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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.11498#0614

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datz niemand, der in der Unfhebung des Z 2 des Je-
uitengesetzes eine Gefahr erblicktz sich üurch die törichte
Drohung des „Pfälzer Boten" von der Unterzeichnung
der Petition abschrecken lassen wird ; es kann auch für alle
Zukunft nur nützlich sein, wenn recht Viele durch ihre
Unterschrift beweisen, das; man uns hier in Baden mit
solchen ,aus Bayern importierten Faxen, die übriFcns
auch dort nicht cininal verfangen, nicht kommen dürse.

Elsnsr-Lnkbringcn.

— In einer aus;erordentlichen Versammlung des
Gemeinderats hat der Kommandant von Diedenhofeir,
Generalmaior Muelenz, mitgeteilt, datz ider Kaiser
soeben durch Erlas; bestimmt habe, daß die S t a d t u m -
wallung von,Diedenhofen auf dem linken Mo-
felufer, mit Äusnahlne der Bastionen 1 und 2, aufzu -
lassen sei. Der Gemeinderat sandte darauf ein Tele-
graniin an den Kaiser, worin er den Kaiser bittet, den
Tant der Stadt für den am gestrigen Gedcnktage des
d'eutschen Bolkes vollzogenen Erlaß entgegenzunehmen.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Seirie Königliche Hohert der Großherzog haberr
den riachge,rnrnriten Kgl. Poeuß. Offrzieren und Mrlitävb-eaimten
das Ritterkrenz zweiter Klasse,mit Eichenlaub des Orderrs t»om
Zährrnger Läivoir verlrehen und Avar: devr Hanptmann Ulrrch
Freiherrn M a r s ch all genamrt Grerff , ün Kriegsmrni-
sterrum, dern Hairptmaimr Walter vonBaye, rrr , Kompanie-
chcf im FUilicr-Regiment von Gersdorff (Kurhessifchen) Nr.
80 uird dem Kanzleirat Karl Wilhelm, Militärgerichts-
schretber beim Korpsgericht des 14. Armeekorps.

— Seine Königlrche Hoheit der Grotzherzog haben
denr Hofrat Dr>. Fritz Noetlrrrg in Calentta dre EÄaubnis
znr.ÄnnahrnL rrrtd- zum Dragen dcs ihrn verlrehenen Könrgl.
Prentzifchen Kronen-Ordens 2. Klasse rrnd dem Zivilingenrerir
Jnlrus Ketzelheim m Ktel die Erlaubnis zur Annahme
und zrmr Tragen des rhm perlühenen Königl. Preutz. Kronen-
Ordcns 4. Klasse erteilt.

Karlrruhc, 26. März. Dcr Großherzog em-
pfiug hcutc vormittag 10 Uhr dni Gcttcraladjutauten von
Müllcr zur Eutgegeniiahnie seiuer Melduug, nachdem der-
selbe Srine Köiiiglich.i Hoheil bci dcr heute früh statt-
gehabten Seelenmesse für deu verstorbeuen Kolnmainauteii
Generalleutuaiit Fr-iherru vou Schönau vertrcteu hatte.
Danach uahm Seine Köiiiglichc Hoheit bis 1 Uhr den
Vortrag dcs Ministers Dr. Schenkel eutgegen. An der
Frühstückstafel uahm die Prinzessin Amölie zu Fürstcnberg
teil, welche der Eüiladmig der Grotzherzoglichcu Hcrrschaften
solgend, gestern hier eiinetcoffen ist, nm dem großen Hof-
konzert anzuwohnen. Jm Lanfe de; NachmittagS und
Abends hörte Seine Königliche Hoheit die Vorträge des
Geheimerats Dr. Freiherrn vou Babo nnd des Legations-
rats Tr. Seyb.

Ausland.

England.

