Gcsetzcut lv ürfe begounen. D
Burcaus wählteu zu Bcrichterstattern 2 Antirevolutiouäre,
Katholkken, 1 Liberalen und 1 Demokrateu.

Paris, 3. März. Dcpescheu aus La Rochelle, Brest U»
Bordeaux berichten von einem heftigeu cyclonartigd
Sturmc, dcr in dcm ganzen westlichcii Franlreich herrsckü
Mniland, 3. März. Der dcutsche Kronprinz »»,
Prinz Eitel F r i c d r i ch machteu hcute ciue Spazie
fahrt durch die Stadt uud besuchten die Kathedrale, »i
Kirche St. Maria della Grazia uud audere Sehciiswürdigkeist»'
Zum Frühstück kchrteu sie iu das Hotcl zurück. Heute M'staft
erfolgte die Abreis c. Bor dem Hotcl und dcm Bah»h"»
begrühtc eiue zahlreichc Bolksmcnge die Priuzen. ^^

Rom, 3. März. Auf eine Anfrage des Abgeordneten C r v -
meui übcr die Nachricht des „Corriere dclla Sera"", h»"
der D r e i b u n d v e r t r a g für den Fall ciuer Gebietsve^
gröhcruug Ocsterrcich-IIngarns ciuc gleichwertige Gebietstst(j
größerung für Jtalien vorsehc, antwortete gestern der A»st)j
staatssekretär Baccclli, cs gebe Staatsgehcimnissc, über
man nicht sprechen könuc. Man glaubt voreilig darin eine B e-
st ä t i g u n g dcr Nachricht dcs „Corriere" sehen zu sollen.

Konstantinopel, 3. März. .Ein heute veröffentlichteS
Jrade bcstätigt das zwischeu der Pforte und der anato-
l i s ch e u B a h n äbgeschlosscne Ucbereiukommen zum Ba^
der Tcilstrecke Konia-Ercgli der B a g d a d ^
l i n i e.

Slden, 3. März. (Rcutcr.) Die britischen T r u P '
p e u nahmen im Hiuterlande vou Dcme n eiue beherrsche»?)
Stelluug cin. Die Türkeu zogen sich aus allen Plätzen zur»a
und die Engländcr nehmcu diese für sich in Anspruch.

Lke kerlltr Zcdsol sk Laiiguagei,

Hsuptslrassv 120, 2 Ireppen.

Jnftttut zmn ZwrSe dr» St»<
dtum» srrmder Sprachen, für
Erwochjene, H-rren u. Dame«,
Ullter Ob-rlntung dr» H«rrn
Proseffor«

Ll. I). LvrUtr.

Lvei xviüvnv Lvcksillva rmk ävr karlsvr VvItLassteUaok'

Französtsch, Englisch. Ztalieuisch, Rusfisch. Spanisch,
Deutsch für Ausländer: «u« Lehrer der detreffendr« Natio»-
Konversation Korrcspondenz lj» Litteratuk-
Ueber 180 Zweigschulen. Prospekte gratiS u. ftanko.
 
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