L o ii d ii, 24. März. Die britische Regicrung will
nun doch, allen Warnungen zum Trotz, den Versuch ma-
chen, Neger aus Z e n t ra l a f r i k^a in den Minen
des Transvaal zu verwenden. So erklarte gestern
'wenigsiens Lord Lansdowire eiirer Deputation, die ihn
noch einmal auf die Bedenken anfmerksam machte, die ei-
nem solchen Experiment entgegeirstehen. Die Redner
derselben wiesen darauf hiir, daß verschiedeire hervorra-
gende Leute, die die Neger Ugandas genau kemren, wie-
derholk betont haben, daß .diese Schwarzen woder das
füdafrikanische Kliina, noch die anstrengende Arbeit in
'den Mineii aushalten würden, sie würdeir gesundheitlich
und moralisch bedenklich teiden; das sei bisher stets das
Resuttat solcher Experimente gewcseir. Dairn wurde her-
vorgehoben, daß Ugattda selbst nur schwach bevölkert sei,
und daß man dort die Arbeiter am allevwenigsten ent-
behren könne, zumal die UgaNda'bahn, für die man so
viel Getd ausgegeben habe, dein Lando nicht den erwar-
teten Nutzen bringen könne, wenn es an Ar'beitskräften
fehle. Endlich wurde die Gefa'hr erwahnt, daß die
'Schlafsucht nach Südafrika eingeschleppt werden tonne.
Lord Lansdowne erkmrnte alls diese Bcdenken als be-
rechtigt an, blieb aber cntschieden dabei, datz znnächst ein
Versnch.mit tausend Negern aus Uganda gemacht werden
sollte.

L o n d o n , 26. Niärz. Der Tod des Gene -
rals Macdonald wird, wie man der „Frkf. Ztg."
berichtet, allgeinein bedaiiert- Bei Majnba nnd in Af-
ghanistan hatte er sich ausgezeichnet, niid 'bei Omdnrman
hatte er die Sitnaiion gerettet. In Südafrika über-
nahm er nach der Niederlage von Lagersfonteiir das Kom-
mando der Hochländer-Brigade. Bei Paavdeberg wurde
er verwundet. Die WuNde und ein Sonnenstich bereite-
ten rhm viole Beschwerden. Er wurde Konrmandant in
Cehton, aber er war nicht mehr dersetbe Mann. Manche
haben ihn sür irrsinnig gehalten. Als in Colombo ge-
wisse Anschuldigungen unmoratischer Art gegen ihn laut
wurden, reiste er sofort irach Londvn, wo er sich bei Lord
Roberts metdete. Dieser riet ihm dringend, nach Colom-
bo znrückzukehren nnd sich einem Kriegsgericht >zn stellen.
Gestern früh sah Macdonald im „Hotel Regina" in P a-
ris in dcr Pariser Ausgabe des „New-Aork Heratd"
sein Porträt und Depeschen über dre gegen ihn erhobenen
Bes-chuldignngen. Er war sichtlich darüber orschrocken
und weinte. Der General brütete lange über den Zei-
tungen, bis er Ptötzlich eine Zigarre anzün-Lete und nüt
nervosem Gesichtsausdrucke wegging. Er hat sich dann
vor dem Spiegel ftehend in seinem Zimmer erschossen.

Italicn.

— Zuden Schülerstreiks in ciner Anzahl größerer
Städte Jtaliens schreibt man dcin „Bcrl. Lokalanz." :
Für den Deutschen wirkt ja dieser Kampf der Pygmäen
überaus komisch. Tertianer, Sekundaner, Primaner, die
der obersten Schulbehörde ihre Forderungen vorlegen,
und wenn diese nicht erfülll werden, den Generalstreik
proklamieren; das ist doch wohl etwas Unerhortes, aber
nach Würdigung der italienischen Schulverhältnisse nichts
Unverständliches. Was würden die deutschcn Hcrren
Eltern sagen, weim in jedem Jahre der Kultusminister
wechselt und jeder ncuc Herr die „Dekrcte" seines Vor-
gängers auf den Kopf stellt. Hatte Exzetlenz Baccelli
beispielsweise den deutschen Unterricht auf allen Schnlen

obligatorisch gemacht, so koinmt ein halbes Jahr später
Exzellenz Nasi, merzt den deutschen Unterricht aus nnd
ersetzt ihn durch den englischen. Sind unter dem einen
Minister die klassischcn Sprachen Trmnpf, so setzt sein
Nachfolger sicher an ihre Stelle ebensv viele Stunden
Philosophte und Chemie oder moderne Sprachen und
Mathematik. Diese stetige UnsteUgkeit des Lehrplanes
verfehlt natürlich nicht, ihre bedauernswertcn Rcsultate
bei den Examina zu zcigen und Eltern und Schüler in
Verzweiflung zu bringen. So erfolgcn Demonstrationen,
gegen welche die Eltern nichts einwcnden, weil sie die-
selben als das einzige Mittel betrachten, dem Minister
und dem Parlament vor Augen zu führen, wie unhalt-
bar die Zustände auf den italienischen Staatsschulen
sind, und die Agitatton hat wenigstens dieses Mal zur
Folge gehabt, daß der Mammer ein Gesetzesvorschlag
zugehen wird, in welcheni die Befugnis des Unterrichts-
ministers, an den Grundlagen des Lehrgebäudes zu
rütteln, erheblich beschnitten wird. Da der Minister der
Hüter des Gesetzes sein soll, so wird wohl in ferner
Zukunft eine größere Stätigkeit des Lehrplanes und der
Examenordnung zu erwarten sein. Die jetzige Gärung
unter den „Studenten" der Gymnasien und Realschulen
dauert seit Juni an. Damals dekretiertc Nasi die Ab-
schaffung der Schlußexamina. Die Versttzung der Schüler
sollte nach den Durchschnittslcistungen iin Semester er-
folgen, jedoch hat eine besonders eingesctzte
P r ü su n g s kommi s si o n mit dem Direktor der An-
stalt an der Spitze sich drei- oder viermal die
nötigcn Garantien über die Leistungen der Schüler zu
verschaffen. Darüber großes Geschrei, da nun an-
statt eines Cxainens deren vier waren.

Afrika.

O r a n, 23. März.Nachrichten, die von der marokka-
nischen Grenze hicr enigegangen sind, besagen, daß der
einstige Führer des AusstaNd-es vom Fa'Hre 1875, B u
A m ara , vom Präsidenten B u H a m a r a ein Schrei-
ben erhiekt, dnrckj das ersiere znm -Lcheich von Fignig
nnd der gaiizen marokt'anischeii Sahara ernannt nnd auf-
gefordert wird, die Waffen zu ergreifen, si-ch mit ihm zu
vcreinigen und sich gegen -die Christen und Freunde
der Franzosen z u erhe b e n.

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Nns Madt rmd Lsnd.

Heldelber«, 27. März.

-i- Gegcn die Aufhebmrg des Paragraphen 2 bcs Jc-fniteu-
gesetzes. Wir nracheir darauf aufmeÄs-cnn, d-atz die von 'der
„Deuhschcn Zeitimg" auch hier in Unllauf gesetzte Unter-
schrfftenliste yegen Aufhebnng des Parg-graphen- 2 des Fesuiten-
gesetzcs, die hier in Heidetberg nur du-rch p-rivate Tätigkeit
ungefähr 700 Unterschriften gtfuüden hat, pn den Bunldesvat
gerichtet loar, loährcnd -die -vom Iungliiberalien Verein ge-
plante EingabL an das Grotzherzogliche Mnisterimn in Kairls-
ru-he gerichtet 'rst, ei-tte Eingabe, die viel chlvksamer ist, lsa
unsere Rcgierung ihrcn Vcrtrcter aniveist, wie er stimmen soll.
Wir sordern ixcher ülle.diejemgen, ivolchs ihre Unterschrift bo-
reits einmal geg-eben häben, cruf, ihven Ncnncn anch un-ter -die
ncue Eingabc zu setzen.

ch Zur Frage der Wiederherstcllung des Lchlosscs. Der

Architektcn- imd Fngeiücur-Berc-in zu Hamuwer hat, -wic cr
uns mittei.lt, von den Aiisführiingoii des Professors Dr. Haupt,
betreffend dle Baugeschichte des Heidellberger- SchlosseS, wie -cr
sie in einem auf seinen Wunsch g-ehaltenen Vortrage am
14. Januar 1908 -zum Ausdvuck gcbr-wcht,hat unld- wie si-e iu
der Hauptsache seiner Schrfft „Zur Baugeschichte des Heidel-
berger Schlosses" Iviedergegeben- und durch.Iveitere Forschun-
gcn ergänzt sind, -mit grohcm Jintcvess-e Kennt-nis genomm-en.
Er ist dcr Meiiumg, da-tz an dic Küsung dcr fiir die dcütsche
Kunst hochwichtigcn Frage der Wiederherstellung di-eses D-enk-
mals nur mit äntzerstcr Vovsicht herangegangen werden sollte
und datz neb-en anderem cmch das von Dr. Haupt zusammen-
getragenc Material wichtig genug -evschci'nt, bon matzgebender
Scite eingchond geprüft zu worveir, bevor ein eiiidgiltiger Be-
schlutz Liber die Frage des Wiederausibaues -gefatzt -lvird. —-
Ucber dis hochinteressaiiite Schrist bün Haupt haben Ivir s. Zt.
aiisführlich berichtct.

Vo. Der Frühllng ist inS Land gezogen, so wiüd ein Jedcr
geidmM 'haiben, der heute Morgen seinen Mick die Bergstratzc
cmiaii-i streifen lietz. Da hat man nun üviöder das herrliche,
viel besnngene Frühlingsbild. Dic jBämne habcii ihr Fr-üh-
lingM-eld angeletzt, sie stehen in vollor. Blütenpvacht. Wer setzt
einen lohne-iiden- Spazierga-ng machen will, der -gehe nach d-er
Bergstratze und ersreue sich dort an der ncucnvackucn Natur.

hieilc Heidielbcrger Stadtanleihe. Der> Stadtrat hat bc-
schlosseu, zur Msführung verschiedener grötzsrer Neülbauten,
deren Errichtung für dic Weiterentwicklung der S.tadt wich-tig
crscheiiit, ciiie 3,5prozeiitige Ankcihe im. Betrag von 10 Mill.
Nkark du-rch Ausgabe bon Sckiuldvcrschrcibungen aufzunchm-eii.

-p Glanzbngeln. Wi-e aus dom Zirseratentell evsichtlich,
tvird Herr Klaksbrurm am nächstek Moirtrly ein-en ziveiten
Bortrag übcr eine n-eue Methode des Manjz'büg-elnis halten imd
wollen wir uicht vcrfehlen, die Damenwelt nochmals darauf
aufmepksam zu machcn.

X Neckargemiind, 27. März. (B ü r g e r m eisterwahl.)
Zur Abw'echslung. h-atten wir gefteru Ivieder eimnal Bürger-
meistevwahl, die, wie tzttvvh.n-lich, vesültatlos verlies. 31 Siwm-
men fiel-en auf Herrn Meüzer, 29 wuf Herrn Gehrich, 8 Aius-
schutzmitgliedor macht-en von ihvem Wcchlrecht keinen Gebrauch.
Wenn nil» die nächste imd lctzke Wichl wicder so berläuft, so
-ebhält Nectargdmünd einckn Büvg-evmeifter -eingesetzt. Oder
wird bis dähin eine Ernigung erzielt? Sehr fraglich!

-l- Eberbach, 26. März. (Bismarckfeierauf dem
Katzeubuckel.) Wie alljährlich auf dem Feld-bevg im
SchwavzwalÄ un-d dem Belchen u. den Boge'fen, so wird küttftig
auch auf dvm Katzcnbuckcl, dem höchsteu Berge des Oden-
Wa-Ides, am 1. April ein Flammenzeichen deu Geburtstag
des eiscrneu R e i chs k an-z l e r s Fürstcn Bismarck
verküstden. Das Feüer wibd um 8 Uhr auf Äem Turme ange-
zündet, indes die Fsftteilnehmer je nach der Witterung sich- am
Turm öder in Waldkatzenbach zu Ansprache und- Gesaing vcr-
cinigen. Ein d-aran sich ali-schlietzen-des fe'jtliches Bankett mit
Musit uud Röden soll der jüngevön G'en-eration 'die Zeit der
baterländischen Erhebung vor Augeu führen. Wer Sinn für
eine schlichte, Patriotische Feier hiat und keine grotzen Ansprüche,
aber Frsude an einem -etnsachen Fest der.Winterhauchbdwohuer
mitbringt, ist herzlich e i n g -e l a- d e n. Die Fei-er findet
bei jeder Witterung statt; -die Ebeübachsr Festteilneihmer sam-
meln sich am Mittwoch, den t. April, zu gemeinsamcm Auf-
stieg um 5 ll'hr bei der -evangelischen Kirche.

Mannheim, 26. Mävz. (K i nde s t ö t-u n g.) Gcstern
Bormitt-ag 11 Uhr -wurde beim Enileeren einer Morbgrube in
O 4 die Leichc eines neug>eborenc-n Kmdes weiblicheu Gc-
schlechts jaufgefunden. Die Mutter des Kindes, eine 16jährige
Kausmannstochtcr, wuüde alsbäld ermittelt imd wegen Ber-
-dachts der Kindestötung in Hast genommen.

Fr-eihurg, 26. März. (Ueber den Raubmö c d e r
W e i ß e r) ging letzter Tage eine Rotiz dnrch die Blätter,
ivonach dcrselbe im Vevdacht stünde, vor einigen Fahven hier
auch -eine Frau ermordet zu haben. Nach den von drr
„Brcisg. Ztg." crn zuständigcr Stelle eingczogenen Erkmt"
digungen cntspricht dies-es Gerücht n i ch t dcn Tatsachen.

Freiburg, 26. März. (Z u d c m E i u b r u ch s d i c b ^
st a'h l) in dem Uhrengeschäftc bon Willmann wird gomeldeV
Zwei dcr Tat ve-vdächtigc Jüdividucn, daruntcr cin Jtalicner,
wurden vcrha'stci. Eine goldene Damenühr, dic zu den TieL-
stahlsobjkten gehörte, wurdc gcstcrn in der Schiffstratze gc"
filiidcn, un-d zwar a.n der Stelle, wo der Schutzmann, der deN
mutmatzlichcn Dieb abführte, dcüselbcn aifffordc-rtc, die Ham
aus der Taschc zu uchmen.

Kingesandt.

Aus dcm Stadtteil Handschuhsheim. Ein arger Mhstav^
ist hier bci dem lrockeium Wettcir hiiffichlich der Besprengu>Ä
der Haitdschuhsheimer- und Dossenheimcrlandstratzc, affo der
-Haupwcrkc'hrsstratzc, zu verzcichnen. Vor -ciuiger Zeit wup^
deu die genannten- Stratzen einitz.emal bespir-engt, in lotzter Zeff
war di.es nichi inchr der Fall. Es war geradczu grauenhaft,
wic gcsterii Abend bei dem Stnrmc die -Staubwirbcl aufftogcn-
Wenn man -nun wenigstens hente Morgen dic Stratzen
gosscn lstitte, da doch der Aiffang elN'mal gemacht ivarl VS
gesckMh aber nicht. Das Gietzfiiihvwcrk fuhr nur bis zur Wirt^
s-chaift zum „gvüncn Hof" und machte dort wieder Kehrt.
zählen etwa die Anwohn.er dcr gvna-nnten Stratzen keme UE
lage, da man'sic solcherart übevgcht? Es wirld den mahgeb-eP
den Stcllvn stringend ans Herz gelcgt, dahln zu hvirt'en, dah
dicse HauptverLchrSstvah« Lei hclhcm Wcttcc nicht andcrs
bchaiidelt wirtd als die Hairptstrahen in den andcr-en Stadi"
teilen.

Geschäftliches.

Am 4. April d. I. feiert die Kgl. Bayer. un!d Grotzh-
Heifsischc Hof-Pianoforre-Fabrik V. Berdux, M ü n ch e >
n-ach c.rst 32jährigcm Bestehen die Fertigstellimg 'ihres
tOOOOst-en Jnstrumcntes, was wir nicht vorfehlen, ztU
'Kenntnis ihrer zählrc-ichen -Freund'e zu brin.gen. Die Jnstrl^
mente, welche sich einer allgemeinen Beliebtheit erfceuen, sist°
in Hcldelbcvg durch die Picmwh.and'lung von Karl Hochstei"
-vertreticni.

Tyeater- und Kunstnachrichten.

Hcidclberg, 37. Marz. (Stadtth eM t c r.) Nääst
st.cn Sonntag gelangt zum letztenma'l-e in dieser Saffon dc^
trefflichc Bolksstück „'s N u l l c r l" zur Darstcllim-g in dcrscb
bcn Bes-etzung der Haupdrollen wic bci dcr ersten Aufführu"6'
dic be'kanutlich zuiu Bcnefiz Grotzmanns -statffand. Dic
stcllung hat damals autzcrordentlichen Bcifall gesundcn und eiu^
Wiüdcrholung 'derselbeii wutdc vielfach Lc-gehrt. Dne
fiihrung finder iin Aboimement statt, gilt jedoch für die Mov^
ncnten dcr gcradcn Tour.

Heutc, Frcitag, gclaugt zum letztenmale in dies-er Saist."
dic tomischc Opcr „D c s Tcuscls Anteil" zur AM«
führu>»g i'ii dcr bercits biekanuteil B-csetzung dcr HauplpartieU
mit deu Dameu Kälteiibach, Koppeichöfer, Tollar uiid de"
Hcrren Mart, Mcchlcr, v. Himyady mtd Walter. Das reizeu^
mu-sikalische Werk ivu-rdc bei sciner Erstaiffführuug mit großel"
Bcifall aiffgeuomiucii uiiid so dürftc auch die hetirigc Wiede^
holung grotzcm Jntcr-esse LegcgNen.

-s- MannlMM, 26. Mäitz. Zmn Gastspiel von EmU"
D c st i ii n im Hof- untz Nationa-lthcatcr. Zu den ArtfführuU^
g-eu dcs „Fliegeu'den Holläüders" im So-mmer 1901 efivähl^
sich Fvau Kösimar Wague.r sür die Wickdergabc der Partie ^
Se-uta Fräülei» Emy .Destrnn. Die Künstlerin war daM-w,
uoch nicht allgemciu beka-nnt, aber durch ihrc eiigenaickige 2«^
stclluug crra.ng sie in Bayrc-uth eincn voll-cn Erfolg. Scit-dcm
ist Fräulcüi Desiinn auch durch ihre Tätigkcit am KönigltiädM
Opernhauf-c in Berlin in 'di-e crste Rcihe der dorfige-n
ge-riniicn gerretcn und durch zahlveiche Gasffpic.le !>ai
kein Dcsfimi ihren Riff in Deutschland befestigt. Jn
heim trat dieselbe in der 1. Mifftkalischen Akadcmie u'"
7. Oktobcr v. I. mit grotzcm Beifall auf._>

Kandet und WerkeHr.

Mannheim, 26. März. Dic gestrige General-vet^
s a in im l u n g dcr Antci'lseigner der R h e i n au - G e s e ^
schaft m. b. H. beschlotz d-ie Liqnidation dcr Gcsellfchaft
tcilte dem von dcn G'läubigern bcrcits geiiehmigtcn Liquidu^
tionsplan ihre Zustimmung. ^

Siiddeiiischc Bank, Mannhciili. Jn dev Generalversaiu^
lung der Süddeutschen BaNk am 26. d. M. wurde die vorgelegff
Bilanz geuchmigt, Entlastuiig erteilt und die sofort zahlbon
Divi-dende pro 1902 auf 4 Prozeut festgesetzt. ,,

Karlsrnhc, 26. März. Ju der hcute abgehattenien Genero
vccsaiiimluiig der „Gesellschaft für Brnuerei, SpirituS- ühf
Prcs-Hcfc-Fabrikatioil vormals G. Sinuer" in Grünwinkel, 4
welcher 8143 Mkfien vcrtreten waren, wurden dic ersten dr
Punkte der Tagcsorduung: Genchmiguiig der Bi'lainz, Bertvt"
dung des iReiNgewimls uud Deckjargcerteiluug mit allen cffgÄ
40 Stimmen, Vcrtvcten durch Hc-rrn Ludwig Lvcb, i. F. I- ^
Loeb iu Mannhcim, ailgeilomMen. Jn Evledigung van
4, Errichtimg ciner lvciter-en Fabrlkfikial>e, wuridc deM ^
stand und dlufsichtsrat einstimmig die lErmächtigung zriM „
einer solchcn in Norddeut s ch l a u d erteilt. Bon öü'TO
Mtiouär wurdc empföhileu, von Errichtung derffelbcn
seheil und sich dem Pretzhefesy-ndikat anzlffchtletzon. S-eiü
des Vorstandcs betonte man, datz durch das Projekt weiE^
eine Expan-sion als vielmehr erne Be-rLill.igung der B-esrlev^
und Frachtkosten Lcabslchtlgt sei. Nach denl gegcnwärtE^
Stanlde müsse man annehmen, datz das Syudikat gescheitert !
jedoch wür'de die Durchführung des Projektes keinesfalls ^
Beitritt zu icincM solcheu'ausschlietzeu, sobald die evforderfiä^
Vo-rbediilgungen dazu erfüllt wärcn. Di>e Dividende
bou h-eute ab mit 12 Prozeut — 120 Mk. pro Wtie, Kur
zahlung.

Mannhfim, 26. Mlirz. (Äktieu.) Oberrh. Bank —

97.80 G.. Mein Creditbank —B.. 133.50 G.. Rheia.

Benk —B , 188 50 G.. Brauerei Kleinlein Heidelbg. —

178— G., Schroedt'sche Braueret-Aktien —.— B-, 190.^
Portl. Cement Heidelberg — — G > 113.50 B. , „sr.

Frankfurt 28 MSrz. (Effektensoztetät) Abend« 6'/<
Sreditaktten 217 70 b.. Diskonto-Kommandit 195.10-19» ,x«
Dresdener Bank 149 60 b. ult., 149 50 b. cpt.. Schaaffh-
verein 121.25 b. G . Preuß Hypoch.-Bank 1> 8.50 b. G.. Er»
bahn 149 b., Lombarden 14 30 b.. Henri 1t1 b., Kottd-^
19030 B. 20 G., Weststzilianer 4l b. G., 4vroz. Spanier
biS 88 80 b., 3pwz- Merik 25 9,-26 b., 4-/,vroz. Portua'c^
5',.10 b., 4proz. Serben 79 20 b. G , Gelsenkirchen 180»
Harpener 180.30—10 b G., Oberschl. Eisen-Jndustrie 104.10
Konkordia 283.40 b.. Eschweiler 228 30 B. 20 G., CheM-^-Effz-
Albert 200 b. G. Wtttener Siahliöhren 74.90 b.,

Schuckert 93 50 b., Anglo Cont. Guano 98.50 b. G.

6',. biS 6'/-Uhr: ^ ^lnB'

An der Abendbörse eröffneten Spanier mit kräftiger Ery'ff kel>
schlieken jedoch etwas schwächer. Die übrigen Gediete
unveränderte Haltung. _^

WafserstandSnachrichten. . „q

Heidelberg, 27. Marz. (Neckar.) 1.16 m, gefallea O.v
 
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